Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

Zinni Online:

Bilder und Reiseberichte rund um die Welt

Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

Erstes Thema | Vorheriges Thema | Nächstes Thema | Letztes Thema | Zurück zum Index


Kreuzfahrt-Duo auf dem Rhein: Unterwegs mit einer eleganten Lady im Zeichen der Krone

Der Rhein im Doppelpack von Düsseldorf bis zum Schwarzwald


Die Nationalflagge von Deutschland
Die Nationalflagge von Deutschland


Vorwort: Ich habe bei der Entwicklung der Berichte auf diesen Seiten meine technischen Grenzen erreicht, denn die manuelle Erstellung mit HTML Codes ist sehr aufwendig. Dafür benutze ich nun eine Weblog-Software. Dieser Bericht ist Smartphone-optimiert auch hier zu lesen, wie alle anderen auch auf Zinni-Online:

Dieser Bericht auf „Zinni auf Reisen“


Alle Bilder wurden mit meinem Handy aufgenommen

Da ich in relativ kurzer Zeit einige Kreuzfahrten im Corona-Herbst 2020 in Deutschland unternommen hatte, fasse ich in diesem Bericht zwei Reisen zusammen. Der befahrene Fluss Rhein war der gleiche, aber mit anderen Destinationen. Auf beide Schiffe gehe ich nicht näher ein. Über die MS Elegant Lady gab es bereits in diesem Jahr einen Bericht von mir und die MS Swiss Crown fährt unter Viva Cruises, von denen ich schon Schiffe beschrieben hatte. Es wird auch kein Vergleich zwischen beiden geben. Es gab nur kleine, unwesentliche Unterschiede, und es war auf beiden Schiffen sehr angenehm. Negative Ausreißer gab es nicht und ich würde sofort wieder „Die Zwei“ buchen.

MS Swiss Crown: Herbstlicher Rheingau (Düsseldorf – Boppard – Mainz – Koblenz – Düsseldorf)

Meine achte Kreuzfahrt im Jahr 2020 stand im Zeichen meiner Begleitperson, die nur sehr eingeschränkt mobil ist. Ihr war die Main-Tour mit der MS Treasure von Viva Cruises ein paar Wochen vorher mit mir hervorragend bekommen. So wagte ich mit ihr eine Anreise mit der Bahn von Mainz nach Düsseldorf, um dort auf die MS Swiss Crown zu gehen. Die Destinationen waren nicht wichtig für mich, es ging den Rhein flussabwärts nach Mainz (wo wir fast wohnen) und flussaufwärts zurück nach Düsseldorf. Eine neue Destination war für mich dabei, die ehemalige Reichsstadt Boppard im Rhein-Hunsrück-Kreis. Los geht's, billige Witze über Corona werde ich mir in diesem Bericht Spahn.

Am Tag der Deutschen Einheit im Corona-Jahr 2020 sah ich einen traumhaften Sonnenaufgang nach dem Aufwachen:

Sonnenaufgang in Hochheim
Sonnenaufgang in Hochheim

und freute mich auf die nächsten Tage. Das war schon einmal ein schöner Auftakt. Die Kreuzfahrt selbst ging erst am späten Nachmittag los und ein Restaurant in der Nähe hatten einen Sauerbraten außerhalb der Standard-Karte angeboten. Den ließen wir uns nicht entgehen und hatten etwas im Magen, bevor wir uns auf die Reise begaben.

In Mainz am Bahnhof erwartete uns der Mobilitäts-Service der Bahn, der uns zum Gleis führte. Leider in die falsche Richtung, bei der Einfahrt wurde durchgegeben, dass die Wagen in umgekehrter Reihenfolge einfahren. Unsere Plätze in der ersten Klasse hätten wir wahrscheinlich erst in Düsseldorf erreicht, wenn wir uns durch den langen Zug gekämpft hätten. In der zweiten Klasse am Ende war aber jede Menge Platz und wir blieben dort bis zum Ziel Düsseldorf. Einen Aufpreis für das Downgrade mussten wir aber nicht bezahlen.

Von Düsseldorf nach Boppard

Die Fahrt selbst war reibungslos, aber empfangen wurden wir nicht wie bestellt und ausdrücklich angefordert mit einem Rollstuhl. Zum Glück wurde von dem Mitarbeiter der Bahn einer kurzfristig organisiert.

Der Taxifahrer war wie fast alle anderen seiner Zunft zu diesen Zeiten am Jammern. Aber ich kann kaum wegen ihm nach Leverkusen wegen des Umsatzes fahren, wenn ich an den Rhein in Düsseldorf möchte. Das Einchecken ging in Sekundenschnelle, nachdem wir die MS Swiss Crown erreicht hatten. Unsere Kabinen waren so, wie ich es mir vorgestellt hatte: Komfortabel und nichts zu meckern, aber nicht ganz so groß wie die für den amerikanischen Luxus-Markt konzipierte MS Treasures ein paar Wochen zuvor:

Meine Kabine 320 auf der MS Swiss Crown
Meine Kabine 320 auf der MS Swiss Crown

Mit einem dramatischen aussehenden Himmel verabschiedeten wir uns von Düsseldorf in Richtung Boppard:

Auf Wiedersehen Düsseldorf
Auf Wiedersehen Düsseldorf

ehe wir uns zur Bar begeben hatten, wohin auch sonst. Anschließend zu unserem ersten Abendessen in das Restaurant. Das Mittag- und Abendessen musste vorbestellt werden, wir hatten immer etwas gefunden, um satt zu werden:

Ein Tagesmenü auf der MS Swiss Crown
Ein Tagesmenü auf der MS Swiss Crown

Neun von zehn Ochsen empfehlen den Zander.

Angerichtet wurde es immer appetitlich und schmeckte so gut, wie es ausgesehen hatte:

Ein Dessert auf der MS Swiss Crown
Ein Dessert auf der MS Swiss Crown

Wir freuten uns auf die weiteren Besuche dort und stürmten (na ja nicht wirklich) danach wieder an die Bar. Dort stand eine skurrile Totenkopf-Flasche, was da drin war, hatte ich nie erfahren:

Ein Totenkopf-Drink auf der MS Swiss Crown
Ein Totenkopf-Drink auf der MS Swiss Crown

Der Service hatte kleine Schwächen, manche Wartezeiten waren etwas lang. Ich hatte das Gefühl, dass einige von der Crew nicht ganz bei der Sache waren und unaufmerksam waren. Den traurigen Anlass erfuhren wir erst später.

