Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

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Vom Löwen gebissen: Mit Rovos Rail von Namibia nach Südafrika

Survival-Training im Süden von Afrika

Inhaltsverzeichnis:


Der Nebel und die Sonne sind zusammen: Von Irene Country via Swakopmund nach Walfishbay

Die Nationalflagge von Namibia
Die Nationalflagge von Namibia


Der Nebel und die Sonne sind zusammen: Von Irene Country via Swakopmund nach Walfishbay


Da von dem Flughafen von Walfish Bay nach Swakopmund kein Transrapid alle zehn Minuten abgeht, bestellte ich ein Shuttle im Voraus. Peinlich: Anstatt für den Mai für den gleichen Tag im März. Der Inhaber wollte zum Glück ein paar Tage vorher eine Bestätigung haben, so dass ich das noch korrigieren konnte.

Obwohl mein Zug von Walfish Bay aus abging, übernachtete ich in Swakopmund, der touristische Schwerpunkt des Landes. Dort war ich vor Generationen schon einmal. Wie der Name entstand, will so richtig keiner wissen. Hat mit einer Körperöffnung und Ausströmungen zu tun, mehr lieber nicht an dieser Stelle. Damals wie heute wohnte ich im Strandhotel. Es hat sich viel verändert, von „meinem“ Strandhotel in der Vergangenheit steht nicht mehr ein Stein, es wurde abgerissen und neu erbaut. Beim freundlichen Empfang hatte ich ein Upgrade erhalten. Das wird von mir immer gerne wieder genommen, vielen Dank auf diesem Wege!

Mein Zimmer im Strandhotel in Swakopmund
Mein Zimmer im Strandhotel in Swakopmund

Der Hotel-Name ist Programm, wie der Ausblick von meinem Zimmer zeigt:

Blick vom Strandhotel in Swakopmund auf den Strand
Blick vom Strandhotel in Swakopmund auf den Strand

Trotzdem sollte man die Bezeichnung Strandhotel nicht allzu wörtlich nehmen. Bei der Temperatur des Wassers muss man schmerzfrei sein, um das zu ertragen. Es sieht schön aus, bis man seinen Fuß ins Wasser setzt. Der Vorteil: Es gibt unzählige Fische, und die Farbe ist schön Blau. Das Hotel ist schick und fein, und sollte mittlerweile das erste Haus am Platz sein.

Eine Herausforderung war die Suche nach der Abfahrtszeit für mein Shuttle nach Walfish Bay. Rovos hatte meine Kontakt-Adresse, und naiv bildete ich mir ein, dass diese Informationen im Hotel vorliegen. Das Personal wusste leider nichts davon. Das Büro von Rovos ist samstags geschlossen, und die angegebene Notrufnummer vom Anrufbeantworter verstanden nicht einmal die Damen an der Rezeption. Wir mussten die für Deutschland zuständige Rovos-Repräsentation am Wochenende belästigen, um die Zeit herauszubekommen.

Nach dieser Aufgabe ging mein erster Gang in das Swakopmund Brauhaus. Solche Lokalitäten sind in Afrika eher selten, Namibia und Südafrika geltend als die trinkfreudigsten Nationen des Kontinents. Ich dachte, es gibt, wie der Name bereits sagt, selbst gebraute Biere, und wurde enttäuscht. Es gab nur die Alltagsgetränke Windhoek Lager und Hansa-Bräu, und beide Sorten schmeckten so schal, wie sie ausgesehen hatten:

Bier im Brauhaus von Swakopmund
Bier im Brauhaus von Swakopmund

Auch aus Stiefeln, was in Deutschland mittlerweile, zumindest in meinem Umfeld niemand mehr trinkt. Bei Durst ist das Lokal zu ertragen, der Knaller war es nicht. Die Einrichtung ähnelte schwer das Sportlerheim meines örtlichen Fußballvereins, dazu noch eine Hansa Rostock Fahne, erstaunlich viel deutschen Polizei Aufnäher und die Reichsflagge. Und es scheint beliebt zu sein, die große Gaststätte war bei meinem Besuch ausgebucht, und mehrere telefonische Anfragen wurden abgelehnt. Ich blieb länger als gedacht, durch das gute Kassler mit Kraut. Das musste bei dem Standort sein:

Kassler im Brauhaus von Swakopmund
Kassler im Brauhaus von Swakopmund

und dem Brand aus Kaktusfeigen, hier „Namibischer Obstler“ genannt. Ein zweites Mal hingehen muss aber nicht sein. Weiterhin hatte ich Gäste von Rovos getroffen, die bei der Tour davor an Bord waren, und hatte mich mit denen sehr angenehm über die Zugreise unterhalten. Das Thema war top, meine Vorfreude wurde dadurch noch gesteigert.

