Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

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Auf der Suche nach dem Abenteuer: Eine Expeditions-Kreuzfahrt auf der deutschen Nordsee

Mensch MS Quest: Unterwegs auf einer heißen Entdeckungsreise


Die Nationalflagge von Deutschland
Die Nationalflagge von Deutschland


Vorwort: Ich habe bei der Entwicklung der Berichte auf diesen Seiten meine technischen Grenzen erreicht, denn die manuelle Erstellung mit HTML Codes ist sehr aufwendig. Dafür benutze ich nun eine Weblog-Software. Dieser Bericht ist Smartphone-optimiert auch hier zu lesen, wie alle anderen auch auf Zinni-Online:

Dieser Bericht auf „Zinni auf Reisen“


Alle Bilder wurden mit meinem Handy oder einer Nikon D750 aufgenommen

Die Planung

Nach meinem Kreuzfahrt-Abbruch in Chile wegen Corona im März 2020 und der glücklichen Rückkehr dachte ich: Wenn es gut läuft, dauert es etwa neunzig Tage bis zur Normalität, bei einem normalen Verlauf drei Monate, und wenn es schlecht läuft, vielleicht ein Vierteljahr. Ein klarer Fall von Fehleinschätzung, es war bekanntlich anders gekommen. „2020“ könnte von Stephen King geschrieben sein.

Da ich aus privaten Gründen kurzfristig damit rechnen muss, möglichst schnell wieder nach Hause zu müssen, war ich erfreut eine „Expedition auf der deutschen Nordsee“ gefunden zu haben. Ein derartiges Angebot gab es noch nie, und damit auch für mich etwas Neues. Dafür wurde ein Expeditionsschiff für 47 Passagiere des norwegischen Tourismuskonzerns Arctic Travel Company vom Veranstalter Adler-Schiffe gechartert, da die MS QUEST ihren geplanten Einsatz in Spitzbergen aufgrund des Lockdowns in Norwegen nicht durchführen konnte. Das Schiff wurde im Jahr 1992 für den Verkehr an der eisreichen Küste Grönlands gebaut, vielleicht war ich sogar schon mal an Bord während meiner bisherigen 14 Grönland-Reisen. Ein paar Schiffs-Passagen waren dabei. Das Experiment hörte sich spannend an, und wurde gebucht. Hier die geplante Route:

Bildquelle: Adler-Schiffe GmbH & Co. KG, 25980 Sylt / OT Westerland © 2020
Bildquelle: Adler-Schiffe GmbH & Co. KG, 25980 Sylt / OT Westerland © 2020

Einen Dank an die Reederei „Adler-Schiffe“ für die freundliche Genehmigung der Nutzung dieser Karte.

Da die Kreuzfahrt an einem Montag begonnen hatte, wollte ich die Tage zuvor ausnutzen und einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Hamburg einlegen. Das Wochenende in einer verrufenen Hafenbar in St. Pauli 25 Stunden lang am Tag zu verbringen, hatte ich keine Lust. Ich habe eine nette Bekannte, die in der Nähe von Münster wohnt, und sie hatte sich angeboten, mir die Stadt zu zeigen. Da ich noch nie dort war, sagte ich erfreut zu.

Mit einem wunderschönen Sonnenuntergang verabschiedete sich mein Heimatort Hochheim von mir:

Gute Nacht Hochheim
Gute Nacht Hochheim

und ich war erwartungsvoll auf viele spannende Erlebnisse in den nächsten Tagen.

Münster

Auf der Fahrt zum Mainzer Hauptbahnhof war ich im Bus auf ein Alter von siebzig Jahren geschätzt worden. Das Alter des Bengels von fünf Jahren und seine Spielsucht entschuldigt seinen kindlichen Leichtsinn.

Die Zugfahrt nach Münster ging schnell und ereignislos vorbei. Kein Wunder bei dieser Auslastung:

Genuss in leeren Zügen auf der Fahrt nach Münster
Genuss in leeren Zügen auf der Fahrt nach Münster

Mein Taxifahrer am Bahnhof in Münster war froh, nach drei Stunden Wartezeit endlich einen Kunden zu bekommen. Corona lässt grüßen.

Ich hatte das Hotel Mövenpick gebucht, das war eine gute Wahl. Mein Zimmer war schick:

Mein Zimmer im Hotel Mövenpick in Münster
Mein Zimmer im Hotel Mövenpick in Münster

und so lautlos wie ein deutscher Warntag. Das Personal war klasse, an der Rezeption wie auch an der Bar. Hier wurde mir der lokale Lagerkorn von Sasse empfohlen, der mit einem üblichen Korn nichts mehr gemein hat:

Lagerkorn von Sasse im Hotel Mövenpick in Münster
Lagerkorn von Sasse im Hotel Mövenpick in Münster

Ich würde immer wieder dort buchen, auch wenn das Hotel etwas abseits der Innenstadt liegt. Viel Zeit zum Ausruhen hatte ich nicht, meine Bekannte holte mich ab, um mir die Stadt zu zeigen.