Von Boppard nach Mainz

Wir hatten in Boppard vor, den vom Schiff aus angebotenen Ausflug zur Marksburg zu buchen. Leider wurde er an Bord nicht mehr angeboten, den Auslöser hatten wir nicht herausbekommen. Schade. SO fuhren wir nur mit dem Schiff an der Festung vorbei, die oberhalb der rheinland-pfälzischen Stadt Braubach liegt:

Blick auf die Marksburg und Braubach
Blick auf die Marksburg und Braubach

bevor wir in Boppard anlegten:

Die MS Swiss Crown in Boppard
Die MS Swiss Crown in Boppard

Burglos lief ich etwas durch die ehemalige Reichsstadt, die im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz liegt. Schnell wurde mir klar, dass Hochwasser ein Dauer-Thema ist:

Hochwasser in Boppard
Hochwasser in Boppard

Auf dem mittelalterlichen Marktplatz mit der Basilika St. Severus gibt es aber eine gewisse Hochwassersicherheit:

Die Basilika St. Severus und der mittelalterliche Marktplatz in Boppard
Die Basilika St. Severus und der mittelalterliche Marktplatz in Boppard

Das war nett anzusehen, aber für die viele Zeit, die ich vor Ort war, nicht ausreichend. Mein Plan war zuerst nicht mit der Seilbahn zu einem Aussichtspunkt auf eine Rheinschleife zu fahren, aber das Wetter wurde besser und ich beschloss es dann doch zu unternehmen. Das war eine gute Idee. Es gab keine Wartezeiten, und ich konnte umgehend die zwanzigminütige Fahrt nach oben beginnen:

Unterwegs mit der Seilbahn in Boppard
Unterwegs mit der Seilbahn in Boppard

Unterwegs mit der Seilbahn in Boppard
Unterwegs mit der Seilbahn in Boppard

Bereits während der Fahrt hatte ich eine herrliche Aussicht auf den Rhein:

Blick auf eine Rheinschleife
Blick auf eine Rheinschleife

der sich oben angekommen noch steigerte:

Blick auf eine Rheinschleife
Blick auf eine Rheinschleife

Nur die Bedeutung des Namens vom Aussichtspunkt „Vierseenblick“ hatte ich nicht verstanden. Nicht einmal ansatzweise sah ich einen See. Später hatte ich erfahren, dass der Ausdruck entstanden war, weil man unterschiedliche Streckenabschnitte des Rheins sehen kann, so als ob es vier Seen wären. Wahrscheinlich in etwa so, nur vier anstatt zwei:

Der Zweiseenblick auf Boppard
Der Zweiseenblick auf Boppard

Aber nicht nur die Ausblicke auf die Rhein-Landschaft war lohnend, auch durch den Wald laufen machte Spaß:

Wandern in der Nähe der Bergstation der Seilbahn in Boppard
Wandern in der Nähe der Bergstation der Seilbahn in Boppard

Wandern in der Nähe der Bergstation der Seilbahn in Boppard
Wandern in der Nähe der Bergstation der Seilbahn in Boppard

So beschloss ich zurück zur Stadt bergab zu laufen, obwohl mir die freundliche Ticket-Verkäuferin nicht dazu geraten hatte. Der Weg wäre zu nass und glitschig an diesem Tag. Vielleicht war sie lang nicht mehr die Strecke gelaufen, an diesem tollen Herbsttag war es kein Problem. Zumindest für mich.

Auf dem Weg nach unten hatte ich wieder tolle Blicke auf die Stadt:

Blick auf Boppard
Blick auf Boppard

bevor ich wieder auf dem Fluss-Level war:

Blick auf Boppard
Blick auf Boppard

Boppard ist eine unwirtschaftliche Gegend. Ich konnte leider keine lokalen Spezialitäten wie den örtlichen Wein in einem Lokal testen. Das Wirtshaus „Anders – Weil Anders anders ist“ hatte angeblich keinen Platz für mich, obwohl ich im Innenbereich keinen besetzten Platz gesehen hatte. Und das „Königliches Brauhaus“, dem von Frank Rosin geholfen wurde, hatte am Nachmittag geschlossen. Für ein Brauhaus eher ungewöhnlich.

So musste ich meinen Durst auf dem Schiff löschen. Es gibt schlimmeres, wie das Schicksal unserer Crew. Nach unserer Route sollte noch vier Wochen im Charter gefahren werden, dieser wurde kurzfristig abgesagt. Somit war für die Besatzung ungeplant nach unserer Kreuzfahrt die Saison beendet. Es mussten Rückfahrten in die Heimat organisiert werden (zwanzig Stunden Reisezeit nach Bulgarien), Urlaube verlegt werden, die persönlichen Gegenstände verpackt werden und noch viele andere Dinge mehr. Begeistert war darüber niemand, befürchte ich. Ich kenne nicht die Verträge des Personals, aber zum Vorteil für die Angestellten war dies bestimmt nicht. Der Kreuzfahrtdirektor bat mehrfach mit Durchsagen um Verständnis für diese Situation. Mein Eindruck war, dass er sich vorbildlich um die Belange der Mitarbeiter gekümmert hatte. Ein wahrer Mensch mit Herz. Die Besatzung war tapfer, jammerte nicht, und betreute uns so gut es ging. Mein Respekt dafür.

Wir konnten abseits dieses Geschehens noch die letzten abendlichen Blicke auf Boppard genießen:

Gute Nacht und auf Wiedersehen Boppard
Gute Nacht und auf Wiedersehen Boppard

Gute Nacht und auf Wiedersehen Boppard
Gute Nacht und auf Wiedersehen Boppard

und fuhren weiter nach Mainz.

Von Mainz nach Koblenz

Ich wohne in der Weinstadt Hochheim am Main in Hessen, zehn Kilometer von der Domstadt am Rhein Mainz in Rheinland-Pfalz entfernt. Der Aufenthalt dort war natürlich nichts Neues für mich und eher Alltag, ich war unzählige Male dort.

Nach dem Anlegen in der Nähe vom Rathaus und dem Hilton Hotel:

Die MS Swiss Crown in Mainz
Die MS Swiss Crown in Mainz

sah mein Plan aus, als ob über Nacht eine dicke Schicht Neuschnee darauf gefallen wäre: weiß und unberührt.

Ich überquerte die erste Hauptverkehrsstraße, und sah gleich etwas, was es nur in Mainz gibt. Das schlaue Mainzelmännchen Det steht und geht hier, je nach grün oder rot:

Eine Mainzelmännchen-Ampel in Mainz
Eine Mainzelmännchen-Ampel in Mainz

In Mainz beim Ampel-Schauen heißt es: „Obacht geben, Mainzelmännchen sehen“! Die erste ihrer Art wurde am 23. November 2016 installiert, weitere Ampeln im Innenstadtbereich wurden danach umgerüstet. Ich finde es eine witzige Idee, man wartet gerne auf das Grün. Klar, noch schöner wäre es, wenn es verschiedene Mainzelmännchen wären. Bislang ist nur der arme Det im Dauerdienst. Wenn das die MM-Gewerkschaft wissen würde, oh weia.

Den Dom konnte ich danach kaum verfehlen, dieser prägt das Stadtbild:

Der Mainzer Dom
Der Mainzer Dom

Im „Museum für Antike Schifffahrt“ war ich noch nie. Das hatte aber montags geschlossen. So hatte mir nach Jahren endlich die Zeit genommen, neue Jeans zu kaufen. In meinem Heimatort ist das nicht möglich. Trotz 18.000 Einwohnern haben wir nicht einmal einen Metzger, ein Schuhgeschäft oder gar einen Second-Hand-Laden für Kernbrennstoff. Unsere Innenstadt ist alles andere als lebhaft, wenn man sich die urigen Straußwirtschaften wegdenkt, oder auf leer stehende Wettlokale und Billigläden steht.

Bei der Firma Peek & Cloppenburg fand ich sogar auf Anhieb die gewünschte Abteilung. Bei anderen irre ich meist durch alle Etagen und lese ständig „DAMEN“, bis ich in einer kleinen Ecke den gemeinsamen Verkaufsraum für „KINDER“, „HERREN“, „SPORT“ und „REKLAMATIONEN/UMTAUSCH“ finde. Baumarkt oder Elektronik-Großmarkt gewohnte Kunden bitte nicht erschrecken: Wenn man hier angesprochen wird, ist das kein firmenfremder Ganove und es ist kein böser Hintergedanke dabei, es ist wirklich ein Angestellter, der beim Einkauf unterstützen möchte. Da ich ein Mann bin, war der Einkauf schnell erledigt. Nach dreimaliger erfolgreicher Suche habe ich jetzt wieder jahrelange Ruhe vor so etwas, wenn ich nicht beim Corona-Winterschlaf zu- oder abnehme.

