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Count Up vom Game Over: Mit der nickoVISION den Rhein entlang

Reisen in Zeiten nach von Corona


Die Nationalflagge von Deutschland
Die Nationalflagge von Deutschland


Vorwort: Ich habe bei der Entwicklung der Berichte auf diesen Seiten meine technischen Grenzen erreicht, denn die manuelle Erstellung mit HTML Codes ist sehr aufwendig. Dafür benutze ich nun eine Weblog-Software. Dieser Bericht ist Smartphone-optimiert auch hier zu lesen, wie alle anderen auch auf Zinni-Online:

Dieser Bericht auf „Zinni auf Reisen“


Alle Bilder wurden mit meinem Handy aufgenommen

Rückblick: Der große Anteil meiner Kreuzfahrt in Südamerika im März 2020 war wie Weihnachten und Ostern an einem Tag:

Countdown zum Game Over: Mit der HANSEATIC nature durch die Fjord-Landschaft von Chile

Mit der HANSEATIC nature durch die Fjord-Landschaft von Chile

Doch ab dem 13. März 2020 nach dem Abbruch der Reise und „Game Over“ vor der Küste von Chile war es eher wie Darmspiegelung und Wurzelbehandlung am Stück. Aus dem Abenteuer- und Comedy-Film wurde es einer mit Horror-Elementen.

Und nach der Landung wartete das Abenteuer „Deutschland in Corona Zeiten“ auf mich:

Game Over in Hochheim
Game Over in Hochheim

Meinen Bericht nannte ich „Countdown zum Game Over“, seitdem wird hochgezählt.

Die Zeit danach ist ein Auf und Ab. Mit schönen Dingen, aber auch Situationen, die niemand in seinem Leben haben möchte. 2020 ist beileibe nicht mein Glücksjahr, nicht nur wegen Corona.

Meine Schilderung der letzten Reise endete mit den Worten: The Games Must Go On. In der Tat, es musste irgendwie weitergehen. Auch wenn es für mich schwer war und ist. So war mir ein Angebot von Nicko Cruises für ein paar Tage mit der nickoVISION mit einer Fluss-Kreuzfahrt unterwegs zu sein, sehr recht gekommen. Mit diesem Schiff war ich im Jahr zuvor bei guten Zeiten auf der Donau bis zum Delta unterwegs:

Mit neuen Visionen durch sieben Länder zum Donaudelta

Mit neuen Visionen durch sieben Länder zum Donaudelta

und ich hatte mich an Bord sehr wohlgefühlt. Der Familienrat gab sein okay, und kurz vor Beginn der Kreuzfahrt wurde gebucht. Das erzählte ich einem befreundeten Ehepaar, die es im Moment auch nicht leicht haben, und sie sagten, dass ihnen das auch guttun würde. Und schon waren sie auch auf der Passagierliste. Ich liebe Spontanität. Ohne dieses ewige „Mal sehen, ob ich das mache, muss ich mir überlegen“ hätte ich nur ein Viertel meiner Reisen unternommen.

Die Wettervorhersage passte zu den düsteren Corona-Zeiten: Dauerregen. Wir stellten uns auf ein stundenlanges Sitzen in dem im inneren gelegenen Panorama-Salon ein, das machte uns aber nichts aus. In „Aktivem nichts tun“ bin ich gut.

Groß vorbereitet auf die Reise hatte ich mich nicht. Das war auch nicht nötig, denn der Reiseverlauf von Düsseldorf über Alken, Mainz, Rüdesheim und Koblenz zurück nach Düsseldorf war ein Heimspiel für mich. Am 18. Juni 2020 ging es los, 98 Tage nach meinem „Game Over“. Ich fuhr mit dem Zug von Mainz nach Düsseldorf, anfangs in einem fast leeren Waggon:

Zinni im Zug nach Köln
Zinni im Zug nach Köln

In Düsseldorf angekommen, hatte ich noch ausreichend Zeit, einheimische Spezialitäten zu testen:

