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Die Nationalflagge von Deutschland
Die Nationalflagge von den Niederlanden
Vorwort: Ich habe bei der Entwicklung der Berichte auf diesen Seiten meine technischen Grenzen erreicht,
denn die manuelle Erstellung mit HTML Codes ist sehr aufwendig.
Dafür benutze ich nun eine Weblog-Software. Dieser Bericht ist Smartphone-optimiert auch hier zu lesen,
wie alle anderen auch auf Zinni-Online:
Dieser Bericht auf „Zinni auf Reisen“
Alle Bilder wurden mit meinem Handy Galaxy S21 Ultra 5G aufgenommen
SPIRIT: Das Saxofon
Corona und familiär bedingt war ich im ersten Halbjahr 2021 nicht unterwegs. Nachdem die Lage auf beiden Seiten sich verbessert hatte, holte ich im Zweiten deutlich auf. Meine neun Kreuzfahrten im Jahr 2020 konnte ich nicht mehr einholen, hatte aber es im Sommer auf drei geschafft. Das Leben bis zum Herbst war in weiten Teilen normal, frei und fast wie früher. So konnte ich in kurzer Dauer danach noch viermal unterwegs sein. Drei waren Fluss-Kreuzfahrten auf dem Rhein, und eine Verwandtschaft-Suche in Fulda. Dazu noch etwas Ungewöhnliches: eine Weinprobe während einer Riesenrad-Fahrt. Ok, die hat mich nicht viel weitergebracht, war aber mal ganz etwas Anderes.
Schiffskritiken oder Beschreibungen der Bordleistungen wird es keine geben. Die drei Veranstalter Nicko, A-ROSA und Viva haben alle kleine Vor- und Nachteile gegenüber den anderen, aber angenehm war es bei allen. Ich fühlte mich stets wohl und in guten Händen auf allen drei Schiffen.
Am 5. Oktober 2021 war der Beginn meines Reise-Quintett innerhalb wenigen Wochen. „Die Niederlande pur erlebt“ war das Motto einer Nicko-Kreuzfahrt, die von und nach Frankfurt ging. Das hatte sich gut angelesen, die Niederlande gefällt mir. Selbstredend waren die Dauerbrenner Amsterdam und Rotterdam dabei, die sind aber mit der Umgebung so groß, dass ich immer etwas Neues dort für mich finde. Weiterhin waren noch drei Städte dabei, die Neuland für mich waren. Schnell war klar: Das wird gebucht.
Ein Taxi brachte uns zu der MS nicko SPIRIT, die im Osthafen von Frankfurt gelegen hatte. So eine angenehme und einfache Anreise mag ich. Wir bezogen unsere Kabinen, und sahen uns etwas um. Vieles war uns bekannt vorgekommen, wir waren erst im Juli 2021 mit diesem Schiff auf dem Main (wenn auch ungeplant) unterwegs:
Main statt Rhein: Unterwegs mit der NickoSPIRITDeshalb ging es schnell nach Außen, da wir bereits Richtung Rhein unterwegs waren. Wir fuhren am Skytower entlang, der sich im Bordboden herrlich spiegelte:
Der Skytower in Frankfurt am Main
Der Skytower in Frankfurt am Main
Der Skytower in Frankfurt am Main
und verabschiedeten uns von Frankfurt:
Blick auf Frankfurt am Main
Blick auf Frankfurt am Main
Blick auf Frankfurt am Main
Bevor es in die Niederlande ging, freuten wir uns auf den ersten Stopp in Köln.
Meine Reise-Begleitung ist nicht gut zu Fuß unterwegs, da hatte es sich angeboten, die Stadt mit einer Rikscha zu erkunden. Ich wählte das örtliche Unternehmen „Rikscha 4U“, und machte einen Zeitpunkt der Abholung aus. Wir waren pünktlich, nur das Fahrradtaxi nicht. Die Fahrerin hatte unser Schiff gesucht und nicht gefunden, anscheinend buchen wenig Kreuzfahrt-Passagiere so etwas auf eigene Faust, und der Anlegeplatz war ihr nicht bekannt.
Warten und Frieren waren aber schnell vergessen, als die Fahrt begonnen hatte. Obwohl das Wetter nicht zu einer Traumtour eingeladen hatte:
Köln im Regen
Die nette und sympathische Stadtführerin zeigte uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt, und erklärte darüber einiges.
Wir starteten im rechtsrheinischen Deutz, der Stadtteil gilt bei Einheimischen als die „Schäl Sick“ (die falsche Seite des Rheins). Trotzdem besuchen bei gutem Wetter diese gerne das Rheinufer dort, um das Altstadt-Panorama auf der gegenüber liegenden richtigen Seite zu sehen, so wie hier bei uns:
Blick auf Köln
Nun ging es nun über die Severinsbrücke zu den Heinzelmännchen auf der anderen Seite:
Die Kölner Heinzelmännchen
„Heimlich bei Nacht, wenn alles schlief, verrichteten sie die Arbeit, denn sie wollten unerkannt bleiben„.
Was für ein Traum, ich würde die Truppe sofort einstellen. Machen ihre Arbeit und sind ruhig dabei, so muss das sein.
Diese Dame war Schneiders Weib:
Schneiders Weib und die Kölner Heinzelmännchen
Ich nahm ihr die Erbsen ab, damit es ewig so weitergeht.
Das hatte nichts genutzt. Aus der Traum, ich war schnell wieder in der Realität angekommen. Der letzte Satz des Märchens passt zum Seuchenjahr 2021: „Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her!“
Ausgeträumt ging es zum Tünnes:
Der legendäre Kölner Tünnes
und seinem Freund Schäl:
Der legendäre Kölner Schäl
Die beiden sind zwei legendäre Figuren aus dem Hänneschen-Puppentheater der Stadt. Obwohl sie es in der Realität nie gegeben hat, werden sie trotzdem zu den kölschen Originalen gezählt.
Das war uns genug zum Anschauen, und wollten lieber passend zur Stadt noch ein Kölsch trinken, was problemlos gelungen war:
Brillinge mit der Rikscha 4U in Köln unterwegs
Danach ließen wir uns zum Schiff zurückfahren. Die Tour war klasse, ich kann Rikscha 4U in Köln nur empfehlen. Eine Kontaktadresse sollte bei Interesse leicht zu finden sein.
Ein toller Sonnenuntergang nach der Abfahrt beendete den schönen Tag in der Domstadt:
Sonnenuntergang nahe Köln
Während sich der Regierungssitz des Landes sowie die Königsresidenz im sechzig Kilometern entfernten Den Haag befinden, ist Amsterdam seit 1983 die Hauptstadt der Niederlande.
Die Anlegestellen der Kreuzfahrtschiffe sind meist in Bahnhofsnähe:
Der Hauptbahnhof von Amsterdam
und somit nahe der Innenstadt:
Die MS nicko SPIRIT in Amsterdam
Ich begann meine Erkundungen wie immer dort mit einem Grachten-Sightseeing, die Kanäle sind charakteristisch für die Stadt:
Eine Gracht in Amsterdam
Eine Gracht in Amsterdam
Die Metropole liegt unterhalb des Meeresspiegels, befindet sich aber wegen seines Kanalsystems und der Stützholzpfähle über dem Wasser:
Eine Gracht in Amsterdam
Ich erreichte das Anne-Frank-Haus, ohne eine Hoffnung zu haben, dort ein Ticket zu ergattern. So war es auch. Der Besuch muss im Vorfeld online gebucht werden, und an diesem Tag war das Limit bereits erreicht.