Shopping macht Durst, das war für mich ein Ansporn in die Eisgrub-Brauerei einzukehren. Eine Schankwirtschaft mit selbst gebrautem trüben Bier. Dies hier ist übrigens nicht der, die oder das Bier, es war mein Bier:

Mein Bier in der Eisgrub-Brauerei in Mainz
Mein Bier in der Eisgrub-Brauerei in Mainz

Hier braute sich etwas zusammen. Aber zum Glück nichts Böses (alkoholfreies Bier).

Wieder zurück auf dem Schiff gab es überraschend für eine Fluss-Kreuzfahrt ein abendliches Unterhaltungs-Programm. Der in Surinam geborene Stepptanz-Weltmeister Marcel Peneux war seit Beginn der Kreuzfahrt mit an Bord und gab einen Auftritt für uns an diesem Abend:

Unterhaltung an Bord der MS Swiss Crown
Unterhaltung an Bord der MS Swiss Crown

Die Salons auf einem Fluss-Kreuzfahrtschiff sind für so etwas nicht vorbereitet. Unser souveräner Kreuzfahrtdirektor Andrej Belinskiy organisierte aber für uns hervorragende Plätze, um die Show gut sehen zu können. Ohne diesen Service hätten wir wohl nicht viel davon gesehen. Bei dem Gedrängel um vorne zu sitzen wären ich mit meiner Begleitung wohl auf den letzten Rängen gelandet. Vielen Dank an ihn auf diesem Wege!

Zwei andere Passagier, die neben uns gesessen hatten, konnten das nicht verkraftet. Sie meinten wohl die einzigen VIPs zu sein, und fühlten sich auch so. Können sie, schade, dass die Idioten nicht registrierten, dass es sich um eine Dienstleistung für Behinderte gehandelt hatte, und nicht, wer das meiste bezahlt hatte.

Das, was der sympathische Künstler Marcel Peneux geboten hatte, war klasse. Der Auftritt mit seinen Stepp-Tänzen war uns nur etwas zu kurz. Die Aufführungen der folgenden beiden Damen „Sweet Sisters“ begeisterten uns am Anfang auch, waren aber zumindest für uns auf Dauer zu lang und einseitig. Da wir Lose für einen guten Zweck erworben hatten, die nach der Show gezogen wurden, hielten wir durch und blieben bis zum Ende. Es wurde elf Uhr bis zur Auslosung, und wir hatten nur Nieten gezogen. Wir waren maßlos enttäuscht, dass wir keinen Artikel vom Bord-Shop gewonnen hatten, und wollten unser Geld zurück. Ein großer Skandal: Das wurde abgelehnt, der Prozess läuft!

Nein, keine Sorge. Ich hatte keinen in der Krone und schreibe lieber fließend dummes Zeug. Aber spät war es trotzdem für uns, ich bin ein alter Mann. Je älter ich werde, umso früher wird es Mitternacht. Hammersbald war unser nordischer Gott des späten Abends, und wir wären gerne Dornröschen ohne Prinz gewesen, und einfach nur müde.

Von Koblenz nach Düsseldorf

Trotzdem hatte ich noch mitbekommen, dass uns das abendliche Koblenz mit tollen Lichtern und einem schönen Blick auf die Festung Ehrenbreitstein empfangen hatte:

Blick auf das abendliche Koblenz und die Festung Ehrenbreitstein
Blick auf das abendliche Koblenz und die Festung Ehrenbreitstein

Die historische Stadt wird bei fast jeder Kreuzfahrt auf dem Rhein angefahren, dementsprechend war ich in den vergangenen Monaten ein paar Mal dort. Da meine Begleitung gerne mit der Seilbahn über den Rhein fahren wollte, liefen wir am nächsten Morgen vom Schiff aus die paar Meter zur Station. Da wir früh waren, gab es keine Wartezeit. Später sah ich Personen anstehen, aber nicht in einer langen Schlange.

Die Seilbahn ist hundert Prozent barrierefrei und war somit kein Problem für uns. Ich selbst finde es auch immer wieder schön, den Rhein auf diesem Weg zu überqueren:

Mit der Seilbahn in Koblenz von der Innenstadt  zur Festung Ehrenbreitstein
Mit der Seilbahn in Koblenz von der Innenstadt zur Festung Ehrenbreitstein

auch wenn das Wetter nicht ganz mitspielte. Oben angekommen waren alle Ziele zu weit entfernt für uns zu Fuß, wir fuhren fast umgehend wieder zurück:

Mit der Seilbahn in Koblenz von der Festung Ehrenbreitstein zur Innenstadt
Mit der Seilbahn in Koblenz von der Festung Ehrenbreitstein zur Innenstadt

mit einem tollen Blick auf das Deutsche Eck, wo in der Nähe die Bahn auch startet und endet:

Blick auf das deutsche Eck in Koblenz
Blick auf das deutsche Eck in Koblenz

Nachdem wir wieder festen Boden unter uns hatten, warf ich wie so oft in 2020 eine Aussicht auf die künstlich aufgeschüttete Landzunge:

Das deutsche Eck in Koblenz
Das deutsche Eck in Koblenz

und auf die Festung Ehrenbreitstein, siehe oben:

Die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz
Die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz

In der Nähe verteilt lagen viele Kreuzfahrtschiffe. Alle mit deutschem Publikum und auf ähnlichen Rhein-Touren wie unsere. Etwas anderes war zu dieser Zeit nicht möglich. Da nicht genug Platz war, lagen sie auch nebeneinander, wie hier die Swiss Crown und die Lady Diletta, mein aktuelles Schiff und das von meiner Fahrt zuvor:

Ein schönes Duo in Koblenz mit Blick auf die Festung Ehrenbreitstein
Ein schönes Duo in Koblenz mit Blick auf die Festung Ehrenbreitstein

Ich traf meine damalige Reiseleitung, sie ist im Moment im TV in der Serie „Verrückt nach Meer“ präsent. Was mich an der Sendung irritiert: Die MS Hamburg wird nur „Das kleine Schiff“ genannt ohne den Namen zu nennen, und im Web schreibt Plantours nur von „Die MS Hamburg ist als TV-Star im deutschen Fernsehen zu sehen“ ohne Sender und Seriennamen. Vermutlich beides aus rechtlichen Gründen.

Das war meine nüchterne Einschätzung, über mehr kann ich nur nach dem Genuss von mehreren Bieren spekulieren. Dazu ging ich wie so oft dort zum Stammhaus der Königsbacher Brauerei in der Altstadt. Das Lokal war gut gefüllt, dadurch war der Service nicht so aufmerksam und freundlich wie gewohnt. Ohne zu fragen, ein Pils zu servieren, obwohl ich ein naturtrübes Bier bestellen wollte, war nicht so toll. Da mein Mund einsam und verlassen war, hatte ich das erhaltene natürlich trotzdem nicht abgelehnt.

