Essen auf der Mein Schiff
Prolog
Im Restaurant Atlantik auf der Mein Schiff
Gast bestellt einen Nachtisch (Schwarzwälder Kirschparfait) und möchte dazu ein auf der Getränkekarte aufgeführtes Kirschwasser.
Gast: Könnte ich bitte ein Kirschwasser bekommen?
Getränkekellner: Gerne
Der Getränkekellner kommt mit einem Kirschsaft (0,2 l)
Gast: Entschuldigung, ich hätte aber gerne ein Kirschwasser und keinen Kirschsaft.
Getränkekellner: Dies ist Kirschwasser!
Gast: Wenn dies Kirschwasser ist und ich es trinken müsste, wäre ich tot.
Getränkekellner: Warum das denn?
Der Gast erklärt dem Getränkekellner den Unterschied zwischen einem Kirschwasser und einem Kirschsaft.
Getränkekellner: So etwas haben wir nicht.
Lange nach dem Nachtisch kommt der Getränkekellner, serviert ein Kirschwasser.
Getränkekellner gut gelaunt: Haben wir doch!
Der Gast trinkt sein Kirschwasser.
Die Restaurants auf dem Mein Schiff
Seit mehr als einem Jahr sticht nun das Kreuzfahrtschiff Mein Schiff in die See,
der 13 Jahre alte Kreuzer Celebrity Galaxy wurde für 50 Millionen Investition umgebaut
und ist nun der maritime Stolz der TUI. Ein zweites Schiff folgt im Jahr 2011.
Im November 2010 wurde das Restaurant- und Barkonzept geändert, bis auf wenige Restaurants und hochwertige Getränke ist alles
all-inclusive. Meine Skepsis war groß, ob dies für mich zufriedenstellend ist,
die Qualität der freien Getränke sprach dafür.
Ein Auszug aus der Getränkekarte: Metaxa, Aalborg, Veccia, Nino Muscato und stellte mich zufrieden.
10 Restaurants stehen zur Wahl
Restaurant Atlantik, das Hauptrestaurant, kein Aufschlag
Im Restaurant Atlantik gibt es keine Tischreservierung,
wenn man früh kommt, ist dies kein Problem,
aber in der Stoßzeit kann es vorkommen, dass alle Tische belegt sind. Aus der täglich wechselnden Karte
kann man sich sein Menü heraussuchen, ein Beispiel:
Vorspeise:
Artischockenterrine mit Bresaola
oder
Gänseleber Crème brûlée
Suppe:
Kaltschale vom Pfirsich
oder
Selleriesuppe mit Morcheln
Zwischengericht:
Gemischte Blattsalate mit Avocado
oder
Steinpilzrisotto mit Bra duro Käse
Hauptspeisen:
Tomaten-Beignets mit Safran und Camarque-Reis
oder
Meerbarbe auf Cashew-Spinat
oder
Kalbskrone auf gebratene Shitake Pilzen
oder
Entenbrust mit Sauerkirchen und getrüffelten Schwarzwurzelpüree
Dessert:
Nour-Infini-Kuvertüren-Türmchen mit Holundersorbet
oder
Haselnussparfait mit Dattelconfekt
oder
Frische Früchte
oder
Internationale Käseauswahl
Die Vorspeisen waren durchgehend von guter Qualität und schmackhaft, bei den Hauptspeisen leider
gab es oft schwere Aussetzer, die Kalbskrone beim Beispielmenü war zäh und ungenießbar. Beim Dessert war ein auf
und ab, das Nour-Infini-Kuvertüren-Türmchen war klasse. Beim Blindtest herauszufinden, dass es ein Holundersorbet
war allerdings unmöglich oder eine Millionenfrage bei Jauch.
Viel schlimmer war die fehlende Koordination, es war vorgekommen, dass erst nach dem zweiten Gang
der Aperitif und der Wein kam, mit langen Wartezeiten und später alle Gänge im Minutentakt.
Im Ganzen noch zufriedenstellend, Verbesserungspotenzial ist aber vorhanden.
Buffet-Restaurant Anckelmannsplatz, kein Aufschlag
Das Buffet-Restaurant Anckelmannsplatz war immer gut besucht für Gäste,
die im Hauptrestaurant nicht satt werden oder keine Zeit haben.
Außer Kleinigkeiten hatte ich dort nichts gegessen und das Gefühl dabei, dass ich nichts verpasst habe.
Die Krabben der Wokstation wären angeblich suppi lecker, was mir mehrfach mitgeteilt wurde,
ich wünsche ich einen guten Appetit!
Steakhouse Surf & Turf, mit Aufschlag
Da ich noch nie Wagyu Fleisch genossen hatte, besuchte ich das Steakhouse Surf & Turf
im Bistroformat. Die Ochsenconsommé war kräftig und okay,
bei den vier verschiedenen Salzen dazu hatte ich endlich mal
einen großen Unterschied auf dem gereichten Brot dazu geschmeckt. Es gab Inka Sonnensalz, dänisches Rauchsalz,
persisches Blausalz und rosa Himalaya Salz.
