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Eine Kreuzfahrt mit der MS Lady Diletta durch die Niederlande

Reisen in (k)ein Risikogebiet


Die Nationalflagge von den Niederlanden
Die Nationalflagge von den Niederlanden


Vorwort: Ich habe bei der Entwicklung der Berichte auf diesen Seiten meine technischen Grenzen erreicht, denn die manuelle Erstellung mit HTML Codes ist sehr aufwendig. Dafür benutze ich nun eine Weblog-Software. Dieser Bericht ist Smartphone-optimiert auch hier zu lesen, wie alle anderen auch auf Zinni-Online:

Dieser Bericht auf „Zinni auf Reisen“


Alle Bilder wurden mit meinem Handy aufgenommen

7. Oktober 2020:

Das Auswärtiges Amt informiert:

Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Niederlande wird aufgrund hoher Infektionszahlen derzeit gewarnt!

Zwei Monate zuvor:

Das Jahr 2020 lief bislang wie gewohnt: Die Bayern wurden Meister, es regnete zu wenig, und Zinni ging auf Reisen. Nur wenn auch anderes als sonst. Da Fliegen im Moment nicht infrage für mich kommt, buchte ich die siebte Kreuzfahrt im Jahr 2020. Auf der Suche nach immer was Neuem fand ich eine Flussreise „Unterwegs in Holland und Flandern“ mit vielen unbekannten Zielen in diesen Regionen. Ich freute mich, als die Reise Mitte August bestätigt wurde.

Das Schiff war die „MS Diletta“, die ich auf der Mosel ein paar Wochen zuvor gesehen hatte:

Die MS Lady Diletta auf der Mosel
Die MS Lady Diletta auf der Mosel

Sie wurde erst am 24. Juni 2020 getauft.

Ende August 2020 ging es los. Ich war zum Zug gekommen, im Gegensatz zur deutschen Nationalmannschaft, die kürzeren Strecken lieber fliegt. Nachdem ich in Mainz im Intercity meinen Platz nach Düsseldorf eingenommen hatte, nutzte ich den Komfort Check-in. Trotzdem wollte später der Bahnmitarbeiter mein Ticket sehen. Mein Hinweis, dass ich online eingecheckt hatte, wurde mit „Vor ein paar Minuten noch nicht“ beantwortet. Da war ich aber noch nicht im Großraumwagen. Der Spruch hätte mich aus der Bahn werfen können, hatte es aber nicht.

Wir hatten Verspätung wegen eines Zuges, der vor uns fuhr. Die Bahn hat viele Vorzüge. In Koblenz wurde es warm im Abteil. Neu zugestiegene Passagiere fragten mich, ob das die ganze Zeit so war, was ich verneinte. Später entschuldigte sich ein Mitarbeiter, ein Schelm hatte im Hochsommer die Heizung auf die volle Stellung geschaltet, obwohl der Zugriff geschützt ist. Das war aber alles harmlos, ich erreichte entspannt Düsseldorf.

Düsseldorf

Gut, dass ich einen Brausparvertrag abgeschlossen hatte, den ich erneut bei der Brauerei Schumacher in der Düsseldorfer Innenstadt auslösen ließ:

Altbier und Mett bei Schumacher in Düsseldorf
Altbier und Mett bei Schumacher in Düsseldorf

Mit hatte es dort wieder gefallen, und der Kellner Stephan ist klasse. Ich bat die Brauerei-Leitung via E-Mail um eine Beförderung von ihm. Ich würde es ihm gönnen.

Die MS Lady Diletta lag wieder in Düsseldorf-Süd, wie bei allen meinen Kreuzfahrten derzeit ab dort. In der Nähe der Altstadt mag in Corona Zeiten wohl niemand an- und ablegen, warum auch immer:

Die MS Lady Diletta in Düsseldorf
Die MS Lady Diletta in Düsseldorf

Ich hatte beim Einchecken natürlich nach einem Doppelpack auf den letzten beiden Reisen nicht erneut mit einem Upgrade gerechnet, aber dass ich erstmalig bei meinen fünfzig Kreuzfahrten eine richtige Einzelkabine bekommen würde, hatte ich auch nicht erwartet:

Meine Einzel-Kabine auf der MS Lady Diletta
Meine Einzel-Kabine auf der MS Lady Diletta

Eine Person sagte zu mir: „Die Kabine sieht ja aus wie im Knast“. Den Eindruck hatte ich nicht, mir hatte sie ausgereicht. Ich hatte alles, was ich benötige. Dass kein Champagner aus den Wasserhähnen geschossen war, konnte ich verschmerzen.

Beim Blick auf die Speisekarte für das erste Abendessen an Bord sah ich, dass Tilapia angeboten wurde. Ob dieser umstrittene Billig-Fisch passend zu einem Kreuzfahrtschiff ist, bezweifle ich, und hoffte auf einen Ausrutscher, zumal der Rest des Menüs Appetit darauf erweckte:

Das Willkommens-Abendessen auf der MS Lady Diletta
Das Willkommens-Abendessen auf der MS Lady Diletta

Ich sah mir das schicke Restaurant und meinen zugewiesenen Sitzplatz an:

Das Restaurant auf der MS Lady Diletta
Das Restaurant auf der MS Lady Diletta

und ahnte da noch nicht, dass ich hier nicht nur schöne Stunden verbringen würde.

