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Vorwort: Ich habe bei der Entwicklung der Berichte auf diesen Seiten meine technischen Grenzen erreicht,
denn die manuelle Erstellung mit HTML Codes ist sehr aufwendig.
Dafür benutze ich nun eine Weblog-Software. Dieser Bericht ist Smartphone-optimiert auch hier zu lesen,
wie alle anderen auch auf Zinni-Online:
Dieser Bericht auf „Zinni auf Reisen“
An einem fiesen Wintertag im Dezember 2015 fand ich ein Angebot für eine Mittelmeer-Adria-Kreuzfahrt ab dem 22. März 2016 ab Venedig für einen akzeptablen Preis mit der MS Berlin und für mich fast nur neuen Destinationen. Die Vorstellung, so früh im Jahr bereits die ersten relativ warmen Tage im Sonnenschein zu genießen, hatte mir gefallen und die Reise wurde gebucht.
Je näher die Abfahrt war, umso schlechter wurden leider die Wettervorhersagen. Auch meine oberflächlich gelesenen Kritiken über das Schiff waren nach ausführlicheren Recherchen nicht mehr ganz so toll. So hielt sich meine Begeisterung über die Reise in Grenzen und ich war gespannt, was auf mich zukommen würde.
Da ich wegen einer Feier im Heimatort erst spät in der Nacht in Venedig einen Tag vor der Abfahrt des Schiffes ankommen konnte, war die Hotelsuche dort das komplizierteste der Reiseplanung. Einen Transfer zu den nahegelegenen Flughafen-Unterkünften gab es zu der nächtlichen Ankunftszeit nicht mehr und in der Stadt mitten in der Nacht herumzulaufen, um meine Herberge zu finden, hatte ich auch keine Lust. Ich fand letztlich ein Hotel in der Nähe des Piazzale Roma, wo die Linienbusse vom Flughafen aus ankommen, zu einem für mich bezahlbaren Preis.
Früh morgens beim Einchecken teilte mir die Check-in-Agentin noch stolz mit, dass ich wahrscheinlich eine ganze Reihe für mich hätte. Spät abends nach zehn war die Maschine jedoch wegen der schrecklichen Attentate in Brüssel ausgebucht, mit Passagieren auf der Warteliste. Der befürchtete Stau bei der Anfahrt oder eine längere Wartezeit bei der Sicherheitskontrolle gab es zum Glück nicht. Der Flug selbst war angenehm und Venedig wurde schnell erreicht. Am Terminal stand auch schon ein Bus Richtung Stadt abfahrbereit und das Hotel Ca' Dei Polo war zu Fuß zügig erreicht. Nebendran war noch eine Grappa-Bar geöffnet zum Schlummertrunk und dann ging es schnell ins Bettchen.
Am nächsten Morgen hatte ich ein paar Stunden Zeit, um mir die Perle der Adria anschauen zu können. Das Wetter war im Gegensatz zu den Vorhersagen wunderbar und ich wollte die Haupt-Attraktionen der Stadt besuchen. Das ist mir auch gelungen, auch wenn mir bereits im März zu viele Touristen und Nervensägen unterwegs waren. Die Stadt hat immerhin dreimal mehr Besucher als Rom.
Da es über Venedig dutzende gleiche Reiseberichte gibt und die meisten Leser bestimmt schon einmal dort waren, erspare ich mir Einzelheiten. Bilder von der Rialto Brücke boykottierte ich wegen peinlicher und überdimensionierender Werbung einer Modefirma. Nach vier Stunden hatte ich genug von dem Zirkus, war froh zurück im Hotel zu sein und fuhr zum Kreuzfahrt-Terminal. Den richtigen Zeitpunkt zum Einchecken verpeilte ich, mit dem Resultat von langen Warteschlangen, auf die ich gar keine Lust hatte. Lieber trank ich gutes italienisches rotes Bier in der Cafeteria und war mit der letzte Passagier, der an Bord ging.