Alt-Bier im Uerige in Düsseldorf
Alt-Bier im Uerige in Düsseldorf

Die Anlegestelle war weit außerhalb der Innenstadt, warum auch immer. Wir waren gespannt, wie die Einschiffung unter den zusätzlichen Hygieneregeln ablaufen wird. Es war mühsam. Ich hatte als Begleitung eine Person dabei, die mit Krücken eine eingeschränkte Mobilität hat. Eine Priorität wurde uns dadurch aber leider nicht gewährt. Allein die Schlangenbildung zum Betreten der nickoVISION war schon unglücklich gelöst. Von beiden Seiten des Schiffes standen die Passagiere an, ohne dass ich eine Struktur erkannt hatte, wer jetzt wann dran war. Dementsprechend waren wir mit die letzten Passagiere, die an das Oberdeck gehen konnten. Dort mussten wir einen Antikörpertest durchführen, für den sich wieder angestellt werden musste. Zum Glück regnete es nicht. Es gab während der Wartezeit keine Möglichkeit eine Toilette zu benutzen, und wir waren vorher in einem Brauhaus. Das war vielleicht doch keine gute Idee. Aber das konnte im Vorfeld niemand ahnen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir unseren Corona-Test bestanden:

Mein erster Corona-Test
Mein erster Corona-Test

nachdem wir fünfzehn Minuten lang gewartet hatten, ob eines der angezeigten Symptome anging.

Wir waren froh, unsere Kabinen beziehen zu können:

Meine Kabine auf der nickoVISION
Meine Kabine auf der nickoVISION

Hier gab es nichts zu meckern, die Ausstattung ist klasse. Das war für mich keine Überraschung, das kannte ich ja noch vom letzten Jahr.

Vom Bett aus hatte ich eine schöne Aussicht:

Blick aus meiner Kabine auf der nickoVISION
Blick aus meiner Kabine auf der nickoVISION

An Bord wurden keine Corona-Tests mehr durchgeführt. Es gab nur eine tägliche Fiebermessung, mit kurzen Wartezeiten. Muss sein, damit hatte wir keine Probleme. Das Schlimme ist nur, dass ich nun weiß, dass ich kein heißer Typ bin bei 36 Grad Körpertemperatur im Durchschnitt.

Mindestens drei Kamera-Teams (unter anderem vom ZDF) waren auf dem Schiff. Wir sollten einen Sticker tragen, wenn wir nicht auf dem Film darauf sein sollten. An welcher Stelle hatte ich nachgefragt, aber keine Antwort bekommen. Auf der Stirn wäre der einzige sichtbare Platz gewesen. Ich vermute, dass diese Idee verworfen wurde. Ich sah niemand mit einem Aufkleber, wo auch immer, und wir hatten auch keinen bekommen.

Hier der Link zu dem Bericht vom ZDF:

Erste Flusskreuzfahrten nach der Corona-Zwangspause

Wir verließen Düsseldorf in Richtung Köln, und konnten uns langsam auf die Reise freuen:

Die Sonne geht unter in Köln
Die Sonne geht unter in Köln

Die Sonne geht unter in Köln
Die Sonne geht unter in Köln

Die Sonne geht unter in Köln
Die Sonne geht unter in Köln

Auf dem Schiff musste eine Maske angezogen werden, wenn gelaufen wurde, auch im Außenbereich. Es gab Fußgänger-Einbahnstraßen, für mich nicht immer gut zu erkennen. Ich hätte Bußgelder verdient (die es natürlich nicht gab), es war aber nie aus Absicht. Durch das Einbahnsystem gibt es etwas auf der nickoVISION, was in meiner Firma undenkbar ist: Aufstiegsmöglichkeiten. Es mussten vom Restaurant zum Zimmer mehrfach die Ebenen über Treppen gewechselt werden, die Lifte waren gesperrt. Für mich kein Problem, für Personen mit Bewegungs-Einschränkungen war es anstrengend.

Die Reinigung der Kabine wurde nur durchgeführt, wenn man aktiv ein Schild an der Tür hängt. Das war gut für mich, ungebetenes Stören war damit ausgeschlossen. Aber auch kein Betreten der Kabine, wenn saubergemacht wurde. Das war schlecht für mich. Ich musste einmal dringend auf die Toilette, und die öffentlichen waren alle gesperrt. Es gab fast ein Unfall dadurch.

Die Sauna, der Fitnessbereich und der Pool durften nicht genutzt werden. Wie schade. Bei einer Selektion einer Aktivität wurden von mir immer andere Bereiche des Schiffes gewählt. Der Nutzungsgrad dieser Einrichtungen bei meinen bisherigen 44 Kreuzfahrten liegt bei 0,00 Prozent. Die Pool-Bar zählt nicht.