Um die Ecke gibt es ein Café. Von dort aus kann man wenigstens von einem Innenhof aus das Hinterhaus sehen:
Das Anne-Frank-Haus in Amsterdam
Besser als nichts, und mir vorgenommen, das nächste Mal im Vorfeld eine Einlasskarte zu erwerben. Dass dies schneller als gedacht gekommen war, ahnte ich da noch nicht. Später mehr dazu.
Da ich schon oft in Amsterdam war, und etwas Neues kennenlernen wollte, buchte ich für den Nachmittag den vom Schiff aus angebotene Ausflug: „Nordholland mit Besuch von Volendam und Fahrt über das Markermeer nach Marken“, beide Orte kannte ich nicht. Wir starteten entgegen der Ausschreibung in Marken, eine Insel im Markermeer. Sie ist seit 1957 über einen Deich mit dem Festland verbunden. Mein erster Eindruck war, dass es ländlich aussieht:
Ländliches Marken
Mein Zweiter, dass Bergsteigstiefel nicht benötigt werden:
Flaches Marken
Da Marken früher regelmäßig überströmt wurde, bauten die Bewohner ihre Häuser auf Erdhügeln und später auf Pfählen:
Das Dorf Marken
Am schönsten war es am historischen Hafen, mit seiner maritimen Stimmung:
Der Hafen von Marken
Vor Corona war der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle für das ehemalige Fischerdorf auf der Insel. Mehr als eine Million Besucher schauten sich in einem Jahr den Ort an. Die Einwohner haben allerdings wenig von den Einnahmen, da die Souvenir-Geschäfte fast nur von Auswärtigen betrieben werden:
Der Hafen von Marken
Ohne Tourismus wäre heute Marken keine Insel mehr. Es war geplant, das Atoll mit je einem Deich im Süden und im Norden mit dem Festland zu verbinden. Die entstandene Bucht sollte trockengelegt werden, um Land zu gewinnen. Die Einnahmen der Besucher hatten aber die Entscheidungsträger bewogen, die Insel eine Insel sein zu lassen. Hoffen wir, dass in bewegenden Zeiten wie jetzt die Vernunft gewahrt wird, und das Projekt in der Schreibtisch-Schublade bleibt, damit weiterhin so schöne Momente möglich sind:
Der Hafen von Marken
Eigennützig auch für mich:
Zinni im Hafen von Marken
Die Blicke von dort aus auf die spiegelnden Häuschen und Boote waren klasse:
Der Hafen von Marken
Der Hafen von Marken
Ich wäre gerne viel länger auf dem Kleinod geblieben, aber der Nachteil von geführten Ausflügen ist oft, dass man keinen individuellen Zeitplan hat. So hatten wir diese Fähre genommen, um nach Volendam zu fahren:
Die Fähre von Marken nach Volendam
und dabei schöne Blicke auf das Markermeer erhascht:
Auf See im Markermeer
Nach der Ankunft in Volendam, ein Ortsteil der Gemeinde Edam, empfing uns dieser rüstige-bronzene Fischer, der wahrscheinlich immer dort sitzt:
Bronze-Skulptur eines Fischers in Volendam
Die Ortschaft wurde im vierzehnten Jahrhundert gegründet und wurde zu einem beliebten Ort für Angler und Landwirte.
Das Zentrum sah nett aus, aus Zeitgründen keine Einkehr hier:
Blick auf Volendam
Auch hier gibt es Grachten, wir waren schließlich in den Niederlanden:
Eine Gracht in Volendam
Eine Gracht in Volendam
Nach einem letzten Blick auf den Hafen:
Abendliche Stimmung im Hafen von Volendam
verabschiedeten wir uns von der Stadt. Der Ausflug war kurzweilig und gelungen.
Unser nächstes Ziel war Enkhuizen, eine Gemeinde im Norden der niederländischen Provinz Nordholland. Sie liegt im westlichen Teil des Ijsselmeeres. Dort war es selbst am Morgen um halb elf noch nebelig:
Das Deck der MS nickoSPIRIT
Später wurde es klarer, und wir passierten einen Kanal:
Auf dem Weg von Amsterdam nach Enkhuizen
der über einer Autobahn verlief, was recht kurios ausgesehen hatte:
Auf dem Weg von Amsterdam nach Enkhuizen
Die Stadt Enkhuizen hatte am Ende ihrer Blütezeit im Jahr 1652 über 25.000 Einwohner und galt damit als Großstadt. Durch die zunehmende Handelskonkurrenz im In- und Ausland wurde sie danach ein „tote“ Stadt.
Heute lebt sie von Gartenbau und Tourismus.
Ich lief etwas am Hafen entlang:
Am Hafen in Enkhuizen
bevor ich das nahe am Hafen gelegene Drommedaris erreichte. Das ist ein ehemaliges Wehrtor und war das Eingangs-Portal für die Innenstadt für mich:
Drommedaris, das ehemalige Wehrtor von Enkhuizen
Danach überquerte ich die gleichnamige Drommedaris Zugbrücke:
Die Drommedarisbrug in Enkhuizen
Sie ist ein Nationaldenkmal, die um 1900 verengt wurde. Und sie ermöglicht den Schiffen den Zugang zum alten Hafen:
Der alte Hafen von Enkhuizen
wo sich die Altstadt wunderschön im Wasser spiegelte:
Blick auf Enkhuizen
Über die Spoorstraat-Brug:
Die Spoorstraat-Brug in Enkhuizen
lief ich zu der Brouwerij de Werf. Die Brauerei war ein Jahr zuvor mein Retter in der Not (es war kein Durst), obwohl ich außerhalb der Öffnungszeiten dort war. Ich sagte den Jungs damals zu, dass ich bei ihnen einkehren würde, wenn ich wieder im Ort bin. Versprochen ist versprochen:
Biertest in der Brouwerij de Werf in Enkhuizen
und erzählte die Story dem Chef. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, fand es aber „A funny Story“. Ich lobte ihn über seine Biere, die wunderbar und abwechslungsreich geschmeckt hatten. Der Geschmack war Welten von der Heineken-Plörre entfernt:
Biertest in der Brouwerij de Werf in Enkhuizen
Glück kann man nicht kaufen, dafür aber Bier.
Weiter ging die Fahrt zu der Hansestadt Kampen, auch „Rotterdam des Mittelalters“ genannt. Zu der Zeit war die Stadt die Handelsmetropole des Landes, und größer und mächtiger als Amsterdam. Der Koornmarktspoort dient heute noch als Stadttor:
Der Koornmarktspoort in Kampen
Hier findet man die landestypischen Grachten:
Eine Gracht in Kampen
Im Dorfkern liegt der Avenarius-Park:
Der Avenarius-Park in Kampen
benannt nach dem ersten Ehrenbürger der Stadt, dem Verleger Ferdinand Avenarius.
Es war nett dort spazieren zu gehen, mit tollen Wasser-Spiegelungen:
Der Avenarius-Park in Kampen
allerlei Tieren:
Gänse im Avenarius-Park in Kampen
und auch etwas zum Nachdenken:
Mahnmal im Avenarius-Park in Kampen
Auch die Geschichte von Deventer ist schnell erzählt. Sie liegt in der Provinz Overijssel, und somit nicht in Holland, aber selbstverständlich in den Niederlanden.