Unterwegs in Venedig
Blick auf den Markusdom
Blick auf den Markusplatz
Blick auf die Seufzerbrücke
Die Insel La Giudecca
Unterwegs in Venedig
Unterwegs in Venedig
Wegen strengen Winden wurde die Abfahrt des Schiffes um einige Zeit verschoben. Meine Befürchtung, dass dadurch das erste Ziel gestrichen wurde, war zum Glück nicht eingetreten. Nachts wackelte es etwas, aus dem Bett bin ich aber nicht gefallen und schlief die Nacht so gut wie auch sonst auf dieser Reise.
Mein erster Eindruck war gemischt. Es gab Bereiche, die schick und renoviert waren wie die neu verlegt aussehenden Parkett-Bodenbeläge. Es gab aber auch Inventar, das aussah, als es zu Traumschiff-Zeiten erworben wurde. Bei meinen abgenutzten uralten Knöpfen in meiner Kabine kapierte ich bis zum Ende der Reise nicht, welche Funktionen sie dienen sollten.
Die MS Berlin
Da der Schwerpunkt der Reise für mich die Destinationen waren, möchte ich auch gar nicht groß auf Details eingehen. Perfekt und luxuriös war das Schiff für mich beileibe nicht, aber auch keine Katastrophe. Das Personal hatte Licht und Schatten, große Ausreißer gab es in beide Richtungen nicht. Am ersten Morgen stand trotz dem Schild Bitte nicht stören, das Zimmermädchen in meiner Kabine. Ein Mitreisender meinte (nicht ganz ernsthaft) das dies zum Service für Alleinreisende gehört, ich denke aber eher nicht.
Der Nervensägen-Faktor der Passagiere war gering und die Organisation des Aussteigens an den jeweiligen Häfen und der Ausflüge war stressfrei wie selten. Das Essen wechselte zwischen schmackhaft und Kantinenkost und war auch mal zu kalt, verhungert war ich trotzdem nicht. Warum beim Getränke-Paket Whisky, Gin und Konsorten enthalten waren, aber nicht der weitaus günstigere Campari, hatte sich mir bis zum Ende der Reise nicht erschlossen. Ich fand nette Mitreisende und hatte schöne Unterhaltungen. Wenn die Route und der Preis stimmen, würde ich das Schiff wieder wählen.
Bislang war es nur ein Vorgeplänkel für mich und ich war froh, die erste Destination Sibenik in Kroatien erreicht zu haben, eine Stadt, von der ich vorher noch nicht viel gehört hatte. Die Einfahrt in den Hafen war schon einmal gelungen, bei strahlendem Sonnenschein sind zuerst an dem sehenswerten St. Nicholas Fortress vorbeigefahren.
Das St. Nicholas Fortress, Sibenik
Allmählich kam die Stadt immer näher, mit ihren beeindruckenden Festungen.
Ziel: Sibenik
Blick auf Sibenik und seine Festungen
Blick auf Sibenik
Ich bestellte mir per E-Mail im Vorfeld ein Taxi am Hafen, wo aber nur ein Fahrer eines anderen Unternehmens auf Kunden wartete. Nach ein paar Minuten Wartezeit fragte er mich, mit wem ich den fahren wollte. Als ich den Namen sagte, schüttelte er den Kopf und meinte, dass in dem Ort keiner so heißt, der Taxi fährt. Und in der Tat hatte ich Volltrottel die Destination verwechselt, meine Bestellung wartete leider in Montenegro unerreichbar für mich.
Ich einigte mich mit dem Mann vor Ort über die Länge und die Zeit der Tour und fuhr mit einem Stopp mit einem schönen Panoramablick zu den Krka-Wasserfällen. Diese liegen im gleichnamigen Nationalpark, der im Jahr 1985 gegründet wurde.
Panorama-Blick auf die Schlucht von Krka
In fünf Winnetou & Co Filmen war die Lokation ein Drehort, unter anderem gab es eine Szene mit Old Shatterhand und Nscho-tschi dort. Wem jetzt die Titelmusik durch die Ohren geht, bitte aufpassen, das Lied schwirrte mir beim Schreiben des Berichtes über die Fälle ständig durch den Kopf, ohne wegzugehen.