Mir war nicht nur die Kreuzfahrtdirektorin von meiner Reise mit der MS Hamburg in letzten Jahr in die Karibik mit Plantours bekannt vorgekommen. Da dieses Hochsee-Schiff derzeit an der Leine liegt, waren einige von der Crew bei der MS Hamburg im Dienst. Ich freute mich, ich fühlte mich damals in guten Händen.

Die MS Lady Diletta fuhr los in Richtung nach den Niederlanden, zuerst mit Blicken auf hässliche Industrie-Anlagen:

Auf dem Weg nach den den Niederlanden
Auf dem Weg nach den Niederlanden

aber auch schöner Natur:

Auf dem Weg nach den Niederlanden
Auf dem Weg nach den Niederlanden

Ich erwähnte bei einer angebotenen Sprechstunde dem Oberkellner meine Unverträglichkeit von Knoblauch, Bärlauch und Trüffelöl. Ich hatte leider nicht den Eindruck, dass er daran groß interessiert war. Ich sollte das meinem Kellner am Tisch sagen. Das tat ich, nahm im Restaurant meinen Platz ein, und gab Bescheid. Ich hatte zusammen mit einem weiteren Alleinreisenden an einem Tisch gesessen. Was uns als erstes Abendessen serviert wurde, waren wir beide der Meinung, dass der Pfiff fehlte, und fanden es eher fade als pikant angemacht. Satt wurde ich natürlich trotzdem, dazu benötige ich nicht viel.

Am nächsten Morgen erreichten wir Amsterdam, die Hauptstadt der Niederlande, aber nicht der Regierungssitz des Landes.

Amsterdam

Wir hatten dort den ganzen Tag lang Aufenthalt, aber stundenlang durch die Großstadt laufen hatte ich in Coronazeiten keine große Lust. Ich buchte ein Zeitfenster in die „Heineken Experience“, eine Attraktion in der ersten Heineken-Brauerei, die im Stadtzentrum liegt. Nicht unmittelbar am Schiff, ich lief erst einige Zeit durch die Straßen von Amsterdam und den vielen Grachten:

In den Straßen und Grachten von Amsterdam
In den Straßen und Grachten von Amsterdam

In den Straßen und Grachten von Amsterdam
In den Straßen und Grachten von Amsterdam

Mühelos erreichte ich die ehemalige Brauerei. 1988 wurde sie geschlossen, weil sie zu klein wurde:

Die alte Heineken Brauerei in Amsterdam
Die alte Heineken Brauerei in Amsterdam

Kein Mensch trug eine Maske, weder die Besucher noch das Personal. Das sollte in den Niederlanden während meiner kompletten Reise so bleiben, egal in welcher Lokalität.

Es gibt drei Teile bei der Besichtigung der Brauerei: Der erste ist der informative, der trotzdem nicht zu trocken, steif und/oder langweilig wirkte:

Braukessel in der Heineken Experience in Amsterdam
Braukessel in der3 Heineken Experience in Amsterdam

In der Heineken Experience in Amsterdam
In der Heineken Experience in Amsterdam

In der Heineken Experience in Amsterdam
In der Heineken Experience in Amsterdam

In der Heineken Experience in Amsterdam
In der Heineken Experience in Amsterdam

Zinni in der Heineken Experience in Amsterdam
Zinni in der Heineken Experience in Amsterdam

Der Bier-Vergnügungspark wurde anscheinend von Menschen entworfen, die selbst zu viel Heineken intus hatten. Einige Teile wirkten irritierend, auch weil die Zuschauer gebeten wurden, sich wie Bierflaschen zu fühlen. War trotzdem cool:


Video von dem Bier-Vergnügungspark in der Heineken Experience in Amsterdam, zwölf Sekunden Laufzeit


Video von dem Bier-Vergnügungspark in der Heineken Experience in Amsterdam, fünfzehn Sekunden Laufzeit

Im Schankraum durfte das Bier probiert werden. Zum Getränkeangebot des Konzerns gehören mehr als 300 Marken. Auch in Deutschland, die Firma hält 30 Prozent der Paulaner Brauerei Gruppe. Trotzdem wird nur die Hausmarke serviert, unter dem Namen „Heineken“ gibt es nur eine Sorte. Die ist nicht gerade mein Favorit, es gibt aber Schlimmeres:

Zinni in der Heineken Experience in Amsterdam
Zinni in der Heineken Experience in Amsterdam

Nena begrüßte mich musikalisch in der Probierstube:


Video von der Probierstube in der Heineken Experience in Amsterdam einundzwanzig Sekunden Laufzeit

Es war ein kurzweiliges Erlebnis, und ich war froh, dass ich das unternommen hatte.

Für den Nachmittag buchte ich eine Busfahrt zum Freilichtmuseum Zaanse Schans und nach Edam. Beides hatte ich schon einmal gebucht, aber eine Wiederholung war mir lieber als durch Amsterdam zu laufen.