Die Bergkirche in Deventer war ursprünglich eine romanische Kreuzbasilika, wird aber nun zu Tagungen und Ausstellungen genutzt:
Die Bergkirche in Deventer
Dagegen dient die Lebuinuskirche noch als Gotteshaus. Sie ist die Hauptkirche der Stadt und war eine der bedeutendsten Kirchen im mittelalterlichen Bistum Utrecht. Ich musste sie biegen, um sie auf das Bild komplett darauf zu bekommen:
Die Lebuinuskirche in Deventer
Das neue Rathaus in Deventer (eröffnet im Jahr 2016) besteht aus dem alten historischen und der neuen Stadtverwaltung. Der Clou beim Neuen: Die Fenster des Gebäudes bilden ein Kunstwerk, als Vorlage dienten 2.264 Fingerabdrücke der Einwohner der Stadt, etwas weniger als ein Viertel der 10.000 Bewohner:
Das Rathaus von Deventer
Das Museum De Waag ist eines der ältesten Gebäude in den Niederlanden. Es wurde 1528 als Wiegehaus erbaut, Händler ließen dort ihre Waren von Kalibriermeistern überprüfen. 1915 wurde es zum Museum:
Das Museum De Waag in Deventer
Das Museum De Waag in Deventer
Als schöner Tages-Abschluss konnte ich den klasse Sonnenuntergang von Bord aus genießen:
Sonnenuntergang in Deventer
Sonnenuntergang in Deventer
Wir erreichten Zutphen, eine frühere Hansestadt. Sie passt zu mir: Schon im Mittelalter war sie bekannt als eigenwillig und originell. Sie wird weich ausgesprochen „Sütfen“, und nicht wie oft vermutet im harten Deutsch „Tsuttphen“. Seit dem 23. August 1944 hat sie den Titel „Heißester Ort der Niederlande“ mit damals gemessenen 38,6 Grad.
Am Morgen angekommen war dort eine wunderbare nebelige Stimmung:
Morgendliche Stimmung in Zutphen
Morgendliche Stimmung in Zutphen
Die Walburgiskerk ist die Hauptkirche der Stadt. Der älteste Teil vom Gotteshaus stammt aus dem 11. Jahrhundert, seit dem 16. Jahrhundert hat die Kirche ihr heutiges Aussehen:
Die Walburgiskerk in Zutphen
Zutphen wird auch „die Stadt der markanten Türme“ genannt. Es gibt mehrere großen Türme wie der „Wijnhuistoren“:
Die Altstadt von Zutphen
Im Weinhausturm war ab 1642 die Stadtwaage, eine Herberge, die Stadtwache und ein Weinhaus untergebracht. Heute sind dort noch das Wijnhuis, eine Wein-Probierstube und mehrere Restaurants untergebracht.
Es gibt in Zutphen aber auch viele kleinere Türme, wie der „Lange Zinni in Zutphen“:
Der lange Zinni in Zutphen
Als Verteidigung wurde an den Ufern des Flusses IJssel diese Kanone errichtet, aus Angst vor den Burgundern:
Die IJssel bei Zutphen
Ein strahlender Sonnenuntergang beendete den schönen Tag:
Sonnenuntergang in den Niederlanden
Koblenz sollte die in den vergangenen Jahren meistbesuchte Stadt von mir sein, durch die vielen Rhein-Kreuzfahrten. Fast jedes Schiff, das da vorbeifährt, legt in der Regel auch dort an. Somit kenne ich die Stadt in- und auswendig. Ok, wahrscheinlich etwas übertrieben. Mache ich oft. Bei mir darf es keine Buchstabensuppe sein, es muss der Wörtersee sein.
Auf der Festung Ehrenbreitstein, die mit einer Seilbahn leicht vom Zentrum aus zu erreichen ist, war ich bereits zweimal. Dadurch reichte mir ein Blick darauf:
Die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz
wie auch auf das deutsche Eck:
Das deutsche Eck und die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz
Das Brauhaus im Stadtkern ist ganz nett:
Bier im Altes Brauhaus in Koblenz
Dort löschte ich meinen Durst, und hatte zurück an Bord den schönen Sonnenuntergang nach der Abfahrt genossen:
Koblenz am Abend
Das deutsche Eck am Abend in Koblenz
Damals ahnte ich noch nicht, dass ich 55 Tage später wieder in der Stadt bin, und der folgende Besuch mein Lowlight des Jahres wurde. Fortsetzung folgt.
Zurück in Frankfurt am Main beendeten wir die schöne Fahrt, die größtenteils durch die Niederlande ging. Ich sah vieles Neues und Interessantes. Schade war, dass bei einigen Zielen die Zeit vor Ort etwas kurz war, aber ich kann auch verstehen, dass die Passagiere, die das erste Mal in den Niederlanden sind, den Schwerpunkt auf Amsterdam und Rotterdam legen wollen.
Riesenrad: Die Rassel
Vor Corona Zeiten war der Hochheimer Markt, der seit 1484 ein Jahrmarkt und Volksfest zugleich ist, einer der größten Jahrmärkte in Deutschland mit bis zu 600.000 Besuchern an den vier Markttagen. Er wird direkt vor meinem Wohnzimmer abgehalten, was zu kurzen Wegen bei den Besuchen, aber auch zu viel Lärm und Einschränkungen bei mir führt. Jahrzehnte war ich dem Trubel entgangen, und in einem Urlaub während dieser Tage geflohen. Das ist in Coronazeiten nicht nötig, er wurde 2020 und 2021 abgesagt.
Als kleinere Alternative wurde im Jahr 2021 ein Herbstmarkt abgehalten, mit viel weniger Ständen und Besuchern. Das Riesenrad wurde trotzdem aufgebaut:
Das Riesenrad auf dem Hochheimer Marktgelände
Dort wurden am Tag vor dem Beginn des Marktes drei Weinproben im stündlichen Abstand mit unterschiedlichen Winzern organisiert. Ich wählte bewusst den ersten am späten Nachmittag, da es bei dem Start noch hell war, und der Sonnenuntergang während der Fahrt inkludiert war.
Am Mittag gab es einen Sturm, es war sehr windig und ungemütlich. Eine Nachfrage bei den Betreibern hatte aber ergeben, dass ich mir keine Sorge machen soll, wir würden auf jeden Fall fahren.
Später vor Ort war ich über die geringe Anzahl der wartenden Mitfahrer überrascht, da die beiden anderen Fahrten ausgebucht waren. Letztlich waren wir nur achtzehn Gäste auf dem Rad, wir hatten mehr Platz als ein Kamel in der Wüste. Vielleicht stornierten auch einige wegen des Wetters, selbst schuld.
Das Riesenrad auf dem Hochheimer Marktgelände
Ich hatte eine Kabine für mich:
Das Riesenrad auf dem Hochheimer Marktgelände
aber auch Nachbarn in der nächsten Gondel, mit denen ich mich prächtig unterhalten hatte:
Zinnis neue Freunde auf dem Riesenrad in Hochheim
Leider bin ich kein Actionheld, und wagte mich nicht über die Streben zu denen. Ich denke, dieses wäre den Verantwortlichen auch nicht recht gewesen.
Die Ausblicke waren grandios, wie hier auf die Stadt Hochheim:
Blick auf Hochheim
Eines der Hochheimer Wahrzeichen, der Wasserturm, war gut zu erkennen:
Blick auf Hochheim und den Wasserturm
Auf diesem Gelände findet üblich der Markt statt:
Blick auf Hochheim und das Marktgelände
wie auch auf der anderen Seite:
Blick auf Hochheim und das Marktgelände
Der Höhepunkt der Aussichten war der Blick auf die Häuser, wo die Prominenz der Stadt wohnt. Insbesondere das Haus links auf dem Bild:
Blick auf Hochheim und Gebäude am Weiher
Der beginnende Sonnenuntergang sorgte für eine super Stimmung beim Testen der Weine:
Sonnenuntergang in Hochheim
Sonnenuntergang in Hochheim
und ich war rundherum zufrieden:
Zinnis Weinprobe auf dem Riesenrad in Hochheim
Zumal großzügig Wein nachgeschenkt wurde, und der Gastgeber Michael Hück vieles interessantes über seinen Wein zu erzählen hatte:
Primus Wein während der Weinprobe auf dem Riesenrad in Hochheim
Die nachfolgenden Gäste der nächsten beiden Fahrten hatten nicht so viel Glück. Es war dunkel und wenig zu sehen, und es war bitterkalt. Mir dagegen hatte es wunderbar gefallen.
