Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

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Bärenstark: Eine arktische Expeditions-Kreuzfahrt mit Ziel Spitzbergen

Das Beste kommt zum Schluss: Zinnis Streben nach dem Arktis-Cup

Inhaltsverzeichnis:

Bangen in Geiranger, Norwegen

Die Nationalflagge von Schottland
Die Nationalflagge von Schottland


Die Nationalflagge von Norwegen
Die Nationalflagge von Norwegen


Die Flagge von Spitzbergen
Die Flagge von Spitzbergen



Bangen in Geiranger, Norwegen


Spielbericht aus Geiranger, kurz:

Ein Spiel mit Höhen und Tiefen. Nach einem durchwachsenen Start (die Fahrt durch den Fjord) wurde das Spiel miserabel (der Ausflug auf den Berg), ohne Hoffnung auf einen Punktgewinn. Eine sensationelle Endphase (die Zodiac-Fahrt) drehte das Spiel, und sorgte noch für einen überraschenden Punktgewinn in der Verlängerung.

Dem Winter mit Glück in der Schlussphase einen Punkt abgetrotzt.

Lang:

Fünf Wochen zuvor war ich im Rahmen einer anderen Kreuzfahrt in Geiranger. Damals war es 25 Grad warm, aber nicht wolkenfrei. Dort hatte ich eine Ausflugsfahrt zu zwei Aussichtspunkten unternommen, und hoffte, dass Silversea etwas anders anbietet, Wiederholungen mussten nicht sein. Mein Wunsch ging in Erfüllung. Den angebotenen Besuch einer Farm, wo man sieht, wie Käse hergestellt wird, verschmähte ich. Aber auf dem 1 476 Meter hohen Gipfel des Berges Dalsnibba, mit der Aussichtsplattform Geiranger Skywalk, war ich noch nie.

Vor dem Ausflug fuhren wir aber erst einmal durch den langen Geiranger-Fjord, bei trübem Wetter:

Fahrt durch den Geiranger-Fjord, Norwegen
Fahrt durch den Geiranger-Fjord, Norwegen

Fahrt durch den Geiranger-Fjord, Norwegen
Fahrt durch den Geiranger-Fjord, Norwegen

Fahrt durch den Geiranger-Fjord, Norwegen
Fahrt durch den Geiranger-Fjord, Norwegen

Der Höhepunkt jeder Geiranger-Fjord-Fahrt sind die Sieben Schwestern, direkt nebeneinander in den Fjord stürzende Wasserfälle. Es sind trotz des Namens nicht immer sieben. Im Sommer fehlt das Wasser, und im Winter sind einige Zugänge auf dem Gipfel vereist:

Die Sieben Schwestern im Geiranger-Fjord, Norwegen
Die Sieben Schwestern im Geiranger-Fjord, Norwegen

Auf der gegenüberliegenden Fjordseite befindet sich der Wasserfall Freier. Nach einer Sage wollte der Freier jede der sieben Schwestern heiraten. Da alle ablehnten, griff er zur Flasche, wie die Form des Wasserfalls (mit etwas Vorstellungskraft) zeigt:

Der Freier im Geiranger-Fjord, Norwegen
Der Freier im Geiranger-Fjord, Norwegen

Ich hätte zur Flasche gegriffen, wenn ich sieben Schwestern hätte heiraten müssen. Jeden Tag müssen alle einander ertragen, eine Scheidung ist aus norwegischen Rechtsgründen nicht möglich:

Die Sieben Schwestern und der Freier im Geiranger-Fjord, Norwegen
Die Sieben Schwestern' und der Freier im Geiranger-Fjord, Norwegen

Nach aus Schottland zurückgelegten 316 Nautical Miles waren wir im kleinen Ort Geiranger angekommen. Obwohl wir das erste Kreuzfahrtschiff an dem Tag waren, durften wir nicht an dem neuen schwimmenden Anlegesteg anlegen, der ein Tendern überflüssig macht. Schade, so verloren wir Zeit beim Übersetzen.

Wäre ich daheim, hätte ich das Haus nicht verlassen, denn es regnete in Strömen. Trotzdem hatte ich natürlich an dem Ausflug teilgenommen. Nach einer kurzen Busfahrt hatten wir den gleichen Stopp, wo ich ein paar Wochen vorher schon einmal gestanden hatte.

Hier der Sechs-Wochen-Unterschied, finde die Unterschiede!