Das Freilichtmuseum Zaanse Schans nördlich von Zaandam war mit dem Bus schnell erreicht. Es ist ein Dorf mit bewohnten Häusern, typischen Gebäuden, Museen, Shops, Cafés und natürlich Windmühlen:

Windmühlen im Freilichtmuseum Zaanse Schans
Windmühlen im Freilichtmuseum Zaanse Schans

Ein „echtes“ Holland findet man hier nicht. Die historischen Gebäude und Windmühlen standen ursprünglich in der ganzen Gegend verteilt. Sie sind aus dem 18. und 19. Jahrhundert, und wurden seit dem Jahr 1961 schrittweise zu ihrer neuen Heimat Zaanse Schans gebracht:

Windmühlen im Freilichtmuseum Zaanse Schans
Windmühlen im Freilichtmuseum Zaanse Schans

Eine Windmühle im Freilichtmuseum Zaanse Schans
Eine Windmühle im Freilichtmuseum Zaanse Schans

Windmühlen im Freilichtmuseum Zaanse Schans
Windmühlen im Freilichtmuseum Zaanse Schans

Windmühle


Video von einer Windmühle im Freilichtmuseum Zaanse Schans, neun Sekunden Laufzeit

Eine Windmühle konnten wir von Innen besuchen:


Video von einer Windmühle im Freilichtmuseum Zaanse Schans, sieben Sekunden Laufzeit

Alle gängigen Klischees des Landes wurden in der Disneyland ähnlichen Anlage präsentiert, wie hier diese Holzschuhe:

Holzschuhe im Freilichtmuseum Zaanse Schans
Holzschuhe im Freilichtmuseum Zaanse Schans

Holzschuhe im Freilichtmuseum Zaanse Schans
Holzschuhe im Freilichtmuseum Zaanse Schans

und die Käserei, in der man erfährt, wie der Käse entsteht:

Ein Milchwagen im Freilichtmuseum Zaanse Schans
Ein Milchwagen im Freilichtmuseum Zaanse Schans

Immerhin war dieses Schaf echt:

Ein Schaf im Freilichtmuseum Zaanse Schans
Ein Schaf im Freilichtmuseum Zaanse Schans

Bei Schafen in den Niederlanden kann man gut wissen, wie das Wetter ist: Haben sie keine Locken, hatte es einen Sturm gegeben. Sind sie weg, gab es einen Orkan. Sind sie danach wieder, dann war es ein Tornado.

Gelungen war der Besuch trotzdem, ich hatte mich amüsiert. Zumal die vielen Touristen aus Asien gefehlt hatten, in der Anlage war es relativ ruhig im Gegensatz zu den letzten Jahren. Vor Corona Zeiten gab es bis zu 900.000 Besucher per annum.

Wir fuhren weiter nach Edam, das auch „Die Perle an der Zuiderzee“ genannt wird, und an der IJsselmeer liegt. Das IJ stimmt, es ist im Niederländischen eine Ligatur, weshalb auch das J als Majuskel geschrieben wird. Das ist nicht mein Wissen, und hatte ich abgeschrieben, weil es mir merkwürdig erschien.

Die meistens denken zuerst an Käse, wenn sie den Namen der Stadt hören. Zu Recht, denn sie hat eine jahrhundertelange Tradition als Umschlagmarkt davon.

Ein Spaziergang entlang des Kanals „Nieuwe Haven“ ist ein Muss für alle Besucher:

Der Kanal „Nieuwe Haven“ in Edam
Der Kanal „Nieuwe Haven“ in Edam

Hier ist eine kleine Brücke über die IJe (ja, das IJ stimmt auch hier):

Der Kanal „Nieuwe Haven“ in Edam
Der Kanal „Nieuwe Haven“ in Edam

und hier im Hintergrund ist die wesentliche größere Kwakelbrug zu sehen:

Die Kwakelbrug in Edam
Die Kwakelbrug in Edam

Pavillons wie der im Vordergrund werden hier „Theekoepels“ genannt. Ich vermute, dass hier nicht die armen Menschen der Stadt residieren.

Die Kwakelbrug wird noch benutzt, ist funktionstüchtig, und soll eine der schmalsten und ältesten Brücken des Landes sein:

Die Kwakelbrug in Edam
Die Kwakelbrug in Edam

Das „Oudste Houten Huis“ ist das älteste Holzhaus der Stadt:

Das „Oudste Houten Huis“ in Edam
Das „Oudste Houten Huis“ in Edam

Es wurde im 16. Jahrhundert erbaut, und sowohl seine Fassade als auch die Fensterläden sind größtenteils original. Es hat viele Stadtbrände überstanden, warum auch immer.

Das ehemalige Rathaus auf der linken Seite des Bildes ist heute ein Informationszentrum für Besucher:

Das ehemalige Rathaus von Edam
Das ehemalige Rathaus von Edam

Ansonsten prägen Kanäle die Stadt, in der die Jugend ihren Spaß daran hat:

Ein Kanal in Edam
Ein Kanal in Edam

Ein Kanal in Edam
Ein Kanal in Edam

Zurück in Amsterdam hatte ich beim Auslaufen die herrliche abendliche Stimmung genossen, ich lasse die Bilder für sich sprechen:

Abschied von Amsterdam
Abschied von Amsterdam

Abschied von Amsterdam
Abschied von Amsterdam

Abschied von Amsterdam
Abschied von Amsterdam

Abschied von Amsterdam
Abschied von Amsterdam

Abschied von Amsterdam
Abschied von Amsterdam

Abschied von Amsterdam
Abschied von Amsterdam

Ich fing an, mich auf der MS Lady Diletta einzugewöhnen. Die Lady wurde nach die im Jahr 2019 geborene jüngste Tochter von Inti Ligabue, Eigentümer der Ligabue Gruppe und Betreiber dieses Schiffs, benannt. Etwas älter war die Musikerin, ihre Melodien hatten mir gut gefallen. Ein spezieller Gast (ich könnte ihn greifen) hatte sich an dem Abend in Amsterdam den zu der Stadt passenden Musikwunsch Amsterdam (Liebe hat total versagt) gewünscht. Sie kannte das Lied (für manche auch Leid) nicht, wird aber ab sofort es immer spielen, wenn das Schiff dort anlegt:


Video von der Musik an Bord der MS Diletta, acht Sekunden Laufzeit

Enkhuizen und Hoorn

Am nächsten Tag sollte ursprünglich Antwerpen angefahren werden. Da die Stadt zu diesem Zeitpunkt als Corona-Risikogebiet eingestuft war, wurde die Destination gestrichen und die beiden niederländischen Kleinstädten Enkhuizen und Hoorn angelaufen. Ich kannte alle drei Städte, mir war das egal.