Fulda: Die Flöte
2021 geht bei mir auch als das Jahr der Verwandtschaft-Suche ein. Ich hatte welche auf Helgoland und in Fulda. Wie sie noch gelebt hatten, war ich nie dort.
Die Suche auf Helgoland war im September erfolgreich bei einem Stopp auf dem Weg nach Island:
Rund um Island mit der MS HANSEATIC nature!Ich hoffte ähnliches auch in Fulda zu erleben, und sie zudem als die schönste Stadt Hessens gilt.
Wie fast immer bei mir lief es nicht wie geplant. Ich wollte mit der S-Bahn von meinem Heimatort Hochheim nach Frankfurt fahren, die reguläre Fahrzeit ist eine halbe Stunde. Aber bereits nach einer Station war Schluss mit Lustig. Der Zug war so faul wie ich nach einem Umtrunk, und blieb stehen. Wir warteten minutenlang, ohne dass etwas passierte. Minuten danach gab es eine nuschelnde Ansage, die niemand verstanden hatte. Das wurde dem Zugführer anscheinend mitgeteilt, denn etwas später war mit viel Mühe zu verstehen, dass der Stopp wegen einer Gleisstörung mindestens drei Stunden dauern würde. Bei der Bahn hat man öfter vorhersehbare Unvorhersehbarkeiten.
Nun gab es für mich zwei Alternativen: Zurück zu Fuß zu meiner Wohnung (leicht machbar) ohne Fulda zu sehen, oder das einzige Taxi zu nehmen, dass am Bahnhof stand. Spontan entschied ich mich für das Zweite, und war überrascht, dass niemand außer mir auf diese Idee gekommen war. Ich hätte (auch aus Kostengründen) die Fahrt mit anderen Passagieren geteilt, auf dem Weg zum Taxistand war aber niemand. Kurz nachdem wir abgefahren waren, ging bei dem Fahrer ein Anruf nach dem anderen von Fahrgästen ein, die dringend nach Frankfurt müssen. Pech gehabt, das nächste Mal impulsiver handeln, meine lieben Mitreisenden.
Endlich wurde ich befördert, mein berufliches Ziel war erreicht. Trotzdem verpasste ich meinen gebuchten Zug im Frankfurter Hauptbahnhof und wurde bei der Wartezeit auf den nächsten doppelt gedemütigt: Die einzige gefundene Bier-Bar im Bahnhof war geprägt mit Utensilien meines ewigen Fußball-Feindes, und die Zapfanlage war defekt. Ich bat um Verständnis, dass ich mein Getränk in der benachbarten Döner-Bude eingenommen hatte.
In der Stadt Fulda angekommen, wurde es nicht besser. Gebucht war ein Zimmer zum Innenhof im Hotel „Fulda Mitte“, da die Zimmer zur belebten Hauptstraße laut sein können. Ein paar Tage vorher gab es bei mir kurzfristig familiäre Probleme, und musste das Zimmer stornieren. Die Problematik war schneller als gedacht gelöst, und buchte wieder das Hotel. Aber nun war die Innenhof-Kategorie nicht mehr verfügbar. Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen, dass in dieser kurzen Zeit mir jemand das Zimmer weggeschnappt hatte. Ich vermutete eher ein IT-Problem (was es im Nachhinein sehr wahrscheinlich auch war), und buchte eine höherwertige Suite zur Hauptstraße. Ich schrieb dem Hotel, dass ich trotzdem Richtung Innenhof schlafen möchte, wenn dies nicht möglich sei, sollten sie mich bitte informieren.
Vor Ort wurde dies ignoriert. Ich könnte keinen Preisabschlag bekommen, diesen ich nie verlangt hatte, und die IT würde eine solche Lösung nicht zulassen. „Ich muss die gebuchte Suite nehmen“. Solche Sätze höre ich gerne, denn müssen tue ich gar nichts. Ich stornierte mündlich die Buchung, und ging wieder. Nach ein paar Meter war mir eingefallen, dass es vielleicht besser sei, bei dem Chaos-Laden eine Bestätigung in der Hand zu haben. Wieder im Hotel wurde mir mitgeteilt, dass die EDV so etwas nicht vorgesehen hat. Ich war mir vorgekommen wie in Absurdien.
Ich bin ja bald in Rente, vielleicht sollte ich den Computer-Entwicklern dort Nachhilfestunden geben. Dann mischte sich in den Pulk der Mitarbeiter jemand mit Fachwissen ein, und plötzlich lief es wie von mir gewünscht. Die Hardware des Hauses war in Ordnung, aber Software und Herz und Seele fehlten, in vielen Belangen. Der Architekt der Bar hat in seinem Leben wohl noch nie in einer gesessen. Oder auch: Wie sagt der Hesse, wenn er aus dem Kino kommt? Das war Blade!
Auf den Schreck musste ich erst einmal ein Bier trinken. Im nahe gelegenen „Hohmanns Brauhaus“ war es überhaupt nicht blöd, sondern in der Braustube gemütlich, mit einem Blick auf den Braukessel. Das Bier und das deftige Biergulasch schmeckten, und mein Tisch-Nachbar war freundlich, wir hatten schöne Gespräche. Wir verabredeten uns für den nächsten Morgen zum Frühstück dort, was auch sehr zu empfehlen ist. Ich mag diese Wort-Kombination überhaupt nicht, aber hier „stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis“.
Am nächsten Morgen wurde es endlich Zeit, die Stadt zu erkunden. Mein erster Anlaufpunkt war das Stadtschloss. Das barocke Gebäude wurde von 1706 bis 1714 als Residenz der Fuldaer Fürst-Äbte erbaut:
Das Stadtschloss von Fulda
Ein noch erhaltener Raum ist der Kaisersaal. Hier sind zeitweise Ausstellungen der Städtischen Galerie zu sehen:
Der Kaisersaal im Stadtschloss von Fulda
Der ehemalige Ankleideraum des Fürstabtes ist mit hunderten kleiner und großer Spiegel ausgestattet, kein Wunder, dass sich der Raum „Spiegelsaal“ nennt:
Der Spiegelsaal im Stadtschloss von Fulda
Die verschiedenen Klasseneinteilungen bei Airlines wurden hier im Schloss erfunden. Das Volk sitzt in der Economy-Klasse:
Economy-Class im Stadtschloss in Fulda
Der Mittelstand in der Business-Klasse:
Business-Class im Stadtschloss in Fulda
und der Adel in der First:
First-class im Stadtschloss in Fulda
Der Besuch vom Schloss war interessant und das Personal war nett und auskunftsbereit, es war eine kurzweilige Zeit dort.
Auch danach im Schlossgarten, der grünen Oase im Herzen der Stadt:
Der Schlossgarten in Fulda
Auch wenn sich anscheinend niemand um das Laub kümmerte. Fulda im Herbst: „Nobody kehrs“.
Fulda im Herbst: Nobody kehrs
Vielleicht wird das Laub auch für das jährlich stattfindende Blätterteig-Fest gesammelt.