„Wilsberg“ ist eine beliebte Serie im ZDF, und gedreht wird in Münster. Einer der weitverbreiteten Drehorte sollte das Antiquariat gegenüber der Überwasserkirche sein. Ein Buchhandel ist es in der Tat. Bei Dreharbeiten ziert er den Namen Wilsberg, ansonsten den Namen des Inhabers Michael Solder:

Das Antiquariat Michael Solder in Münster
Das Antiquariat Michael Solder in Münster

Nahe davon gelegen liegt der St.-Paulus-Dom:

Der St.-Paulus-Dom in Münster
Der St.-Paulus-Dom in Münster

Er ist eine römisch-katholische Kirche unter dem Patrozinium des Apostels Paulus. Die Astronomische Uhr im südlichen Chorumgang des Doms wurde in den Jahren 1540 – 1542 gebaut, und ist eine entgegen dem Uhrzeigersinn drehende Großuhr:

Die Astronomische Uhr im Dom von Münster
Die Astronomische Uhr im Dom von Münster

Das Tutemännchen, das jeweils zur vollen Stunde schlägt, hatte ich leider nicht kennengelernt. Seine Besuchszeiten passten nicht zu denen meiner Anwesenheit.

Die Überwasserkirche, auch Liebfrauen-Überwasserkirche, ist eine gotische Hallenkirche. Ihr Name leitet sich von „Über dem Wasser“ ab, da sie auf der gegenüberliegenden Seite der Aa liegt:

Die (Liebfrauen-)Überwasserkirche in Münster
(Liebfrauen-)Überwasserkirche in Münster

Der Prinzipalmarkt war das wirtschaftliche und politische Zentrum:

Der Bogengang des Prinzipalmarktes in Münster
Der Bogengang des Prinzipalmarktes in Münster

Nun wurde es gruselig. Diese drei eisernen Körbe werden als „Wiedertäufer-Käfige“ bezeichnet:

Die „Wiedertäufer-Käfige“ in Münster
Die „Wiedertäufer-Käfige“ in Münster

und sind eine touristische Attraktion geworden. Drei tote Körper von im Jahr 1536 Exekutierten wurden in die bereitgestellten Körbe gesteckt, und anschließend an der Südseite des Turms von St. Lamberti hochgezogen und an Haken gehängt.

Auf diesen Schreck mussten wir etwas trinken, was uns problemlos in dem Traditionslokal Ratskeller und später beim „Großer Kiepenkerl“ gelang:

Heimatbier beim „Großer Kiepenkerl“ in Münster
Heimatbier beim „Großer Kiepenkerl“ in Münster

Danach verabschiedete ich mich von meiner Bekannten, vielen lieben Dank für die Stadtführung! Den Abend verbrachte ich voller Korn im Hotel, wie bereits erwähnt.

Am nächsten Morgen lief ich in die Stadt, und war dem Vorschlag einer lieben Freundin gefolgt, mir das historische Rathaus anzusehen. Es ist eines der Wahrzeichen der Stadt:

Das historische Rathaus von Münster
Das historische Rathaus von Münster

Berühmtheit erlangte es wegen der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden, die den Dreißigjährigen Krieg in Europa beendeten:

Im historischen Rathaus von Münster
Im historischen Rathaus von Münster

Vertäfelungen zeigen Bildnisse von Jesus Christus, den zwölf Aposteln und Paulus:

Im historischen Rathaus von Münster
Im historischen Rathaus von Münster

Es war interessant und eine gute Idee das Gebäude zu besuchen, von selbst wäre ich wahrscheinlich nicht darauf gekommen.

Das Schloss Münster war bis 1803 fürstbischöfliche Residenz:

Das Schloss von Münster
Das Schloss von Münster

Am Nachmittag waren Veranstaltungen wie ein Livekonzert geplant, diese fielen wohl ins Wasser. Der Grund kommt später.

Münsters zentralstes Naherholungsgebiet ist der Stausee Aasee, fünfzehn Gehminuten vom Marktplatz entfernt:

Der Aasee in Münster
Der Aasee in Münster

Der Aasee in Münster
Der Aasee in Münster

Nachdem ich dort bei schönstem Wetter im herrlichen Biergarten vom Restaurant „Zum Himmelreich“ gesessen hatte:

Im Biergarten vom Restaurant „Zum Himmelreich“ in Münster
Im Biergarten vom Restaurant „Zum Himmelreich“ in Münster

lief ich zurück zum Hotel. Genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn kurze Zeit später setzte ein Hagelschauer ein, wie ich ihn in meinem Leben noch nie gesehen hatte:

Ein Hagelschauer im Biergarten vom Hotel Mövenpick in Münster
Ein Hagelschauer im Biergarten vom Hotel Mövenpick in Münster

Ein Hagelschauer im Biergarten vom Hotel Mövenpick in Münster
Ein Hagelschauer im Biergarten vom Hotel Mövenpick in Münster

Hier auf Video:


Video von einem Hagel-Schauer in Münster, acht Sekunden Laufzeit

Wow, das Personal hatte viel Arbeit, anschließend wieder aufzuräumen. Ich dagegen hatte wieder meinen Lagerkorn von Sasse genossen. Na ja, nicht nur:

Bier im Hotel Mövenpick in Münster
Bier im Hotel Mövenpick in Münster

Nach der Weiterfahrt nach Hamburg am nächsten Morgen und der Ankunft am Hauptbahnhof sah ich dort viele üble Gestalten herumlungern, vor denen selbst der RTL2-Programmdirektor zurückschrecken würde. Ich flüchtete schnell in die Restaurant-Kneipe Nagel um die Ecke, die ich auf der Zugfahrt nach Hamburg im Internet entdeckt hatte. In der Kneipe innen war ich allein, der Rest der Gäste hatte draußen gesessen. Da ich kein Busfahrer bin, durfte ich selbst mit mir reden.