Es gibt dort viele kleine und acht große Fälle, die einfach durch gut angelegte Wanderpfade zu erreichen waren. Ich hielt mich eine längere Zeit dort auf und bestaunte die tolle Landschaft und Szenarien. Das Wetter spielte mit und die Besucherzahlen waren sehr bescheiden so, dass ich meine Freude an der tollen Tour hatte.
Die Krka Wasserfälle
Die Krka Wasserfälle
Die Krka Wasserfälle
Die Krka Wasserfälle
In Sibenik wieder angekommen fuhr mich mein Fahrer noch zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt mit ihrer liebenswerten Altstadt und den zwei Kastellen. Die Saison hatte noch nicht begonnen und die Stadt wirkte sehr ruhig und beschaulich. Ich kann mir vorstellen, dass dies in der Hauptreisezeit ganz anders aussieht. Damit endete ein schöner und unterhaltsamer Tag und war für mich bereits der erste Höhepunkt der Tour.
Blick auf Sibenik
Blick auf Sibenik
Blick auf Sibenik
Taxi-Fahrten in die Umgebung ab Dubrovnik kosteten mehr das Doppelte als bei den anderen Destinationen auf dieser Reise. In Sibenik bezahlte ich für vier Stunden 70 € und hier wollte man für drei Stunden 150 € haben, mit weniger Kilometer. Nur für einen Panorama-Blick auf die Stadt und ein Schlendern durch den Ort Cavdat war es mir das Geld nicht wert. Auch die angebotenen Ausflüge der Reederei sagten mir nicht zu. Die gegenüber der Altstadt gelegene Insel Lokrum mit ihren schönen Wanderwegen war leider im März für Besucher noch geschlossen.
Ich lief erst einmal plan- und ziellos durch die Altstadt. Recht schnell entdeckte ich ein paar Kioske, die Rundfahrten mit kleinen Booten anboten. Ich buchte, stieg ein und fuhr für eine Stunde zuerst an der Altstadt und der Burg entlang. Danach ging es zur Insel Lokrum, wo wir einen kurzen Stopp hatten, um jemanden aufzunehmen und um danach an der Küste östlich von Dubrovnik entlang zurück in die Stadt zu kommen. Das war jetzt nicht gerade eine Sensation, aber nett, wir hatten viel Platz und es hatte Spaß gemacht.
Blick auf Dubrovnik
Blick auf Dubrovnik
Die Küste von Dubrovnik
Blick auf Dubrovnik
Nicht so viel Spaß machte das Laufen durch die Altstadt, die sich mehr um mehr mit Besuchern füllte (später waren es mehr).
Die Altstadt von Dubrovnik
Danach kaufte ich mir ein Ticket für einen Rundweg auf den Stadtmauern. Ich hatte das früher schon einmal in der Hochsaison gemacht, das war aber nur sehr eingeschränkt zu empfehlen. Durch die drängelnden Schlangen von Touristen konnte ich keinen Foto-Stopp in Ruhe machen, ohne umgerannt zu werden. Dieses Mal war es noch einigermaßen erträglich und im Gegensatz zu damals brach ich den Spaziergang nicht ab wegen der Massen. So ganz ohne wer der aber auch nicht. Zum einen war beim Treppensteigen trotzdem manchmal nur ein langsamer Gänsemarsch möglich und dann führt der Rundweg zwei Kilometer treppauf und treppab, ich hatte sogar einen kleinen Muskelkater danach.
Blick von der Stadtmauer auf die Altstadt von Dubrovnik
Blick von der Stadtmauer auf die Altstadt von Dubrovnik
Blick von der Stadtmauer auf die Altstadt von Dubrovnik
Blick von der Stadtmauer auf die Altstadt von Dubrovnik
Umso mehr hatte ich danach Durst, das reichte mir für den Besuch der Stadt und ich fuhr wieder zurück zum Schiff.