Die Innenstadt war nichts für mich:
No Country for Old Zinni
so musste ich eine Lokalität außerhalb suchen, wo ich meinen Durst löschen kann. Elefanten können Wasser aus bis zu fünf Kilometer riechen. Das kann ich mit Bier. Dafür habe ich eine gute Nase, und wie hier das Lokal Wiesenmühle gefunden:
Die Wiesenmühle in Fulda
Das Personal war gut gelaunt und sympathisch dort. Auch wenn der Mann hinter der Theke seinen ersten Arbeitstag seit ein paar Wochen hatte, ich wäre da mies drauf. Das Lokal ist gemütlich eingerichtet, und das Bier schmeckte:
Bier in der Wiesenmühle in Fulda
Ich hatte Erfolg bei meiner Suche nach meiner Sippschaft. Mein Verwandter war Schreiner, und mein Tresen-Nachbar hat noch einen Schrank von ihm in seiner Wohnung. Er erzählte mir einiges über ihn, und die Schwester lebt noch. Da sie aber geheiratet hat, wusste er ihren jetzigen Namen nicht. Das war mir egal, ich war erfolgreich, und das Wissen hatte mir gereicht. Da die Schreinerei nicht mehr steht, hätte es auch wenig gebracht, dort hinzufahren.
Der Name Wiesenmühle ist Programm, die Lokalität hat noch eine Mühle im Betrieb, die mit 6,50 Meter Breite und einer Masse von 55 Tonnen über das größte Mühlrad Europas verfügt:
Die Wiesenmühle in Fulda
Der Spaziergang in den Fuldaauen direkt an der Mühle gelegen, machte Spaß:
In der Fuldaaue
Das war Natur pur:
In der Fuldaaue
Die Gegend fand ich klasse:
In der Fuldaaue
und hätte auch in Kanada oder anderen nördlichen Gegenden sein können:
In der Fuldaaue
Den Abend verbrachte ich in der Brauereigaststätte Felsenkeller Hochstift, ein gemütliches Lokal mit Bier aus der benachbarten Brauerei:
Bier in der Brauereigaststätte Felsenkeller Hochstift
Die Speisen lagen mir nicht, und viel Essen war noch nie meine Stärke, aber Bier kann ich. Es war trotzdem ein schöner Abend.
Am nächsten Morgen fuhr ich zufrieden wieder nach Hause. Die Fahrt war toll, die Stadt hatte mir gefallen, und die Suche nach meiner Verwandtschaft war erfolgreich. Was will man mehr!
A-ROSA: Das Akkordeon
Meine letzte Fahrt mit der einem Schiff von A-ROSA war vor vierzehn Jahren. Damals hatte mir es gefallen. Mich schreckte aber das später eingeführte Basis-Konzept an, Flusskreuzfahrten nur mit Übernachtung und Frühstück. Das erschien mir zu vieler Unruhe bei dem Service, welcher Passagier denn was gebucht hat. Das gilt aber nur auf ausgewählten Touren, und nicht auf meiner ausgesuchten Kreuzfahrt. So buchte ich erneut eine Fahrt zu den Niederlanden. Von Rotterdam aus hatte ich vor, die Stadt Gauda zu besuchen, und in Amsterdam endlich einmal das Anne-Frank-Haus und die Nachbarstadt Haarlem.
Am 17. November 2021 ging die Kreuzfahrt los. Ich fuhr mit dem Zug nach Köln, und hatte noch ausreichend Zeit bis zum Check-in. Diese nutzte ich zum Besuch des Brauhauses „Im Gaffel am Dom“. Dort war ich über die Bedienung entsetzt: Der Köbes war weder einer, der sich als König des Brauhauses fühlt, noch unfreundlich, pampig oder gar menschenverachtend. Er war ein guter Gastgeber, und nicht einer, bei dem jegliche Reaktion eines Kunden verkehrt ist. Geht doch. Dieses bewusste mürrische Spiel benötigt doch kein Mensch, wie ich es sonst mit ungeschultem Personal in der Kunst der Kunde-ist-König-Bedienung schon in der Stadt erlebt hatte, a la „Wat, noch ene Schnaps? Bei dingem rude Kopp?“
Genützt hat die Freundlichkeit nichts, ich war fast der einzige Gast im riesigen Brauhaus. Corona lässt grüßen:
Im Gaffel am Dom in Köln
Es wurde Zeit, zum Schiff zu gehen. Als ich am Bahnhof vorbeilief, fuhr zum gleichen Zeitpunkt der Shuttle-Bus der Reederei zum Schiff ab. Der Weg war so gering, ich war schneller zu Fuß dort.
Dort bezog ich meine Kabine, die mehr als ausreichend für mich war:
Meine Kabine auf der MS A-ROSA Flora
Ich lief etwas herum, unter anderem zum Oberdeck. Der Pool dort war geheizt, ich war trotzdem nie drin:
Das Deck auf der MS A-ROSA Flora
Überrascht war ich über den Salon. Zum ersten Mal bei einem Fluss-Kreuzfahrtschiff reichte der Platz nicht für alle anwesenden Passagiere. Ob das am „Fast-All-Inklusive“ System lag, dem guten Entertainer, oder eine Kundschaft, die jünger als sonst auf meinen Touren war, weiß ich nicht. Verdurstet war ich trotzdem nie.
Wir fuhren Richtung Rotterdam. Dort angekommen sah ich ein mir bekanntes Schiff, die MS Viva Tiara:
Die MS Viva Tiara im Hafen von Rotterdam
Da ahnte ich noch nicht, dass ich zwei Wochen später dort erneut ein Passagier sein werde.
Danach legten wir in Rotterdam an, in den westlichen Niederlanden in der Provinz Südholland an der Mündung des Rheins in die Nordsee gelegen:
Die MS A-ROSA Flora im Hafen von Rotterdam
Die Markthalle dort ist ein Pflichtbesuch, wenn man vor Ort ist:
Die Markthalle von Rotterdam
Sie ist eine Kombination aus Markthalle, Wohnungen, Lokale und Shopping-Center, und wurde im Jahr 2014 fertiggestellt. Königin Maxima eröffnete den ersten komplett überdachten Lebensmittelmarkt des Landes.
Das Gebäude ähnelt einem Flugzeughangar:
Die Markthalle von Rotterdam
Unter Einheimischen wird sie „de Koopboog“, der Einkaufsbogen, genannt. Ich war vor vier Jahren schon einmal dort und buchte einen kulinarischen Ausflug dorthin, mit vielen Proben von lokalen Produkten. Ich wollte die Stände, wo wir damals waren, wieder zu besuchen, ich fand aber keinen mehr davon. Mein Eindruck war, dass es mehr und mehr nun Billigläden gibt, ohne einen landesbezogenen Bezug.
Ich wäre froh, wenn ich mich täusche, befürchte es aber eher nicht. Denn es gibt Nachteile für die Pächter: Die Stände müssen täglich von morgens bis abends geöffnet sein, die Mietpreise sind hoch, und nicht jeder Händler will nur seinen Stand im Inneren haben.
Hoffen wir mal, dass in der Zukunft nicht alles dort nur Käse ist:
Alles Käse in der Markthalle von Rotterdam
Die Attribute der Stadt sind Kreativität und Dynamik, wie hier das Kubus-Würfel-Hostel:
Das Stayokay Hostel Rotterdam in Rotterdam
Und ausgefallenes, wie im Naturhistorischen Museum: Dort werden ausgestopfte Tiere ausgestellt, die unter besonderen Umständen zu Tode gekommen sind. Das Haus wurde dadurch zum Publikumsliebling.
Generell erscheint mir das Wohnen in der Stadt angenehm, hatte aber nur einen kleinen Ausschnitt gesehen:
Wohnen in Rotterdam
Der Oude Haven wurde im Jahr 1325 gebaut und ist der älteste Hafen in Rotterdam. Heute lädt dieser belebte Ort zu gemütlichen Augenblicken auf einer der Café-Terrassen ein. Das von 1897 bis 1989 erbaute elfstöckige Witte Huis (weiße Haus) ist hier das einzige Überbleibsel aus der Vorkriegszeit und der erste Wolkenkratzer der Niederlande:
Der alte Hafen in Rotterdam
Der Besuch von Gauda wurde mir von der Touristen-Information eher abgeraten. Ich dachte, es wäre ähnlich wie Edam (eine tolle Stadt), ist aber anscheinend nicht zu vergleichen. Da ich in den Niederlanden war, sollte ich mir lieber eine Windmühle anschauen.