Um meinen Geruchs- und Geschmackssinn wegen Corona zu testen, hatte ich mit Erfolg die „Wie schmeckt das Nagel-Bräu?“ Prüfung absolviert:

In der Restaurant-Kneipe Nagel in Hamburg
In der Restaurant-Kneipe Nagel in Hamburg

Ich gründete spontan den „Nagel-Hamburg-Fanclub“, und deckte mich mit allem ein, was man dazu benötigt:

Zinni in der Restaurant-Kneipe Nagel in Hamburg
Zinni in der Restaurant-Kneipe Nagel in Hamburg

Da ich ein halber Mond bin (ich habe keine dunkle Seite, aber manchmal bin ich voll) war mir das Speibecken auf der Toilette des Lokals sehr recht gekommen:

Das Speibecken von Nagel
Das Speibecken von Nagel

Das vornehm genannte Expektorierbecken ist eine „Wassergespülte Sanitärinstallation zur hygienischen Entsorgung von menschlichen Ausscheidungen“. Luxusausführungen haben gepolsterte Armlehnen, dies war hier nicht der Fall. Was für ein Skandal. Diese Becken sind aber eher am Aussterben. Das Letzte in meinem Heimatort hatte vor Jahrzehnten das zeitliche gesegnet.

Nagel ist es eine urige Kneipe mit einer tollen Bedienung, in der ich Tage und Nächte lang hätte verweilen können. Es war aber die Zeit gekommen, um zum Schiff zu fahren.

Die MS Quest lag im Hamburger Hafen Steinwerder. Sie ist zu klein für das Terminal und lag einige Meter davon entfernt:

Die MS Quest im Hamburger Hafen Steinwerder
Die MS Quest im Hamburger Hafen Steinwerder

Ein paar technische Daten: Sie hat eine Länge von fast 50 Meter, eine Breite von 11 Meter und einen Tiefgang von 3,50 Meter. Und die Eisklasse 1B, was für eine Expedition im Hochsommer in Deutschland unverzichtbar ist.

Ich bin arm, in der Jugend hatten meine Eltern noch nicht mal einen Privatjet. Und ich bekomme nicht von Katar Millionen Euro überwiesen wie die Bayern. Deshalb buchte ich die günstigste Kabinen-Kategorie auf der MS Quest. Dort angekommen, stand ich aber nicht einmal auf der Passagierliste. Mir erging es wie Kant, bevor er als Philosoph bekannt wurde: Ich war UnbeKant. Eine Buchungs-Bestätigung hatte ich, aber meine zugewiesene Kabine war nicht verfügbar. Als die „Geste des Jahres 2020“ für mich gab es ein Upgrade, die Kabine sah auf den ersten Blick toll aus:

Meine Kabine auf der MS Quest
Meine Kabine auf der MS Quest

Sie war stets sauber, Platz hatte ich genug, die Betten waren bequem, und der Zimmerservice war einwandfrei. Mir war es nur zu warm, ich wurde vom Kreuzfahrt-Direktor aber besänftigt, dass in der Nacht es angenehm abkühlt.

Wir fuhren los, und starteten mit einer kurzen Sightseeing-Tour durch den Hamburger Hafen. Unter anderem mit einem Blick auf die Elbphilharmonie:

Die Elbphilharmonie in Hamburg
Die Elbphilharmonie in Hamburg

Die Elbphilharmonie in Hamburg
Die Elbphilharmonie in Hamburg

Wir passierten die zu dieser Zeit stillgelegte MS HANSEATIC nature. Auf diesem Schiff war ich im März 2020, wo meine Kreuzfahrt wegen Corona in Chile abgebrochen wurde:

Die MS HANSEATIC nature im Hafen von Hamburg
Die MS HANSEATIC nature im Hafen von Hamburg

Der Teufels-Corona-Kreis 2020 hatte sich für mich geschlossen. Es hieß Abschied nehmen von den Hafenanlagen der Hansestadt:

Abschied von Hamburg
Abschied von Hamburg

und wir sahen noch auf das Armenhaus der Stadt, Blankenese. Nicht umsonst heißt es ja „Weniger als Blankeneser kann ein Hamburger nicht werden“:

Blicke auf Blankenese
Blicke auf Blankenese

Nachdem wir den Großraum von Hamburg verlassen hatten:

Abschied von Hamburg
Abschied von Hamburg

wurde das erste Abendessen an Bord im Restaurant serviert:

Das Restaurant auf der MS Quest
Das Restaurant auf der MS Quest

Eine feine Küche hatte ich nicht erwartet, und war es auch nicht:

Ein Abendessen auf der MS Quest
Ein Abendessen auf der MS Quest

Aber solide, fehlerfrei, und ich war immer satt geworden. Die Crew dort war freundlich und aufmerksam.

Nach dem Essen ging es regelmäßig in die Panoramalounge:

Die Panoramalounge auf der MS Quest
Die Panoramalounge auf der MS Quest

Auch hier wurde ich freundlich bedient, und war mit dem Service mehr als zufrieden.

