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Piraten der Karibik: Ein Augenzeugenbericht aus dem 21. Jahrhundert

Mit der MS Hamburg von Kuba bis zur Dominikanische Republik

Inhaltsverzeichnis:

Beliebtes Piraten-Versteck: Cayman Brac / Cayman Islands

Die Nationalflagge von Cayman Islands
Die Nationalflagge von Cayman Islands


Beliebtes Piraten-Versteck: Cayman Brac / Cayman Islands


Cayman Brac (das gälische Wort für Klippe) ist die östlichste Insel der Cayman Islands, ein britisches Überseegebiet in der westlichen Karibik. Der Spruch „Nur zwei Dinge sind gewiss: Steuern und der Tod“ zählt hier nicht, die Inseln gehören zu eines der dreiundzwanzig Länder ohne Einkommenssteuer.

Ungewöhnlich: Die netten Mitarbeiterinnen der Touristeninformation an der Anlegestelle verschenkten Souvenirs von der Insel, was sie mir auf Anhieb sympathisch machte. Das geht natürlich nur, wenn im ganzen Jahr nur drei bis vier Kreuzfahrt-Schiffe anlegen wie hier, in Venedig kann ich mir das kaum vorstellen.

Ausflüge wurden keine angeboten. Ich war im ersten Tender und hatte Interesse an einer Taxi-Fahrt. Die Insel ist neunzehn Kilometer lang, und zwei breit. So war mir doch etwas zu weit zum Ablaufen. Es gibt auf der Insel nur drei Taxis, und die wollten mehr als einen Gast an Bord haben, um mehr Umsatz zu generieren. Was bei den wenigen Kreuzfahrt-Schiffen im Jahr, die dort anlegen, mir absolut verständlich war. Ich wollte aber nicht so lange warten, und überredete einen der Fahrer, mich für zwei Stunden allein durch die Gegend zu fahren.

Ich hatte Glück, der Einheimische war super, erzählte interessante Geschichten über die Insel, und wusste, was Touristen sehen möchten. Etwa diese Skulpturen. Erschaffen vom Künstler Ron Foots Kynes, der einige seiner Werke über die Insel verteilte:

Skulpturen auf Cayman Brac
Skulpturen auf Cayman Brac

Selbst im Atlantik können bei Tauchgängen unter Wasser einige entdeckt werden. Sein Wohnhaus ist frei zugänglich, und außergewöhnlich. Er saß auch schon einmal wegen „Obscene sculptures“ in Haft, und einige Werke wurden durch Vandalismus zerstört:

Das Haus des Künstlers Ron Foots Kynes, Cayman Brac
Das Haus des Künstlers Ron Foots Kynes, Cayman Brac

Eine der vielen Höhlen der Insel (und damit beliebte Freibeuter-Schlupflöcher) war das nächste Ziel. Gut getarnt war die Erste nicht, man sieht schon von Weitem das Gesicht eines Piraten, und dementsprechend, wer dort hauste:

Freaky Face Cave, Cayman Brac
Freaky Face Cave, Cayman Brac

Innen konnte man aber schon ahnen, dass solche Orte beliebte Verstecke waren, wo oft auch die Beute gelagert wurde:

In einer Höhle in Cayman Brac
In einer Höhle in Cayman Brac

In einer Höhle, Cayman Brac
In einer Höhle, Cayman Brac

In einer Höhle, Cayman Brac
In einer Höhle, Cayman Brac

Das waren also die Zufluchtsstätten der Piraten. Ob sie an Karneval herausgekommen waren, weiß ich nicht. Wäre einfach gewesen, an den Tagen wären sie ja nicht aufgefallen.

Nach dem Höhlen-Besuch wurde mein Fahrer angerufen, dass noch fünf Passagiere am Hafen sind, die auch gerne auf Tour gehen möchten, aber kein Taxi bekommen hatten. Er fragte mich, ob wir die Fahrt mit denen zusammen noch einmal beginnen wollten. Ich hatte mit den mir unbekannten Passagieren Mitleid und willigte ein, obwohl ich lieber allein gefahren wäre. Die halbe Stunde, die wir bereits gefahren hatten, erließ er mir, und natürlich zahlte ich nur den Gruppenpreis. Meine lachenden Erben werden sich freuen.