Die „De Distilleerketel“ liegt nicht im Zentrum, ist aber noch gut zu Fuß zu erreichen:
Die Windmühle De Distilleerketel in Rotterdam
Die Windmühle De Distilleerketel in Rotterdam
Die Windmühle De Distilleerketel in Rotterdam
Auch die Umgebung der Mühle ist interessant anzuschauen. Der Delfshaven wurde früher für den Fischfang, Walfang und Schiffbau benutzt:
Der Delfshaven in Rotterdam
Heute ist er der letzte verbliebene Ort in der Stadt, wo das alte Holland lebt:
Der Delfshaven in Rotterdam
Und die „Stadsbrouwerij De Pelgrim“, die einzige städtische Brauerei der Stadt, ist in diesem Viertel sehr zu empfehlen. Die Bier-Auswahl las sich schon einmal vielversprechend an:
Bierauswahl in der Stadsbrouwerij De Pelgrim in Rotterdam
und das, was serviert wurde, schmeckte:
Die Stadsbrouwerij De Pelgrim in Rotterdam
Ich lief zurück zum Schiff, und hatte erneut Durst. Ein Jahr zuvor war ich in der „Palmboompjes pop-up Bar“, die direkt an der Schiffsanlegestelle liegt. Sie war absolut hipp:
Die Palmboompjes pop-up Bar in Rotterdam, 2020
Das war klasse dort und es war jede Menge los. Mein Bild oben wird von den Verantwortlichen heute noch (und nicht mit mir abgesprochen) auf der Webseite benutzt, obwohl das Lokal mittlerweile geschlossen ist:
Die Palmboompjes pop-up Bar in Rotterdam, 2021
Das war von Anfang an auch so geplant, wie der Name „pop-up“ auch sagt. Aber die Inhaber wollten das Unternehmen länger öffnen als sie konnten, Corona hatte das aber nicht zugelassen.
So setzte ich mich auf das Oberdeck der A-ROSA Flora, und trank mein Bier dort nach dem Motto:
A white beer a day takes the doctor away
Weizenbier auf der MS A-ROSA Flora in Rotterdam
und schaute auf den Hafen dabei:
Blick auf Rotterdam
Rotterdam ist cool, die internationale Metropole gefällt mir.
Am nächsten Morgen erreichten wir den Hafen von Amsterdam:
Der Hafen von Amsterdam
und legten dort wie immer in der Nähe der Innenstadt dort an:
Die MS A-ROSA Flora in Amsterdam
Dieses Mal hatte ich ein Ticket für das Anne-Frank-Haus für den Vormittag online erworben, und machte mich zu Fuß auf den Weg dorthin.
Ich war wieder an Grachten vorbei gekommen:
Eine Gracht in Amsterdam
Eine Gracht in Amsterdam
Nur in so ein Ausflugsboot würden mich keine hundert Pferde hineinbekommen:
Mit dem Ausflugsboot unterwegs in den Grachten von Amsterdam
Da im Vorfeld gebucht, konnte ich ohne mich anzustellen umgehend das Anne-Frank-Haus betreten:
Das Anne-Frank-Haus in Amsterdam
Hier versteckte sich Anne Frank vor den Nazis, und schrieb ihr berühmtes Tagebuch. Man erfährt dort viel über den Lebenslauf eines gewöhnlichen Mädchens in außergewöhnlichen Umständen. Das Haus ist didaktisch gut aufgebaut, und gleichzeitig interessant und doch beklemmend.
Es gilt hier ein Fotografie-Verbot (das von anderen Besuchern nicht immer eingehalten wurde), von mir gibt es keine Bilder.
Nach der Besichtigung ging ich wieder in das aus dem Vorbesuch bekannte Café um die Ecke, und bestellte mir einen Paar-Bier-Eimer:
Paar-Bier-Eimer in Amsterdam
nahm mir danach ein Fahrrad:
Ein Blumen-Rad in Amsterdam
und fuhr zum nahegelegenen Houseboat-Museum, das sich auf dem ehemaligen Frachtschiff „Hendrika Maria“ befindet:
Das Houseboat-Museum in Amsterdam
Das Boot wurde in 1914 gebaut. Im ehemaligen Frachtraum befindet sich der Wohnraum:
Leben in einem Hausboot in Amsterdam
und der Schlafraum:
Leben in einem Hausboot in Amsterdam
Der Initiator Vincent van Loon eröffnete das Museum, so dass die Öffentlichkeit nun die Möglichkeit hat, zu sehen, wie man auf einem Hausboot lebt. Was die Probleme sind und wie warm/kalt/hell/dunkel so ein Leben ist. Mir hatte es gefallen, was etwas Neues für mich, informativ, und die Crew war sehr freundlich.
Meine nächste Erfahrung war, wie es sich in einem Fahrrad-Land lebt. Am Bahnhof werden tausende davon abgestellt, ein Wunder wie jeder das Richtige nach der Rückkehr findet:
Fahrräder in Amsterdam
Haarlem ist kein Stadtteil von New York, sondern eine Stadt in der Provinz Nordholland. Bislang hatte ich nur Gutes darüber gelesen, sie wäre ein echter Geheimtipp. Mit der Bahn ist sie aus leicht und schnell zu erreichen, die Anreise kann nicht einfacher sein. Vom Hauptbahnhof Amsterdam fahren circa alle 10 Minuten Züge zum Bahnhof Haarlem. Von dort aus lief ich in die Innenstadt, und war nicht gerade überraschend für mich an Grachten vorbeigekommen
Eine Gracht in Haarlem
Eine Gracht in Haarlem
Das größte Gotteshaus der Stadt ist die Grote Kerk genannte St.-Bavo-Kirche. Im Jahr 1578 wurde an dieser Kirche die Reformation eingeführt, heute ist sie eine evangelisch-unierte Pfarrkirche. Sie war mein erstes Ziel in Haarlem:
Die St.-Bavo-Kirche in Haarlem
Ich schaute eindrucksvoll auf die beiden Türme, denn mein Plan war, von oben die Aussicht zu genießen. Das Wetter dazu passte:
Die St.-Bavo-Kirche in Haarlem
Es gibt Zeitfenster für die Besteigung, bei dem ersten möglichen nach meinem Eintritt in das Gotteshaus war ich der Einzige, der die 275 Stufen bewältigten wollte:
Zum Turm der St.-Bavo-Kirche in Haarlem
Ich war an den Glocken vorbeigekommen, und froh zu einer Zeit da zu sein, wo sie nicht geläutet hatten:
Die Glocken der St.-Bavo-Kirche in Haarlem
Und in der Tat war der Ausblick grandios, die Mühe hatte sich gelohnt:
Blick auf Haarlem
Blick auf Haarlem
Blick auf Haarlem
Nach der Besteigung spazierte ich zum Marktplatz:
Der Marktplatz von Haarlem
und kehrte in der Zini-Bar ein, ein Muss bei dem Namen:
Zinni in der Zini-Bar in Haarlem
Langsam wurde es dunkel, und die Lichter der Stadt spiegelten sich schön in den Grachten:
Eine Gracht am Abend in Haarlem
Eine Gracht am Abend in Haarlem
Eine einfache Formel: Haarlem = Amsterdam um das Sechsfache verkleinern und die Anzahl der Touristen durch Zehn teilen. Herrlich.