Man sagt ja, dass Kreuzfahrten das Wartezimmer Gottes sind. Das war hier nicht der Fall. Die meisten Gäste waren jünger als ich, und allein sitzen wie oft auf Kreuzfahrten musste ich hier nicht. Eine Frau mit Klasse war nicht dabei (es war keine Lehrerin mit ihren Schülern an Bord). Ein Passagier war vielen anderen Gästen bekannt, nur nicht mir. Er war oft in der Sendung „Verrückt nach Meer“ zu sehen. Ein Fan der AIDA wurde ich dadurch aber nicht.

Obwohl ich Jahrzehnte lang ein Überlebender meiner Dachgeschosswohnung im Hochsommer bin, war es mir in der Kabine in der Nacht viel zu warm. Von wegen: „Das kühlt abends ab“. Das Schiff ist eingerichtet auf Sommer-Fahrten in der Arktis, da werden keine Klimaanlagen benötigt, sondern Heizungen. Wenn ich mit jemandem die Kabine geteilt hätte, wären wir zusammengeschweißt. Ich war nicht der Einzige, dem es so ergangen war, aber mit am meisten betroffen, da meine im mittleren Bereich des Schiffes gelegen hatte. Meine Bitte nach einem Kühlgerät kam so pünktlich wie das Corona Testergebnis in Bayern: Nie. Alle anderen Passagiere, mit denen ich gesprochen hatte, wurde eines zur Verfügung gestellt. Nur mir nicht, na super.

Helgoland

Auf Helgoland angekommen liefen wir zum „Lummenfelsen“, Deutschlands kleinsten Natur- und Vogelschutzgebiet. Ich garantiere, dass diese Bilder die besten sind, die ich im Jahr 2020 auf Helgoland von Basstölpel aufgenommen habe. Bitte die Bilder ohne ein Gelaber von mir genießen. Sie sind inflationär, aber mir hatte es gefallen dort, und konnte nicht genug davon sehen:

Basstölpel im Lummenfelsen
Basstölpel im Lummenfelsen

Basstölpel im Lummenfelsen
Basstölpel im Lummenfelsen

Basstölpel im Lummenfelsen
Basstölpel im Lummenfelsen

Basstölpel im Lummenfelsen
Basstölpel im Lummenfelsen

Basstölpel im Lummenfelsen
Basstölpel im Lummenfelsen

Basstölpel im Lummenfelsen
Basstölpel im Lummenfelsen

Basstölpel im Lummenfelsen
Basstölpel im Lummenfelsen

Basstölpel im Lummenfelsen
Basstölpel im Lummenfelsen

Basstölpel im Lummenfelsen
Basstölpel im Lummenfelsen

Basstölpel im Lummenfelsen
Basstölpel im Lummenfelsen


Video von Basstölpel im Lummenfelsen, zwölf Sekunden Laufzeit


Video von Basstölpel im Lummenfelsen, zwölf Sekunden Laufzeit

Jetzt reicht es aber mit den Federtieren, denn nun ging es zur „Lange Anna“:

Die „Lange Anna“ auf Helgoland
Die „Lange Anna“ auf Helgoland

Die „Lange Anna“ ist ein 47 Meter hoher Brandungspfeiler. Über die Herkunft des Namens gibt es nur Spekulationen, es wird oft auf schöne Kellnerinnen verwiesen. Sexuelle Assoziationen sind nicht ausschließen.

Nun legten wir auf die Düneninsel über. Mit einem lokalen Boot, vermutlich war es der MS Quest nicht gestattet, das selbst durchführen zu dürfen. Geschaukelt hatte es. Wer schnell seekrank wird, bitte nicht das Video anschauen:


Video von der Boots-Fahrt von Helgoland zur Düneninsel, zehn Sekunden Laufzeit

Wir gingen etwas spazieren, an den Stränden der Insel vorbei:

Der Strand auf der Düne von Helgoland
Der Strand auf der Düne von Helgoland

wobei die See sehr ruhig war:

Der Strand auf der Düne von Helgoland
Der Strand auf der Düne von Helgoland

Danach erreichten wir Deutschlands größte Kegelrobbenkolonie:

Ein Seehund vor Helgoland
Ein Seehund vor Helgoland

und mussten einen Sicherheitsabstand von dreißig Metern einhalten:

Seehunde vor Helgoland
Seehunde vor Helgoland

Das machten alle Tierfreunde, obwohl ich weniger erwartet hatte. Die Tagestouristen setzen in der Regel aus zeitlichen Gründen nicht von der Hauptinsel über.

Seehund-Beobachtungen vor Helgoland
Seehund-Beobachtungen vor Helgoland

Zurück auf der Hauptinsel hatte ich noch etwas Zeit und spielte Detektiv. Ich hatte Verwandtschaft auf der Insel, und wollte gerne wissen, wo diese gewohnt hatte. Ich wurde an einen alten Seebären verwiesen, wenn es jemand wüsste, sollte er es sein. Und ich wusste nur den Namen Richard, und dass er eine Pension hatte. Leider hießen früher fast alle so, und hatten zu 100 Prozent eine Pension. Mir konnte leider nicht geholfen werden. Macht nichts, ich hatte mir aber auch nicht so viel Mühe wie Silvia Leischik gegeben.