Der Geiranger-Fjord am 3. Mai 2018, Norwegen
Der Geiranger-Fjord am 3. Mai 2018, Norwegen

Der Geiranger-Fjord am 15. Juni 2018, Norwegen
Der Geiranger-Fjord am 15. Juni 2018, Norwegen

Nass war es. Ich war trotzdem gut gelaunt. Ich bin sogar darauf gefragt worden, warum ich immer so zufrieden wirke:

Der nasse Zinni
Der nasse Zinni

Ich denke, dieser Person hatte es auch gefallen, wer immer das auch war:

Der Geiranger-Fjord, Norwegen
Der Geiranger-Fjord, Norwegen

Selten wurde meine Erwartung weniger erfüllt, als in den nächsten Stunden. Bitte, wenn von Interesse, Bilder vom Lake Djupvatnet im Internet anschauen und mit diesen vergleichen:

Der Lake Djupvatnet, Norwegen
Der Lake Djupvatnet, Norwegen

Der Lake Djupvatnet, Norwegen
Der Lake Djupvatnet, Norwegen

Das hatte wenig gemeinsam, und hier zieht auch die Ausrede Mythische Stimmung oder Ähnliches nicht. Ich hatte wenig Hoffnung, dass es beim nächsten Ziel, dem Mount Dalsnibba, besser wurde.

Und leider hatte ich recht mit meiner Annahme. Auf dem Gipfel war es eiskalt, und es schneite mehr als alles zusammen in meinem Heimatort den ganzen letzten Winter lang. Ich konnte mir gut vorstellen, dass die Ausblicke umwerfend sein können. Aber nicht, wenn Schneeregen und Schneeschauer sich abwechseln.

Theorie:

„Von hier haben Sie einen spektakulären Blick auf die norwegische Berglandschaft und sehen bis hinab zum Geirangerfjord. Wahrscheinlich die fantastischste Aussicht der Welt“!

Praxis:

Auf dem Mount Dalsnibba, Norwegen
Auf dem Mount Dalsnibba, Norwegen

Auf dem Mount Dalsnibba, Norwegen
Auf dem Mount Dalsnibba, Norwegen

Auf dem Mount Dalsnibba, Norwegen
Auf dem Mount Dalsnibba, Norwegen

Ich war einer der wenigen, die sich wagten draußen zu fotografierten, und sich dabei die Finger abzufrieren. Der Rest der Passagiere blieb lieber im trockenen Bus, oder setzte sich in das überfüllte Café.

Ich erfüllte meine Mission „Jeder 15. Juni im Jahr eine gute Tat“ und machte einem Passagier aus Uruguay eine Freude. Er hatte kein Wi-Fi, war aber am Ergebnis seiner Nationalmannschaft interessiert. Ich informierte ihn regelmäßig darüber. Als Dank umarmte er mich, als ich ihm das 1:0 kurz vor Schluss für seine Mannschaft mitteilte. Er grüßte mich seitdem auf dem Schiff so freundlich, als ob ich der Fußball-König von Deutschland wäre.

Bei der Rückfahrt nach Geiranger regnete/schneite/nieselte es für paar Minuten gerade mal nicht. Diesen einmaligen Moment nutzten wir zu einem trockenen Spaziergang entlang des Knuten zu laufen. Eine alte Geiranger-Straße, erbaut im Jahr 1882, mit einer eigenartigen Konstruktion. Man wollte an Höhe gewinnen, und über schwieriges Gelände hinwegkommen. Wir hatten sogar den Mut, unter dieser uralten Steinbrücke durchzugehen:

Die alte Geiranger-Straße Knuten, Norwegen
Die alte Geiranger-Straße Knuten, Norwegen

Da nach dem Ende der Tour noch Zeit für einen Aufenthalt war und es nicht regnete, war mein Plan an der Kirche aussteigen. Das wurde entweder vergessen, oder verwehrt. So lief ich unnötig vom Anlegeplatz des Schiffes wieder zurück, um mir das oktogonale Gotteshaus anzuschauen. Sie wurde im Jahr 1842 gebaut, und ist die Dritte, die an diesem Ort steht. Eine wurde abgerissen, die andere angezündet und verbrannte:

Die Kirche von Geiranger, Norwegen
Die Kirche von Geiranger, Norwegen

Ich dachte nach der Rückkehr auf das Schiff, dass die Aktivitäten des Tages am späten Nachmittag abgeschlossen waren. Kaum saß ich in der Bar, geschah eine (für mich wirkliche) Sensation. Unerwartet gab es eine Ansage, dass man kurzfristig eine Zodiac-Tour zu den Sieben Schwestern und dem Freier anbietet, wer Interesse hat, sollte sich melden. Mein Puls ging hoch, das war eine tolle Überraschung der Reiseleitung. Dafür mag ich Silversea, das können sie perfekt. Ich war so schnell wie möglich jenseits von Tresen, und machte mich bereit für den Ausflug.