Der gespiegelte Zinni in Dubrovnik
Einen selbst organisierten Ausflug war mir auch in Durrës zu teuer. 150 € für fünf Stunden hörten sich für das Land zu viel an, hätte ich aber machen sollen. Später weiß man es immer besser.
Ich buchte einen vom Schiff angebotenen Ausflug Das antike Berat. Die Bilder von einer der ältesten Stadt in Albanien im Internet sahen gut aus und es sollte viel Zeit sein, sich diese anzuschauen. So dachte ich zumindest. Die zwei Stunden Fahrt nach Berat zogen sich bereits etwas. Viel Tolles oder Interessantes gab es unterwegs für mich nicht anzuschauen, außer man mag den überall achtlos hingeworfenen Müll am Rande der Straße.
Nach Ankunft war der erste Programmpunkt der Besuch der Berg-Festung von Berat, Kala/-ja genannt. Auf den ersten Blick sah es interessant und sehenswert aus (auf den anderen übrigens auch). Aber die Erklärungen vor Ort im kleinen Museum waren mir viel zu lange. Schade für die Zeit, die ich lieber auf eigene Faust verbracht hätte. Das war aber nicht gerne gesehen, um die Gruppe zusammenhalten zu können.
Die Burgfestung von Berat
Die Burgfestung von Berat
Die Burgfestung von Berat
Klasse fand ich danach einen kleinen Spaziergang mit herrlichen Ausblicken auf Natur und die Stadt. Hier konnte man gut die einzelnen Stadtteile der Stadt sehen und unterscheiden.
Blick auf Berat
Blick auf Berat
Blick auf Berat
Blick auf Berat
Nach der kurzen Fahrt zur Stadtmitte kam das Ärgernis der Reise. Obwohl in der Ausschreibung des Ausfluges versprochen wurde Sie besuchen den Stadtteil … auf der Rundfahrt sehen Sie … und und und … hatten wir nur einen sehr kurzen Stopp an einer Steinbrücke, bevor wir schnell wieder die Stadt verließen, um ein ausgiebiges Mittagessen einzunehmen. Dazu hatte ich überhaupt keine Lust, durfte aber auch nicht allein in der Stadt bleiben. Was für eine Zeitverschwendung und das Programm selbst, für das ich den Ausflug gebucht hatte, wurde nicht eingehalten. So konnte ich die Häuser des Stadtteiles Mangalem nur von weiten aus anschauen. Diese stehen dicht an dicht und die Fassaden zum Tal haben alle große Fenster. Dem Viertel verdankt deshalb die Bezeichnung Stadt der tausend Fenster, nachgezählt hatte ich nicht.
Der Stadtteil Mangalem von Berat
Der Stadtteil Mangalem von Berat
Das Mittagessen schwänzte ich und wanderte, soweit es in der Zeit ging, noch einmal in die Richtung Stadt zurück, um mehrere Ausblicke auf die Gebäude und die Berge werfen zu können. Als ich zurückkam, wurde gerade Kaffee für die Gruppe bestellt. In der Zeit, bis dieser ausgetrunken war, wird auf dem Schiff ein drei Gang-Menü serviert.
Blick auf Berat
Auch nach der langweiligen Rückfahrt wurde es nicht besser, die kleine versprochene Erkundungstour in Durrës erwies sich als Gang zu einem Amphib-Theater, der Rest der Sehenswürdigkeiten wurde gestrichen. Schade, wieder einmal viel Zeit verplempert bei einem Ausflug ohne große Nutzen. Das Ganze dauerte 9 ½ Stunden und davon waren maximal zwei sehenswert.
Interessant fand ich (eine von mir etwas abgekürzte Geschichte) des einheimischen Reiseleiters, der nicht immer gut über sein Volk und die Regierung redete:
Zwei arme Bauern in Nachbarschaft begegnen einer Fee, diese erfüllt jedem einen Wunsch. Der Erste hätte gerne ein großes Haus. Die Fee stellt ihm eines hin. Der Zweite schaut sich das an, gönnt es dem anderen nicht und wünscht sich: Zerstöre das Haus des Nachbarn.