Wegen dieses Frusterlebnisses musste ich ein bayrisches Bier auf den Ort mit dem wintermildesten Klima von Deutschland trinken:

Ein Prost auf Helgoland
Ein Prost auf Helgoland

und danach ging es wieder zurück zur MS Quest, bei für Helgoländer Verhältnissen guten Bedingungen:


Video von der Boots-Fahrt von Helgoland zur Düneninsel, fünf Sekunden Laufzeit

Die avisierte „Sunset Cruise mit Zodiac-Booten zur Lange Anna im Abendlicht“ hatte sich in der Theorie gut angehört. Aber in der Praxis warteten wir erst einmal dreißig! Minuten im Zodiac! auf dem offenen Meer! ohne eine Betreuung! Mein erster Satz mit vier Ausrufezeichen in einem Bericht von mir. Ähnlich wie eine Bestellung von „ein! kleines! alkoholfreies! Radler!“. Eine vierfache Beleidigung an Bier.

Unser Bootsführer verstand leider unser Anliegen nicht, dass er losfahren soll, da er kein Englisch oder Deutsch konnte. Und ein Guide war nicht mit auf dem Zodiac. Nach der langweiligen und nicht gerade effektiven Wartezeit, die einen Spannungsbogen einer RTL-Vorabendserie hatte, war der Reiseleiter mit Schlauchboot und VIP nachgekommen:

Auf Sunset Cruise mit Zodiac-Booten zur „Lange Anna“ im Abendlicht unterwegs
Auf Sunset Cruise mit Zodiac-Booten zur „Lange Anna“ im Abendlicht unterwegs

Und endlich ging es los:

Auf Sunset Cruise mit Zodiac-Booten zur „Lange Anna“ im Abendlicht unterwegs
Auf Sunset Cruise mit Zodiac-Booten zur „Lange Anna“ im Abendlicht unterwegs

Die MS Quest folgte uns auf der gleichen Route:

Die MS Quest vor Helgoland
Die MS Quest vor Helgoland

Der Sonnenuntergang mit Blick auf die „Lange Anna“ war zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr möglich. Hier ein trauriger sonnenuntergangsfreier Blick darauf:

Die „Lange Anna“ auf Helgoland
Die „Lange Anna“ auf Helgoland

Es war ein Ausflug im „Nena-Stil“: „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“.

Traumhaft schön war es:

Ein Sonnenuntergang auf Helgoland
Ein Sonnenuntergang auf Helgoland

Ein Sonnenuntergang auf Helgoland
Ein Sonnenuntergang auf Helgoland

Ein Sonnenuntergang auf Helgoland
Ein Sonnenuntergang auf Helgoland

Nur hatte der abendliche Trip leider nichts mit der „Lange Anna“ zu tun. Das gesehene hätte ich vom Schiff aus bequemer genießen können. Und wir hatten nie erfahren, was der Grund der Verspätung war.

Sylt

Das war aber noch harmlos, denn am nächsten Morgen war wirklich Schluss mit lustig. Ein Familienmitglied von mir wurde nach einem Notarzteinsatz mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Ich war zusammengesunken wie eine Marionette, der die Fäden abgeschnitten wurden. Genauere Informationen sollte es gegen Mittag geben. Ich plante bereits eine acht Stunden Bahnfahrt von Westerland nach Mainz, sollte aber laut den Lieben von zu Hause bis zum Mittag noch abwarten, ob ich heimkehren soll oder die Reise sorgenfrei fortführen konnte. Eine innere Ruhe hatte ich dabei nicht gefunden.

Unglücklich war, dass an diesem Tag das Schiff während der Ausflüge zu einem anderen Hafen manövriert wurde. Ich hatte mich vertrauensvoll an einen Guide gewendet, wie ich am besten mit dieser Situation umgehen konnte. Ernüchternd über die wenigen Hilfen war nur gekommen: „Sofort Koffer packen und auschecken“, was ich auch getan hatte. Da ich ein Mann bin, ging das schnell.

Immerhin konnte ich erst einmal in List auf Sylt mein Gepäck in einem Servicekiosk platzieren, das war die einzige Unterstützung, die mir angeboten wurde. Um den Kopf frei zu bekommen, nahm ich trotzdem an den angebotenen Ausflügen teil. Bei schlechtem Nachrichten hätte ich das am Mittag abgebrochen. Wer meint, dass dies deplatziert war, hat vielleicht recht. Es war bei dieser Lage aber nicht einfach für mich das richtige zu entscheiden.

Sylt: Wo die Schönen und Reichen mit Champagnerkorken knallen und faul am Strand liegen. In der Tat war dies bei meinem ersten Aufenthalt vor dreißig Jahren mir so vorgekommen. Aber überraschend wurde weder ein Ausflug „Schampus-Sause mit Austern schlürfen in der Schickimicki Szene“ noch das typische „Sylter-Quallen-Schnorcheln“ mit den Nachwirkungen Herz-Kreislauf-Versagen und Atemstillstand angeboten. Dafür eine exklusive Wanderdünenwanderung. Sie sollte uns zu Ausblicken führen, die nicht für die Allgemeinheit zugänglich sind.

