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Das grandiose Finale: Poolepynten & Alkhornet auf Spitzbergen |
Die Nationalflagge von Schottland
Die Nationalflagge von Norwegen
Die Flagge von Spitzbergen
Spielbericht aus Alkhornet, kurz:
Nach einem schwungvollen Auftakt mit den Einheimischen (die Seelöwen) gab es eine kurze Schwächephase (die Absage des Landgangs). Die Organisatoren steckten das locker weg, und das grandiose Spiel endete mit einem Paukenschlag (die Gletscherfahrt).
Zinni hat das Ding. Der Arktis-Cup wurde verdient gewonnen.
Lang:
Poolepynten = Treffpunkt der Walrosse. Hatte sich gut angelesen. Erwartungsfroh setzte ich auf die Insel über:
Die Insel Poolepynten, Spitzbergen
und wurde nicht enttäuscht:
Walrosse auf Poolepynten, Spitzbergen
Aus verständlichen Tierschutz-Gründen sollten wir leise sein, und einen Sicherheitsabstand zu den tollen Tieren haben. Mehrere Walross-Kolonien haben die Heimat auf der Insel, die zum Forlandet National Park gehört:
Walrosse auf Poolepynten, Spitzbergen
*Vorurteils-Mode an*
Selbst die italienischen, spanischen und südamerikanischen Passagiere würdigten Respekt vor diesem Natur-Spektakel.
*Vorurteils-Mode aus*.
Es herrschte eine angenehme Friedhofs-Ruhe, um die tollen Tiere in aller Ruhe beobachten zu können:
Poolepynten, Spitzbergen
Ein (bis dahin, jetzt ehemaliger) Freund von mir, meinte, dass wir Zwillinge sind:
Seelöwe 1 auf Poolepynten, Spitzbergen
Seelöwe 2 auf Poolepynten, Spitzbergen
Wer ist noch dieser Meinung, und möchte auch den Kontakt zu mir verlieren?
Leider konnten wir nicht frei herumlaufen. Die Insel war urig, und ich hätte gerne eine ausgiebige Wanderung gemacht:
Die Insel Poolepynten, Spitzbergen
Die Insel Poolepynten, Spitzbergen
„Das ist Spitze!“ hätte Hans Rosenthal gesagt. Mein Höhenflug wurde gedämpft, als durchgesagt wurde, dass wir nicht die geplante Anlandung in Alkhornet machen können aus Wettergründen. Silversea wäre aber nicht Silversea, wenn dies einfach hinweggenommen wird. Das hervorragende Expedition-Team organisierte eine Zodiac-Tour zu einem nahegelegenen Gletscher. Ich lasse die Bilder sprechen ohne Kommentare, das sollte für sich sprechen:
Ein Gletscher bei Alkhornet, Spitzbergen
Ein Gletscher bei Alkhornet, Spitzbergen
Ein Gletscher bei Alkhornet, Spitzbergen
Ein Gletscher bei Alkhornet, Spitzbergen
Ein Gletscher bei Alkhornet, Spitzbergen
Ein Gletscher bei Alkhornet, Spitzbergen
Ein Gletscher bei Alkhornet, Spitzbergen
Das war genial, und einem Endspiel würdig.
Bei der Einfahrt in Longyearbyen war mir traurig bewusst, dass das Abenteuer vorbei war:
Bei Longyearbyen, Spitzbergen
Longyearbyen, Spitzbergen
Die Tage auf Spitzbergen hätten unendlich sein können, so schön wie die waren.
Die Prozedur beim Auschecken war professionell, besser kann ein Kreuzfahrt-Unternehmen das nicht hinbekommen. Keine Wartezeit, weder auf dem Schiff noch am Flughafen. Es ging direkt vom Check-in am Flughafen zum Einsteigen, und der Flieger war nur halb leer.