Der Genuss einer „Scharfe Gurke -Was für Echte Kerle-“ dort ist bei mir Tagesform. Ich muss Lust und Laune darauf haben, mir den Geschmack und den Magen wegen der Schärfe zu ruinieren. Dieses Mal hatte ich es:

Scharfe Gurke „Was für Echte Kerle“ im Stammhaus der Königsbacher Brauerei in Koblenz
Scharfe Gurke „Was für Echte Kerle“ im Stammhaus der Königsbacher Brauerei in Koblenz

und musste nicht einmal in die Notaufnahme danach.

Zurück auf dem Schiff sah ich, dass viele gelagerte Lebensmittel mit einer Menschen-Kette aus Crew-Mitarbeitern auf ein anderes Schiff umgeladen wurden. Klar, es wurde für vier Wochen eingekauft, und wegschmeißen muss ja auch nicht sein. Warum dies nicht Reederei-intern passierte (andere Schiffe waren genug vor Ort), sondern die Ware von einem Konkurrenten abgenommen wurde, hatte sich mir nicht erschlossen.

Nach der Nahrungsmittel-Verlagerung legten wir ab zurück in Richtung Düsseldorf. Natürlich wieder mit einem Blick auf das deutsche Eck:

Das deutsche Eck in Koblenz
Das deutsche Eck in Koblenz

Später fuhren wir an Köln vorbei, für mich das sechste Mal in 2020. Dort angehalten hatte kein Schiff davon, keiner mag wohl Kölsch:

Blick auf das abendliche Köln
Blick auf das abendliche Köln

So langsam war es Zeit, Abschied von der Crew zu nehmen. Ich hatte immer Helfer in der Not auf dem Schiff, und damit meine ich keine Sanitäter oder Bierbrauer. Dank dieser konnte meine Begleitung einen erholsamen Aufenthalt auf dem Schiff genießen. Vielen Dank dafür! Und ein extra Lob an den Kreuzfahrt-Direktor Andrej für seine tolle Unterstützung!

Das galt aber nur für den Service auf dem Schiff, nicht von der Bundesbahn. Am Bahnhof von Düsseldorf wurde wieder der bestellte Rollstuhl nicht bereitgestellt. Und nach der Ankunft in Mainz war wie vorhergesagt von mir unsere Hilfe für den Ausstieg nicht am nächsten Ausgang zu unserem Platz, sondern am anderen Ende des Waggons. Das hatte ich geahnt und vorher die Zugleiterin gebeten Bescheid zu geben, weil in Düsseldorf bereits der längere Weg gewählt wurde. Aber wie so oft bei mir in der Firma erging es mir auch hier so, keiner hört mir zu. Ich bin so oft im Jahr 2020 mit der Bahn gefahren wie sonst in zwanzig Jahren nicht. Meine geniale Südafrika-Rovos-Zug-Tour nicht gerechnet, und kann generell über meine Fahrten nicht meckern. Nur der Mobilitätsservice war verpeilt, in vier von vier Fällen. Immerhin konsequent und durchgehend, das weiß man, was einen erwartet.

Auf dem langen Rückweg per Taxi vom Mainzer Bahnhof zu unserer Heimatstadt Hochheim (Entfernung: zehn Kilometer) mussten wir natürlich standesgemäß für diese tolle Tour einen Halt in einem Brauhaus einlegen. Wir beendeten die Reise im „Brauhaus Castel“ auf halbem Weg gelegen, und tranken passend (nicht nur) ein Bier von der hauseigenen Brauerei:

Ein Bier im Brauhaus Castel
Ein Bier im Brauhaus Castel

Ich trinke übrigens ein Bier schnell, weil es mir wichtig ist, dass es frisch ist!

Es gab nichts zu meckern an der Kreuzfahrt. Das Schiff war toll, das Wetter spielte mit, und wir hatten uns blendend unterhalten. Nur mein Zahnarzt sah das anders. Er wollte mir nach einer Untersuchung eine Zahnkrone einsetzen, das war passend zum Thema der Reise (unterwegs auf der MS Swiss Crown). Auf diese Krönung hätte ich gerne verzichten können. Zwischen der ersten und der zweiten Behandlung ging ich erneut auf Kreuzfahrt, wieder mit einer eleganten Dame wie im Juli, und dieses Mal alleine:

Elegant Lady: Rheingeflüster von Koblenz nach Basel (Koblenz – Speyer – Kehl – Breisach – Worms)

In 2020 ist alles anders, aber wem sage ich das. Zuvor musste ich mich unter vielen Alternativen entscheiden, was ich unternehme, nun war ich froh überhaupt etwas machbares zu finden. Auf der MS Elegant Lady, die von Plantours angeboten wird, war ich im Sommer auf zwei aneinander folgenden Kreuzfahrten. Mir hatte es gut gefallen an Bord, sonst hätte ich auch kaum verlängert während der ersten Tour. Im Oktober fuhr das Schiff nach Neuland für mich: Neben Speyer war ich noch nie in Basel, und in Worms vor fünfzig Jahren das letzte Mal. Ich hoffte im Vorfeld sogar, dass das weitere Ziel Straßburg wegen Corona nicht angefahren wird, denn den Schwarzwald gegenüber kenne ich nur von Sternelokal-Besuchen in Baiersbronn.

Zwei Tage vor der Reise sah ich Lichter am Ende des Tunnels der Straße:

Lichter am Ende der Straße in Hochheim
Lichter am Ende der Straße in Hochheim

aber durch die steigenden Covid-19-Zahlen kein Ende der Krise. Ich war erst einmal froh, dass meine Kreuzfahrt nicht abgesagt wurde.

Nicht so wie das geplante Herbst-Fest in meiner Stadt. Es sollte den jährlichen Markt mit seinen halben Millionen Besuchern im kleinen Stil unter strengen Corona-Vorgaben ersetzen. Die Schausteller waren froh in diesem Seuchenjahr noch etwas Umsatz zu generieren, und bauten erwartungsfroh bereits ihre Stände und Karussells auf. Ein Tag vor dem Fest kam die Absage. Ich wollte nicht in deren Haut stecken:

Das abgesagte Herbstfest in Hochheim
Das abgesagte Herbstfest in Hochheim

Nach einer gewohnten Arbeits-Woche à la Robinson (warten auf Freitag) ging es am Samstag darauf endlich wieder los:

Von Koblenz nach Speyer

Erstmals ging es für mich ab Koblenz ab. Mir war es recht, die Stadt ist nur knapp eine Bahn-Stunde von Mainz entfernt. Bei dieser Auslastung war das locker zu ertragen:

Von Mainz nach Koblenz mit der Bahn
Von Mainz nach Koblenz mit der Bahn

und ich durfte sogar legal wegen meines Weizenbieres die Maske absetzen.

Nach der Ankunft legte ich einen obligatorischen Stopp ohne scharfe Gurken in der Königsbacher Brauerei ein, siehe oben.

Auf dem Schiff wurde ich bereits beim Check-in als Wiederholungstäter erkannt, die Kreuzfahrtwelt ist klein. Das Schiff war mir ja bekannt, ich fühlte mich sofort wieder wohl an Bord.

Wie so oft war die Sicht beim Ablegen auf das deutsche Eck, mittlerweile bei mir fast Routine:

Auf Wiedersehen Koblenz
Auf Wiedersehen Koblenz

Koblenz war im Jahr 2020 eine meiner meistbesuchten Städte. Kein Wunder, ich hatte etliche Kreuzfahrten auf dem Rhein, und oft war die Stadt dabei. Die Festung Ehrenbreitstein, mein meist fotografiertes Gebäude im Jahr 2020, lasse ich, um Langeweile zu vermeiden, dieses Mal weg.