Das offene Restaurant-Konzept wurde gegenüber dem Vorjahr wegen Corona umgestellt. Es gab kein Buffet mehr, und feste Plätze in zwei der drei Restaurants. Das dritte (Mario's Grill) konnte man individuell buchen, mit unterschiedlichen Mottos. Warum ich beim Einchecken mit einer Buchung für zwei Kabinen zwei unterschiedliche Tische in verschiedenen Restaurants bekommen hatte, weiß ich nicht. Ich sollte auch nichts unternehmen, wenn sich etwas ergibt, würde ich Bescheid bekommen. Darauf bin ich nicht eingegangen, und bin in das Restaurant direkt zum Manager gegangen. Natürlich hatten wir schnell einen Platz zusammen bekommen, man muss nicht alles verstehen.

Beim Frühstück wurden ungefragt fertig zusammen gestellte Wurst- und Käse-Platten serviert. Es waren Lebensmittel dabei, die wir nur in der Not essen würden, so wie Leberwurst, und die Portionen waren für uns zu groß. Ich hätte mir lieber eine Auswahl von einer Platte servieren lassen, um Essens-Müll zu vermeiden. Eierspeisen, Säfte etc. gab es auf Bestellung.

Beim Mittag- und Abendessen konnte man aus einer Speisekarte sich etwas zusammenstellen. Am ersten Abend hatte ich „PP“ (persönliches Pech). Ich esse kein Knoblauch und kein Trüffelöl, das genauso schmeckt. War leider in allen drei Hauptspeisen enthalten:

Essen auf der nickoVISION
Essen auf der nickoVISION

Verhungert war ich dadurch nicht. Doppelte oder halbe Portionen zu bestellen, war kein Problem. Der Service und die Küchenleistung waren klasse. Es machte uns Spaß dort einzukehren, wir fühlten uns bei der Crew wohl und in guten Händen:

Essen auf der nickoVISION
Essen auf der nickoVISION

„Unnützes Wissen“: Es gab zum Frühstück auch Magermilchjoghurt. Das längste Wort, in dem alle Vokale in der alphabetischen Reihenfolge vorkommen. Edelebereschenbeerengeleebecherchen gab es nicht, das ist das Wort mit den meisten „E“. Ich befürchte aber, dass es beim Scrabble nicht gilt.

Während der Fahrt und nach dem Abendessen waren wir oft in der VISIONbar im vorderen Bereich des Schiffes:

Cocktail in der VISIONbar auf der nickoVISION
Cocktail in der VISIONbar auf der nickoVISION

Die Bar inklusive Barhocker war abgesperrt, der Rest zugänglich. Masken mussten nur auf dem Weg getragen werden, am Platz nicht. Von den Bedienungen wurde ich als Vorjahres-Gast erkannt. Kein Wunder, dieser Bereich war damals mein Wohnzimmer in den mehr als zwei Wochen.

Ich habe keine Ahnung, ob sich die Crew an meinen Musikwunsch vom letzten Jahr erinnert hatte. Ich glaube eher nicht, war aber erfreut, als „Mein Urlaubslied“ gespielt wurde:


Video von der VISIONbar, neunzehn Sekunden Laufzeit

Nicht wegen des Liedes selbst, sondern wegen einiger schönen Momente auf Reisen, während das Lied gespielt wurde. Unter anderem am Ende des Films „Muriel's Wedding“ im Flugzeug. Der Film spielt in Australien, es geht viel um ABBA, und wir erreichen gleichzeitig die Nordküste dieses fantastischen Kontinents mit Blick auf die Küste.

Die Nacht über fuhren wir Richtung Mosel, die wir am nächsten Morgen erreichten:

Winningen an der Mosel
Winningen an der Mosel

Dies war nicht die neue Hochmoselbrücke, wie wir zuerst vermutet hatten, sondern die Moseltalbrücke, die bereits im Jahr 1972 eröffnet wurde und 136 Meter hoch ist:

Die Moseltalbrücke
Die Moseltalbrücke

Ein Golfprofi musste man nicht sein, um dieses Loch zu treffen. Gesehen hatte ich niemanden, der es probieren wollte:

Die nickoVISION auf der Mosel
Die nickoVISION auf der Mosel

Wir empfanden die Oberburg in Gondorf sehr kurios. Im Jahr 1971 wurde zwischen der Bahnlinie und die Mosel eine Bundesstraße angelegt. Seitdem führt eine Bundesstraße mitten durch das Schloss:

Die Oberburg in Gondorf
Die Oberburg in Gondorf

Zwei Schleusen mussten wir passieren, bei einer hatten wir eine längere Wartezeit. Das war anscheinend einkalkuliert, eine Verspätung gab es dadurch nicht:

Eine Mosel Schleuse
Eine Mosel Schleuse

Wir legten mit der nickoVISION pünktlich in Alken an:

Die nickoVISION in Alken
Die nickoVISION in Alken

Verfahren hatte sich der Kapitän nicht, wie es hier groß zu sehen ist:

Willkommen in Alken
Willkommen in Alken

Unser erster Gang ging zum Blick auf die Ruine der Burg Thurant, die an einem Hang zum Alkohol liegt:

Die Ruine der Burg Thurant mit einem Hang zum Alkohol in Alken
Die Ruine der Burg Thurant mit einem Hang zum Alkohol in Alken

Hier hatten wir den Hauptdarsteller der hervorragenden US-amerikanischen Fernseh-Serie „Bezaubernder Zinni“ getroffen:

Der „Bezaubernder Zinni“ in Alken
Der „Bezaubernder Zinni“ in Alken

Das war uns bereits genug mit gesunden Tätigkeiten, wir hatten Durst. Dafür war die Weinstube Anton Hammes bestens geeignet. Leider waren alle Tische im Außenbereich besetzt. Normal setzt man sich dazu in solchen Lokalitäten, aber wir waren in Zeiten von Corona unterwegs. Die Wirtin mit Herz hatte das aber bestens im Griff. Wir konnten uns zu Stammgästen setzen, die uns mehrfach versicherten, dass wir das beste Haus am Platz gewählt hatten. Es war in der Tat schön, eine tolle Stimmung, ein netter Service und ein guter Wein mit Digestif machte den Aufenthalt zur Freude:

Zinni in der Weinstube Anton Hammes in Alken
Zinni in der Weinstube Anton Hammes in Alken

Es gibt Dinge, in denen ich gut bin:

Zu viel trinken
Zu wenig essen
Und es trotzdem zu genießen!

Nach unserem Besuch und meinen Eigenschaften konnte ich danach natürlich nicht am Winzerhof Wegrzynowski vorbeilaufen, als ich das Schild „Ausgezeichnet als Haus der besten Schoppen“ gesehen hatte:

Winzerhof Wegrzynowski in Alken
Winzerhof Wegrzynowski in Alken

In dem wunderschönen Innenhof werden gute selbsterzeugte Weinen angeboten, und die sympathischen Gastgeber waren geduldig meine wissbegierigen Wein-Fragen allesamt zu beantworten. Unter anderem gab es den Schoppen-Preis, der mir unbekannt war, nur in Rheinland-Pfalz und nicht in Hessen. Liest sich als Auszeichnung gut an.

Bei beiden Weingütern im Ort war es eine Freude einzukehren, und weitab der gespielten seligen Wein-Stimmung in der Drosselgasse in Rüdesheim, die mit dem Rheingau so viel zu tun hat wie ich mit guten Singen. Beides ist grausam.

Ein Prost darauf, und ein Dank an die Gastfreundschaft an beide Betriebe!

Die Weiterreise wurde ein Knaller. Der Rhein spiegelte sich wunderschön in unterschiedlichen Facetten. Es machte eine unglaubliche Freude, das vom Schiff aus anzuschauen, und tat unseren Seelen gut:

Spiegelungen auf dem Rhein
Spiegelungen auf dem Rhein

Spiegelungen auf dem Rhein
Spiegelungen auf dem Rhein

Spiegelungen auf dem Rhein
Spiegelungen auf dem Rhein

Spiegelungen auf dem Rhein
Spiegelungen auf dem Rhein

Ich hätte ewig weiter fahren können, da hatten die Verantwortlichen von Nicko Cruises aber etwas dagegen. Denn wir legten in Mainz an, fünf Kilometer entfernt von meinem Heimatort Hochheim. Zuerst schauten uns den Dom vom Mainz an:

Der Dom von Mainz
Der Dom von Mainz

und die Altstadt:

In der Altstadt von Mainz
In der Altstadt von Mainz

Danach fuhren wir nach Hochheim, um meinen Freunden meinen Heimatort zu zeigen. Während einer Reise einen Stopp zu Hause einlegen hatte ich auch noch nicht. Nach einer Wanderung durch Weinberge und der Altstadt:

In der Altstadt von Hochheim
In der Altstadt von Hochheim

kehrten wir in einer der für unsere Stadt typischen Straußwirtschaften ein, und ließen es uns bei Wein und Rouladen gut gehen. Leider mussten wir viel zu früh wieder zurück auf das Schiff. Es ging nach Rüdesheim weiter, mit seiner berühmt und berüchtigten Drosselgasse und vielen Touristenfallen:

Die nickoVISION in Rüdesheim
Die nickoVISION in Rüdesheim

Ich wollte kreativ und abseits des RheinMainstreams sein, und lief vom Schiff aus nicht in die Innenstadt, sondern weg von der Stadt. Ich hatte schnell in der öden Gegend ein Einsehen, dass dies eine Schnapsidee war. In der Stadtmitte hatte ich aber auch nicht meinen Spaß. Ich hatte nur kurz mit einem neuen Freund angestoßen:

Mein neuer Freund in Rüdesheim, Prost!
Mein neuer Freund in Rüdesheim, Prost!

und lief zurück zum Schiff. Gegenüber der Anlegestelle war ein WPS (= Weinprobierstand), dem ich einen Besuch abstattete. Aber auch hier schlug die typische Abzocke der Stadt zu. Für eine Schorle und einen Asbach inmitten einer primitiven Ambiente musste ich 9,50 € bezahlen. Normal schaue ich nicht auf das Geld, aber hier ließ ich es bei dem einen Getränk. Ich hatte ohnehin ein Getränkepaket mit fast allen Getränken inklusive auf der nickoVISION:

Mein 9,50 € Wein und Asbach in Rüdesheim
Mein 9,50 € Wein und Asbach in Rüdesheim

und hatte keinen Wehmut, als wir den unsäglichen Ort im Rheingau verließen mit dem Blick auf das Niederwalddenkmal:

Blick auf das Niederwalddenkmal in Rüdesheim
Blick auf das Niederwalddenkmal in Rüdesheim

Viel schöner war das, was folgte: die Fahrt durch den Rheingau mit Blick auf interessante Gebäude, wie hier der Binger Mäuseturm:

Der Binger Mäuseturm
Der Binger Mäuseturm

Er steht auf der Mäuseturm-Insel, kreativ waren die Namensgeber der Insel eher nicht. Der Name „Mäuse“ leitet sich nicht von Nagetieren ab, sondern vom mittelhochdeutschen „mûsen“ (spähen, lauern).

Es folgte die Burg Ehrenfels, die Teil des „UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal“ ist. Wobei mittlerweile fast alles, ausgenommen mein Wohnzimmer, einen solchen Titel hat:

Die Burg Ehrenfels
Die Burg Ehrenfels

Die Burg Rheinstein ist eine sogenannte Spornburg. Wissen für Jauch: Dies ist eine Burg auf einem Bergsporn:

Die Burg Rheinstein
Die Burg Rheinstein

Die Burg Pfalzgrafenstein ist wiederum eine Zollburg, die, wie der Name bereits ausdrückt, eine Zollstation sichern und überwachen sollte:

Die Burg Pfalzgrafenstein
Die Burg Pfalzgrafenstein

Alles Burg-Wissen ist aus dem Internet. Bei Aufsätzen über Geschichte war ich in der Schule bei drei Dingen gut: Mein Name, das Datum und die Klasse stimmte meist.

Die Fahrt machte Spaß, wie auch der Aufenthalt in Koblenz. Wir legten gegenüber der Festung Ehrenbreitstein an:

Die nickoVISION vor der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz
Die nickoVISION vor der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz

Die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz
Die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz

Die preußische Befestigungsanlage wurde anlässlich der Bundesgartenschau im Jahr 2011 saniert. Es entstand ein Landschaftspark, und die Festung selbst wurden als Austragungsfläche genutzt. Eine Kabinenseilbahn befördert seitdem die Besucher von der anderen Rheinseite über den Fluss zu einem Plateau vor der Festung. Es war geplant, die Bahn bis Ende des Jahres 2013 abzubauen, sie fährt aber im Jahr 2020 immer noch.