Die Hauptverkehrs-Straßen Richtung Bahnhof waren bereits Mitte November auf Weihnachten eingestellt:
Haarlem am Abend
Haarlem ist eine wirklich tolle Stadt, und bei meinem nächsten Besuch von Amsterdam bin ich wieder dort. Ich habe noch längst nicht alles gesehen. Die Stadt hat eine einzigartige Mischung aus Flair und Tradition, und die Gewissheit, dass die Welt noch nicht komplett von den „Big Player“ kontrolliert wird.
Nachdem ich mich von Amsterdam verabschiedet hatte, war mein kurzer Ausflug auch schon wieder beendet:
Amsterdam am Abend
Ich fand die Fahrt klasse, und hoffe, nicht wieder vierzehn Jahre auf eine Kreuzfahrt mit der A-ROSA warten zu müssen.
TIARA: Die Trompete
Das Rheinland anstatt Antarktis, noch zwei Wochen vor der Reise Anfang Dezember hätte ich das nicht gedacht. Da war ich noch auf der MS HANSEATIC inspiration auf einer Kreuzfahrt in der Antarktis gebucht. Eine Woche vor dem Abflug hatte ich aber so große private Probleme, so dass ich mit schwerem Herzen die Reise absagen musste. Ich sparte zwar jede Menge Geld dadurch, weil ich unbezahlten Urlaub dafür beantragt hatte, plus die Reisekosten selbst. Ich war aber trotzdem traurig darüber. Egal, eine Ruhe hätte ich nicht gefunden, und das Ziel läuft ja nicht weg.
Den letzten bezahlten Urlaubstag in 2021 wollte ich trotzdem ausnutzen, und buchte eine viertägige Fluss-Kreuzfahrt mit der MS VIVA Tiara zum Rheinland. Auch weil Königswinter angelaufen wurde, ein neues Ziel für mich.
Der Startpunkt war am 3. Dezember 2021 in Düsseldorf, wo ich angenehm und schnell von meinem Heimatort aus mit der Bahn war. Es war noch genug Zeit bis zur Abfahrt, und lief wie bereits zweimal vorher bei einer Kreuzfahrt vom Bahnhof zu der Brauerei Schumacher, auf halbem Weg zum Rhein gelegen. Es war dort so angenehm wie immer. Ein Matrose hat in jedem Hafen seine Braut, ich meine Kneipe.
Die magischen drei Worte „Noch ein Bier“ sind hier nicht nötig:
Altbier bei der Brauerei Schumacher in Düsseldorf
Der Köbes bringt, wie in der Stadt üblich, solange ein neues Bier, bis man abwinkt.
Danach fuhr ich zum Schiff, und bezog meine Kabine:
Meine Kabine auf der MS VIVA TIARA
und schon ging es Richtung Koblenz. Viva hat im Gegensatz zu A-ROSA ein „echtes“ All-inclusive. Hier ist wirklich alles inbegriffen, selbst Champagner:
Getränke auf der MS VIVA TIARA
Der Salon ist nett eingerichtet, da lässt es sich angenehm aushalten:
Der Salon auf der MS VIVA TIARA
Wie so oft, nach einem Höhepunkt kommt ein Loch und Tiefpunkt, wie auch hier. Wir lagen vor Koblenz, und hatten schlechtes Wetter an Bord:
Die MS VIVA TIARA in Koblenz
Gegenüber dem Schiff liegt das preußische Regierungsgebäude. Es war der Sitz der preußischen Regierung für den Regierungsbezirk Koblenz:
Das Preußische Regierungsgebäude in Koblenz
und in der Nähe das Sandsteinrelief „Die gute alte Zeit“:
Das Sandsteinrelief „Die gute alte Zeit“ in Koblenz
der ich später auch nachweinte.
Das war es schon mit den gesehenen Sehenswürdigkeiten, bei dem Wetter machte es keinen Spaß herumzulaufen. Mein Plan war, das Weindorf zu besuchen, ein dörflich gestalteter Gastronomiebetrieb.
Aber ab dem Tag meines Besuches gab es in Rheinland-Pfalz die 2G+ Lösung, also vollständig geimpfte (oder genesen) plus ein Test. Geschützt war ich, und eine Überprüfung wollte ich mir an Bord geben lassen, die hatten aber nicht die Mittel, um das zu bestätigen. In der Stadt gab es nicht viele Alternativen, vor dem Prüfzentrum in der Innenstadt standen ganz grob geschätzt 578 Personen an. Für die zwei Bier, die ich trinken wollte, war es keine Alternative, mich da anzustellen. Mir hatten die Gastronomie-Betreiber leidgetan, an einem Adventswochenende und Weihnachtsmarkt-Zeit waren alle Betriebe verwaist. Schade. Es blieben nur die Alternativen „Zinni: Wir fahr'n nach Lodz“, oder „Koblenz: Das Schweigen der Kenner“.
Mit einem Blick auf die Festung Ehrenbreitstein:
Die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz
verabschiedete ich mich von der Stadt, und konnte an Bord die verpassten Getränke nachholen. Die Crew hatte sich einiges einfallen lassen, um uns Passagiere zu verwöhnen. Wie hier diese Glühwein-Aktion:
Glühwein auf der MS VIVA TIARA
und dabei auf den Rhein zu schauen:
Blick auf den Rhein, gesehen von der MS VIVA TIARA aus
Blick auf den Rhein, gesehen von der MS VIVA TIARA aus
Blick auf den Rhein, gesehen von der MS VIVA TIARA aus
Ich fühlte mich pudelwohl in Koblenz an Bord:
Zinni auf der MS VIVA TIARA
und nach diesem schönen Sonnenuntergang war das traurige Koblenz vergessen:
Sonnenuntergang, gesehen von der MS VIVA TIARA aus
In Königswinter war ich noch nie, und wusste auch nicht viel von der Stadt. Mit Schiff und Bahn war ich schon oft durch oder vorbeigefahren, das war es. Das Schloss Drachenburg hatte mir gefallen, dort wollte ich hin, nachdem die MS VIVA TIARA dort angelegt hatte.
Die MS VIVA TIARA in Königswinter
Da es für das Publikum erst um 11 Uhr öffnet, und wir viel früher in der Stadt angelegt hatten, lief ich zuerst etwas planlos herum. Unter anderem am Rathaus vorbei, das aus mehreren Gebäuden besteht:
Das Rathaus von Königswinter
Und an diesem aus dem Jahr 1748 stammende Wohnhaus:
Das Lebkuchenhaus von Königswinter
Das schöne und liebevoll gepflegte Fachwerkgemäuer, hat Ende 2021 einen besonderen Blickfang bekommen, der Nachbarn wie Besucher begeistert. Und keine Angst, da wohnt keine Hexe drin.
In dem Moment, wo das Sea Life Aquarium eröffnete, lief ich dort vorbei. Da keine Warteschlange war, entschloss ich kurzfristig das zu besuchen. In so etwas war ich schon ewig nicht mehr. Und bereits nach einigen Minuten hatte ich einen neuen Freund, ein Axolotl. Die stammen aus Mexiko, sind Amphibien, und bleiben im Larvenstadium. Einzelne verlorene Gliedmaßen wachsen einfach wieder nach. Das macht sie für die Forschung interessant, aber auch für mich. Ich fand den Kerl klasse:
Ein Axolotl im Sea Life in Königswinter
Die Anlage hatte mir gefallen. Es gab natürlich viel Fisch zu sehen:
Fische im Sea Life in Königswinter
auch Haie:
Haie im Sea Life in Königswinter
und ET. Auf dem Bild unten in der Mitte:
ET im Sea Life in Königswinter
Ich hätte länger bleiben können, hatte aber im Vorfeld mir ein Taxi zum Schloss bestellt. Für die vorhandene Freizeit vor Ort wäre es mit einem Auf- und Abstieg zu Fuß knapp geworden. An der Adresse des Unternehmens angekommen sah ich aber weder ein Taxi noch ein Büro. Nachdem ich mich telefonisch gemeldet hatte, war der Fahrer schnell da, woher auch immer. Das hatte ich so auch noch nicht gehabt.