Wir waren eine überschaubare Gruppe:

Dünenwanderer auf Sylt
Dünenwanderer auf Sylt

und folgten zuerst Wege, die ich früher selbst schon auf eigener Faust abgelaufen war:

Dünenwanderweg auf Sylt
Dünenwanderweg auf Sylt

aber dann ging es in die „Verbotene Zonen“:

Dünenwanderweg auf Sylt
Dünenwanderweg auf Sylt

Durch die Sondergenehmigung waren wir in der puren Natur:

Dünenwandern auf Sylt
Dünenwandern auf Sylt

Die großen Wanderdünen vor List wandern bis zu zehn Meter jährlich Richtung Osten:

Eine Wanderdüne auf Sylt
Eine Wanderdüne auf Sylt

Und genau beim Blick auf diese grandiose Dünenlandschaft:

Panoramablick auf die Wanderdünen auf Sylt
Panoramablick auf die Wanderdünen auf Sylt

war die erlösende Nachricht gekommen, dass es zu Hause doch nicht so schlimm wie befürchtet war. Was für eine tolle Nachricht.

Bei mir waren Tränen der Erleichterung ausgebrochen, für die jeder der Passagiere der Wanderung Verständnis und Mitgefühl hatte. Wander-Guide Mandy hatte das Schiff informiert, dass ich weiterhin an Bord bleiben kann. Vielen Dank auf diesem Wege dafür. Sie war sehr kompetent, und ein sympathischer Gastgeber.

So schön der Ausblick auch war:

Panoramablick auf die Wanderdünen auf Sylt
Panoramablick auf die Wanderdünen auf Sylt

meine Gedanken waren in diesem Moment woanders.

In List wieder angekommen, wurde das Mittagessen bei Gosch eingenommen. Der ganze Hafen ist lastig von diesen Unternehmen, die Konkurrenz scheint es schwer zu haben. Für mich war am Tisch der Gruppe kein Platz. „Ich wollte doch das Schiff verlassen“ war der Grund. Gut zugehört liebe Guides. Ich wollte nach dem Familien-Schreck mir lediglich ein Fischbrötchen bestellen, und sah welche am Tisch bei anderen Passagieren unserer Gruppe. Nur wurde ich leider nicht gefragt, und hatte eine riesige Fisch-Portion bekommen (in etwa der halbe Fischbestand der Nordsee), an der ich eine Woche lang daran essen könnte. Schade um die Tiere, die unnötig dafür sterben mussten.

Selbstverständlich musste ich mich nach dem Essen von Mandy verabschieden. Sie war mein persönlicher Sonnenschein an diesem Morgen:

Mandy und Zinni bei Gosch auf Sylt
Mandy und Zinni bei Gosch auf Sylt

Erst beim Schreiben des Berichtes merkte ich, dass ich mein Geburtsjahr auf dem T-Shirt verraten hatte. Wie peinlich.

Ich fragte mit meiner Reisetasche in der Hand unseren Guide, wo die Kurtaxe zur Weiterführung unseres Ausfluges nach Hörnum abging. Dies wurde negativ beantwortet. Wir sollten mit einem Linienbus von List nach Hörnum über Westerland durch die ganze Insel fahren, was über eine Stunde dauert, mit Umsteigen in Westerland. Danach kannte ich alle Haltestellen der Insel. Es ging herum, es gibt aber schöneres. So wie die Verantwortlichen es beim DFB gelöst hätten: Knapp drei Minuten mit dem Flieger.

Ich hatte keine Motivation, mit meinem Gepäck bei dem Umsteigen in Westerland mir die Stadt anzuschauen, und fuhr von dort direkt weiter nach Hörnum.

Später gab es ein Muschelessen für die Teilnehmer des Ausfluges, dort im Restaurant konnte ich zum Glück bereits vorher mein Gepäck abgeben. Wobei ich nicht viel Sehenswertes im Ort gefunden hatte. Langeweile hatte ich nicht. Ich hatte ein schickes Bistro gefunden, wo mir unterschiedliche originelle Wattbiere angeboten wurden:

Wattbier auf Sylt im Hotel „54° Nord“
Wattbier auf Sylt im Hotel „54° Nord“

Das schmeckte herrlich. Wenn mich jemand fragt, wie viele Biere ich im Monat trinke, muss ich immer erst einmal nachdenken, wie viel Tage der Monat hat!

Ich lief wieder zurück zum Hafen, zum „Sylter Muscheln Bistro“. Was liegt auf dem Teller und stinkt? Eine Miefmuschel! Nein, natürlich hatten wir leckere Miesmuscheln serviert bekommen:

Miesmuscheln auf Sylt
Miesmuscheln auf Sylt

Die waren gut. Nur zurück auf dem Schiff gab es zwei Stunden später wieder Miesmuscheln auf der Menükarte. Schwarzenbeck hatte mal gesagt: „I mog dazu a nix sag'n“.

Wir setzen nach dem Essen mit dem Adler-Express zur Insel Amrum über:

Blick von der Fähre von Sylt nach Amrum
Blick von der Fähre von Sylt nach Amrum

Blick von der Fähre von Sylt nach Amrum
Blick von der Fähre von Sylt nach Amrum

Dort trafen wir am Abend wieder auf die MS QUEST.