Wir fuhren am nächsten Tag durch ein Windräder-Land:

Windräder nahe Enkhuizen
Windräder nahe Enkhuizen

und lagen danach in Enkhuizen, eine alte Stadt am IJsselmeer mit einer reichen Geschichte.

In der Nähe der Anlegestelle steht das Drommedaris von 1540, das bekannteste Gebäude der Stadt. Es diente lange Zeit als Wehrtor und Gefängnis und beschützte den Eingang des Hafens:

Das Drommedaris in Enkhuizen
Das Drommedaris in Enkhuizen

Das Drommedaris in Enkhuizen
Das Drommedaris in Enkhuizen

Es gibt einige Häfen in der Stadt, die meisten sind außerhalb des Stadtkerns:

Im Hafen von Enkhuizen
Im Hafen von Enkhuizen

Über die Drommedarisbrug ging ich zum Zentrum:

Die Drommedarisbrug in Enkhuizen
Die Drommedarisbrug in Enkhuizen

wo auch einige Boote lagen:

Im Hafen von Enkhuizen
Im Hafen von Enkhuizen

Kanäle wie so oft in den Niederlanden prägen die Stadt:

Ein Kanal in Enkhuizen
Ein Kanal in Enkhuizen

Romantik und viel Freiheit verbinden die meisten Einheimischen und Besucher mit einem Leben in einem Hausboot:

Ein Hausboot in Enkhuizen
Ein Hausboot in Enkhuizen

Wie es in der Realität ist, kann ich nicht beurteilen. Für mich wäre das nichts. Das Haus muss dicht sein und bleiben, man möchte nicht in einer Titanic wohnen. Und unwillkommener Gäste (wie Spinnen und Ratten) oder die Entsorgung von Brauchwasser machen es nicht besser.

Danach hatte ich ein ganz anderes Problem, und es ging ausnahmsweise mal nicht um Durst. Die „Brouwerij de Werf“ war trotzdem mein Retter in der Not, obwohl sie noch offiziell geschlossen war:

In der „Brouwerij de Werf“ in  Enkhuizen
In der „Brouwerij de Werf“ in Enkhuizen

Schade, dass es zu früh für einen Umtrunk war. Die Jungs waren toll dort, vielen Dank von mir auf diesen Weg für die Hilfe. Das mitgenommene Bier schmeckte daheim köstlich. Ich würde meine Arbeit mit nach Hause nehmen, wenn ich dort als Bierbrauer eingestellt bin.

Auch die nächste Destination Hoorn begrüßte uns mit einem Turm:

„De Hoofdtoren“ in Hoorn
„De Hoofdtoren“ in Hoorn

Benannt nach dem Dock „Houten Hoofd“, das sich direkt hinter dem großen Wehrturm befindet.

Blick auf „De Hoofdtoren“ und Hoorn
Blick auf „De Hoofdtoren“ und Hoorn

Fast direkt am Turm sind diese drei zu sehen, die „Scheepsjongens van Bontekoe“:

Die Scheepsjongens van Bontekoe in Hoorn
Die Scheepsjongens van Bontekoe in Hoorn

„Kapitän Bontekoes Schiffsjungen“ ist ein niederländisches Jugendbuch, das 1924 erschien. Die Jungs heuern auf der Nieuw-Hoorn an, die für die Niederländische Ostindien-Kompanie nach Java fahren soll. Spoiler: Im Buch gibt es ein Happy End, im Schiffs-Journal des Kapitäns Willem Ysbrandszoon Bontekoe, von dem das Buch inspiriert ist, nicht.

Anheuern auf diesen Booten ist wahrscheinlich unmöglich:

Im Hafen von Hoorn
Im Hafen von Hoorn

Ich lief in die Innenstadt, entlang von idyllischen Kanälen:

Ein Kanal in Hoorn
Ein Kanal in Hoorn

Ein Kanal in Hoorn
Ein Kanal in Hoorn

Die Blütezeit von Hoorn war im 17. Jahrhundert. Der Ort war Namensgeber für den südlichsten Punkt des amerikanischen Kontinents, Kap Hoorn. Noch heute prägt die maritime Vergangenheit das Antlitz der Hafenstadt:

In der Innenstadt von Hoorn
In der Innenstadt von Hoorn

Der Käsemarkt Hoorn war alles andere als Käse, sondern malerisch:

Der Käsemarkt von Hoorn
Der Käsemarkt von Hoorn

Humor haben sie dort:

Oostereiland in Hoorn
Oostereiland in Hoorn

Oostereiland ist eine in 1662 entstandene künstliche Insel. Hier liegt das ehemalige Gefängnis, das heute ein Hotel ist.