Nach dem guten Einstieg war meine Vorfreude auf das Wagyu Rib Eye Steak groß und ich wurde nicht enttäuscht.
Mir wurde ein geniales Steak, vielleicht auch etwas Einbildung dabei. Dies hatte ich nicht bereut, zumal
der Aufschlag nur 18 € dafür war.
Richards feines Essen, mit Aufschlag
Richards feines Essen ist das elegante Abendrestaurant des Schiffs. Üblicherweise gibt es ein Menü
und ein paar à la carte Gerichte,
ich buchte jedoch ein Krimi-Dinner mit folgendem festem Menü:
Salat von Scampi und Mango mit Tomaten-Chili Joghurt
Essenz von Tafelspitz mit Meerrettich-Gnocchi und Wurzelgemüse
Entenmastleber mit Pfifferlingsrisotto
Gratinierter Merluzza mit roter Beete und Gewürzmilchschaum
Medaillons vom Kalbsfilet mit Portweinjus, Gemüse-Arrangement und Kartoffelcrepes
Parfait von weißer Schokolade mit Früchten aus dem Rumtopf
Der Aufschlag dafür lag bei 48 € gegenüber den anderen Restaurants. Die 13 Punkte im Gault Millau kann ich nachvollziehen,
die derbe Kritik teilweise aber nicht, Feintuerei und übertriebene Vornehmheit konnte ich nicht feststellen.
Ich wäre froh, wenn in meiner nahen Umgebung ein solches schönes Restaurant mit einem guten Service wäre.
Am Menü gab es nichts zu meckern, allein das Pfifferlingsrisotto sah nicht so schön aus, wie es schmeckte.
Der Kommentar am Nachbartisch war: Sind wir hier bei Richards feines Brechen?
Fischhaus Gosch Sylt, teilweise mit Aufschlag:
Das Fischhaus Gosch Sylt war die Enttäuschung der Reise, warum Gosch hier seinen Namen hergibt,
ist mir schleierhaft. Ein arroganter Empfang, das Fischbrötchen zu riesig, wabbelig mit einem Minifisch.
Bei dem Hauptgang war der Brathering lachhaft winzig, die Bratkartoffeln fast roh und das Salatdressing unpassend.
Die rote Grütze rettete etwas den Abend.
Tapas y mas Bar, ohne Aufschlag
Die Tapas y mas Bar ist eher für nach dem Essen noch ein paar Happen zu einem Getränk
als für eine vollständige Mahlzeit geeignet, die Tapas sind
weitgehend in Ordnung. Bei der Bestellung eines spanischen Brandys kam die Antwort Metaxa?
Nachdem ich einen Hinweis gab, dass dies kein spanischer Brandy ist, kam die Antwort Dann einen Vecchia Romagna?
Darauf ein Salut, gab auf und hatte mich mit nicht-spanischen Brandy in einer Tapas-Bar begnügt.
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Bistro la Vela, ohne Aufschlag:
Im Bistro la Vela werden verschiedene Pasta-Sorten nach Lust und Laune frisch für den Gast zubereitet, nicht besucht.
Cliff 24 Grill, ohne Aufschlag
Der Cliff 24 Grill ist ein 24 Stunden geöffnetes Selbstbedienungsrestaurant.
Ich habe ihn nicht besucht, er sah auch nicht einladend ein.
Wellness Bar la Vida Sana
Bei der Wellness Bar la Vida Sana weiß ich nicht um was es geht, nicht besucht.
Blaue Welt Bar Sushi, mit Aufschlag
Die Blaue Welt Bar Sushi hatte ich nicht besucht, sah aber gut aus.
Epilog
Im Restaurant Atlantik auf der Mein Schiff
Gast bestellt ein mit Chicorée gefülltes Kalbskotelett. Das Kotelett wurde serviert ohne eine Spur Chicorée.
Gast: Entschuldigung, wo ist denn die Füllung, ich finde keine Chicorée bei meinem Essen?
Kellnerin: Da muss ich in der Küche fragen!
Kurze Zeit später:
Kellnerin: Ich habe in der Küche gefragt, man darf sich ein mit Chicorée gefülltes Kalbskotelett nicht gefüllt vorstellen!
Gast: Wie denn?
Kellnerin: Da muss ich noch einmal in der Küche fragen!
Gast erlöst die Kellnerin: Nicht nötig!
Anmerkung an die Reederei
Eine Seenot-Rettungs-Übung sollte ernst genommen werden, ohne einen großen Klamauk zwischendurch.
Auch wenn das Anlegen der Westen laut Gesetz nicht mehr nötig ist,
schadet es nicht und kann eine wichtige Hilfe im Notfall sein.