Ganz nach oben zum Schloss durfte er nicht fahren, ich hatte die Qual und die Wahl, welches Tier ich für den Transport nehmen wollte:
Reittiere zum Drachenfels in Königswinter
Natürlich war ich gelaufen. Nun stand ich vor dem Schloss vor verschlossenen Gittern, und konnte das Gebäude nur sehr eingeschränkt sehen:
Schloss Drachenburg in Königswinter
Entweder wurden die Öffnungszeiten nachträglich geändert, oder vermutlich eher war ich der Esel, und hatte falsch geschaut.
Das war aber nicht weiter tragisch, da es auf dem Drachenfels noch viel mehr zum Anschauen gibt. Zuerst den Blick auf das Schloss Drachenburg, dass ich besuchen wollte:
Schloss Drachenburg in Königswinter
Es wurde von 1882 bis 1884 im Stil des Historismus als Wohnsitz für einen Finanzfachmann gebaut, der nie in dem Schloss wohnte. 1986 wurde es unter Denkmalschutz gestellt. Von 1995 bis 2010 wurde es in Anlehnung an den ursprünglichen Zustand restauriert.
Ich lief weiter bergauf, und sah in Beton eingelassene Anker:
Anker gegen das Abrutschen von Felsen am Drachenfels in Königswinter
Sie dienen der Burgruine Drachenfels auf der anderen Seite des Hügels gelegen gegen das Abrutschen von Felsen. Verblieben sind die Reste einer Höhenburg, die 1138 begonnen und 1149 fertiggestellt wurde:
Die Burgruine Drachenfels in Königswinter
Anliegend ist ein modernes Gebäude, das eine Eventlocation ist:
Die Burgruine Drachenfels und die Eventlocation DRACHENFELS in Königswinter
Von der Aussichtsterrasse gab es tolle und unterschiedliche Aussichten, keine Bäume oder Gebäude behindern den Blick auf den Rhein:
Blick auf den Rhein in Königswinter
Die beiden schauen anscheinend schon etwas auf den Rhein:
Blick auf den Rhein in Königswinter
Die ehemalige Hauptstadt der nicht mehr existierenden Abkürzung BRD, Bonn, war gut zu sehen:
Blick auf Bonn von Königswinter aus
Selbst der Kölner Dom und der Fernsehturm der Stadt waren zu sehen, die Suche sollte nicht schwer sein:
Suchbild: Finde den Kölner Dom und den Fernsehturm!
Und ein Blick auf das Siebengebirge:
Blick auf das Siebengebirge in Königswinter
Das überraschend nicht aus sieben Gebirgen besteht, sondern aus circa fünfzig Bergen und Anhöhen.
Die Entstehung der Bezeichnung ist nicht eindeutig geklärt, es gibt drei Thesen:
- Sieben Berge, die man je nach Blickrichtung erkennen kann. Vom Kölner Dom aus sind diese sieben Berge deutlich auszumachen.
- Die Zahl sieben steht häufig für Gesamtheit, wie auch die Siebensachen.
- Die Sieben kann auch aus dem ripuarischen Wort Siefen entstanden sein, das ein feuchtes Bachtal bezeichnet.
Wie auch immer die Lösung ist, bis mein Taxi zum verabredeten Zeitpunkt gekommen war, hatte ich noch Zeit für einen Spaziergang:
Ein Haselnussbaum in Königswinter
und ein schnelles Bier in dem Restaurant Felders am Winzerhäuschen mit diesem schönen Motto:
Wer diesen schönen Ort gefunden,
darf genießen frohe Stunden:
Tolle Aussicht auf den Rhein,
dazu ein gutes Gläschen Wein,
und was Leckeres zu essen -
alle Sorgen sind vergessen.
Felders am Winzerhäuschen in Königswinter
Wenn ich auch nur kurz dort war, mir hatte es in dem Lokal gut gefallen. Gemütlich eingerichtet, nette Bedienungen, und das wichtigste: Das Bier schmeckte (mein erstes Kölsch aus einem 0,5 Liter Glas). Ich wäre gerne länger geblieben, aber das Taxi stand pünktlich bereit zur Rückfahrt zum Schiff.
Königswinter fand ich klasse, und hoffe, dort noch einmal hinzukommen.
Die letzte kurze Etappe dieser Kreuzfahrt brachte uns nach Köln:
Der Kölner Dom in der Nacht
Wir lagen am Gebäude der Europäischen Union für Flugsicherheit:
Das Gebäude der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA) in Köln
Ich lief Richtung Dom:
Der Kölner Dom
um ihn mit meiner Art abzulichten:
Der Kölner Dom nach Art des Zinnis
Mit Stammlokalen auf Kreuzfahrten habe ich es mittlerweile. Weil es mir im Gaffel am Dom das letzte Mal so gut gefallen hatte, kehrte ich auch dieses Mal dort wieder ein. Mit gewohnten 0,2 Liter Gläsern:
Kölsch im Gaffel am Dom in Köln
und kehrte das vorerst letzte Mal zur MS VIVA TIARA zurück:
Die MS VIVA TIARA in Köln
Ich verabschiedete mich von der souveränen Kreuzfahrt-Direktorin Anita, und fuhr mit den Schweizerischen Bundesbahnen von Köln nach Mainz. Mit Weizenbier aus der Schweiz, und den entsprechenden Preisen:
Schweizer Bier bei der Deutschen Bahn Richtung Köln
Dieses Mal hieß es „das Weizen“ bereits am Morgen, und nicht wie sonst am Tag „der Weizen“.
Der Schlusssatz meines musikalischen Reise-Quintetts: Ich hoffe, dass der Bericht gefallen hat. Das war es mit meinen Trips im Corona Jahr 2021. Zwischen Weihnachten und Silvester nicht zu verreisen, ist nicht schlimm. Zwischen Silvester und Weihnachten nicht zu verreisen, DAS ist schlimm. Und dass der alte Wahnsinn wieder zurückgekehrt ist.
Nach einem schleppenden Start, bedingt durch Corona und andere Umstände, war das zweite Halbjahr zufriedenstellend, wie in 2020. Ich hoffe demnächst auf einen ganzjährigen positiven Standard, aber nicht aus Testergebnis-Seite. Schade war, dass ich zwei Kreuzfahrten (Mittelmeer und Antarktis) absagen musste, diese aber nicht aus Covid19-Gründen.
Ich war zu diesem Zeitpunkt sehr gespannt, was mich im Jahr 2022 erwartet. Meine 47 Jahre langes Arbeitsleben (darunter fast 45 im gleichen Unternehmen) beende ich im März. Wenn es die privaten Umstände und die Pest es zulassen, habe ich vor viel unterwegs zu sein, und darüber ausgiebig wie gewohnt zu berichten. Ob mir das irgendwann zum Halse heraushängt, kann ich mir eventuell vorstellen, hoffe es aber nicht. Alternativen habe ich geplant, unter anderem selbst Bier brauen. Ein Bekannter hatte dies nach seinem Ruhestand gemacht, das Ergebnis hatte sich schmecken lassen. Ich gebe frühzeitig Bescheid, ob und ab wann das Zinni-Bräu im Handel ist.
Übrigens: Normal sein hatte ich nie vor. Alles Gute für die Zukunft wünscht euch Gerald.
Zinni