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Heimspiel – Die Hits aus der Arles Arena |
Frankreichs Nationalflagge
Während der Fahrt zwischen Avignon und Arles (bei bescheidenem Wetter) sahen wir am nächsten Morgen das wehrhafte Wasserschloss von Tarascon. Die Rhône bildete eine romantische Kulisse, vor das sich das Schloss, das im 15. Jahrhundert erbaut wurde, eindrucksvoll erhebt:
Wasserschloss Tarascon am Rhône-Ufer
Ich war im für mich Internet-freiem Jahr 2008 schon einmal in Arles, und hatte es damals gepackt das Amphitheater nicht zu besuchen / zu finden. Ich weiß nicht warum, das muss ich wohl verpennt haben. Es prägt das Stadtbild, und ist sichtbar die einzige Erhebung. Da es „DIE“ Sehenswürdigkeit der Stadt ist, stürmte ich nach der Ankunft sofort dahin, um es nicht schon wieder links liegen zu lassen. Damals verpasste ich etwas, das „Monument historique“ (ein nationales Baudenkmal) war für mich sehr interessant und imponierend.
Das römische Amphitheater Arles (Les Arénes d'Arles) wurde ca. 90 n. Chr. erbaut. Von den ehemalig drei Etagen sind noch zwei übrig, auf denen bis zu 21 000 Zuschauer Platz fanden:
Amphitheater Arles
Es diente als Durchführungsstelle von großen Kämpfen und Wagenrennen, und heute für unblutige Stier-Spiele, Konzerte und Theatervorstellungen:
Amphitheater Arles
Die Form ist elliptisch, und die Fassade hat zwei Ebenen mit sechzig Rundbogengängen:
Amphitheater Arles
Es liegt direkt im Zentrum, hier ein Blick von der Tribüne über den Haupteingang auf die Stadt:
Blick von der Arena auf die Altstadt von Arles
Neben der Arena gibt es noch das antike Theater, das unter Kaiser Augustus um 25 v. Chr. errichtet wurde. Modelle lassen erkennen, was für ein einzigartiges Theater die Römer damals erschaffen hatten. Von dieser Ausstattung ist im Laufe von über 2000 Jahren leider nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Wofür der Eintritt genommen wurde, weiß ich nicht, das wenige Erhaltene kann man auch gut von außen ansehen:
Das antike Theater von Arles
Eintritt frei ist die Sicht auf einen Obelisken. Er stammt aus dem römischen Zirkus, und wurde mit Schwierigkeiten nach Arles transportiert. Er diente den Wagenlenkern in der Antike zur Orientierung. Heute vielleicht Nachtschwärmer auf dem Weg nach Hause, denn er liegt direkt am Rathaus:
Arles
Das touristische Lowlight dieser Reise war gleichzeitig die letzte Sehenswürdigkeit der Kreuzfahrt. Ich besuchte die „Thermes de Constantin“. Die antiken Thermen von Kaiser Konstatin sind heute ein paar Steine, die wenig an alte Bäder erinnern. Vielleicht mit sehr viel Fantasie, die bei mir ausblieb:
Die „Thermes de Constantin“ in Arles
Viel unterhaltsamer fand ich bei der Rückkehr zum Schiff die musikalische Begrüßung des Bordmusikers, die an jeder Anlegestelle erfolgte:
Musikalische Begrüßung von der MS Provence
Ich fand seine Partnerin und ihn immer gut gelaunt, kurzweilig und spaßig. Sonderwünsche wurden gerne erfüllt (gerade mir als ABBA und Edith Piaf Hörer), kleine Show-Einlagen wie hier am letzten Abend der Reise ergänzten das musikalische Programm:
MS Provence
Gut gemacht, mein neuer Freund!
Am nächsten Morgen sah der Himmel über Arles spektakulär aus:
Der Himmel über Arles
Ein cooler Abschied von der Stadt. Ich verabschiedete mich vom Schiff und der Besatzung:
MS Provence
und fuhr mit der großen Passagier-Gruppe zusammen zum Flughafen von Marseille, um von dort nach Hause zu fliegen.
Dort angekommen, war ich mir vorgekommen wie am Flughafen von Lyon: große Hallen, aber keine Passagiere. Ruck-Zuck war ich am Gate, Air France, Ryanair & Co fliegen wohl zu anderen Zeiten. War mir recht. Etwas sehnsüchtig blickte ich nach dem Start noch einmal auf Frankreich, es waren dort und auf dem Schiff wunderschöne Tage verbracht. Mit der Gesellschaft Amadeus würde ich immer wieder eine Kreuzfahrt unternehmen, die Leistung ist großartig. Manchmal fühle ich mich als Alleinreisender wie in einem Baumarkt, wo man verzweifelt nach Mitarbeitern schaut, hier nicht. Das Wetter war nicht immer das Beste auf dieser Reise, aber viel mehr konnte ich von Frankreich im November auch nicht erwarten.
Au revoir la France!
Zu Hause erwartete mich unser jährliches Volksfest vor meiner Haustür, das ich seit Jahrzehnten meide. Dieses Mal war ich terminmäßig vor Ort, und ließ mich von Auswärtigen, die den Markt regelmäßig besuchen, in Marktgaststätten beraten, wo ich einkehren konnte. Verkehrte Welt:
Willkommen auf dem Hochheimer Markt
Das war nur die Hälfte des Reisemonates, was ich in der zweiten Hälfte des Monats erlebt hatte, ist hier nachzulesen:
Ich hoffe, dass das Mitreisen bislang gefallen hat, liebe Grüße Gerald!