Amrum

Am nächsten Morgen war eine Wattwanderung angesagt. Die war für mich so üblich wie die Teilnahme an einem satanischen Ritual. Beides kannte ich nicht. Passende Hosen und Schuhwerk dazu hatte ich nicht dabei, und auf nasse Jeans keine Lust.

Ersteres hatte mir ein lieber Mit-Passagier geliehen:

Zinni auf einer Wattwanderung
Zinni auf einer Wattwanderung

und die Beachies stellte mir das Schiff zur Verfügung:

Meine Beachies auf der Wattwanderung
Meine Beachies auf der Wattwanderung

Wer jetzt denkt, er wäre ein Hinterwäldler, weil er den Begriff „Beachies“ nicht kennt: Dann bin ich auch einer.

Wir liefen zuerst durch eine grüne Landschaft mit glücklichen Rindern:

Auf dem Weg zur Wattwanderung
Auf dem Weg zur Wattwanderung

bevor wir den Startpunkt erreichten:

Der Startpunkt der Wattwanderung
Der Startpunkt der Wattwanderung

Greifvögel hatten wir trotz des Schildes keine gesehen:

Der Startpunkt der Wattwanderung
Der Startpunkt der Wattwanderung

Ich muss mich outen, ich war als Kind klein. Und heute noch stand schnell mir das Wasser bis zum Hals zu den Knien:

Auf einer Wattwanderung von Amrum nach Föhr
Auf einer Wattwanderung von Amrum nach Föhr

Durch die Hitze war das Wasser angenehm, und der Boden relativ fest.

Unser sehr souveräner und wissenskundiger Wattführer Carl erklärte uns etwas über den Energieumsatz pro Zeitspanne der Lebensweise der Wattwürmer. Gefunden hatte er schnell einen:

Ein Wattwurm
Ein Wattwurm

Ein Wattwurm
Ein Wattwurm

Das sind gute. Sie fressen den ganzen Tag und die Nacht lang den Sand des Wattes, bereinigen ihn, und hinterlassen dabei die charakteristischen Kot-Haufen im Watt, auch Spaghetti-Häufchen genannt:

Ausscheidungen von Wattwürmern
Ausscheidungen von Wattwürmern

Eklig ist das aber gar nicht, man kann beruhigt darauf zu gehen ohne draufgehen. Es ist der weltweit sauberste Sand!

Die Natur hat es eingerichtet, dass nur das dünne Hinterende des Wattwurms abfällt, wenn ein Fisch zupackt. Somit kommt er mit dem Schrecken davon und überlebt, wenn auch nicht komplett. Wenn er singen könnte, würde er sentimental „Und wenn ich geh dann geht nur ein Teil von mir“ trillern. Er kann so etwas mehrfach verlieren, aber nicht unbegrenzt.

Carl zeigte uns noch weitere Bewohner des Wattenmeers, wie hier dieser Krebs:

Ein Krebs auf einer Wattwanderung
Ein Krebs auf einer Wattwanderung

Ich hatte mir das Laufen im Watt viel schwieriger erwartet. Mit viel mehr Schlamm und Gummistiefel wie einmal an der Nordsee gesehen, bei uns war es harmlos:

Auf der Wattwanderung vom Amrum nach Föhr
Auf der Wattwanderung vom Amrum nach Föhr

Zinni auf der Wattwanderung
Zinni auf der Wattwanderung

Die Wanderung war relativ simpel. Ich vermute, dass alle anderen Teilnehmer unserer Gruppe dies auch so gesehen hatten:

'Die glorreichen Sieben' auf einer Wattwanderung
'Die glorreichen Sieben' auf einer Wattwanderung

Aber noch Verwegener als die „Glorreichen Sieben“ war dieser zahnkranker Zombie:

Ein Zombie im Watt
Ein Zombie im Watt

den wir im Watt entdeckten. Unglaublich, was die Natur hervorbringt.

Wie auch diese schicke Muschel-Algen-Perücke:

Gesehen auf einer Wattwanderung
Gesehen auf einer Wattwanderung

oder eine solche Komposition:

Gesehen auf einer Wattwanderung
Gesehen auf einer Wattwanderung

Mit Kreativität oder nach ein paar Bier können unendlich viele Dinge interpretiert werden.

Am Ende hatte es sich etwas gezogen. Während wir am Anfang weitgehend unter uns waren:

Auf der Wattwanderung vom Amrum nach Föhr
Auf der Wattwanderung vom Amrum nach Föhr

waren später immer mehr riesige Gruppen uns entgegengekommen, das war schon Massentourismus:

Menschenmassen auf einer Wattwanderung
Menschenmassen auf einer Wattwanderung

Etwas Neues gab es auch nicht mehr zu sehen. Anstatt den angegebenen acht Kilometer wurden es über elf. Unser Wattführer Carl erzählte, dass die geringere Angabe Absicht vom Touristenamt ist. Acht Kilometer liest sich machbarer und einfacher als elf an. Ich hatte es ohne Muskelkater überstanden. Die Wanderung war klasse. Ich hatte wenig erwartet, und mir wurde viel geboten.

Die MS Quest hatte etwas Verspätung, um uns abzuholen, so hatten wir noch etwas Zeit uns kurz das Nordseeheilbad Wyk auf Föhr anzuschauen.