Das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Wir nutzen die Bahn, und hatte danach einen tollen Ausblick auf die Stadt und die Umgebung:

Blick auf Koblenz
Blick auf Koblenz

Mein Wunsch, den Baum in der Mitte zu fällen, damit ich ein besseres Handy-Bild bekomme, wurde leider nicht erfüllt, wie schade:

Blick auf Koblenz
Blick auf Koblenz

Mit einem Blick auf das „Deutsches Eck“ beendete ich mein touristisches Programm für diese Reise. Das Gelände ist eine künstlich aufgeschüttete Landzunge. Im Jahr 1897 wurde hier ein monumentales Reiterstandbild des ersten deutschen Kaisers Wilhelm I. errichtet:

Reiterstandbild auf dem „Deutsches Eck“ in Koblenz
Reiterstandbild auf dem „Deutsches Eck“ in Koblenz

Den schönen Nachmittag beendeten wir im Biergarten der Winninger Weinstuben. Das schöne Lokal ist trotz bester Lage am Rhein keine Abzocke, sondern eine nette Lokation. Danach gab es auf dem Schiff das Abschieds- und Galadiner. Und es war wieder so gelungen wie alle anderen unserer Besuche dort vorher.

Wir sollten um elf Uhr in der Nacht in Koblenz abfahren. Für mich ergab es wenig Sinn nach Düsseldorf weiterzufahren, denn am nächsten Morgen mussten wir nach dem Frühstück das Schiff verlassen. So bestellte ich mir ein Taxi zum Bahnhof, und nahm Abschied von der nickoVISION. Die nette Dame an der Rezeption hofft mich wiederzusehen, sie kannte mich noch vom Vorjahr.

Ich hoffe, dass es kein Fehler von ihr war, dass mein bestelltes Taxi nicht erschienen war. Langsam wurde es knapp zum Erreichen meines gebuchten Zuges. Auch die Weinstube vom Nachmittag konnte mir nicht helfen. Mein Retter in der Not war ein anderer Kunde, der mir sein bestelltes Taxi überlassen hatte. Vielen Dank auf diesem Wege für die nette Aktion!

Die Nerverei der Abreise ging weiter: Obwohl ich zeitlich den Zug noch bekommen hätte, wurde er nicht an der Bahnhofstafel angezeigt. Bis ich das Gleis gefunden hatte, war er weg. Anstatt um halb elf ging es erst um halb zwölf weiter. Nachdem ich endlich im Zug gesessen hatte, unterbiete ich mit diesem Bild meine schlechtestes fotografische Leistung, seitdem ich eine Kamera in der Hand hatte:

Reisen in Corona-Zeiten
Reisen in Corona-Zeiten

Es sollte trotzdem ersichtlich sein, dass die Bahn es in Corona Zeiten schwer hat. Die eine Stunde Fahrtzeit hatte sich trotz der Leere gezogen. Ich war müde, kaputt, aber auch froh, nachdem ich endlich in meinem Bett gelegen hatte.

Eine schöne Reise war zu Ende, und ich hatte es nie bereut, sie durchgeführt zu haben. Auf diesem Wege ein Lob an meine tolle Reisebegleitung, den souveränen Reiseleiter und die gesamte Crew der nickoVISION. Ihr seid klasse! Und ich habe meinen Kopf dadurch etwas freier bekommen. Seitdem schlafe ich besser, und esse mehr. Ein guter Anfang. Ich würde auch in Corona Zeiten wieder eine Kreuzfahrt buchen. Die Wartezeiten beim Einschiffungs-Prozess waren hoffentlich nur Anfangsschwierigkeiten, und ein verpasster Zug kann immer vorkommen. Gibt Schlimmeres.

Ein sehr kurzes Resümee der Kreuzfahrt in den Worten von Klopp: „A very good game“!

Die nächste Zeit muss ich aus familiären Gründen in der nahen Umgebung bleiben, ähnlich wie auf dieser Reise. Aber auch Deutschland und seine Nachbarländer haben viele schöne Ecken, mal sehen, wo ich meine restlichen Urlaubstage im Jahr 2020 noch verplane. Wenn alles klappt, werden ich Mitte Juli eine Kreuzfahrt auf der Maas machen. Würde ich cool finden, auf diesem Fluss war ich noch nicht.

Und hoffen wir alle für die Zukunft, dass der Counter nicht mehr zurück zu einem nächsten „Game over“ geht. Und vermeiden, dass ein „Fremdwort mit sechs Buchstaben“ im Kreuzworträtsel „URLAUB“ wird.

Danke für das Lesen, und alles Gute für die Zukunft wünscht euch Gerald.


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