Ob die Albaner jetzt wirklich so voller Neid sind, weiß ich natürlich nicht und kann es auch nicht beurteilen.
Das Amphib-Theater von Durrës
Bei der Planung war mir schnell klar, dass ich in Bari das Castle Monde sehen wollte, die Krone Apuliens, die als die weltweit berühmteste Burg gilt. Am einfachsten hinzukommen war mit einem geführten Ausflug. Hier war mir nicht bange, da man sich nicht der Gruppe anschließen muss, kein Essen und Kaffee inbegriffen war und die Fahrt dorthin viel kürzer als die in Albanien war.
Nach der Ankunft sah das außergewöhnliche Schloss auch so aus, wie man sich so etwas vorstellt. Es wurde in den Jahren 1240 bis 1250 von Friedrich II. errichtet. Beim näheren Hinsehen merkt man schnell, dass viele Eigenheiten einer Verteidigungsanlage fehlen. Das Gebäude hat keinerlei Graben, Zugbrücken oder Stallungen. Es gibt viele Theorien, wofür es gebaut wurde, einig ist man sich nicht.
Da der Ausflug am Ostersonntag stattfand und die Einheimischen anscheinend an dem Tag lieber brav in die Kirche zur Messe gingen, war die Besucherzahl für eine solche Top-Attraktion sehr übersichtlich. Nach der Größe des fast leeren Parkplatzes wird hier wohl an einigen Tagen in der Hochsaison der Teufel los sein. Mir war das recht, klinkte mich schnell von der Reise-Gruppe aus und schaute mir die faszinierende Burg ausführlich an.
Das Castle Monde
Das Castle Monde
Das Castle Monde
Das Castle Monde
Zinni und das Castle Monde
Zurück in Bari hatte ich noch ausreichend Zeit, mir die Stadt anzuschauen. Da vor Taschendieben und bösen Buben gewarnt wurde, ließ ich meine schwere und teure Kamera in der Kabine. Ich lief etwas durch die Altstadt, machte paar Aufnahmen mit dem Handy und ging wieder auf das Schiff, um von einem Deck mit Bewirtung die herrlichen Sonnenstrahlen in aller Ruhe abseits von Stress und Hektik genießen zu können.
Die Altstadt von Bari
Die Altstadt von Bari
Die Altstadt von Bari
Gute Nacht Bari
In Kotor waren die Wetter-Vorhersagen bescheiden, mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 % Regen. Früh aufstehen war angesagt, um die Einfahrt in die Bucht nicht zu verpassen, die zu den weltweit schönsten gehören soll. Und das hatte sich gelohnt, ich sah ein wunderschönes Szenarium ohne Niederschläge. Die mit Schnee bedeckten Berge und der fantastische Sonnenaufgang hatten die Mühen mehr als wert gemacht.
Morgenstimmung kurz vor Kotor
Morgenstimmung kurz vor Kotor
Morgenstimmung kurz vor Kotor
Morgenstimmung kurz vor Kotor
Die MS Berlin in Kotor
Ich hatte dieses Mal zum Glück wieder ein Taxi bestellt. Meine vereinbarte Route waren Stopps mit mehreren Panorama-Aussichten und Besuchen von den Ortschaften Budva und Perast. Die Tour wurde im Vorfeld von dem Unternehmen Red Taxi of Kotor so vorgeschlagen und gebucht. Am Ausgang des Hafens stand wie vereinbart mein Fahrer mit gutem Englisch. Er zeigte mir ein Bild, wo er noch eine Woche zuvor in höherer Lage noch im meterhohen Schnee mit seinem Gefährt stand und wir jetzt warmen Sonnenschein hatten. Der Zeitpunkt für unsere Reise hätte nicht besser sein können. Nach schönen Blicken auf Stadt und Meer:
Blick auf Kotor
Der Strand Jaz von Kotor
erreichten wir den Ort Budva, eine Stadt in Montenegro mit ca. 19.000 Einwohnern. Der Ort lag ursprünglich auf einer Insel, ist mittlerweile aber durch eine Sandbank mit dem Festland verbunden und ist einer der ältesten Orte an der Adria. Ich vereinbarte mit meinem Fahrer einen Treffpunkt und lief etwas durch die nette und wirklich sehenswerte Altstadt.