Als wir die neuen Gäste abholten, erkannte mich niemand, und alle dachte, ich wäre der deutschsprachige Übersetzer des Fahrers. Es hatte lange gedauert, bis sie verstanden, dass ich auch nur ein Passagier auf dem Schiff war. Ich konnte sie auch überzeugen, dass nicht nur sie vorschreiben, wo wir hinfuhren, sondern ich ein Mitspracherecht habe.

Wie zum nächsten Stopp. Das Wort Brac stammt aus dem Gälischen, und bedeutet Fels oder Klippe. Der Name ist Programm, das Merkmal von Cayman Brac ist eine Steilküste, die sich an der gesamten Ostküste der Insel entlang windet und dann zu einem Plateau mit einer Höhe von über 40 Metern emporschwingt, und nennt sich The Bluff. Der nationale Geldschein hat diese Felsen als Motiv:

The Bluff auf Cayman Brac
The Bluff auf Cayman Brac

'The Bluff' auf Cayman Brac
'The Bluff' auf Cayman Brac

Oben steht ein kleiner Leuchtturm:

East End Leuchtturm, Cayman Brac
East End Leuchtturm, Cayman Brac

Kühnheit bedeutete für Piraten, dass sie sich Dinge trauten, die andere scheuen. So wie ich:

Zinni in Gefahr, Cayman Brac
Zinni in Gefahr, Cayman Brac

Ob das die beste Idee von mir an dem Tag war, sei dahingestellt. Sinken kann man schneller, als man denkt.

Wieder unten wurde es nicht ungefährlicher, wir hatten Massel, dass wir die blutrünstigen Attacken dieses Brown Bobbies unbeschadet überstanden:

Ein Brown Boobie in Cayman Brac
Ein Brown Boobie in Cayman Brac

Wir sahen uns noch ein paar Strände der Insel an:

Ein Strand auf Cayman Brac
Ein Strand auf Cayman Brac

Ein Strand auf Cayman Brac
Ein Strand auf Cayman Brac

und suchten vergeblich wilde Papageien und Iguanas, die beide auf der Insel noch verbreitet sind:

Warnung vor Iguana, Cayman Brac
Warnung vor Iguana, Cayman Brac

Mein genialer Fahrer hieß Mussy, und die zugestiegenen Gäste ließen es sich nicht nehmen, eine längere Zeit lang „Muss i denn zum Städtele hinaus“ zu singen. Mein Fremdschämfaktor war hoch. Wer es nicht glaubt, hier das Video dazu:


Video von der Live-Band in meinem Taxi in Cayman, fünfzehn Sekunden Laufzeit

Das war noch vor unseren Stopp in einer lokalen Bar. Danach wäre es verständlicher gewesen. Die Bar war perfekt für den Anlass, auch wenn es kein einheimisches Bier gab:

Eine Bar für Lokals, Cayman Brac
Eine Bar für Lokals, Cayman Brac

Lieber fünf Bier vor zwölf, als keines nach Eins:

Prost auf Cayman Brac
Prost auf Cayman Brac

Die Tour war toll, viel wegen des sympathischen Fahrers Mussy. Wer auf der Insel ist, empfehle ich seine Dienste. Hier seine Kontakt-Daten:

Das Dream-Team auf Cayman Brac
Das Dream-Team auf Cayman Brac

Später wieder auf dem Schiff und während des Abendessens wurde von Mitreisenden geprahlt, dass sie es zu Fuß zu einer belanglosen Tankstelle und wieder zurückgeschafft hatten. Beim Klabautermann! dachte ich dabei. Was ich gemacht hatte, interessierte niemanden. Ich kann damit gut leben.

Weiter mit: Der Piraten-Hafen von Hollywood: Port Antonio / Jamaika


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