Wir passierten Boppard, das auch ein Ziel der beschriebenen Kreuzfahrt zuvor war:

Guten Abend Boppard
Guten Abend Boppard

und ich ließ die Seilbahn dieses Mal rechts liegen. Wäre auch schwer gewesen diese zu benutzen ohne einen Zwischenstopp dort und am späten Abend.

Später sah ich die Burg Rheinfels, eine Ruine am linken Ufer des Rheins oberhalb von St. Goar gelegen:

Die Burg Rheinfels
Die Burg Rheinfels

Sie war einmal ein Ausflugsziel für mein Patenkind und mich in besseren Zeiten, nicht nur wegen Corona.

Das Abendessen war wie gewohnt gut, wenn auch die gleichen Speisen angeboten wurden wie ein paar Wochen zuvor. So blieben Überraschungen nach oben und unten aus. Mein Kellner verstand auf Anhieb meine knoblauchfreien Sonderwünsche, und gab sich die ganze Reise sehr viel Mühe, das war ein Guter. Eine Schlechte war meine Tischnachbarin, die größte Nervensäge, dich ich jemals auf einem Schiff getroffen hatte. Da noch ein nettes Pärchen mit am Tisch gesessen hatte, blieb ich auf meinem Platz, obwohl die Tante mich ständig unsäglich beleidigte und genervt hatte. Ich denke, sie benötigt professionelle Hilfe, ohne Ironie. Da es bei meinem Bericht aber nicht um Therapien gehen soll, keine weiteren Details.

Ich war oft froh, den Tisch nach dem Essen schnell zu verlassen, und es ging natürlich immer zum Salon. Beim ersten Mal erkannte mich der tolle Bordmusiker von den Touren im Sommer wieder, und ich ihn natürlich auch. Er konnte sich an meine Lieblingslieder erinnern, so wie hier:


Video von der Musik an Bord der MS Elegant Lady, vierzehn Sekunden Laufzeit

Am nächsten Morgen sah ich aus meinem Kabinen-Fenster eine tolle morgendliche Stimmung, trotz Industrieanlagen:

Auf dem Weg nach Speyer
Auf dem Weg nach Speyer

obwohl niemand, der noch alle Sinne hat, diese Landschaft als „Schönster Fluss-Abschnitt vom Rhein“ bezeichnen würde:

Auf dem Weg nach Speyer
Auf dem Weg nach Speyer

Von Speyer nach Kehl

Mein Erstbesuch in Speyer stand an. Die Stadt ist nur etwas über einhundert Kilometer von meiner Wohnung entfernt, aber wie so oft: „Denn das Nahe liegt so fern“. Wobei Speyer gar nicht an der Nahe liegt. Ich war gespannt, ob die Stadt mir gefallen wird, nachdem wir dort angelegt hatten und die Freigabe zum Verlassen des Schiffes für uns gekommen war:

Die Elegant Lady in Speyer
Die Elegant Lady in Speyer

Durch eine nette Parklandschaft lief ich Richtung Dom und Innenstadt:

Auf dem Weg zum Dom in Speyer
Auf dem Weg zum Dom in Speyer

und sah auf dem Weg dorthin im Domgarten diese Truppe:

Die „Fährmann hol über“ Statue in Speyer
Die „Fährmann hol über“ Statue in Speyer

Die sahen so aus, als ob sie Kreuzfahrtpassagiere waren, und einen schönen Landgang hinter sich hatten. Der wahre Grund für die Errichtung war ernster. Auf einer Tafel neben der Statue steht:

Alte Speyrer Sage: „Des Fährmanns Traum“. Vom Dom kommend ziehen die Kaiser über den Rhein, um in großer Not dem Reich zu helfen. Sie rufen: „Fährmann hol über!“!

Von hier aus war der Dom bereits gut zu sehen:

Der Dom zu Speyer
Der Dom zu Speyer

und ein paar Schritte weiter stand ich vor ihm:

Der Dom zu Speyer
Der Dom zu Speyer

Er ist die größte erhaltene romanische Kirche der Welt. Seit 1996 wird er erneut grundlegend restauriert, die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Wie bei 99,83 Prozent bei solchen Objekten.

Der Domnapf ist eine große steinerne Schale vor dem Kaiserdom. Sie soll gemäß der Überlieferung nach jeder Neuwahl eines Bischofs „für das gesamte Volk“ mit Wein gefüllt werden. Was für tolle Zeiten, der Napf fasst 1580 Liter:

Der Domnapf in Speyer
Der Domnapf in Speyer

Die Maximilianstraße ist die Hauptgeschäftsstraße der Stadt und die ehemalige Prachtstraße (Via Triumphalis) der alten Kaiserstadt:

Die Maximilianstraße in Speyer
Die Maximilianstraße in Speyer

Diese Bronze-Statue eines Jakobspilgers wurde der Stadt Speyer aus Anlass der 2000-Jahr-Feier im Jahr 1990 vom damaligen Bischof Anton Schlembach geschenkt:

Die Statue des Jakobspilgers in Speyer
Die Statue des Jakobspilgers in Speyer

Er führte ein unauffälliges und unbeachtetes Dasein bis zum Jahr 2006. Nachdem Hape Kerkeling ein Buch über seine Wanderung auf dem Jakobsweg veröffentlicht hatte, ist die Statue ein Wallfahrtsort, wo Pilger sich gegenseitig mit der Statue zusammen fotografieren.

Ich wäre von selbst nie auf die Idee gekommen, den Judenhof zu besuchen. Dazu wurde mir geraten, und da ich ausreichend Zeit hatte, lief ich dort hin:

Reste des Judenhofs in Speyer
Reste des Judenhofs in Speyer

Der Hof war der zentrale Bezirk des mittelalterlichen jüdischen Viertels der Stadt und hatte die in Mitteleuropa älteste erhaltenen Mikwe, dem rituellen Tauchbad der Juden:

Das Glasdach des Ritualbads im Judenhof in Speyer
Das Glasdach des Ritualbads im Judenhof in Speyer

Ein tonnengewölbtes Treppenhaus:

Treppen zum Badeschacht des Ritualbads im Judenhof in Speyer
Treppen zum Badeschacht des Ritualbads im Judenhof in Speyer

führt über einen Vorraum zum zehn Metern tief gelegenen quadratischen Badeschacht:

Der Badeschacht des Ritualbads im Judenhof in Speyer
Der Badeschacht des Ritualbads im Judenhof in Speyer

Im Schacht durften wegen Corona gleichzeitig nur zwei Personen anwesend sein. Da ich fast alleine in der Anlage war, hatte ich keine Wartezeiten.

Bis ins 20. Jahrhundert waren Ritualbäder ein maßgeblicher Teil des Gemeindelebens. Eine Mikwe war wichtiger als die Synagoge. Das war etwas ganz Neues für mich (damit meine ich nicht ein Bad nehmen), und sehr interessant. Ich war froh, dem Hinweis dort hinzugehen gefolgt zu haben.

