Zinni Online: |
|
Die Nationalflagge von Portugal
„In the Summertime“ in Portimão |
Die Stadt Portimão hat eine hochinteressante Homepage, auf der man allerhand imposante Informationen lesen kann. Zum Beispiel „Vielen lokalen Restaurants bietet man den Besuchern vor der Abgabe der Bestellung an, die vielfältigen Imbisse zu erproben“ oder „Die Vertreterinnen des schönen Geschlechts brauchen für die Zeit der Erholung, auf die Absätze zu verzichten“. Mit derlei Wissen gespickt nahm ich erst einmal an einem Ausflug zum Castelo dos Mouros teil, welches durch seine roten Sandsteine auffallen soll.
Wir waren nur ein paar Gäste im Bus, es war genug Platz, und Drängelei war ein Fremdwort. Der erste Stopp war ein Ausblick auf die Stadt in der Algarve mit ihren elftausend Einwohnern und die Burg Castelo dos Mouros (auf Deutsch Maurenkastell). Die roten Mauern bildeten einen tollen Kontrast zu den weißen Häusern der Stadt:
Blick auf Silves und seiner Burg
Silves wird auch die „Stadt der Störche“ gemeint und es war nicht schwer herauszufinden warum. Leider ist das inzwischen etwas Besonderes:
Ein Storch in Silves
Ein Storch in Silves
Den nächsten Programmpunkt wollte ich zunächst schwänzen und lieber auf Storch-Safari gehen, ging aber dann doch mit in das archäologische Museum. Es ist durch einen Zufall entstanden. Als in den 80er-Jahren ein altes Wohnhaus zur Kantine für die städtischen Bediensteten umgebaut werden sollte, stießen die Arbeiter im Innenhof des Gebäudes auf einen Wasserspeicher aus rotem Sandstein. Der Zisternenbrunnen hat einen Durchmesser von vier Metern und ist 18 Meter tief. Eine Treppe führt um ihn herum:
Galerie samt Brunnen im Municipal de Arqueologia Museum in Silves
Der Zisternenbrunnen im Municipal de Arqueologia Museum in Silves
Ich war froh, meinen vorgesehenen Boykott ignoriert zu haben, ich fand das sehr interessant. Anschließend wurde die bereits von weiten gesehene Burg besucht, die im 11. Jahrhundert von den mauretanischen Almoraviden (Krieger an der Grenze) erbaut wurde. Kurz wurden Details über muslimischen Baukunst und islamische Kultur erzählt, die ich schnell wieder vergessen hatte. Danach gab es genügend Spielraum, sich individuell das Maurenkastell zu besichtigen:
Das Castelo dos Mouros in Silves
Das Castelo dos Mouros in Silves
Eine Skulptur im Castelo dos Mouros in Silves
Danach war genügend Zeit, sich das charmante Stadtbild von Silves anzusehen. Vor dreißig Jahren zu verfallen drohende Gebäude stehen heute schick im renovierten Glanze da:
In Silves
In Silves
Warum die Einwohner diese Bäume angezogen hatten, hatte sich mir nicht erschlossen:
Angezogene Bäume in Silves
Anschließend fuhren wir in die zwischen Bergen eingebetteten Stadt Monchique, die Königin der Algarve. Die größte Sehenswürdigkeit ist Monchique selbst. Wir hatten ausreichend Möglichkeiten durch das kleine Dorf mit seinen steilen Kopfsteinpflasterstraßen und weiß getünchten Häusern zu bummeln:
Eine Straßenszene in Monchique
Eine Straßenszene in Monchique
Eine Straßenszene in Monchique
Eine Straßenszene in Monchique
Selbst die Verteiler- und Stromkästen sind nicht wie zu 99,86 % weltweit lieblos, grau und dreckig, sondern kreativ bemalt. Wobei auch in Deutschland vor Jahren ein Trend zu Aus grau soll bunt werden geht, bei mir im Ort ist davon aber noch nichts zu sehen:
Verteiler- und Stromkästen in Monchique
Die Fahrzeiten waren nicht zu lange, und bei beiden Destinationen war ausreichend Zeit, sich ohne die Gruppe zu bewegen. Das war ein Ausflug, der für Spaß anstatt Frust sorgte, was auf Kreuzfahrten leider nicht oft ist. Zurück in Portimão, der größte Ort der westlichen Algarve und ein beliebter Urlaubsort, hatte ich noch Gelegenheit an die Praia da Rocha mit ihren Steilklippen und bizarren Felslandschaften zu fahren.
Der Strand Praia da Rocha von Portimão
Der Strand Praia da Rocha von Portimão
Der Strand Praia da Rocha von Portimão
Der Strand Praia da Rocha von Portimão
Ein lokaler Biertest an einer Bar mit einem tollem Blick auf die Bucht beendete den schönen Ausflug. Bei der Ausfahrt unseres Motorseglers in Richtung Spanien konnten wir einen Blick auf das alte Fischerdorf Ferragudo und sein Fort werfen:
Ferragudo, gegenüber von Portimão
Das Fort of São João do Arade in Ferragudo
Der Strand von Ferragudo
Später ging es Segellos durch die Nacht zum nächsten Ziel Cádiz. So langsam schwante uns beim restlichen Programm, dass wir nicht einmal die Segel setzen werden, was sich später bedauerlicherweise auch bewahrheitete. Die beiden möglichen längeren Ausfahrten am Tage hatten wir segelfrei hinter uns, nun folgten fast nur noch nächtliche Fahrten. Dies führte bei einigen Passagieren zu Enttäuschungen, was ich gut verstehen konnte. Ich dagegen konnte gut damit leben und schlafen.
Weiter mit: 'Ich will ja nach Sevilla'