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Gebiete des Käses und des Weins – Chalon-sur-Saône und das Burgund |
Frankreichs Nationalflagge
Ein ehemaliges Hospiz zu besichtigen liest sich nicht gerade spannend an, und ein freier Landgang in der Stadt Beaune wurde bei der Ausschreibung verschwiegen. Letztlich gab die anschließende Weinprobe den Ausschlag, dass ich den Ausflug trotzdem buchte. Und vorweg: Es wurde ein Höhepunkt der Reise. Das im Jahr 1443 gegründete Hôtel-Dieu (Hostel of God) wurde bis zum Jahr 1971 als Hospital genutzt. Heute dient ein Teil als Altersheim, der Rest kann besichtigt werden.
Die Gebäude stellen typische Bauwerke der flämischen Gotik dar. Dass an Tagen wie diesen Mangel an Weitwinkel-Objektiven bei mir herrschte (ich besitze keines), hier das „Hospices de Beaune“ von der rechten:
Hospices de Beaune
und der linken Seite:
Hospices de Beaune
Durch zahlreiche Stiftungen, Schenkungen und Vermächtnisse nahm die Pracht des Gebäudekomplexes nach der Eröffnung immer weiter zu, man sprach von einem „Palast für die Armen“. Trotzdem gab es eine strenge Einstufung, der Adel schlief in der Business-Klasse:
Hospices de Beaune
und der Mob in der Economy:
Hospices de Beaune
Nur das Personal sah überall gleich aus, da stand wohl nur eine hübsche Frau Modell für alle:
Hospices de Beaune
Es ist selten, dass ich freiwillig in ein Krankenhaus gehe (bevorzugt nur zu Geburten), aber hier machte der Besuch Spaß. Danach hatten wir Freizeit, um die hübsche Stadt Beaune anzuschauen. Auch hier war Markt. Nicht ganz so schick und nobel als in Lyon, aber die Produkte waren auch ansehnlich, und erzeugten Appetit:
Auf dem Markt von Beaune
Auf dem Markt von Beaune
Die Aussage „Nichts los“ wäre Fake News:
Auf dem Markt von Beaune
Die Blicke darauf sahen gut aus, löschten aber nicht meinen Durst, und stillten nicht den Hunger. Das Erste wurde durch eine Weinprobe geändert, das gehört zu jedem Burgund-Besuch dazu. Organisiert profihaft vom Le Cellier de la Cabiote mitten in der Stadt. Wir lernten etwas von der Weingewinnung kennen, viel wichtiger war aber die angebotenen Weiß- und Rotweinproben sowie als Abschied den „Creme de Cassis“. Besoffen wurde dadurch niemand, das war auch nicht geplant:
Weinprobe in Beaune
Ein schöner Vormittag war vorbei, aber noch lange nicht ein Ende der Besichtigungen. Ich hatte noch etwas Zeit, um durch die Stadt Chalon-sur-Saône zu schlendern. Nur das Wetter spielte nicht mit, es war eitler Sonnenschein. So gaben die aufgehängten Regenschirme doch gar keinen Sinn:
Regenschirme in Chalon-sur-Saône
Wie in jeder Stadt in Frankreich dominiert die Kirche das Stadtbild, hier die Cathédrale Saint Vincent:
Cathédrale Saint Vincent – Chalon-sur-Saône
Nach dem Mittagessen ging es zum Ausflug „Mittelalterliches Brancion & Schloss Cormatin“. Unser erster Halt war bei einer Zucht von Charolais Rindern. Den Züchtern geht es nach der Aussage der örtlichen Reiseleitung überhaupt nicht gut. Die Erträge sinken, und viele haben zu kämpfen, damit sie überhaupt etwas verdienen:
Charolais Rind im Burgund
Charolais Rinder im Burgund
Von der Pracht des Schlosses Cormatin können die meisten Züchter wahrscheinlich nur träumen, ein „Manifest des französischen Geschmacks“. Das im 17. Jahrhundert errichtetes Schloss demonstriert die Nüchternheit und Strenge des ländlichen französischen Baustils, fast ohne jeglichen Fassadenschmuck:
Schloss Cormatin
Schloss Cormatin
Schloss Cormatin
Die Innenräume konnten im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Hier das tolle Gemälde „Ronde antique“ auf der linken Seite. Ich wäre gerne beim Erstellen wegen des Anschauen der Modelle dabei gewesen:
Das Gemälde „Ronde antique“ im Schloss Cormatin
Nach Jagdszenen wie diesen:
La chambre du marquis im Schloss Cormatin
wurde natürlich damals auch ohne Hallen schon üppig gegessen und getrunken:
Die Küche vom Schloss Cormatin
Nur vom Schlafzimmer war ich enttäuscht, da ist jedes Ibis Hotel besser:
Schloss Cormatin
Ein Suchbild zum Abschied des unterhaltsamen Tages: Wer findet den (absichtlich gemachten) Fehler bei dieser Aufnahme?
Schloss Cormatin
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