Blick auf Budva
Blick auf Budva
Blick auf Budva
Danach hatte wir einen kurzen Foto-Stopp, um die kleine Adria-Insel Sveti Stefan anzuschauen. In den 1950er und 1960er-Jahren wurde das komplette Dorf zu einer Hotelinsel umgebaut. Derzeit wird es von Aman-Resort betrieben. Die Zimmer-Preise beginnen bereits ab 1.000 € die Nacht (und gehen bis 5.000 €). Die Steuern und Gebühren sind eingeschlossen, also ein wirkliches Schnäppchen. Wer sich an den gar nicht so schönen Strand legen möchte, bezahlt 150 € für einen Liegestuhl als Nichtgast des Resorts.
Die kleine Adria-Insel Sveti Stefan
Panoramablick
Um den letzten Ort Perast zu erreichen, mussten wir durch Kotor durchfahren und standen im Stau. Laut meines Fahrers ist die Lage im Sommer unerträglich, wenn vier riesige Kreuzfahrt-Schiffe zusammen im Hafen liegen. Ob das so einem kleinen Ort gut tut, mag ich zu bezweifeln. Der Umsatz stimmt, aber so richtig Spaß hat doch niemand dabei.
Das kleine Dorf Perast mit seinen 350 Einwohnern war der letzte Punkt der gelungenen Taxi-Tour. Während sich im Sommer unzählige Touristen entlang der Promenade bummeln, war ich einer der wenigen Gäste dort während meines Aufenthaltes. Der ganze Ort ist unter Denkmalschutz gestellt. Es machte Spaß, durch die engen Gassen zu laufen. Leider war keine Zeit auf die Kloster-Insel Gospa od Skrpjela (Our Lady of the Rocks) überzusetzen. Mein Fahrer vermieste mir etwas die Stimmung, als er von einem hiesigen Fest erzählte, wo man auf lebende Tiere schießt. Das muss doch nicht sein und macht mir den Ort eher unsympathisch, schade. Die Tour war trotzdem klasse, von der Landschaft, den Dörfern und den Menschen her hatte mir Montenegro am besten auf der Kreuzfahrt gefallen.
Blick auf Perast
Blick auf Perast
Die beiden kleinen Inseln St. Georg und St. Marien nahe Perast
Nach der Rückkehr hatte ich noch Gelegenheit, die Altstadt von Kotor anzuschauen. Ich hatte leider keine Zeit mehr auf die Festung zu klettern, um die schöne Aussicht genießen zu können, was ich bei einem längeren Aufenthalt bestimmt gemacht hätte.
Die Altstadt von Kotor
Die Altstadt von Kotor
Die Altstadt von Kotor
Die Altstadt von Kotor
Kotor war klasse, ich befürchte aber, dass es im Sommer keinen Spaß macht bei den im Sommer stark anschwellenden Besucherströmen.
In Split fand ich keinen Ausflug, der mir zusagte und Anfragen per Mail an Taxi-Unternehmen wurden ignoriert. Ich fand bei Recherchen den roten und schwarzen See in der Umgebung am interessantesten und ging auf die Suche nach einer Fahrgelegenheit. Das Erste, was ich erblickte, war etwas für mich viel aufregender, neben dem Schiff lag ein Wasserflugzeug. Auf einen Rundflug damit hatte ich große Lust und ging sofort zu dem kleinen Terminal. Während meine Anwesenheit wurde gerade ein Linienflug der European Coastal Airlines abgefertigt, die einzige Linienfluggesellschaft in Europa, die Flüge mit Wasserflugzeugen anbietet. Nach dem Boarding fragte ich nach Rundflügen, die Ernüchterung kam aber schnell. Die Twin Otter 6–300 mit neunzehn Sitzen kann nur komplett gemietet werden und kostet 2.000 € pro Flug, das war es mir natürlich nicht wert, schade.
