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Der Handball-Wahnsinn: Deutschland ist Europameister

Und Zinni war dabei

Die Fahne von Deutschland


Vorwort: Ich habe bei der Entwicklung der Berichte auf diesen Seiten meine technischen Grenzen erreicht, denn die manuelle Erstellung mit HTML Codes ist sehr aufwendig. Dafür benutze ich nun eine Weblog-Software. Dieser Bericht ist Smartphone-optimiert auch hier zu lesen, wie alle anderen auch auf Zinni-Online:

Dieser Bericht auf „Zinni auf Reisen“



Liebe auf den ersten Blick war es nicht gerade, als ich das erste Spiel der deutschen Handballmannschaft bei der Europa-Meisterschaft 2016 in Polen im Fernsehen anschaute. Meine Erwartungen für dieses Turnier waren gering. Ich war schon froh, dass die Mannschaft sich qualifiziert hatte. Das war bei früheren Veranstaltungen nicht immer gelungen. Nach der Niederlage im ersten Spiel gegen Spanien dachte ich, dass nach der Vorrunde bereits mit dem Ausscheiden des Teams zu rechnen war. In diesem Fall war ich froh, mich geirrt zu haben. Spiel für Spiel wurde es besser und ich fing an leise zu hoffen, dass wir weit kommen. Bei dem Halbfinale gegen Norwegen am Freitag lag die Auswahl zehn Minuten vor dem Ende mit zwei Toren zurück. Da dachte ich mir: Wenn sie das noch packen, fliege ich zum Endspiel. Wenn denn alles klappt, mit den Karten, Anreise und Unterkunft.

Da das Handball-Märchen weiterging, kümmerte ich mich den Samstag zuvor um das Ticket, den Flug und ein Hotel. Das letztere war schnell gebucht, das Novotel im Zentrum. Eintrittskarten für das Spiel gab es auch, nur mit dem Flug hatte ich Probleme. Morgens hatte ich nichts Bezahlbares für mich gefunden. Als ich mittags noch einmal schaute, fand ich einen Hinflug mit der Lufthansa via München und zurück nach Frankfurt am Main. Nun konnte ich die Eintrittskarten kaufen. Die besten Sitzplätze waren in der Arena natürlich schon vergeben. Ich konnte eine Karte hinter dem Tor in der zehnten Reihe bekommen und freute mich auf das sportliche Event.

Am Spieltag war frühes Aufstehen angesagt. Der Flug nach München ging um kurz nach acht Uhr nach einem schönen Sonnenaufgang. Viel los war nicht, eine halbleere Maschine und eine Dreierreihe für mich ließen die halbe Stunde Flugzeit schnell herumgehen. Der Weiterflug war fast voll, einer der wenigen leere Plätze war zum Glück neben mir. Die Anreise war trotz dem Umsteigen angenehm, andere Fans konnte ich nicht entdecken.

Am Flughafen tauschte ich paar Euros mit dem wahrscheinlich schlechtesten Kurs in ganz Polen. Verkehr war nicht viel und ich war mit dem Taxi schnell in der Stadt. Zeit bis zum Spiel hatte ich noch genug, die ich zu einem Spaziergang in die nette Altstadt nutzte. Von Fans beider Lage war leider nichts zu sehen. Meine große Nikon Kamera wollte ich nicht mit mir schleppen. Alle Bilder wurden mit dem Handy gemacht, mit einer entsprechend schlechten Qualität, sorry. Die Aktualität ging vor.

Die Altstadt von Krakau
Die Altstadt von Krakau

Die Altstadt von Krakau
Die Altstadt von Krakau

Mittlerweile hatte ich Hunger und ging in das schicke Restaurant Wierzynek. Dort gab es ein klasse Essen: Dreierlei Hering, Fasanen-Consomme, Wildschwein-Gulasch und Sorbets. Kurz vor dem Platzen verließ ich zufrieden das Lokal.

Im Restaurant Wierzynek
Im Restaurant Wierzynek

Im Restaurant Wierzynek
Im Restaurant Wierzynek

Danach war es langsam an der Zeit, sich in die Richtung Tauron Area zu bewegen. Diese Halle ist die größte Mehrzweckarena des Landes. Das Novotel wurde von vielen Funktionären des Turniers genutzt und so gab es auch einen Shuttle-Service zur Halle, die von weitem bereits beeindruckte:

Die Tauron Area in Krakau
Die Tauron Area in Krakau

Als ich eingetreten war, konnte ich noch paar Minuten das Spiel um den dritten Platz betrachten, das Kroatien gegen Norwegen gewonnen hatte. Größer war bei mir natürlich die Freude, als sich unsere Helden warm liefen. Mein Platz war super und besser als gedacht. Gar nicht so weit weg vom Spielfeld, ich hatte eine gute Sicht. Minute zu Minute steigerte sich meine Freude, bis es dann endlich losging. Als die Spanier das erste Tor erst in der sechsten Minute geworfen hatten, dachte ich schon, dass an diesen Tag gegen den Gegner etwas drin ist.

