Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

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Reiselust oder Wetterfrust? Anfang Mai nach Norwegen und an die deutsche Nordsee

Eine Kreuzfahrt durch alle Klimazonen mit der MS Astor

Inhaltsverzeichnis:

Schauer in Esbjerg

Die Nationalflagge von Deutschland
Die Nationalflagge von Deutschland

Die Nationalflagge von Norwegen
Die Nationalflagge von Norwegen


Schauer in Esbjerg


10. Mai 2018

Esbjerg liegt im Südwesten Jütlands, und ist die siebtgrößte Stadt in Dänemark. Im Jahr 2014 übernachtete ich dort, damals hatte es mir gefallen. Da wir den ganzen Tag Aufenthalt hatten, war mir das nur für die Stadt zu wenig. Ich buchte einen Ausflug zur nahegelegenen Insel Fanø, auf eigene Faust wäre dieses zu kompliziert gewesen.

Nach einer kurzen Bus- und Fährfahrt ließen wir überraschend die größte Stadt der Insel, Nordby, links liegen und fuhren direkt in den Süden der Stadt. In der Ausflug-Ausschreibung stand „Folgen Sie Ihrem Reiseleiter zu Fuß durch die engen Sträßchen und Gassen von Nordby, die Sie in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurückversetzen“. Er aber meinte, dass es schönere Orte auf der Insel gibt. Wir fügten uns. Der erste Halt war in Fanø Bad, wo wir kurz Richtung Strand liefen. Mittendrin war Schluss, für mehr reichte die Zeit nicht:

Der Strand von Fanø Bad
Der Strand von Fanø Bad

Dort ist angeblich der einzige Strand der Welt, wo Linienbusse fahren (bitte nicht suchen, sind nicht auf dem Bild).

Der Strand von Fanø Bad
Der Strand von Fanø Bad

Der alte Schifffahrtsort Sønderho an der Südspitze der Insel war das Hauptziel des Ausflugs. Dieser Ort besitzt fast 300 gut erhaltene Gebäude, die zumeist aus dem 19. Jahrhundert stammen. Einige waren nett anzusehen, und erinnerten mich an die Häuser auf den Färöer-Inseln, kein Wunder bei der Zugehörigkeit zum Königreich Dänemark:

Gebäude in Sønderho / Fanø
Gebäude in Sønderho / Fanø

Gebäude in Sønderho / Fanø
Gebäude in Sønderho / Fanø

Gebäude in Sønderho / Fanø
Gebäude in Sønderho / Fanø

Gebäude in Sønderho / Fanø
Gebäude in Sønderho / Fanø

Gebäude in Sønderho / Fanø
Gebäude in Sønderho / Fanø

Auch die ländliche Umgebung hatte mir gefallen, der noch verschlafene Ort wirkte sehr idyllisch auf mich:

In der Nähe von Sønderho / Fanø
In der Nähe von Sønderho / Fanø

In der Nähe von Sønderho / Fanø
In der Nähe von Sønderho / Fanø

Noch, denn das ändert sich in der Hochsaison. Im Sommer sind an einem Tag 40 000 Besucher auf der Insel, meist aus Deutschland. Was man dort bei einem längeren Aufenthalt außer Wildkaninchen fangen oder Quallen-Schnorcheln macht, hatte ich nicht herausfinden können. Ich befürchte, für mich wäre das nichts, so schön die Insel auch war.

Für eine ausgiebige Besichtigung des Brauhauses (Fanø Bryghus) war leider keine Zeit. Ich kaufte das lokale Bier im Supermarkt (für den Preis von drei Bier bekommt man in Deutschland einen Kasten mit zwanzig Flaschen) für die Lieben zu Hause, und schaute noch kurz in die Kirche des Ortes. Sie wurde im Jahr 1782 erbaut und ist ein schmales Langschiff mit eingebautem Querschiff, ganz nach den örtlichen Traditionen:

Die Kirche von Sønderho / Fanø
Die Kirche von Sønderho / Fanø

Wenn mein bescheidenes Dänisch nicht täuscht, hatte dieser Mann drei Ehefrauen und sieben Kinder, und war bei Beziehungen wohl sehr fleißig:

Gott habe ihn selig
Gott habe ihn selig

Die Tour endete mittags, und ich benötigte einen Wetterfrosch für den Nachmittag: An Bord der Fähre regnete es in Strömen:

Regen auf der Fähre
Regen auf der Fähre

Eine große Lust den ganzen Nachmittag auf dem Schiff zu verbringen hatte ich nicht. Geplant war ein Spaziergang zu der Skulpturengruppe Der Mensch am Meer, weil wegen Feiertag in der Stadt selbst nichts los war, und vieles geschlossen hatte. Nass werden wollte ich aber auch nicht. Ich wagte trotzdem die vier Kilometer lange Wanderung, und mein Optimismus wurde mit trockenem Wetter belohnt. Die neun Meter hohe Skulpturengruppe aus weißem Beton wurde 1994 anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Esbjerg Kommune in Auftrag gegeben, und am 28. Oktober 1995 eingeweiht. Sie ist ein Wahrzeichen der Stadt, und der des Ramses im Tempel von Abu Simbel nachempfunden:

'Der Mensch am Meer' in Esbjerg
'Der Mensch am Meer' in Esbjerg

Die Herausforderung war ein von lebenden Menschen freies Bild zu machen, was mir nach unermüdlicher Geduld auch gelang:

'Der Mensch am Meer' in Esbjerg
'Der Mensch am Meer' in Esbjerg

'Der Mensch am Meer' in Esbjerg
'Der Mensch am Meer' in Esbjerg

Ich sah richtig klein aus, dagegen:

'Der Mensch am Meer' in Esbjerg
'Der Mensch am Meer' in Esbjerg

Regen erwartete ich nicht mehr, und lief in die Stadt zurück. Bürger aus Nürnberg kann dieses Gebäude bekannt vorkommen, das Haus Nassau dort war das Vorbild, und wurde minutiös kopiert:

Der Wasserturm von Esbjerg
Der Wasserturm von Esbjerg

Liebend gerne hätte ich das lokale Bier aus Fanø getrunken, aber die geöffneten Lokale waren nur Raucherschuppen mit den üblichen dänischen Plörren, nein danke. Zwei schöne Aktionen hatte sich der Hafen einfallen lassen: morgens spielte eine Livemusik-Gruppe auf, um die Gäste zu verabschieden, und abends stand ein FPS (Fisch-Probierstand, Insidergag) am Hafen, um die lokale Spezialität Bakskuld zu testen, geräucherte, getrocknete, gesalzene und erwärmte Kliesche (eine Schollenart), die köstlich schmeckte. Sorry für die miese Fotoqualität:

Die lokale Spezialität Bakskuld in Esbjerg
Die lokale Spezialität Bakskuld in Esbjerg

Zufrieden ging ich auf das Schiff zurück, der Wettervorhersage nach hätte der Tag auch ganz anderes laufen können. Im Gegensatz zu vielen anderen Passagieren. Die waren verärgert, dass an einem Feiertag in einer Stadt das Schiff anlegte, und die Geschäfte zu hatten. Ein solches Problem hätte ich auch gerne.

Weiter mit: Sommerlich auf Helgoland


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