Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

Zinni Online:

Bilder und Reiseberichte rund um die Welt

Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

Erstes Thema | Vorheriges Thema | Nächstes Thema | Letztes Thema | Zurück zum Index


Eine heiße iberische Nummer: „I am (not) Sailing“

Mit dem Motorsegler MS Panorama II unterwegs in Portugal und Spanien

Die Nationalflagge von Portugal
Die Nationalflagge von Portugal

Die Nationalflagge von Spanien
Die Nationalflagge von Spanien


Vorwort: Ich habe bei der Entwicklung der Berichte auf diesen Seiten meine technischen Grenzen erreicht, denn die manuelle Erstellung mit HTML Codes ist sehr aufwendig. Dafür benutze ich nun eine Weblog-Software. Dieser Bericht ist Smartphone-optimiert auch hier zu lesen, wie alle anderen auch auf Zinni-Online:

Dieser Bericht auf „Zinni auf Reisen“


Inhaltsverzeichnis:

„Segellos durch die Nacht“ ab Lissabon

„Segellos durch die Nacht“ ab Lissabon


Die erste Segeltour meines Lebens habe ich nicht gerade in guter Erinnerung. Das Boot war zu klein, die Kabine zu eng, die Privatsphäre war bei null, und der Wind zu stark. Obwohl die Fische nie von mir gefüttert wurden, fühlte ich mich nicht wohl an Bord, und war für jeden Landgang froh. Das wurde abgehakt, und andere Beförderungsmittel für nachfolgende Reisen gewählt. Wenn im Radio Rod Steward sein Sailing-Lied trällerte, wechselte ich den Kanal.

Auf der Suche nach Zielen, um Europa wiederzuentdecken, wie so oft bei mir in der letzten Zeit, fand ich eine Kreuzfahrt von Lissabon in Portugal nach Málaga in Spanien:

Bildquelle: SeaTravel HAM Kreuzfahrten GmbH © 2017
Bildquelle: SeaTravel HAM Kreuzfahrten GmbH © 2017

Ich registriere zuerst nicht, dass die S/C Panorama ein Segelschiff ist. Nach der anfänglichen Euphorie (vor allem, weil in Gibraltar angelegt wird, wo ich noch nie war und immer mal hinwollte) war die Skepsis gekommen. Da dieses Segelboot in allen Kategorien sich um Welten von dem Kutter beim ersten Segeltörn unterscheidet, gab Zinni sich in Gefahr und buchte die Reise.

Das Programm sah zwei Tage in Cádiz vor, bei einem davon war der Besuch von Sevilla vorgesehen. Da ich ungern einen Ausflug buche, wollte ich einem Tipp folgen, und in der andalusischen Hauptstadt übernachten bei eigener Anreise. Das redete mir der Veranstalter schnell wieder aus, bei Segelschiff-Kreuzfahrten kann sich schnell eine Routenänderung ergeben, und da möchte niemand auf einen „Zinni aus Sevilla“ warten.

Wie schnell dies Realität werden konnte, spürte ich zwei Tage vor der Anreise. Ich hatte eine Benachrichtigung erhalten, dass Lissabon wegen „Extremely bad weather forecast“ nicht angefahren werden konnte. Der Start der Tour war nun der geplante erste Halt Portimão in Portugal, von Lissabon aus geht es mit dem Bus dorthin. Ich war alles andere als enttäuscht, und sah nur Vorteile. Anstatt über Nacht Segeln ausgehen zu können und morgens früher auf Tour gehen fand ich gut.

Ich flog am 1.9.2017 morgens mit der Lufthansa nach Lissabon. Trotz fast voller Auslastung schaffte ich wieder eine Dreier-Reihe für mich zu bekommen, was für einen sehr angenehmen Aufenthalt an Bord sorgte. Trotzdem wunderte ich mich beim Blick auf die Handy-Uhr, dass die Zeit an Bord nicht herumging, und noch neunzig Minuten zu fliegen waren. Kurz danach wurden die Anschnallanzeigen aktiviert, ich hatte vergessen in den Flugmodus zu schalten und die Uhr hatte sich automatisch auf portugiesische Uhrzeit umgestellt. Die Ausblicke auf die Stadt während der Landung waren spektakulär, und machten Lust auf den Besuch der Stadt:

Anflug auf Lissabon
Anflug auf Lissabon

Anflug auf Lissabon
Anflug auf Lissabon

Mich empfing strahlender Sonnenschein in Lissabon, niemand kann dabei denken, dass wegen schlechten Wetter kein Segelschiff fahren kann. Lag wohl an den Winden. Die Stadt war mein erstes Urlaubsziel (ist geschätzt ein Jahrhundert her), dass ich allein bereist hatte. An der Größe des Flughafen-Terminals merkte ich, dass die Zeiten sich geändert haben. Nachdem mein Taxifahrer (der insgeheim wohl ein Formel-1 Fan ist, wie er gefahren war, und ein Taxameter-Betrüger war, was ich leider zu spät entdeckte) mich zum gebuchten Hotel „Fortecruz“ beförderte, konnte ich leider noch nicht einchecken. Groß etwas zu unternehmen in den winterlichen September-Klamotten aus Deutschland hatte ich keine Lust, setzte mich in ein Straßencafé, und trank einheimische Biere mit skurrilen Namen wie Red Zeppelin Red und 6,5 Prozent Alkoholanteil:

Biere in Lissabon
Biere in Lissabon

Obwohl sie wunderbar den Durst löschten, war ich froh, anschließend mein Zimmer beziehen zu können. Trotz zur Hauptstraße gelegen war es still wie in einer Kirche, geräumig und ein riesiges Bett, der Aufenthalt war angenehm dort. Nach einer kurzen Ruhephase machte ich mich auf, die Stadt zu erkunden. Nach meiner ersten Einschätzung (und allen anderen weiteren) waren schätzungsweise 100 x mehr Touristen unterwegs als bei meinem ersten Aufenthalt dort. Der Massentourismus ist in Lissabon (wahrscheinlich mit bedingt durch Ryanair & Co) angekommen, gerade auch in der Alfama, der Altstadt.

Blick auf die Alfama in Lissabon
Blick auf die Alfama in Lissabon

Für den Trubel hatte ich keine Lust, und zog mich schnell zum Bairo Alto durch, dem Ausgehviertel:

Das Ausgehviertel Bairo Alto in Lissabon
Das Ausgehviertel Bairo Alto in Lissabon

Der Restaurant-Besuch wurde ein Flop, das Kalbskotelett war weder zu schneiden geschweige denn essbar. Als ich beschlossen hatte, diese Lokalität als Touristenfalle zu bezeichnen, wurde ich umgehend Lügen gestraft. Der Kellner berechnete mir nur das Bier, und wollte wissen, warum ich fast nichts gegessen hatte. Wir fanden eine Lösung, mit der wir beide leben konnten, und verabschiedeten uns mit Händedruck. Als in einem Pub meinetwegen noch live ein WM-Qualifikations-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gezeigt wurde, war der Abend doch noch gerettet.

Gute Nacht Lissabon
Gute Nacht Lissabon

Der Bus zur Algarve ging erst um vier Uhr Nachmittag, genug Zeit sich die Stadt vorher noch einmal anzuschauen. Beim Landeanflug sah ich den Turm von Belém, da war ich bei meinem Erstbesuch und wollte wieder hin. Nach dem Blick auf die Warteschlangen:

Der Turm von Belém in Lissabon
Der Turm von Belém in Lissabon

Warteschlange für den Turm von Belém in Lissabon
Warteschlange für den Turm von Belém in Lissabon

reichte mir der Blick von außen, ich wollte meine Kreuzfahrt pünktlich erreichen.

Fast neben dem Turm steht das „Denkmal für die Veteranen von Übersee“ zur Erinnerung der gefallenen portugiesischen Soldaten des portugiesischen Kolonialkriegs. Das war neu für mich, der Grundstein für das Denkmal wurde erst im Jahr 1993 gelegt. Vor meiner Mittagsrast standen dort pflichtbewusste und standhafte Soldaten, die das Denkmal bewachten. Nach dem Essen waren sie verschwunden, etwas Böses angestellt hatte ich trotzdem nicht.

Das Denkmal für die Veteranen von Übersee in Lissabon
Das Denkmal für die Veteranen von Übersee in Lissabon

Anschließend lief ich die selbst ausgetüftelte „Lissabon zu Fuß in zwei Stunden“ Tour:

Eine Fassade in Lissabon
Eine Fassade in Lissabon

Der Praça do Comércio in Lissabon
Der Praça do Comércio in Lissabon

Der Praça do Comércio in Lissabon
Der Praça do Comércio in Lissabon

Der Elevador de Santa Justa in Lissabon
Der Elevador de Santa Justa in Lissabon

Der Rossio in Lissabon
Der Rossio in Lissabon

Die mit Besuch der absolut wichtigsten Sehenswürdigkeit der Stadt enden sollte, dem Biermuseum. Leider war es geschlossen.

Das Biermuseum von Lissabon
Das Biermuseum von Lissabon

Im Bus der als 2 ½ stündigen angekündigten Fahrt war viel Platz, wir waren nur 27 gebuchte Passagiere auf der Kreuzfahrt. Gut für uns Gäste, aber wohl eher schlecht für die Reederei. Es war eher langweilig als amüsant, zu sehen gab es außer Autobahn nichts. So war ich froh, nach mehr als vier Stunden endlich auf der MS Panorama angekommen zu sein. Nach einer Einweisung und Sicherheitsübung startete die Tour. Zu unserer aller Überraschung wurden die Segel nicht gesetzt, dazu wäre das Wetter ungeeignet (smell waves).

Weiter mit: „In the Summertime“ in Portima


Zinni Online

Zurück zum Index