Die abendliche Stimmung mit Blick auf den Turm und die Stadt war toll:

Abenddämmerung im Hafen von Hoorn
Abenddämmerung im Hafen von Hoorn

Auch von Bord aus gesehen:

Abenddämmerung im Hafen von Hoorn
Abenddämmerung im Hafen von Hoorn

So langsam wunderten wir uns beim Abendessen, dass die Abläufe nicht eingespielter wurden, und es konzeptlos wirkte. Auf allen Plätzen standen bereits die Vorspeisen beim Betreten, obwohl unser Tisch nur mit zwei Personen besetzt war. Wenn ich beim Mittagessen mitteilte, dass ich am Abend nur den Hauptgang haben wollte, standen sie trotzdem auch auf dem Tisch, oder wurden serviert. Eine sinnlose Verschwendung. Dafür fehlte etwas immer, sei es Salz, Pfeffer, Essig oder Süßstoff. Manches war mir vorgekommen wie ein unverständlicher und zäher deutscher Verwaltungsakt.

Ein angebotener Tee war ungenießbar und ätzend. Wir vermuteten, dass noch Reinigungsmittel in der Wasser-Leitung war oder so etwas. Als Putin-Kritiker in der Ukraine hätte ich mir Sorgen gemacht, trotz nur einem Schluck davon.

Ich hoffe für die Zukunft, dass die Küchen- und Serviceleistung im Restaurant auf der MS Lady Diletta sich noch verbessert. Es wäre schade für das ansonsten tolle Schiff mit seinem super Personal.

Rotterdam und Dordrecht

Dordrecht ist eine Stadt und Gemeinde in der niederländischen Provinz Südholland. Sie erhielt die Stadtrechte 1220, und ist damit die älteste Stadt in Holland. Aber nicht in den Niederlanden.

Der stumpfe, schiefe Turm der Grote Kerk prägt bereits seit Jahrhunderten das Stadtbild:

Die Grote Kerk in Dordrecht
Die Grote Kerk in Dordrecht

was ich ganz toll fand:

In der Innenstadt von Dordrecht
In der Innenstadt von Dordrecht

In der Innenstadt von Dordrecht
In der Innenstadt von Dordrecht

Ich hatte eine enge Gasse entdeckt, die bestimmt als Sehenswürdigkeit in keinem Reiseführer steht:

Eine enge Gasse in Dordrecht
Eine enge Gasse in Dordrecht

Da musste ich natürlich durchlaufen, meine Neugier siegte:

Eine enge Gasse in Dordrecht
Eine enge Gasse in Dordrecht


Video von einer engen Gasse, acht Sekunden Laufzeit

und fühlte mich eng dabei.

Danach hatte ich mein Paradies gefunden, die „Distilleerderij Rutte“:

Der Verkaufsraum der Distilleerderij Rutte in Dordrecht
Der Verkaufsraum der Distilleerderij Rutte in Dordrecht

Seit fast 150 Jahren wird hier Genever, Gin und Likör destilliert. Es scheint die Zeit stillzustehen, denn selten wurde etwas verändert. Ein Besuch ist uneingeschränkt zu empfehlen. Und dieser Absatz entstand ohne einen Einfluss von Alkohol.

Nicht wie hier: Der Besitzer von diesem Fahrrad besuchte wahrscheinlich den Verkostungsraum, und wusste danach nicht mehr, wo es steht:

Ein verlassenes Fahrrad in Dordrecht
Ein verlassenes Fahrrad in Dordrecht

Nach einem letzten Bild auf die Stadt und einem Turm auf der anderen Seite der Maas:

Ein Wasserturm von Dordrecht
Ein Wasserturm von Dordrecht

fuhren wir weiter zu der coolen Hafenstadt Rotterdam. Die Attraktionen der Stadt kannte ich, und buchte lieber einen Ausflug zu den zwei Nachbarstädten Den Haag und Delft. Zuerst ging es zum Seebad Scheveningen, der „Strand von Den Haag“. Es ist über zweihundert Jahre her, dass Jacobus Pronk das erste Badehaus dort errichten ließ. Wir hatten vor Ort fünf Minuten Zeit, um ein paar Bilder aufzunehmen:

Der Pier von Scheveningen
Der Pier von Scheveningen

Am Strand von Scheveningen
Am Strand von Scheveningen

Danach hatten wir noch einen kurzen Foto-Stopp am Friedenspalast. Er wurde im Jahr 1913 fertiggestellt, inmitten einer Parklandschaft. Das Gebäude ist Sitz des Internationalen Gerichtshofs, des Ständigen Schiedshofes, der Haager Akademie für Völkerrecht und einer bedeutenden Völkerrechtsbibliothek:

Der Friedenspalast in Den Haag
Der Friedenspalast in Den Haag

Nur leider gab es nicht die versprochenen öffentlichen Toiletten, gut organisiert war dies nicht. Es steigerte sich aber noch. Ich musste an meine erste und letzte Busfahrt nach Paris denken in meinen jugendlichen Jahren, die sich ewig mit zwölf Stunden gezogen hatte. Ganz so lange war es hier nicht, es tat sich aber genauso wenig für eine lange Zeit. „Die Staus von Den Haag“ als Ausflugsziel sind nur eingeschränkt zu empfehlen. Zumal der Weg in die Innenstadt auf einmal angeblich gesperrt sei, und die Besichtigung der Stadt abgebrochen wurde. Es gab einen großen Unterschied zwischen Erwarten und Erleben.

Eine Fahrt nach der Formel: Keine Toiletten + keine Regierungsgebäude = Viel Frust und zum Vergessen. Mein persönlicher Rheinfall im Jahr 2020.