Die Tour mit dem Zodiac hatte lustig begonnen: Im Jahr 2014 war ich mit der MS Azores in Norwegen. Genau das Schiff, das früher vom „Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes“ unter dem Namen Völkerfreundschaft bereedert und später umbenannt wurde:

Die MS Azores, ex Völkerfreundschaft, in Norwegen 2014
Die MS Azores, ex Völkerfreundschaft, in Norwegen 2014

hatte sich hier verewigt:

Die Völkerfreundschaft war im Geiranger-Fjord, Norwegen
Die Völkerfreundschaft war im Geiranger-Fjord, Norwegen

Wir widmeten uns wichtigeren Aufgaben als Felsen beschmieren, und fuhren Richtung der Wasserfälle. Mit etwas Sonne und anderem Licht sah die Umgebung wesentlich spektakulärer aus als am Vormittag:

Der Geiranger-Fjord, Norwegen
Der Geiranger-Fjord, Norwegen

Der Geiranger-Fjord, Norwegen
Der Geiranger-Fjord, Norwegen

Bei den beiden Fällen angekommen, wurde es spannend und sehr unterhaltsam. Wir fuhren so nah wie möglich, diese Sicht haben wahrscheinlich nur sehr wenige Besucher des Fjordes.

Je näher wir den Fällen gekommen waren, umso nasser wurde es. Ich hatte leider die aufregendsten Momente direkt unter den Fällen nicht fotografiert. So viel Wasser auf einmal bekommt keiner Kamera gut, und auf einen Totalverlust hatte ich keine Lust:

Der Freier im Geiranger-Fjord, Norwegen. Präsentiert à la Silversea
Der Freier im Geiranger-Fjord, Norwegen. Präsentiert à la Silversea

Der Freier im Geiranger-Fjord, Norwegen. Präsentiert à la Silversea
Der Freier im Geiranger-Fjord, Norwegen. Präsentiert à la Silversea

Die Sieben Schwestern im Geiranger-Fjord, Norwegen. Präsentiert à la Silversea
Die Sieben Schwestern im Geiranger-Fjord, Norwegen. Präsentiert à la Silversea

Die Sieben Schwestern im Geiranger-Fjord, Norwegen. Präsentiert à la Silversea
Die Sieben Schwestern im Geiranger-Fjord, Norwegen. Präsentiert à la Silversea

Die Sieben Schwestern im Geiranger-Fjord, Norwegen. Präsentiert à la Silversea
Die Sieben Schwestern im Geiranger-Fjord, Norwegen. Präsentiert à la Silversea

Ich war sehr zufrieden über dieses Erlebnis. Hier hatte super Spaß gemacht, nass zu werden. Es war das erste Mal auf dieser Reise, wo ich mich als Explorer fühlte:

'Der nasse Mann und der Fjord', Norwegen
'Der nasse Mann und der Fjord', Norwegen

Ein schöner Sonnenabend beendete ein Tag, der unterschiedlicher nicht hätte sein können. Bescheidene Erlebnisse am Morgen endeten mit einem Kracher am Nachmittag. Es war alles andere als langweilig!

Gute Nacht Geiranger-Fjord, Norwegen
Gute Nacht Geiranger-Fjord, Norwegen

Am nächsten Morgen war ich überrascht. Das Tagesprogramm stand unter dem Thema: „Cruise Norwegian Fjords“ (mit einem Fjord als Titelbild!). Naiv, wie ich war, stellte ich mir darunter vor, dass wir ein oder zwei Fjorde abfahren. Dies von der Brücke moderiert wird, und wir mit Glück vielleicht sogar eine kurze Zodiac-Tour unternehmen können.

Als ich die Aktivitäten gelesen hatte, war davon keine Rede. Heute: Bordtag. Kein Finale, kein Druck, keine Höhepunkte. Einfach nur Vorträge, lustige Spiele, Yoga-Klassen und Ähnliches. Die geplante Route ging meilenweit entfernt von einem Fjord. Das war so spannend wie ein 0:0 bei einem Freundschaftsspiel. Jeder vom Personal, den ich angesprochen hatte, konnten mir keine Erklärung geben, warum das so war. Wenn wir ein Ziel wegen Wettergründen oder Ähnliches nicht anlaufen können, habe ich natürlich Verständnis, dafür aber nicht.

Da ich nicht vorhatte, den lieben langen Tag an der Poolbar zu verbringen, machte ich etwas auf Ornithologe. Den Vögeln hatte der Aufenthalt an Bord gefallen, manche fuhren stundenlang mit uns mit. Das hatte den Vorteil, dass viele immer wieder zu ihrem Lieblingsplatz zurückgekommen waren, obwohl man sie paar Minuten vorher dort gestört hatte. Es machte Spaß, den Piepmätzen zuzuschauen:

Vögel beobachten auf der Silversea Cloud
Vögel beobachten auf der Silversea Cloud

Vögel beobachten auf der Silversea Cloud
Vögel beobachten auf der Silversea Cloud

Ein schöner Sonnenuntergang beendete den Tag, den ich mir anders vorgestellt hatte. War aber auszuhalten. Gute Nacht Freunde.

Sonnenuntergang im Nordmeer
Sonnenuntergang im Nordmeer

Weiter mit: Befreiungsschlag auf den Lofoten, Norwegen


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