Das Altpörtel war das westliche Stadttor der Stadt Speyer. Mit einer Höhe von 55 Metern ist es eines der höchsten und bedeutendsten Stadttore in Deutschland:

Der Altpörtel in Speyer
Der Altpörtel in Speyer

Das war der touristische Teil meines Aufenthaltes in Speyer. Auf Empfehlung von mehreren Personen, die es gut mit mir gemeint hatten, kehrte ich danach in die Domhof-Hausbrauerei ein:

Die Domhof-Hausbrauerei in Speyer
Die Domhof-Hausbrauerei in Speyer

Das war eine gute Idee. Das Lokal ist urig, die Bedienung war nett, und alle vier von mir getesteten Brauerei-eigene Fassbiere schmeckten:

Fassbier in der Domhof-Hausbrauerei in Speyer
Fassbier in der Domhof-Hausbrauerei in Speyer

Corona hat auch gute Seiten: Früher sahen die Personen am Nachbartisch auf mich und dachten „Der trinkt aber ganz schön viel“. Heute sitzen sie weiter weg, und loben mich, weil ich die einheimische Wirtschaft ankurbele.

Speyer hatte mir gut gefallen. Der Dom ragt hervor, aber auch schöne restaurierte Barockhäuser prägen das Gesicht, und kein Giebelhaus gleicht hier einem anderen. Und ein Bonuspunkt bekommt natürlich die Brauerei.

Von Kehl nach Breisach

Wie erwartet wurde der Aufenthalt in Straßburg wegen Corona nach Kehl auf die deutsche Rheinseite verlegt. Ich war darüber nicht traurig, ich kenne die französische Stadt im Elsass und wollte mir lieber den Schwarzwald anschauen.

Perfekt dazu passte der angebotene Ausflug nach Gengenbach. Ein Ort, den ich irgendwo im Hinterkopf hatte, aber nicht zuordnen konnte, was ihn auszeichnet. Nach einer halben Stunde Busfahrt erreichten wir die Stadt im Ortenaukreis in Baden-Württemberg mit seinen 11.000 Einwohner. Mir hatte es dort auf Anhieb gefallen. Ein Fachwerkhaus nach dem anderen war in der wunderschönen historischen Altstadt zu sehen:

In der Altstadt von Gengenbach
In der Altstadt von Gengenbach

Es gab eine kurze Führung, wo uns der Reiseleiter etwas über die Geschichte der Stadt erzählte und die schönsten Plätze zeigte. Bereits 1366 wurde Gengenbach Reichsstadt, und seit 1500 gehörte der Ort zum Schwäbischen Reichskreis. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt bei zwei Belagerungen 1634 und 1643 verwüstet. Davon ist heute nichts mehr zu sehen:

In der Altstadt von Gengenbach
In der Altstadt von Gengenbach

Der Ortskern wurde als „Perle unter den romantischen Fachwerkstädten“ ausgezeichnet, meiner Meinung nach zurecht:

In der Altstadt von Gengenbach
In der Altstadt von Gengenbach

Vom romantischen Kleinod schwärmen Reiseführer, und wir auch. Man muss kein Merian-Redakteur sein, um das zu erkennen:

In der Altstadt von Gengenbach
In der Altstadt von Gengenbach

Ein Werbeslogan preist: „Gengenbach zieht Besucher mit seiner verwunschenen Altstadt an“. Während unserer Anwesenheit nicht, außer uns war niemand zu sehen, selbst fast keine Einheimische. Sehr wahrscheinlich wegen Corona-Auswirkungen.

Das 200 Jahre alte Rathaus verwandelt sich im Winter in das weltgrößte Adventskalenderhaus:

Das Rathaus von Gengenbach
Das Rathaus von Gengenbach

Ob auch in diesem Winter ist mir nicht bekannt.

Bei vielen Häusern ist das Baujahr erwähnt, sowie der Zeitpunkt einer schrecklichen Katastrophe in 1689. 45 Jahre nach der Belagerung brannten im Pfälzischen Erbfolgekrieg fast alle Gebäude der Stadt ab:

In der Altstadt von Gengenbach
In der Altstadt von Gengenbach

Dieser Hinweis machte mir den Ort sympathisch, er lag auf meiner Wellenlänge:

Wein-Hinweis in Gengenbach
Wein-Hinweis in Gengenbach

Ich wohne selbst in einer Stadt mit einer sehenswerten Altstadt, aber so schön wie in Gengenbach ist es bei uns nicht. Der zweite Teil des Ausfluges war leider nicht so sehenswert. Wir fuhren ewig mit dem Bus ohne Halt durch den Ortenaukreis mit seinen kleinen Weinorten und den Weinbergen. So was nennt sich „Panoramafahrt“, war ganz nett, hatte sich aber auch gezogen. Nur einen viel zu kurzen Stopp gab es in der Gemeinde Sasbachwalden. Ich fand dort immerhin den Himmel auf Erden:

Die Winzergenossenschaft Alde Gott in Sasbachwalden
Die Winzergenossenschaft Alde Gott in Sasbachwalden

380 Winzer beliefern die Winzergenossenschaft „Alde Gott“ in Sasbachwalden. Der Name der Weinbergs-Lage entstand durch einen erlösenden Ausruf eines Mannes am Ende des 30-Jährigen Krieges beim Anblick eines weiteren Überlebenden: „Der alde Gott lebt noch!“. Außer mir hatte kein andere Passagier Interesse dort Edelbrände zu erwerben, Pech gehabt. Auf mich warten mussten sie, das war so mit dem Reiseführer abgesprochen. Nur auf die „Achter Weinprobe“ sollte ich aus Zeitgründen verzichten, was ich auch brav unterlassen hatte, obwohl ich den Wein gerne probiert hätte.

Die Busfahrt war etwas lang, und der Aufenthalt in Sasbachwalden viel zu kurz für die lange Anfahrt. Zumal der Reiseleiter im Tal der Ahnungslosen lebt. Er erzählte, dass es den besten Riesling-Wein im Baden-Land gibt. Er kennt wohl nicht den vom Rheingau.

Zurück in Kehl verließen wir die Stadt mit einem Blick auf diese merkwürdige Fußgänger-Brücke auf zwei Ebenen:

Eine doppelte Fußgängerbrücke über den Rhein
Eine doppelte Fußgängerbrücke über den Rhein

und ich war dadurch so irritiert, dass ich mir einen Campari-Soda bestellen musste:

Cocktail-Stunde auf der MS Elegant Lady
Cocktail-Stunde auf der MS Elegant Lady

Die abendliche Stimmung war klasse, mit einem tollen Sonnenuntergang:

Sonnenuntergang am Rhein
Sonnenuntergang am Rhein

Sonnenuntergang am Rhein
Sonnenuntergang am Rhein

und der späten Ankunft in Breisach:

Guten Abend Breisach
Guten Abend Breisach

Von Breisach nach Worms

Ich ging nach dem Abendessen noch einmal in die Stadt, wo aber leider alle Bürgersteige an einem Montag um 21:00 Uhr bereits hochgeklappt waren.

Wir lagen fast den kompletten folgenden Tag dort, um mir zu Zeit zu vertreiben, buchte ich einen Ausflug nach Freiburg. Von der Stadt kenne ich nur das Stadion vom FC Freiburg, es gab Zeiten da spielten die in einer Liga zusammen mit dem SC Freiburg. Heute sind es vier Klassen Unterschied, und der FC ist stark abstiegsgefährdet (Stand Mitte November 2020).

Der Ausflug beinhaltete zum Glück in Freiburg nur die Busfahrt dorthin, vor Ort gab es eine Besichtigung auf eigene Faust. Ein schneller Hinschauer war natürlich das Freiburger Münster:

Das Freiburger Münster
Das Freiburger Münster

und wurde von etwa in den Jahren 1200 bis 1513 erbaut. Der Kunsthistoriker Jacob Burckhardt sagte im Jahr 1869 im Vergleich mit Basel und Straßburg: Und Freiburg wird wohl der schönste Turm auf Erden bleiben. Na ja, Geschmäcker sind zum Glück verschieden.