Ohne einen weiteren Stopp wurde immerhin der Weg nach Delft gefunden. Die Stadt verdankt ihren Namen dem künstlichen Wasserlauf Delft, an dem sie entstanden ist.

Wir liefen Richtung Zentrum natürlich an Kanälen vorbei, wir waren ja in den Niederlanden:

Ein Kanal in Delft
Ein Kanal in Delft

Spiegelungen in Delft
Spiegelungen in Delft

mit bizarren grünen Algen:

Ein Kanal in Delft
Ein Kanal in Delft

Ein Kanal in Delft
Ein Kanal in Delft

in die Richtung „Nieuwe Kerk“:

Auf dem Weg zur „Nieuwe Kerk“ in Delft
Auf dem Weg zur „Nieuwe Kerk“ in Delft

Auf dem Weg zur „Nieuwe Kerk“ in Delft
Auf dem Weg zur „Nieuwe Kerk“ in Delft

und erreichten den historischen Marktplatz, mit dem alten Rathaus (Stadhuis):

Das Stadhuis von Delft
Das Stadhuis von Delft

und natürlich der „Nieuwe Kerk“. Sie ist eine der größten Kirchen der Niederlande und ein Werk der Backsteingotik:

Die „Nieuwe Kerk“ in Delft
Die „Nieuwe Kerk“ in Delft

Hier gibt es auch Souvenir-Geschäfte, die niemand benötigt. Wer so etwas kauft, hat wohl die Kontrolle über sein Leben verloren:

Kitsch in Delft
Kitsch in Delft

Ich wollte sehen, ob ich nach ein paar Bier meine Kontrolle verliere, und ging zum „Delfts Brouwhuis“: Dort hatte es mir auf Anhieb gefallen:

Delfts Brouwhuis
Delfts Brouwhuis

Delfts Brouwhuis
Delfts Brouwhuis

Das Bier schmeckte klasse, ich musste natürlich so viel wie möglich probieren:

Zinni im Delfts Brouwhuis
Zinni im Delfts Brouwhuis

Bierprobe im Delfts Brouwhuis
Bierprobe im Delfts Brouwhuis

Delft war interessant, aber Den Haag Murks, und verschenktes Geld. Mein Tischnachbar und ich meldeten den „Ausflug zu den sehenswertesten Staus der Niederlanden“ der Kreuzfahrtdirektorin. Sie war überrascht, weil der lokale Reiseleiter überzeugt war, dass alles gelungen sei. Sie konnte natürlich nichts dafür, und vertraute zuerst den Aussagen des lokalen Guides. Gehört hatten wir nichts mehr danach von der kompetenten Mitarbeiterin. Ich hoffe, dass dies an die örtliche Agentur weitergeleitet wurde, um nachfolgenden Passagieren so etwas zu ersparen.

Der Tag und der Abend waren aber noch lange nicht vorbei. Die abendliche Stimmung mit den Lichtern auf die modernen Gebäude war top:

Rotterdam am Abend
Rotterdam am Abend

Rotterdam am Abend
Rotterdam am Abend

Rotterdam am Abend
Rotterdam am Abend

Und anstatt trotz Getränkepaket im Salon vom Schiff zu sein, trank ich ein paar Cocktails inmitten von außer mir jugendlichen Publikum in einer coolen Lokation, der „Palmboompjes pop-up Bar“:

Die „Palmboompjes pop-up Bar“ in Rotterdam
Die „Palmboompjes pop-up Bar“ in Rotterdam

Ob ich an der Schiffs-Bar vermisst wurde, ist mir nicht bekannt. Denn ich blieb lange, es hatte mir gut gefallen dort. Weit zum Schiff hatte ich es nicht zurück:

Blick von der „Palmboompjes pop-up Bar“ auf die MS Diletta in Rotterdam
Blick von der „Palmboompjes pop-up Bar“ auf die MS Diletta in Rotterdam

Veere und Bruinisse

Veere ist meine „Kurz kurzbesuchteste Stadt in den Niederlanden“. Morgens angekommen, wurden wir umgehend in Ausflugsbusse zum Deltapark Neeltje Jans verteilt, und das Schiff fuhr mit den restlichen Passagieren weiter nach Bruinisse, wo wir danach wieder das Schiff erreichten.

Mehr als die Hälfte der Niederlande liegt tiefer als der Meeresspiegel, muss also durch Deiche, Wehre und andere Bauwerke vor Überschwemmungen geschützt werden. Nach fast zehnjähriger Bauzeit wurde auf der unbewohnten Insel Neeltje Jans ein bewegliches Sturmflutwehr gebaut. Begonnen hatte unsere Tour mit „Die Delta-Experience“. Das war eine beeindruckende und dramatische 4D Animation, ich konnte die zerstörende Kraft spüren:

Die Delta-Experience im Deltapark Neeltje Jans
Die Delta-Experience im Deltapark Neeltje Jans


Video von der Delta-Experience im Deltapark Neeltje Jans, neun Sekunden Laufzeit


Video von der Delta-Experience im Deltapark Neeltje Jans, vierzehn Sekunden Laufzeit

Warum dieser Dinosaurier ausgestellt wurde, hatte ich nicht herausgefunden:

Ein Dinosaurier im Deltapark Neeltje Jans
Ein Dinosaurier im Deltapark Neeltje Jans

Ein Dinosaurier im Deltapark Neeltje Jans
Ein Dinosaurier im Deltapark Neeltje Jans