Obwohl mir gesagt wurde, dass die Stadt auch am Abend sicher sei, war mir auf dem Rückweg zum Hotel nicht wohl. Es war keine Menschen auf den Straßen, außer Bettler. Und es war dunkel, ohne eine Beleuchtung. Der „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ Spruch war bei mir wahrscheinlich unnötig in den Kopf gekommen. Ich bildete mir ein, wenn eine Szene von einem Tatort in Namibia, wenn es denn so etwas gibt, gedreht wird, mit einem Verbrechen dann dort. Klar, ich war die coolen und netten Einheimischen von den ersten Tagen gewohnt, die aber allesamt im Dienstleistungsbereich arbeiten, und nicht die afrikanische Realität ist. Ob meine Skepsis für einen ungewollten Besitzerwechsel meiner Wertgegenstände gerecht war oder nicht, weiß ich bis heute noch nicht.

Die Alte Brauereistube (hier am Tage) war leider geschlossen nach meiner Rückkehr:

Die Alte Brauereistube in Swakopmund
Die Alte Brauereistube in Swakopmund

aber im Hotel fand ich das vor, was ich im Brauhaus vermisst hatte: Selbst gebrautes Bier. Und das schmeckte, Prost:

Bier im Strandhotel von Swakopmund
Bier im Strandhotel von Swakopmund

Dass Namibia ein Land der Fleischesser ist, sah ich an der Speisekarte: Es wird ein Man Size Rump mit einem Kilo Gewicht angeboten. Wenn man es packt, bekommt man die Chance ein „Signature B&B Steak Knife“ zu bekommen. Ich hätte keine Chance und würde eine Woche dafür benötigen. Ich hatte ein nettes Gespräch mit einem Deutschen, der mit seinem Auto durch Afrika unterwegs ist. Durch meine Lieblingsthemen Essen, Trinken und Reisen war es sehr unterhaltsam. Vielen Dank Ralph, und viel Spaß weiterhin auf deinen Touren!

Am nächsten Morgen sah ich aus dem Fenster, und sah erst einmal nichts. Swakopmund ist die Nebelhochburg des Kontinents. Der Benguela Strom fließt mit vierzehn Grad kaltem arktischem Wasser entlang der Küste. Er sorgt dafür, dass die Luft kondensiert, und an mehr als hundert Tagen im Jahr als dichter Nebel durch den Ort zieht:

Nebel in Swakopmund
Nebel in Swakopmund

Ich fragte an der Rezeption nach, ob mein gebuchter Ausflug in die Wüste und zu den Dünen einen Sinn ergibt. Ich wurde beruhigt, im Verlauf des Vormittags schafft es meist die Sonne sich durchzusetzen.

Zu Beginn der Tour noch nicht:

Nebel nahe Swakopmund
Nebel nahe Swakopmund

aber beim ersten Halt bei vielen Flamingos wurde es schon besser:

Flamingos nahe Swakopmund
Flamingos nahe Swakopmund

Flamingos nahe Swakopmund
Flamingos nahe Swakopmund

Beim nächsten Halt wurde es skurril. Mehrere bunte Verdunstungsteiche waren zu sehen. Tatsächlich ist dies das Plankton, das sich in Salzwasser ausbreitet und für die Färbung des Wassers in diesen Salzgewinnungsseen in allen vorstellbaren Rot- und Rosatönen verantwortlich ist:

Verdunstungsteiche nahe Swakopmund
Verdunstungsteiche nahe Swakopmund

Verdunstungsteiche nahe Swakopmund
Verdunstungsteiche nahe Swakopmund

Verdunstungsteiche nahe Swakopmund
Verdunstungsteiche nahe Swakopmund

Wir überquerten die ehemalige Grenze zwischen Südafrika und Namibia. Im Jahr 1977 wurde das Gebiet Walvis Bay einer Provinz in Südafrika unterstellt. Auch nach der Unabhängigkeit Namibias im Jahr 1990 blieb dieser Zustand. Erst nach dem Ende der Apartheid im Jahr 1994 gehört das Gebiet wieder zu der Republik Namibia:

Die ehemalige Grenze zwischen Namibia und Südafrika
Die ehemalige Grenze zwischen Namibia und Südafrika

Beim Anblick auf das Meer war ich froh, keine Kreuzfahrt gebucht zu haben:

Blick auf die Küste bei Swakopmund
Blick auf die Küste bei Swakopmund

Blick auf die Küste bei Swakopmund
Blick auf die Küste bei Swakopmund

Wegen meiner Löwen-Erfahrung in Südafrika nahm ich den Kampf mit diesem blutrünstigen Raubtier auf:

Zinni und sein Palmato-Gecko / Sandwich Harbour
Zinni und sein Palmato-Gecko / Sandwich Harbour

Zinni und sein Palmato-Gecko / Sandwich Harbour
Zinni und sein Palmato-Gecko / Sandwich Harbour

Unerwartet nahe ließ sich dieser Schakal sehen. Er störte sich nicht groß an uns, und wir ließen ihn auch seine Ruhe. Vermutlich ist er stärker als der kleine Gecko:

Ein Schakal nahe Sandwich Harbour
Ein Schakal nahe Sandwich Harbour

Ein Schakal nahe Sandwich Harbour
Ein Schakal nahe Sandwich Harbour

Unverletzt erreichten wir den Höhepunkt der Tour, die Fahrt durch die Dünen von Sandwich Harbour. Bei einem Blick darauf sollte bei jedem mit einer Vorliebe für Natur und Fotografie das Herz höherschlagen:

Sandwich Harbour nahe Swakopmund
Sandwich Harbour nahe Swakopmund

Sandwich Harbour nahe Swakopmund
Sandwich Harbour nahe Swakopmund

Sandwich Harbour nahe Swakopmund
Sandwich Harbour nahe Swakopmund

Sandwich Harbour nahe Swakopmund
Sandwich Harbour nahe Swakopmund

Das Gebiet Sandwich Harbour hätte diese Flagge verdient:

Die verdiente Flagge von Sandwich Harbour
Die verdiente Flagge von Sandwich Harbour

Inklusive bei dem Ausflug war einer Achterbahn-Fahrt für große Jungs. Wir wurden in unseren Jeeps hin und her geschüttelt, wenn mein Fahrer Ambitionen hätte bei Paris-Dakar mitmachen zu wollen, würde er mindestens im Mittelfeld landen:

Jeep-Fahrt durch die Dünen von Sandwich Harbour
Jeep-Fahrt durch die Dünen von Sandwich Harbour

Jeep-Fahrt durch die Dünen von Sandwich Harbour
Jeep-Fahrt durch die Dünen von Sandwich Harbour

Jeep-Fahrt durch die Dünen von Sandwich Harbour
Jeep-Fahrt durch die Dünen von Sandwich Harbour

Jeep-Fahrt durch die Dünen von Sandwich Harbour
Jeep-Fahrt durch die Dünen von Sandwich Harbour


Video von der Jeep-Tour durch die Dünen von Sandwich Harbour, 17 Sekunden Laufzeit


Video von der Jeep-Tour durch die Dünen von Sandwich Harbour, 16 Sekunden Laufzeit

Manchmal war ich froh, dass wir einige schöne Stopps hatten, und in Ruhe die Landschaft genießen konnten:

Stopp in Sandwich Harbour
Stopp in Sandwich Harbour

Die Tour war gelungen, und hatte sehr viel Spaß gemacht:

Zinni in Sandwich Harbour
Zinni in Sandwich Harbour

Auch durch meinen Fahrer Karsten. Wer in der Gegend ist, und Lust darauf hat, kann gerne ihn direkt kontaktieren:

Bernina 4×4 Tours / Karsten Louis / karsten.louis@yahoo.com / +264 8167337

Zwei Wüstenfans / Sandwich Harbour
Zwei Wüstenfans / Sandwich Harbour

Im Hotel zurück wunderte ich mich, welche Menge Sand in meinen Schuhen mit der Größe 46 passten, der Mülleimer war voll davon. So wunderschön der Ausflug auch war, ich freute mich am nächsten Tag auch endlich in den Rovos-Zug einsteigen zu können.

An solche schönen Sonnenuntergänge hatte ich mich bereits gewöhnt auf der Reise:

Gute Nacht Swakopmund
Gute Nacht Swakopmund

Weiter mit: Ein Löwe brüllt im Busch: Von Walfishbay nach Etosha


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