„Fiete Foehr“ ist das Maskottchen der Insel:

Die „Fiete Foehr“ Skulptur  auf Föhr
Die „Fiete Foehr“ Skulptur auf Föhr

Die Skulptur wurde durch den Flensburger Holzbildhauer Heinrich Oettinger im April 1999 hergestellt. Im Sommer 2006 wurde festgestellt, dass Wasser sie von innen zerstört hat. Die neue Holzfigur des „Fiete“ wurde im Juni 2007 wieder aufgestellt.

Strandkörbe prägen das Bild am Strand:

Strandkörbe entlang des Wyker Strandes auf Föhr
Strandkörbe entlang des Wyker Strandes auf Föhr

wobei es auch Strandkörbe-freie Plätze gibt:

Der Strand von Wyk auf Föhr
Der Strand von Wyk auf Föhr

Meine Art von Urlaub ist das nicht, aber wahrscheinlich wollen die wenigsten von denen auch nicht ein Kreuzfahrtschiff betreten.

Meine letzte Zodiac-Fahrt zur MS Quest stand an:

Zinni auf dem Zodiac
Zinni auf dem Zodiac

Die Rückfahrt mit der MS Quest nach Hamburg begann mit einem Ratespiel. Was war hier auf der Nordsee zu sehen?

Gesehen auf der Nordsee
Gesehen auf der Nordsee

Wer die Auflösung möchte, bitte nach U-Boot Nordsee „Pallas Amrum“ suchen.

Bei der Verabschiedung der Crew verstand ich nicht den Dank an den Bordingenieur für seine Bemühungen, die Kabinen aller Passagiere auf eine erträgliche Temperatur gesenkt zu haben. Bei mir wurde trotz Reklamation nichts unternommen. Und nicht einmal ein Seitenbacher Müsli gab es als Entschädigung, schade.

Trotzdem konnte ich den herrlichen Sonnenuntergang genießen:

Der letzte Sonnenuntergang auf der MS Quest
Der letzte Sonnenuntergang auf der MS Quest

Der letzte Sonnenuntergang auf der MS Quest
Der letzte Sonnenuntergang auf der MS Quest

Am nächsten Morgen verließ ich die MS Quest mit gemischten Gefühlen. Einige Dinge waren unnötig, ob wegen mangelnder Erfahrung oder anderen Gründen weiß ich nicht. Schade, denn vieles anderes war genial. Mensch Quest, etwas mehr Herz gehört dazu. Ihr seid fachlich spitze, aber die Belange der Passagiere sollten vor eigenen Handy-Video-Aufnahmen von Sonnenuntergängen gehen. Und wenn jemand in der Nacht Wasserfälle schwitzt oder familiäre Probleme hat, bitte ernst nehmen.

Ich fuhr wieder zurück nach Mainz mit dem Zug. Ein guter Grund, bei der Bahn die Maske abzunehmen, ist ein Bier zu trinken:

Weizenbier in der Bahn
Weizenbier in der Bahn

Neben mir saßen zwei Personen, die auf der „Mein Schiff“ eine Panorama-Kreuzfahrt nach Norwegen gebucht hatten, ohne einen Ausstieg dort. Trotzdem genehmigte das Land kurzfristig nicht die Einreise. So ging es nach Schweden zu den Schären. Ich bin mir nicht sicher, ob dies etwas für mich gewesen wäre, glaube aber eher nicht.

Der Kurzarbeit-Homeoffice-Alltag setzte danach wieder bei mir ein. Aber nicht lange, denn nur ein paar Tage später hatte ich meine nächste Kreuzfahrt. Während dieser hatte sich der zuständige Verantwortliche der MS Quest telefonisch bei mir entschuldigt, weil ich nicht auf der Passagierliste stand. Hatte ich angenommen, denn dies war mein kleinstes Problem und es war eine nette Geste. Klar können Fehler vorkommen. Dieser wurde vor Ort schnell gelöst, sogar mit einem Upgrade in die Sauna. Vielleicht wurde mir bei meinen anderen Anliegen auch einfach nicht zugehört. Ich habe es auch nicht immer leicht mit mir.

Ich hatte die Reise nie bereut. Es war ein Abenteuer, aber anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Der Besuch bei meiner Bekannten in Münster war klasse, und viele Aktivitäten an der Nordsee waren cool. Die Wanderungen waren super. Es war erst die dritte Expedition in diesem Stil, vielleicht ist die Crew lernbereit. Ich würde die MS Quest wieder buchen, aber die Route sollte eine andere sein, und nicht mehr im Hochsommer.

Das war meine fünfte Kreuzfahrt im Jahr 2020, zwei weitere habe ich mittlerweile bei dem Schreiben dieses Berichtes hinter mir, und weitere drei gebucht. Die Zehner-Marke sollte ich in diesem Jahr noch erreichen ohne weitere Horrormeldungen, und damit meine ich nicht Corona. Etwas Gutes muss ich mir im Seuchenjahr 2020 gönnen.

Auf diesem Weg noch einen großen Dank an alle meine Freunde, die mir in diesen schweren Zeiten wirklich geholfen haben für das „You'll never walk alone“. Ich wünsche allen das Beste für die Zukunft! Darauf ein Ahoi und ein „Auf Wiedersehen“ von Gerald:

Zinni auf der MS Quest
Zinni auf der MS Quest


Zinni Online

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