Danach gab es eine geführte Tour zur Sturmflutwehr:

Im Deltapark Neeltje Jans
Im Deltapark Neeltje Jans

Das Bauwerk hat eine Betongarantie von 200 Jahren und ist mit 45 Meter breiten Stahltoren ausgestattet:

Im Deltapark Neeltje Jans
Im Deltapark Neeltje Jans

Die Wahrscheinlichkeit für eine Überschwemmung war damals einmal alle 80 Jahre. Nun ist die Wahrscheinlichkeit weniger als einmal alle 4000 Jahre:

Im Deltapark Neeltje Jans
Im Deltapark Neeltje Jans

Auch die Innenräume konnten wir besichtigen:

Im Deltapark Neeltje Jans
Im Deltapark Neeltje Jans

Im Deltapark Neeltje Jans
Im Deltapark Neeltje Jans

Im Deltapark Neeltje Jans
Im Deltapark Neeltje Jans

Unser Führer Niko hatte einen tollen Job gemacht, und uns ausführlich informiert. Ein großes Danke auf diesem Wege. Mir hatte es gut gefallen dort, und das war mal ganz etwas anderes. Die Kritiken in diesem Jahr bei TripAdvisor sprechen eine andere Sprache. Es kann gut sein, dass wir Privilegien hatten durch unsere Gruppe, die individuelle Reisende nicht hatten. Die derzeit wegen Corona geschlossenen Aktivitäten hatten mich nicht interessiert, aber vielleicht gut zu wissen bei einem geplanten Aufenthalt dort.

In Bruinisse angekommen, hatten wir noch viel Zeit. Das Schiff lag etwas außerhalb, ich lief durch eine liebliche Landschaft zum Ort:

In der Nähe von Bruinisse
In der Nähe von Bruinisse

Bruinisse ist überschaubar, viel zu sehen gab es nicht:

Blick auf Bruinisse
Blick auf Bruinisse

Als Alkoholbeauftragter fand ich schnell einen Weg, mir die Zeit zu vertreiben. Das Café 't Veerhuis war gemütlich, und das Bier schmeckte:

Das Café 't Veerhuis in Bruinisse
Das Café 't Veerhuis in Bruinisse

Zurück auf dem Schiff hatte am Abend der sympathische Kapitän Raul Kraaier, der aus „Verrückt nach Fluss“ bekannt ist, seine Familie zu Besuch. Sein Sohn sah aus wie er, dass er der Vater ist, mag niemand anzweifeln.

Nijmegen

In Nijmegen war ich im Jahr 2020 schon einmal, trotzdem fand ich jede Menge Neues zum Anschauen. Der Grote Markt ist der größte Platz der Stadt, und wohl auch der schönste:

Der Grote Markt in Nijmegen
Der Grote Markt in Nijmegen

Eingekauft wird mehr in der Marikenstraat. Sie nutzt den Vorteil der Höhenunterschiede der hügeligen Stadt aus:

Die Marikenstraat in Nijmegen
Die Marikenstraat in Nijmegen

Geld kann hier auf zwei Ebenen ausgegeben werden!

Die Stevenskerk ist die historische Hauptpfarrkirche der Stadt:

Die Stevenskerk in Nijmegen
Die Stevenskerk in Nijmegen

Ich ging hinein, und war irritiert. Nicht nur Bildern von halb nackten Männern waren zu sehen:

In der Stevenskerk in Nijmegen
In der Stevenskerk in Nijmegen

sondern auch von noch freizügigeren Frauen. So etwas hatte ich noch nie in solchen Orten erlebt. Auch die Musik aus der Orgel war gewöhnungsbedürftig, ich vermute, sie wurde eingestimmt:


Video von der Stevenskerk Kirche in Nijmegen, zehn Sekunden Laufzeit

Ich lief danach ziellos durch die Stadt und fand diese Statue. Was immer das auch bedeuten soll, ich empfand es kreativ:

Kunst in Nijmegen
Kunst in Nijmegen

und dieses Schild:

Das Wohnhaus von Henriette Presburg in Nijmegen
Das Wohnhaus von Henriette Presburg in Nijmegen

Hier wohnte Henriette Presburg, die Mutter von Karl Marx. Sie war keine Böse, das Wort „Moeder“ ist Mutter auf Niederländisch.

Die Eisenbahnbrücke (niederländisch Spoorbrug) überspannt die Waal, den südlichen Arm des Rheins im Rhein-Maas-Delta:

Die Eisenbahnbrücke von Nijmegen
Die Eisenbahnbrücke von Nijmegen

Ohne einen Plan zu wissen, was auf dem anderen Ufer zu sehen war, überquerte ich sie:

Auf der Eisenbahnbrücke von Nijmegen
Auf der Eisenbahnbrücke von Nijmegen

und hatte einen guten Blick auf die Stadt und den am Ufer liegenden Kreuzfahrtschiffen:

Blick auf Nijmegen
Blick auf Nijmegen

Um Überschwemmungen der Waal bei Hochwasser zu mindern, wurde das Flussgebiet erweitert. Dazu hat man das nördliche Ufer so zurückgelegt, dass ein zweiter Stromarm, die Spiegelwaal, entstanden. Um diesen zu erreichen / zu überqueren, wurde die Brücke „De Lentloper“ gebaut:

'De Lentloper' in Nijmegen
'De Lentloper' in Nijmegen

Auf der neuen Halbinsel „Veur-Lent“ gibt es Strände:

Die Halbinsel „Veur-Lent“ in Nijmegen
Die Halbinsel „Veur-Lent“ in Nijmegen

und zurück gelassene Fahrräder:

Die Halbinsel „Veur-Lent“ in Nijmegen
Die Halbinsel „Veur-Lent“ in Nijmegen

Die Stadt hatte dort im April 2020 eine neue Landmarke bekommen: Diese römische Reitermaske ist nun das „Das Gesicht von Nijmegen“:

Das Gesicht von Nijmegen
Das Gesicht von Nijmegen

Der Künstler Andreas Hetfeld will „Ein Kunstwerk für die Ewigkeit“ geschaffen haben:

Das Gesicht von Nijmegen
Das Gesicht von Nijmegen

Aktuell passt es derzeit nicht: Die Römer hatten eine Maske genutzt, um sich gegen einen sichtbaren Feind zu wehren. Heute werden die Masken benötigt gegen einen unsichtbaren Feind, der vermutlich viel gefährlicher ist.

Das Gesicht von Nijmegen
Das Gesicht von Nijmegen

Bewacht wird das Gesicht von der Kanone der Fort Knodsenburg:

Die Kanone vom Fort Knodsenburg in Nijmegen
Die Kanone vom Fort Knodsenburg in Nijmegen

Vom Fort selbst ist nicht mehr viel zu sehen, außer ein paar Mauern:

Das Fort Knodsenburg in Nijmegen
Das Fort Knodsenburg in Nijmegen

Der kurze Ausflug zu der Geschichte der Stadt hatte sich gelohnt.

Ich könnte mich jetzt herausreden, dass es mit Kultur weiterging, denn die „Brouwerij de Hemel“ hat auch ein Museum. Da ich dort vor ein paar Wochen bereits war, ging ich Banause direkt in den Schankraum:

In der Brouwerij de Hemel in Nijmegen
In der Brouwerij de Hemel in Nijmegen

und ließ es mir bei einem Biertest gut gehen.

Das war toll, nur später wurde es an Bord grausam. Für die einen war es das Abendessen, für mich war es die schlimmste Zeit während dieser Kreuzfahrt. Obwohl ich mehrfach erwähnt hatte, dass ich Knoblauch nicht vertrage, ging es mir nach einem Biss in den Rosenkohl wie mit dem ganzen Jahr 2020: Ich wollte einfach nur, dass es aufhört. Mein Abend und die Nacht waren im Eimer. Auch weil ich meinen „Ratgeber: Trotz Knoblauch-Geschmack tief schlafen“ nicht dabei hatte. Die Reaktion des Verantwortlichen war wie ein Schüler, der unbedingt eine Antwort geben will, aber die Bedeutung nicht verstanden hatte. Aber: Don′t Look back in Anger. Das war mir schwergefallen, hatte es aber geschafft.

Der Blick auf die schöne abendliche Stimmung machte es etwas besser:

Auf Wiedersehen Rhein!
Auf Wiedersehen Rhein!

Die Bedienung beim Frühstück am nächsten Tag spielte immer noch auf beleidigt, und ich sollte mich in Coronazeiten an einen Tisch setzen, der mit den Resten der Vorgänger gespickt war. Das lehnte ich ab, was ihn zu einer noch schlimmeren Gemütslage führte. Das positive an schlechter Laune ist, dass sie länger als gute hält.

Ich verabschiedete mich von der restlichen Crew, und fuhr mit dem Taxi zum Bahnhof, von wo aus es zurück in die Heimat ging:

Im leeren Zug zurück von Düsseldorf nach Mainz
Im leeren Zug zurück von Düsseldorf nach Mainz

Der Aufenthalt in den Niederlanden war mir trotz Corona vorgekommen wie: Es wurde gefeiert, ohne Abstandsregeln. Dafür zahlt das Land jetzt den Preis. Es ist inzwischen stark betroffen (Stand: Anfang Oktober 2020). Alle Landesteile außer Zeeland sind mittlerweile als Risikogebiet eingestuft.

Die guten Zeiten sind vorbei, egal wo. Vielleicht kommen einmal noch bessere, und bei der nächsten Zeitumstellung wird wieder auf „Die Unbeschwerte“ zurückgestellt. Oder auch nicht. Es muss nicht jeder Tag ein Sonntag sein, aber auch nicht: „No Country for Old Men“.

Das war meine Kreuzfahrt Nummer 7 im Jahr 2020, über alle wurde ein Bericht erstellt. Ich schreibe so etwas, seitdem ich Buchstaben kenne, also noch nicht so lange. Ich weiß, dass ich nicht der schlauste, originellste, witzigste oder sonst was bin, aber mit Sicherheit kommt alles von meinem Herzen und gebe mein Bestes. Ich habe noch keinen Pulitzer-Preis dafür bekommen, aber hoffentlich einige zufriedene Leser. Das ist es mir wert.

In der Vergangenheit war ich nach Bangladesch geflogen, weil es hieß, dass das Besprechungszimmer am Ende des Ganges sei. Das wird es wohl in naher Zukunft nicht mehr bei mir geben. Im Jahr 2020 kommen noch drei (hoffentlich knoblauchfreie) Kreuzfahrten innerhalb von Deutschland dazu, wenn die Quoten es zulassen. Ich werde berichten, wenn von Interesse. Bis dahin alles Gute, und in diesem Sinne: Ein Prost von Gerald!

Zinni Online

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