Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

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Asiatisches Kaleidoskop: Von Orang-Utans, Seezigeunern, Millionenstädten und vielen kleinen Inseln

Mit der Silversea von Singapur über Indonesien und Myanmar nach Phuket (2016)

Die Flagge von Myanmar
Die Flagge von Myanmar

Inhaltsverzeichnis:

Belawan / Indonesien


Belawan / Indonesien

12. November 2016

Als das Trübsal-blasen vorbei war, freute ich mich auf schöne Kreuzfahrt-Tage. Mein Programm am angenehmen und stressfreien See-Tag bestand nur aus Schiffen zählen in der Straße von Malakka. Sie ist mit täglich etwa 2 000 durchfahrenden Frachtern eine der am weltweit stärksten befahrenen Wasserstraßen.

Die Straße von Malakka (Handybild)
Die Straße von Malakka (Handybild)

Die Straße von Malakka (Handybild)
Die Straße von Malakka (Handybild)

Lang konnte ich die Bar am Abend nicht besuchen, am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt. Der Ausflug zum Gunung Leuser Nationalpark auf Sumatra in Indonesien sollte morgens um halb sechs beginnen. Da die Uhrzeit in der Nacht um eine Stunde zurückgestellt wurde, sorgte für etwas mehr Schlaf. Der frühe Termin wurde gewählt, um zum besten Zeitpunkt die frei lebenden Orang-Utans beobachten zu können. Tief geschlafen hatte ich nicht, und immer im Kopf, dass ich zu spät aufwache für die Tour.

Es sollte eine lange Fahrt werden. Die Verspätung war von Vorteil, einen Tag vorher, dem ursprünglichen Ausflugstag, hatte es nur geregnet, und bei uns war purer Sonnenschein. Da es Sonntag war, hatte sich der Verkehr in Grenzen gehalten, hinzu waren die Straßen fast leer, zurück in etwa wie in Deutschland zu Stoßzeiten. Für lokale Verhältnisse ein Klacks, wir sparten einiges an Fahrtzeit gegenüber einem Werktag.

Befremdlich fand ich, dass ein Polizeiauto mit Blaulicht und drängelnd vor unseren vier Bussen auf der Hin- und Rückreise fuhr. Meine erste Vermutung war aus Sicherheitsgründen, was albern gewesen wäre, eine bessere Zielscheibe gibt es nicht. Der Einsatz war gedacht, um uns schneller zum Park und zurückzubringen. Die Aktion war gut gemeint, aber nicht unbedingt nötig, ich war mir im Bus bei den staunenden Passanten blöd vorgekommen. Ein Passagier meinte, dass dies in der Heimat bei Prominenz auch passiert. Als diese fühlte ich mich als Besucher des Landes nicht.

Polizei-Eskorte in Belawan
Polizei-Eskorte in Belawan

Ein Video über die Aktion, Länge 33 Sekunden:

Es dauerte trotzdem drei Stunden (inklusive einer Pause) bis wir den Gunung Leuser Nationalpark erreicht hatten. Dort gab es zuerst Frühstück, was es vorher auf dem Schiff gab, die Zeit hätten wir sinnvoller nutzen können. Anschließend begann endlich die Wanderung in die Wildnis, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Kurz darauf gab es bereits den ersten Kontakt zur Tierwelt, eine Wagler's Pit Viper Schlange war im Busch zu sehen. Ich hatte Respekt, sorry für die schlechte Bildqualität:

Eine Wagler's Pit Viper Schlange in Gunung Leuser Nationalpark
Eine Wagler's Pit Viper Schlange in Gunung Leuser Nationalpark

Bei einer Bullenhitze ging es permanent aufwärts. Anstrengend war es nicht, und nicht so heiß wie erwartet, aber durch die Luftfeuchtigkeit verlor ich die Getränke einer Woche an Flüssigkeit durch Schwitzen.

Wanderweg in Gunung Leuser Nationalpark
Wanderweg in Gunung Leuser Nationalpark

Wanderweg in Gunung Leuser Nationalpark
Wanderweg in Gunung Leuser Nationalpark

Auf dem Hochland angekommen liefen wir noch einige Schritte, bis wir eine Orang-Utan-Familie gefunden hatten. Papa, getrennt von Mutter und Kind, kümmerte sich wenig um uns, mehr um die angebotenen Früchte der Guides. Es war aufregend, die tollen Tiere in der Natur beobachten zu können. Allerdings war ich an der gleichen Stelle 30 Jahre vorher, da gab es eine Plattform, von der aus die Affen regelmäßig mit Essen angelockt wurden. Ich hatte das Gefühl, dass die Orang-Utans heute noch wissen, wo sie mit Bananen gefüttert werden, und regelmäßig dort erscheinen. Egal, es war ein schönes Erlebnis mit leichtem Zoo-Beigeschmack. Leider stellte ich fest, dass ich in der Schule bei Fotografieren von bewegenden Lebewesen nicht richtig aufgepasst hatte.

Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark
Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark

Orang-Utan Junior im Gunung Leuser Nationalpark
Orang-Utan Junior im Gunung Leuser Nationalpark

Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark
Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark

Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark
Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark

Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark
Ein Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark

Zum Glück hatte ich ein Hemd zum Wechseln mitgenommen, mit dem verschwitzten hätte ich nicht zurückfahren wollen. Die Rückfahrt dauerte wieder drei Stunden, dieses Mal ohne einen Stopp. Im Schiff wrang ich das T-Shirt der Wanderung aus, und füllte damit die Badewanne. Es dauerte zwei Tage, bis es trocken war. Ich muss durch das Schwitzen etliche Pfunde verloren haben, für Menschen, die abnehmen möchten, ist das Programm wärmstens zu empfehlen.

Ob sich die lange Fahrt für das paar Minuten Affen-Anschauen gelohnt hatte, ist schwer zu beurteilen. Die außergewöhnlichen Tiere zu beobachten, war klasse und aufregend. Negativ: Das fehlende Wildlife-Feeling, einige der 70 Passagiere hatten das Hongkong-Syndrom, und die unvermeidlichen Selfie-Fotografen hatten keinen Respekt zu anderen Gästen (die keine Fotos ohne grinsende Personen im Vordergrund haben wollen), sowie den Primaten (die ihren Freiraum benötigen).

Weiter mit: Banda Aceh / Indonesien


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