SAS in Spitzbergen
Video: Auf Wiedersehen Spitzbergen, 20 Sekunden Laufzeit
Eine Dreier-Reihe für mich ließ den 2 ½ Stunden Flug angenehm und schnell herumgehen, obwohl bedauerlicherweise die Aussicht bei null war. Ungewohnt: Freie Getränke und Essen bei der Airline SAS, mehr Getränke-Umläufe als bei manchen Langstreckenflügen und einen USB-Anschluss am Sitz, das war cool. Ich schlief gefühlte hundert Stunden, das war ein sehr angenehmer Flug.
Willkommen Norwegen!
Ungünstigerweise nicht wie der Flughafen von Oslo, unzählige Kontrollen mit endlos langen Schlangen und Wanderungen mit Muskelkater-Effekt machten es nicht leicht. Plus meine zwei Jacken bei 27 Grad, die nicht mehr in den Koffer gingen. Das war nur im Suff zu ertragen:
Die Aquavit-Bar, Flughafen Oslo, Norwegen
Der Flughafen Oslo spielte mit der Crew meines Fluges, und uns Passagieren. Es gab drei Gate-Änderungen, es dauerte etwas, bis schließlich alle Beteiligten das Richtige gefunden hatten. Der Rückflug und der Transfer nach Hause waren belanglos.
Obwohl ich nicht auf die Bäreninsel konnte, wieder keine Eisbären gesehen hatte (wobei ich auf die bei Wanderungen dazu auch keine Lust habe), und keine Nordlichter (wie auch, war klar), war es eine geniale Reise, mit zurück gelegten 2.419 nautischen Meilen. Von meinen bislang sechs Reisen nach Spitzbergen war diese die beeindruckendste. Niemals hatte ich so intensiv die imposante Landschaft kennengelernt.
Das Wetter hätte in Schottland und Norwegen teilweise besser sein können, dafür war es in Spitzbergen perfekt, ich wollte nicht tauschen. Mit Silversea kann man nicht viel falsch machen, ich hoffe in der Zukunft wieder Gast dort zu sein. Macht süchtig, mit allen positiven Aspekten. Ich hatte viele neue Destinationen erkundet, und einiges dazu gelernt, und nette und interessante Menschen kennengelernt. Ich hoffe weiter die Welt zu bereisen, sei es mit Schiff, Flugzeug oder auf dem Rücken eines Eisbären (die leider während der Reise alle im Urlaub waren), wo auch immer. Das war Weltklasse, ohne Übertreibung.
Zinni's coming home.
Nachtrag Eins: Zurück in Deutschland. Unsere Nationalmannschaft verliert gegen Südkorea, und scheidet in der Vorrunde aus. Hatte ich angeschaut in einem Biergarten, wo ein kleines Mädchen ihr Leid ihrer Mutter gegenüber plagte: „Mom, this game is sooooo boring“. Die Kleine hatte in der Tat Fußballverstand! Ich denke, dass ich zu Hause nicht viel verpasst hatte und meine Erlebnisse in der Arktis spannender waren.
Nachtrag Zwei: Ein Fußball Spiel kann mitreißend sein, und eine Reise aufregend. Das ist aber nichts gegen private Schicksale. Ich hatte drei traurige Nachrichten kurz vorher oder während der Reise mitgeteilt bekommen. Ich ließ es bewusst aus dem Bericht raus. Schön waren die Meldungen nicht. Genießt das Leben, solange es geht. Ironie frei.
Nachtrag Drei: Während des Schreibens dieses Berichtes hatte mich die Situation der Fußball-Jungs in Thailand und ihrem verhängnisvollen Höhlenausflug sehr bewegt. Nie hatte ich mir mehr gewünscht, dass ein Fußballteam gewinnt. Ein Kampf gegen Wasser, Mangel an Sauerstoff, die Dunkelheit und die Zeit. Das erste Mal, dass die ganze Welt nur für eine Mannschaft gehalten hatte. Das Ergebnis war eindeutig: 13:0 für die Wildschweine. Great Job. Was ist schon eine WM.