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Grönlands Nationalflagge
Upernavik und Nuussuaq |
Nach der Landung in Upernavik war ich erstaunt über die vielen Personen im kleinen Terminal. Es trafen sich die Passagiere sowie Zu- und Abbringer von zwei ausgebuchten Flügen. Meine Vermieter des gebuchten Hauses fanden mich trotzdem auf Anhieb (Are you Zinni from Germany?) und brachten mich schnell zu meiner Unterkunft. Beim ersten Anblick hatte diese mich sofort in mein Herz geschlossen, mit der Lage, dem Stil und dem Ausblick:
Zinnis Haus in Upernavik
Blick von Zinnis Haus auf Upernavik
Ein Hotel oder ein Restaurant gibt es nicht mehr im Ort. Da der hiesige Supermarkt und Kiosk bereits geschlossen hatte,
bewiesen die Besitzer Herz und spendeten eine Portion Fisch, damit ich nicht am Hungern war.
Dazu erfuhr ich noch, dass es eine Taverne im Ort gibt gab. Das zeigt wieder meine Erfahrung in Bezug
auf Reiseführer oder schlaue Internet-Seiten über Grönland. Es wird viel abgeschrieben, ohne jemals dort gewesen zu sein.
Wer über den Ort schreibt, dass es ein Hotel gibt, hat von einem Antiquariat abgeschrieben, das ist schon lange zu.
Wer schreibt, dass es keinen Pub oder ein Restaurant gibt, weiß dies von einem, der vor unzähligen
Jahren mal dort war. Doof in meinem Fall: die Taverne wurde leider am Sonntag
vor meiner Anreise geschlossen. Schade für mich, aber gut für die Nachschreiber, denn jetzt stimmt
die Information wieder.
Das Haus war der Kracher, mit einer großzügigen Küche, vier Betten zum Aussuchen und Dusche. Nur an die Toilette nach grönländischer Art konnte ich mich wieder einmal nicht gewöhnen, keine Details. Geschlafen hatte ich tief und fest. Als ich am nächsten Morgen aufwacht war, war es bedauerlichefweise etwas bewölkt, auf meiner Zinni-internen Wetter-Notenskala für Grönland war das eine Note Zwei. Wie es aber so ist, es kommt darauf an, wo man herkommt. Hatte man vorher nur Vieren, ist das toll, bei lauter Einsen aber etwas enttäuschend. Das ist natürlich jammern auf höchsten Niveau, denn der Ort hatte mir gefallen auf den ersten Eindruck, mit seinen vielen Eisbergen trotz Hochsommer:
Blick auf die Küste von Upernavik
Bevor ich Zeit hatte, Upernavik näher anzuschauen, stand mein Flug zur Gemeinde Nuussuaq an. Ich freute mich auf meinen bislang längsten Hubschrauberflug (fünfzig Minuten) und das gleich im Doppelpack. Wir waren nur sechs von neun möglichen Passagiere und ich konnte allein meine beiden Lieblingssitze mit der besten Aussicht bekommen. Der Pilot meinte augenzwinkernd, dass dies die Business-Klasse der Airline sei.
Zinnis Lieblingssitze bei Air Greenland (rechts)
Der Flug war wunderschön und ich hatte keine Sekunde Langeweile. Der Blick auf die tolle See- und Landschaft mit Eisberge, Spiegelungen und Berge war gelungen und jeden Cent wert.