Buntes Treiben herrscht wochentags auf dem großen Münstermarkt rund um Freiburgs Wahrzeichen:

Der Münstermarkt in Freiburg
Der Münstermarkt in Freiburg

Ich fand jetzt nichts, was es auf ähnlichen Märkten nicht gibt, außer merkwürdig aussehende gegrillte Würste.

Das alte Rathaus:

Das alte Rathaus von Freiburg
Das alte Rathaus von Freiburg

steht neben dem neuen, das aber auch viele Jahrhunderte alt ist:

Das neue Rathaus von Freiburg
Das neue Rathaus von Freiburg

Dann gibt es noch das Technische Rathaus, das mittlerweile abgerissen wurde, und das neue „Neue“ Rathaus im Stühlinger. Wer da durchblickt und den richtigen Platz findet, wird unmittelbar danach als neuer Bürgermeister ernannt. Solange bis die nächste Person ihn findet, die Wartezeit dazu wird von Experten als „lang“ eingestuft.

Hoffentlich steht vor Ort dieser nette Mann zu Diensten:

Eine Wandbemalung in Freiburg
Eine Wandbemalung in Freiburg

Das war es, was ich in Freiburg an Sehenswürdigkeiten gesehen hatte. Ich war von der Stadt etwas enttäuscht, und finde sie überbewertet, zumindest das, was ich in der kurzen Zeit erlebt hatte. Der Funken war nicht übergesprungen auf mich. Ich fand nicht einmal ein schönes Lokal zum Einkehren, und das hat bei mir etwas zu sagen. Normal habe ich einen guten Riecher dafür, so etwas auf Anhieb zu finden.

Die Rückfahrt zum Schiff ging über den Kaiserstuhl, ein Mittelgebirge mit vulkanischem Ursprung. Die Landschaft war schön anzusehen, besonders am Texaspass. Normalerweise nennt man den Übergang „Auf dem Eck“, aufgrund eines schwingenden Lassos ähnelnden Serpentinen wird er auch nach einem amerikanischen Bundesstaat genannt:

Der Texaspass im Kaiserstuhl
Der Texaspass im Kaiserstuhl

Zurück in Breisach hatte ich noch jede Menge Zeit mir die Stadt anzuschauen. Ich lief durch das Stadttor:

Stadttor in Breisach
Stadttor in Breisach

Richtung Burg. Mein erster Halt war dieses Ehrenmal für die Gefallenen, Kriegsopfer und Heimkehrer:

Das Ehrenmal für die Gefallenen, Kriegsopfer und Heimkehrer in Breisach
Das Ehrenmal für die Gefallenen, Kriegsopfer und Heimkehrer in Breisach

Sudoku scheint es hier schon lange zu geben, dieses gelöste schmückt ein Gebäude:

Ein gelöstes Sudoku in Breisach
Ein gelöstes Sudoku in Breisach

Von hier aus sah ich auf den Eckartsberg, auf dem früher eine Burg gestanden hatte:

Der Eckartsberg in Breisach
Der Eckartsberg in Breisach

Um ihn ranken sich seit dem 5. Jahrhundert viele Heldengeschichten und Sagen. Zufällig hatte ich danach unsere Kreuzfahrtdirektorin getroffen, und sie zeigte mir den Weg dorthin. Nur dieser Treppenaufgang am Ende der Altstadt war dazu zu bewältigen:

Die Treppen zum Eckartsberg in Breisach
Die Treppen zum Eckartsberg in Breisach

Oben angekommen hatte ich einen hervorragenden Ausblick auf den Schwarzwald, Breisach und Elsass:

Blick auf den Schwarzwald, Breisach und Elsass
Blick auf den Schwarzwald, Breisach und Elsass

und die Stadt:

Blick auf Breisach
Blick auf Breisach

Ich war alleine dort oben. Außer mir war wohl niemand auf die Idee mit dem tollen Ausblick gekommen. Auf dem Weg zurück sah ich dieses Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe mitten in den Weinbergen. Mit dieser Einstellung habe ich mir vorgenommen, viel mehr von ihm lesen:

Ein Weinspruch von Goethe in Breisach
Ein Weinspruch von Goethe in Breisach

Peinlich wurde es mit meiner Orientierung, um zurück zum Schiff zu kommen. Ich hatte mich verlaufen, plötzlich war ich im Trump-Land. Ich habe keine Ahnung, wo ich falsch abgebogen war. Ich hatte mir die USA weiter weg vorgestellt, und New York größer:

Verlaufen in Breisach
Verlaufen in Breisach

Überraschend fand ich dann doch noch den Weg zurück zum Schiff. Mit einem letzten Blick auf die Stadt ging es Richtung Worms:

Auf Wiedersehen Breisach
Auf Wiedersehen Breisach

Wie mittlerweile gewohnt gab es wieder eine wunderschöne abendliche Stimmung beim Blick auf den Rhein und Himmel:

Abendliche Stimmung auf dem Rhein
Abendliche Stimmung auf dem Rhein

Abendliche Stimmung auf dem Rhein
Abendliche Stimmung auf dem Rhein

Bevor wir die Sensation der Reise gesehen hatten: Plötzlich waren UFOs am Himmel zu sehen! Eine Kette dutzender kleiner Lichter zogen unter den Wolken vorbei, und ließen uns fassungslos zurück:

UFO Alarm über dem Rhein
UFO Alarm über dem Rhein

Unfassbar, und der absolute Höhepunkt aller meiner Reisen. Wow. Steven Spielberg will das Erlebnis verfilmen: „Unheimliche Begegnung der rheinischen Art“. Aber ohne Rosinen.

Von Worms nach Hause

Worms war da weit weniger spektakulär. Das letzte Mal dort war ich vor fünfzig Jahren. Bekannte meiner Eltern hatten dort das Domhotel übernommen, und wir waren zum sonntäglichen Mittagessen dort. Ja, ich bin alt, kenne aber noch die alte vierstellige Postleitzahl meines Ortes, und kann mich auch zudem an den Besuch dort erinnern. Warum ich mir gerade so etwas merke, kann ich mir aber selbst nicht erklären.

Zur Innenstadt benötigte ich vom Anlegeplatz der eleganten Lady aus ungefähr eine halbe Stunde zu Fuß. Auf dem Weg dorthin passierte ich das Nibelungenmuseum:

Das Nibelungenmuseum in Worms
Das Nibelungenmuseum in Worms

Es ist der Nibelungensage gewidmet. Da diese mythischen Motive haben, gibt es dort natürlich keine Original-Exponate. Und nur die Nibelungen-Ideologie von Mario Adolfs im Audioguide vorgetragen, war mir der Eintritt nicht wert. Und ich finde das Gebäude hässlich und unpassend für historische Sagengeschichten.

Etwas interessanter wurde es in der Innenstadt. Das Lutherdenkmal in Worms wurde überraschend zu Ehren des Reformators Martin Luther geschaffen, und bereits am 25. Juni 1868 enthüllt:

Das Lutherdenkmal in Worms
Das Lutherdenkmal in Worms

Das Hauptmotiv zur Errichtung des Denkmals war Luthers Rolle auf dem Reichstag zu Worms von 1521, als er vor Kaiser Karl V. seine Thesen verteidigte. Immerhin stammt das Zitat „Wer kein Bier hat, der hat nichts zu trinken“ von ihm, und zeigt seine Wertschätzung für besonders gutes Bier. Vielleicht ist auch die Historie falsch, und er meinte Tresen.