Die MS Berlin und ein Flugzeug der European Coastal Airlines
Auch meine Hoffnung wenigstens zu den Seen zu kommen platze, die Touristeninformation meinte, dass meine Zeit dafür viel zu knapp ist. Drei Stunden Fahrt und 30 Minuten vor Ort gab in der Tat keinen Sinn. Die nette Dame erwähnte aber einen sehenswerten Aussichtspunkt, zu dem ich mich umgehend aufmachte. Der Ausblick war schon einmal schön, aber auf der Karte sah ich, dass dahinter der große Marjan Forest Park beginnt. Ich lief zuerst ohne große Erwartungen Wanderwege entlang der Küste ab und hatte dabei unerwartete traumhafte Ausblicke. So konnte ich dem Trubel der Großstadt entkommen, das mir lieber als wieder durch eine Stadt zu laufen. Selbst eine kleine Petra-Stimmung wie in Jordanien war beim Anblick der kleinen Kapellen, die in die Felsen gehauen sind, aufgekommen.
Blick auf Split
Im Marjan Forest Park / Split
Im Marjan Forest Park / Split
Im Marjan Forest Park / Split
Im Marjan Forest Park / Split
Im Marjan Forest Park / Split
Zeit um die Stadt anzuschauen hatte ich auch noch, viel Mühe gab ich mir dabei aber nicht.
Blick auf Split
Blick auf Split
Blick auf Split
Das Kroatische Nationaltheater in Split
Die Kathedrale von Split
Den großen Zeh der Bronzestatue Gregor von Nin musste ich natürlich anfassen, das bringt der Legende nach Glück. Wenn ich das am Anfang der Reise getan hätte, wäre klar gewesen, warum wir ein solches schönes Wetter gehabt hatten.
Die Bronzestatue Gregor von Nin in Split
Danach verließen wir den Hafen und steuerten von dort aus das für mich letzte Ziel Ravenna an.
Der letzte Stopp auf der Kreuzfahrt war die Lagunenstadt Ravenna, bevor es wieder zurück nach Venedig ging. Da ich dort nichts für mich interessantes bei der Planung gefunden hatte, beschloss ich nach der Ankunft direkt mit dem Zug nach Bologna zu fahren und von dort aus nach Hause zu fliegen. Das passte besser zu meinem Terminplan und war auch nicht komplizierter als ein Transfer in Venedig.
In Bologna angekommen hätte ich noch etwas Zeit gehabt mir die Stadt anzuschauen, ich hatte aber keine große Lust mehr auf Stadtmauern, Kirchen und Denkmäler. Lieber fuhr ich direkt zum Flughafen, um mit der Lufthansa nach Hause zu kommen. Warum wir nach dem Einsteigen in den Bus zum Flugzeug dort recht lang warten mussten, konnte niemand verstehen und wir schüttelten kollektiv die Köpfe. Ich habe keine Ahnung, welches Problem die Abfertigungsfirma hatte. Der Flug selbst war unspektakulär und ging schnell herum.
Die Kreuzfahrt war klasse, natürlich war aber auch das tolle Wetter daran beteiligt. Viele schöne Fotomotive hatten mein Herz zum höher schlagen gebracht. Mit dem Schiff konnte ich leben, das war okay. Ich hatte bei den Wetter-Vorhersagen und den Kritiken über die MS Berlin nicht viel erwartet, aber einiges schönes bekommen. Um die von Schiffen angebotenen Ausflüge versuche ich demnächst einen großen Bogen zu machen, hatte das aber schon öfter vor und buche dann trotzdem wieder.
Danke für das Lesen und liebe Grüße Gerald
Auf Wiedersehen MS Berlin und Adria!