Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

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Skurrile und interessante Entdeckungen in Russlands verborgener Arktis und dem weißen Meer

Eine Kreuzfahrt mit der MS Silversea Explorer nach Norwegen und Russland (2016)

Die Fahne von Russland

Inhaltsverzeichnis:

Die Reiseplanung und die Anreise
Tromsø, Norwegen
Gjesværstappan Islands, Norwegen
Murmansk, Russland
Teriberka Bay, Russland
Dvorovaya Bay, Russland
Pyalitsa Village, Russland
Chapoma Village, Russland
Bolschoi Solowezki, Russland
Bolschoi Sajazki, Russland
Archangel, Russland
Die MS Explorer
Kirkenes, Norwegen
Skarsvag (Nordkap), Norwegen
Die Heimreise und das Fazit


Die Heimreise

Warnung: Dieses Kapital ist hemmend für eine bevorstehende Reiseplanung mit dem Flugzeug. Ich übernehme keine Verantwortung für Folgeschäden, wie Stornierung von bestehenden Buchungen, stundenlangen Bahnreisen als Alternative oder gar Urlaubsverweigerung!

Der Abreisetag nervte von der ersten Sekunde an. Zweimal weckte mich das Zimmermädchen trotz Bitte nicht stören-Schild. Wir mussten die Kabine spätestens um 10 Uhr verlassen, Frühstück gab es aber nur bis 9 Uhr, was ein unnötiges früheres Aufstehen bedeutete. Empfohlen wurde im Vorfeld wiederum, einen Flug nicht vor 14 Uhr zu buchen, was lange Wartezeiten am Flughafen verursachten. Um diesen zu erreichen, stand ich im strömenden Regen, um erfolglos auf ein Taxi zu warten. Behilflich dabei fühlte sich vom Personal niemand. Es gab einen Minibus für die abreisende Crew, aber da durfte ich trotz freien Plätzen nicht mit. Zum Glück irrte sich ein Mitreisender mit seiner Aussage, dass an dem Tag kein Bus zum Flughafen geht, so nahm ich diesen.

Am Flughafen ging das Drama in mehreren Akten weiter. Man verweigerte mir, das Gepäck nach Frankfurt am Main durchzuchecken, weil ich zwei unterschiedliche Tickets für die Strecken Tromsø–Oslo und Oslo–Frankfurt gehabt hatte. Zum erneuten Einchecken erschien mir die Umsteigezeit etwas kurz. Ich wollte nun einen früheren Flug nehmen, das wurde mir verweigert. Zuerst wollte die Fluggesellschaft SAS eine Gebühr dafür, als ich diese aber bezahlten wollte, ging das plötzlich doch nicht. Ich stand auf der Warteliste, wurde aber im Gegensatz zu anderen Passagieren nicht akzeptiert. Zum Glück wurde mein Gepäck auf diesen Flug befördert, sodass beim Umsteigen ich nicht darauf warten musste, bis es von meinem Flug entladen wurde. Der Sitz an Bord war eng und neben einem egoistischen Idioten, wie ich ihn gehabt hatte, sogar winzig eng. Ich war froh, als ich in Oslo angekommen war.

Nach der Landung ging es dann doch relativ schnell, um mein Gepäck zu bekommen, neu einzuchecken, durch die Sicherheitskontrollen zu kommen und pünktlich am Gate zu sein. Das wäre alles noch normal gewesen, aber der Anschluss-Flug mit der Lufthansa nach Frankfurt am Main war überbucht. Sechs Passagiere mit einer bestätigten Buchung mussten in Oslo bleiben, darunter bedauerlicherweise auch ich. Nach einer halben Stunde wurden wir Stehenbleiber zum Service-Desk der SAS gebeten, die uns gleich wieder zurück ans Gate schicken wollte. Das lehnte ich ab, denn dort war keiner mehr vom Flug. Anschließend wollte die Dame sich darum kümmern und wir warteten eine weitere halbe Stunde. Ein Hotel, Essensgutscheine und eine Umbuchung über München am nächsten Tag hatte ich bekommen. Dazu hatte ich keine Lust, konnte es aber auch nicht ändern. Vergeblich wartete ich dann am angegebenen Band auf mein Gepäck. Ich musste wieder Kontakt mit dem SAS-Personal aufnehmen, damit die sich darum kümmerten, auch wieder mit langer Wartezeit. Zwei Stunden nach dem Stehenbleiben war ich endlich im Shuttlebus zum Flughafen-Hotel, der ewig gedauert hatte. Dort aß ich lustlos eine Kleinigkeit und tröstete mich mit einem alkoholfreien Bier über die misslungene Abreise.

Wer jetzt denkt, dass die Odyssee schnell vorbei war wie ich, der irrt sich. Die Nacht war kurz und die Nerverei ging sofort weiter, denn der Shuttlebus zum Flughafen hatte Verspätung und war zudem unangenehm überfüllt. Am Flughafen von Oslo gab es überall lange Warteschlangen, da die Ferien im Land begonnen hatten, meinen Flug erreichte ich aber ohne Probleme. Der Flug nach München ging planmäßig und war angenehm, das war der beste Teil der Abreise. Nach der Landung auf dem Blick auf die Anzeigetafel sah ich einen Flug, der Verspätung hatte, und das war natürlich mein Anschluss-Flug nach Frankfurt am Main. Am Ende waren es 90 Minuten, die wir später abflogen waren, doppelt so lang wie die komplette Flugdauer. Nach der Landung wurde verkündet, dass es Kapazitätsprobleme bei der Entladung des Gepäcks gibt und wir mit Verzögerungen rechnen sollten. Leid war ich gewohnt, wartete weitere 45 Minuten auf das Gepäck und bestieg fix und fertig das Taxi. Der erwartete Stau blieb aus.

Ich hätte das Kapitel auch nennen können: Von Tromsø nach Frankfurt in 24 Stunden. Ich war immer ruhig, sachlich, freundlich und gelassen dabei geblieben, was mich selbst verwunderte. Schade, auch um den verlorenen Urlaubstag.


Das Fazit

Die Reise war klasse und Aufschlussreich. Ich habe sie nie bereut und war froh, dass ich sie gebucht hatte. Das Schiff und die Crew waren klasse. Ich hätte gerne mehr Tiere gesehen (außer Vögel, die gab es in Masse) und über die Routenänderungen war ich nicht erfreut, es gibt aber schlimmeres. Dafür war die Kreuzfahrt als Expedition ausgeschrieben, und frühere Forscher wie Marco Polo oder Christoph Kolumbus hatten bestimmt ganz andere Probleme. Die russische Seele hatte ich nicht ansatzweise verstanden, dazu hatte ich viel zu wenig Kontakt zu den Einheimischen.

Die MS Explorer
Die MS Explorer

Ich vermute, dass ich so schnell nicht mehr in diese Region komme. Aber bei mir weiß man nie, ausschließen kann ich es auch nicht. Die Reederei Silversea kann süchtig machen, und das kann ich mir finanziell nicht leisten. Verliebt habe ich mich in das Expeditionsschiff und die nächste Tour beim Schwesterschiff MS Discovery ist bereits gebucht. Ich hoffe, den Gang zum Insolvenzberater vermeiden zu können. Unabhängig davon: Trotz der Abreiseprobleme werde ich natürlich wieder fliegen, ein solches Desaster kommt zum Glück selten vor.

Danke für das Lesen und arktische Grüße von Gerald!

Zinni auf der MS Explorer
Zinni auf der MS Explorer


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