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Mainz – Bingen: Beten in Mainz, Bangen um Koblenz und Burgen in Bingen |
Ich wohne fünf Kilometer entfernt von Mainz, und war dementsprechend schon ungezählte Male dort. Hochheimer zieht es nach Mainz, und nicht nach Wiesbaden oder gar Frankfurt, die Gründe sind vielzählig. Nicht nur beim Fußball kann ich es verstehen. Nur auf dem Schiff bleiben wollte ich den Vormittag über nicht, so bewegte ich mich Richtung Innenstadt, erst einmal mit einem Blick auf den Vorort Kostheim und der Theodor-Heuss Brücke, mit Karibik-Stimmung:
Der Mainzer Stadt-Strand
Da ich keinen Beach-Urlaub gebucht hatte, mit all-inclusive, ging es direkt zum Rathaus und den ersten Blick auf den Dom:
Das Mainzer Rathaus
Das Mainzer Rathaus
der schnell erreicht wurde, und in dem ich seit Urzeiten nicht mehr drin war:
Der Mainzer Dom
Das Kirchenhaus hat eine bewegende Vergangenheit, Details würden den Bericht sprengen. Es fanden mehrere Königskrönungen statt, der von Mallorca war meines Wissens nicht dabei. Unwahrscheinlich lange und ausgiebig hielt ich mich nicht auf, aber ich war froh wieder mal dort gewesen zu sein.
Der Mainzer Dom
Ich warf noch einen Blick auf den schönen Marktplatz, die Lieblingskinos meiner Jugend in diesen Gebäuden sind leider Legende:
Der Mainzer Marktplatz
Nach dem kurzen Ausflug mit vielen Erinnerungen verließen wir die Stadt mit Blick auf das Kurfürstliche Schloss. Viele werden es nur von innen kennen, hier werden die Fernseh-Sitzungen der Mainzer Fastnacht veranstaltet:
Das Kurfürstliche Schloss von Mainz
Danach ging es zum Nachbar gegenüber, dem Biebricher Schloss, die barocke Residenz der Fürsten und späteren Herzöge von Nassau:
Schloss Biebrich
Der Tag war voller Rückblicken. Vor kurzem war ich mit meinem reizenden Patenkind als Geburtstagsgeschenk auf einer Burgentour im Mittelrhein, nun sollte ich wenige Tage später erneut die Landschaften und Burgen sehen, die wir besichtigt hatten, zumindest nach Plan und Programm. Es fing gut an, mit einem Blick auf Eltville und seiner Burg:
Die Burg von Eltville
und das Niederwalddenkmal:
Das Niederwalddenkmal
Bei der Burg Ehrenfels war unerwartet „Schluss mit lustig“:
Die Burg Ehrenfels
Die Burg Ehrenfels
Das Schiff wendete und legte unplanmäßig in Bingen an. Ein Tankschiff hatte 1 710 Tonnen Natronlauge geladen, und fuhr sich zwischen Sankt Goar und Oberwesel auf dem sogenannten Geisenrücken fest. Rund 25 Schiffe konnten wegen der Bergung des Frachters nicht weiterfahren, darunter auch wir. Somit war der geplante Aufenthalt in Koblenz erst einmal gestrichen. Es wurde nichts mit meinem geplanten Besuch des deutschen Ecks, es gibt aber auch weitaus schlimmeres. Da wir tätigkeitslos waren, durften wir das Schiff in Bingen verlassen. Unvorbereitet lief ich zur Touristen-Information, um dort den Ratschlag zu bekommen, die Burg Klopp zu besuchen.
Sie ist Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Eine Besichtigung ist nur von außen möglich, in den Räumen ist die Stadtverwaltung von Bingen untergebracht. Der Turm ist zu besteigen, und bot eine herrliche Aussicht auf den Rhein.
Die Burg Klopp in Bingen
Die Burg Klopp in Bingen
Die Burg Klopp in Bingen
Blick von der Burg Klopp auf die Burg Ehrenfels und der Mäuseturm
Ich war der einzige Besucher dort, außen diesem Hobby-Fotografen mit seiner Gruppe (Originell!):
Touristen in Bingen
Da die Burg auf einer Anhöhe liegt, und der Turm nicht stufenlos ist, hatte ich Durst, den ich im Paulaner Biergarten löschen wollte. Das gelang nicht ganz, wenn die Gläser bei Hitze stundenlang in der Sonne liegen, heizen sie auf, auch wenn das eingeschenkte Bier kalt ist, wird es schnell warm. Vielleicht gut für den Magen, ich mag es nicht.
Langsam wurde es Zeit wieder zurück auf unser Schiff zu gehen, denn der Tanker war mittlerweile umgepumpt und in den Loreleyhafen geschleppt. An Bord konnte ich an der Brücke die Freigabe mitbekommen, die Hafenleitung bat alle Kapitäne um gegenseitige Rücksicht und Geduld. Eines nach dem anderen betroffenen Schiffe wendete und machte sich auf den Weg Rhein-Abwärts. Es sah chaotisch aus, aber auf der Autobahn erlebe ich täglich hektischere Manöver:
Der Rhein-Schiff-Highway'
Nun konnten wir endlich die Burg Reichenstein sehen, die ich Tage zuvor noch von innen besichtigte:
Burg Reichenstein
Burg Reichenstein
Der Tag war vom Programm her, von dem ich am wenigsten erwartet hatte. Koblenz und Mainz waren nichts Neues für mich, und das Rheintal mit seinen Burgen kannte ich auch. Es war trotz hoher Temperatur und warmen Bier ein cooler Tag, einen Stau mit Schiffen habe ich nicht jeden Tag. Oder wie Andi Möller es ausdrücken würde: „Koblenz oder Bingen – Hauptsache Mosel!“
Weiter mit: Bernkastel-Kues: Viel Mosel, eine große Brücke, ungezählte Weinberge und wenig Stadt