Im nahe gelegenen Park der Stiftung Kunsthaus Heylshof wurde im Jahr 2015 117 Jahre nach seinem Tod eine Bismarck-Büste, die lange in einem Wormser Museum eingelagert war, wieder öffentlich aufgestellt:

Die Bismarck-Büste in Worms
Die Bismarck-Büste in Worms

Das war sehr umstritten, da der ehemalige Reichskanzler drei Kriege geführt hatte, in denen viele Menschen gestorben waren.

Unumstritten die Sehenswürdigkeit Nummer Eins der Stadt ist der Dom:

Der Wormser Dom
Der Wormser Dom

Er ist der kleinste der drei rheinischen Kaiserdome. Er ist steiler und schlanker konzipiert und etwa hundert Jahre jünger als die Dome in Speyer und Mainz. Da kein Gottesdienst war, lies ich mir es nicht nehmen ihn von innen anzuschauen:

Im Wormser Dom
Im Wormser Dom

Wieder draußen sah ich, wie groß ich doch gegenüber dem Winzling bin:

Der große Zinni und der kleine Dom von Worms
Der große Zinni und der kleine Dom von Worms

Bevor ich das kulturelle Programm der Kreuzfahrt beenden wollte, hatte ich noch einen Besuch auf dem jüdischen Friedhof „Heiliger Sand„ vorgesehen. Er gilt als ältester erhaltener jüdischer Friedhof in Europa. Er war leider geschlossen. Es gab im Sommer 2020 eine Farbattacke auf etliche Grabsteine, aber vor Ort wurde angegeben, dass das Gestein zu erosionsanfällig sei. Es kann auch gut sein, denn eine Grabpflege nach jüdischem Brauch findet nicht statt.

Ganz so schlimm wie von einigen Besuchern geschrieben fand ich Worms nicht. So in etwa wie Bochum von Grönemeyer beschrieben wird, mit „Du bist keine Schönheit“. Es gibt kein stimmiges Stadtbild, dafür auffallend viele Ramschläden. Aber auch durchaus sehenswertes. So wie das Brauhaus „Zwölf Apostel“, in dem ich zum Abschied der Reise einkehrte:

Willkommen im Brauhaus Zwölf Apostel in Worms
Willkommen im Brauhaus Zwölf Apostel in Worms

Ich hatte Bedenken keinen Platz zu bekommen, das war aber in Zeiten von Corona nicht nötig. Ich war in dem riesigen Raum fast der einzige Gast, und Tresen zum Verteidigen gab es nicht:

Im Brauhaus Zwölf Apostel in Worms
Im Brauhaus Zwölf Apostel in Worms

Die Stimmung beim Personal war unsicher. Sie hatten gerade erfahren, dass es ab der nächsten Woche den November Lockdown für Gaststätten gibt. Darunter hat der Service aber nicht gelitten. Die Bedienungen waren nett, und das Bier schmeckte klasse:

Eine Bierprobe im Brauhaus Zwölf Apostel in Worms
Eine Bierprobe im Brauhaus Zwölf Apostel in Worms

Da nur sechs der sieben Biersorten vom Fass für die Probe serviert wurden, musste ich die fehlende danach natürlich auch noch testen. Wenn mich jemand gefragt hätte, wie viel Bier ich getrunken hatte, wäre meine Antwort gewesen:

Put your hands up in the air, put your hands up in the air!

Ich bitte um Verständnis für danach verwackelte Bilder. Danach musste ich leider Abschied von dieser tollen Lokation nehmen:

Auf Wiedersehen Brauhaus Zwölf Apostel in Worms
Auf Wiedersehen Brauhaus Zwölf Apostel in Worms

Das Taxigewerbe freute sich, anstatt wie geplant die halbe Stunde zurück zum Schiff zu laufen, hatte ich Faulenzer mich fahren lassen. Klar, in Corona-Zeiten war das für die Zunft auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Am Rhein-Ufer war eine schöne abendliche Stimmung mit einem tollen Himmel und Lichtern, das war ein klasse Abschied der Reise:

Worms am Abend
Worms am Abend

Worms am Abend
Worms am Abend

Nach dem Abendessen fuhr die MS Elegant Lady weiter nach Koblenz. Ich aber bestellte mir ein Taxi nach Hause, dort konnte ich ausschlafen. Die Kabine hätte ich sehr früh verlassen müssen, um danach einen längeren Weg nach Hause auf mich zu nehmen. Nur das Frühstück bereitete mir keiner zu.

Nach ein paar Tage zu Hause und erneuten Lockdown war ich so schlau wie nach meiner abgebrochenen Chile-Kreuzfahrt im März 2020. Ich habe/hatte damals wie heute noch zwei gebuchte Kreuzfahrten vor mir, bei denen ich mir unsicher bin/war, ob sie durchgeführt werden. Die im Frühjahr wurden abgesagt. Eine im November bereits auch schon, aber ich Optimist habe noch eine im Dezember dazu gebucht (wenn schon 2020 dann richtig). Ich denke, dass beide offenen wieder abgesagt werden, würde mich aber freuen, wenn ich an Bord der MS Robert Burns und MS Maxima gehen kann, beide Schiffe kenne ich nicht.

Ich habe seit Monaten Kurzarbeit und Homeoffice, und die wirtschaftliche Lage meines Arbeitgebers wird Woche für Woche schlechter. Die Gaststätten sind geschlossen, und mir bleiben nur Spaziergänge durch den späten Herbst:

Hochheim im Lockdown
Hochheim im Lockdown

Zuverlässig ist derzeit nur der morgendliche Sonnenaufgang:

Guten Morgen Deutschland
Guten Morgen Deutschland

Aber solange es noch solche großartige Himmel gibt, darf ich nicht traurig sein. Was im Jahr 2021 kommt, vermag ich mangels Glaskugel nicht einmal zu ahnen. Corona ist nur interessant für Virologen, für den Rest der Bevölkerung eher nicht. Ich war im Jahr 2020 artig (abwechselnd eigenartig / unartig) und hoffe, dafür belohnt zu werden. Vielleicht mit einem Adventskalender mit 24 Beruhigungsmittel. Wie sagen die Winzer? Neuer Jahrgang, neues Glück. Das wünsche ich euch allen, liebe Grüße Gerald!

Nachtrag in eigener Sache:

Dieser Bericht ist mein letzter Beitrag in diesem Format. Ich bin seit Jahren stehengeblieben bei der Web-Entwicklung dieser Seiten, ohne den Komfort für meine Leser zu verbessern. Ich habe mir dafür eine neue Software besorgt, in die ich mich derzeit einarbeite. Zeit dafür habe ich die nächsten Monate genug, „Zinni allein zu Haus“ ist die Regel. Und mein letzter Flug ist verdammt lang her, und der nächste kommt nicht so schnell. Keine guten Zeiten für neue Berichte. Sollte das Ergebnis zu meiner Zufriedenheit sein, wird es demnächst ein neues „Zinni auf Reisen“ geben. Ich bin selbst auf das Ergebnis gespannt. Vielen Dank auf diesem Wege für die Besuche auf meiner „alten“ Zinni-Online Seite. Ich hoffe, dass meine Beiträge gefallen haben. Ich gab mein Bestes und hoffe, dass es sich gelohnt hatte.

Zinni Online

Zurück zum Index