Flug von Upernavik nach Nuussuaq
Flug von Upernavik nach Nuussuaq
Flug von Upernavik nach Nuussuaq
Flug von Upernavik nach Nuussuaq
Flug von Upernavik nach Nuussuaq
Flug von Upernavik nach Nuussuaq
Mir fast zu schnell trotz fünfzig Minuten Flugzeit erreichten wir den kleinen Ort Nuussuaq mit seinen zweihundert Einwohnern. Der grönländische Name bedeutet auf Deutsch Große Halbinsel, was man von Bord aus auch gut erkennen konnte:
Blick auf Nuussuaq
Der Heliport von Nuussuaq
Der Heliport von Nuussuaq
Mein Herz schlug höher vor Freude, das war wirklich gelungen. Ein kleiner Wermutstropfen: Eigentlich sollten wir 30 Minuten Aufenthalt im Ort haben, die reichen sollten, um kurz sich umzuschauen. Der Kapitän wollte aber umgehend nach der Entladung vom Gepäck und Fracht wieder zurückfliegen, was ich verstehen konnte. Er wollte mir dann zehn Minuten Zeit geben, um kurz sich umzuschauen, was ich ablehnte. Das wäre mir dann doch zu viel Stress gewesen. Zurück waren wir nur drei Passagiere und ich konnte mir wieder die Seite, auf die schauen wollte, aussuchen. Zunächst wollte ich auf den gleichen Sitz, um auf das Meer zu blicken, aber ich wurde von der Crew umgestimmt, das wäre zu langweilig. Sie hätten in zehn Jahren erst einmal Wale vom Flug aus gesehen und die Chance wäre sehr gering. So saß ich wieder Richtung Land und schaute mir noch einmal das schöne Szenarium an.
Blick auf Nuussuaq
Flug von Nuussuaq nach Upernavik
Flug von Nuussuaq nach Upernavik
Flug von Nuussuaq nach Upernavik
Flug von Nuussuaq nach Upernavik
Flug von Nuussuaq nach Upernavik
Flug von Nuussuaq nach Upernavik
Das Ereignis war am Vormittag und den Rest des Tages verbrachte ich den Ort zu erkunden. Eigentlich lassen sich Eisbären aufgrund der Lage dort selten sehen, ich habe keine Ahnung, wo dieser erlegt wurde:
Eisbärenfell in Upernavik
Danach stattete ich dem Hafen einen Besuch ab, ich hoffte insgeheim einen Fischer zu treffen, der mich mit auf seinen Fang nimmt. Das hatte leider nicht geklappt.
Der Hafen von Upernavik
Der Hafen von Upernavik
Der Hafen von Upernavik
Der Ort hatte mir klasse gefallen und war trotz seiner 1 150 Einwohner gar nicht so klein. Wie immer in Grönland haben die Häuser natürlich unterschiedliche Farben:
Blick auf Upernavik
Blick auf Upernavik
Upernavik gönnt sich sogar ein Freilichtmuseum, das nördlichste auf der Welt. Unschön: Es liegt fast direkt neben der örtlichen Müllkippe, mit dem entsprechenden Geruch. Das Hauptgebäude ist die im Jahr 1839 erbaute alte Kirche:
Das Freilichtmuseum von Upernavik
Da ich wie oft in Grönland der einzige Tourist im Ort war, wunderte ich mich über die großzügigen Öffnungszeiten und dass es zwei Mitarbeiter gibt. Einer davon zeigte mir die Gebäude und ließ mich wichtig erscheinen:
Der Bürgermeister von Upernavik
Es war nett und aufschlussreich, aber auch nicht gerade der große Brüller. Interessanter fand ich den nahegelegenen Friedhof. Die dort liegen, sollten die nahe gelegene Müllkippe nicht stören:
Upernavik
und die Kehrseite der Insel, wo keine Gebäude möglich sind:
Die Kehrseite von Upernavik
Mir ging es sauwohl und ich genoss die klasse Landschaft:
Zinni in Upernavik
Die Landschaft von Upernavik
blickte auf die Straße zum Flughafen und Eisberge:
Blick auf die Straße zum Flughafen von Upernavik
Blick auf die Straße zum Flughafen von Upernavik
und genoss das im Supermarkt gekaufte Bier auf meiner Terrasse:
Zinni in Upernavik
Nach erneut tiefem Schlaf und nicht ganz so tollen Wetter am nächsten Tag verabschiedete ich mich wehmütig von meiner geliebten Unterkunft:
Bye bye Haus
und flog wieder zurück nach Ilulissat:
Auf dem Flug von Upernavik nach Ilulissat
Auf dem Flug von Upernavik nach Ilulissat
Trotz der Begrenzung, weil es eine Insel ist mit eingeschränkter Bewegung, fand ich den Ort klasse und typisch Grönland. Wochenlang würde ich es dort nicht aushalten und ob ich jemals dort wieder hinkomme, weiß ich auch nicht. Ich empfand es aber gelungen, diese Lokation ausgesucht zu haben.
Weiter mit: Ilulissat und Ilimanaq