Die Stimmung auf den Rängen konnte nicht besser sein. Um mich herum hatten nur deutsche Anhänger gesessen, die gegenüber den Spaniern weit in der Überzahl waren. Da die Norweger und Polen zu Spanien gehalten hatten, war das Verhältnis circa halbe/halbe bei den Anfeuerungen am Anfang. Bei jedem deutschen Tor mehr und einem gehaltenen Ball von unserem Torwart-Helden wurden die deutschen Anhänger lauter und die anderen ruhiger.

Handball Finale Deutschland gegen Spanien
Handball Finale Deutschland gegen Spanien

In der Halbzeitpause (10:6) war die Experten-Runde rund um mich der Meinung, dass wir uns nur selbst schlagen können, das Ding sollte zu machen sein. Im Handball können Tore rasant aufgeholt werden, das traute aber an diesen denkwürdigen Tag niemand dem Gegner zu.

Handball Finale Deutschland gegen Spanien
Handball Finale Deutschland gegen Spanien

Die zweite Halbzeit lief dann, wie erwartet und erhofft. Die Spanier fanden nie zu ihrem Spiel und wenn sie mal durch waren, konnte man immer noch hoffen, dass unser Torwart den Ball parierte. Ab der fünfzigsten Minute waren wir uns sicher, dass es das war und sangen fröhlich, wie wunderschön der Tag war. Nach dem Schlusspfiff und dem 24:17 hielt es niemand mehr auf seinen Sitzen. Der Mannschaft wurde verdient der verdiente Applaus für ihre tolle Leistung gegeben.

Handball Finale Deutschland gegen Spanien
Handball Finale Deutschland gegen Spanien

Gänsehaut pur und kleine Freudentränen hatte ich bei der Siegerehrung. „Feel the Emotions“ hieß das Motto der Spiele und das passte genau zu meinen Gefühlen. Das war sportlich das Beste, was ich als Zuschauer live gesehen hatte. Die tolle Leistung der Mannschaft und die geniale Stimmung hatten unglaublich viel Spaß gemacht.

Handball Finale Deutschland gegen Spanien
Handball Finale Deutschland gegen Spanien

Handball Finale Deutschland gegen Spanien
Handball Finale Deutschland gegen Spanien

Handball Finale Deutschland gegen Spanien
Handball Finale Deutschland gegen Spanien

Handball Finale Deutschland gegen Spanien
Handball Finale Deutschland gegen Spanien

Nach der Rückfahrt zum Hotel wurde nicht mehr viel gefeiert bei mir. Gegenüber vom Novotel besuchte ich einen schönen Pub, dort war aber Totentanz und nichts los. Den Abend beendete ich früh und zufrieden mit Gott und der Welt an der Bar des Hotels.

Ein Pub in Krakau
Ein Pub in Krakau

Mein Rückflug am nächsten Tag war erst abends. Der Tag hatte sich gezogen. Die Stadt Krakau ist toll, aber Ende Januar war es dort zu kalt und nass, um sie wirklich genießen zu können. Bei diesem Wetter wirken wohl alle Städte grau und trist. Um mal im Trockenen zu sein, stieg ich in einen Hop-On Hop-Off Bus ein und fuhr zwei Stunden ohne Aussteigen durch die Stadt, was mir aber auch keine neuen Eindrücke gegeben hatte. Ich war froh, dass die Zeit rumging, um anschließend mit der Lufthansa wieder nach Frankfurt zu fliegen. Der Flug war ausgebucht und rund um mich war nur das Thema Handball.

Die Altstadt von Krakau
Die Altstadt von Krakau

Die Altstadt von Krakau
Die Altstadt von Krakau

Der lange Tag war aber egal, der wahre Grund der Reise war das Spiel und das war phänomenal. Dass ich unserer Mannschaft zum Meister zujubeln konnte, hätte ich mir ein paar Tage zuvor nicht einmal ansatzweise gedacht. Das nächste große Turnier ist die Olympiade in Rio, für das sich die Mannschaft durch den Sieg automatisch qualifiziert hat. Ich glaube kaum, dass ich dort hinkomme, aber wer weiß.

Danke für das Lesen und liebe Grüße Gerald!


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