Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

Zinni Online:

Bilder und Reiseberichte rund um die Welt

Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

Erstes Thema | Vorheriges Thema | Nächstes Thema | Letztes Thema | Zurück zum Index


Tage wie diese: Sonne, Sturm und Hitze in Ost-Kanada, der USA und auf den französischen Antillen

Mit dem Schiff von Montréal nach New York, und per Flug nach Guadeloupe und Martinique

Inhaltsverzeichnis:

Ich wart seit Wochen auf diesen Tag: Die Planung, Anreise und Montréal
Und tanz vor Freude über den Asphalt: Québec
Das mich immer weiter durch die Straßen zieht: Saguenay
Zu derselben Uhrzeit, am selben Treffpunkt wie letztes Mal: Sydney
Bahnen wir uns den altbekannten Weg: Halifax
Wo alles laut ist, wo alle drauf sind: Die MS Whisper
An Tagen wie diesen: Guadeloupe
Wünscht man sich Unendlichkeit: Martinique
Haben wir noch ewig Zeit: Miami, die Heimreise und das Fazit

An Tagen wie diesen: Guadeloupe


Nach der Ankunft in New York zog sich der Shuttle zum JFK Airport wegen starken Verkehr, wahrscheinlich für New York Verhältnisse Alltag. Das machte nichts, Zeit hatte ich genug. Eingecheckt war schnell, dann hatte ich vier Stunden Zeit bis zum Abflug, die durch Wi-Fi gar nicht einmal quälend langsam herumgingen.

Zehn Minuten vor dem Einsteigen wurde auf der Anzeigetafel am Gate für meinen Flug nichts mehr angezeigt, und das Chaos begann. Norwegian hatte zu fast gleicher Abflugzeit je einen Flug nach Guadeloupe und Martinique. Kurzfristig wurden die Gates der beiden Destinationen getauscht, was nur wenige Passagiere mitgekommen hatten. Da beides weit auseinander lag, und keiner so richtig wusste, wo er hin musste, dauerte es seine Zeit, bis alle Passagiere am richtigen Ort waren. Die Agentin am Schalter wollte eine Durchsage machen, und fragte mich, ob Pointe-à-Pitre (was als Ziel angezeigt wurde) in Guadeloupe oder Martinique liegt.

Der Flug nach Martinique war pünktlich, meiner nach Guadeloupe nicht, ohne einen Grund zu erfahren. Beim Einsteigen blieben wir in der Brücke zum Flugzeug hängen, was eine gefühlte Ewigkeit dauerte. Endlich an Bord ging es immer noch nicht los, Mechanikerinnen hatten noch etwas zu reparieren. Natürlich waren wir auch nicht die Einzigen, die starten wollten, eine Reihe anderer Piloten hatten vor uns die gleiche Idee. Es hatte sich gezogen und nervte, ich war froh, als wir gestartet waren.

Ich verzichtete auf meinen reservierten Sitz in der ersten Reihe, denn es waren viele Plätze freigeblieben. Ich belegte lieber eine Dreierreihe für mich, die Auslastung war bei geschätzten 40 Prozent. Somit war der 4 ½ Stunden Flug angenehm, bei freiem, aber leider etwas langsamen Wi-Fi. Essen und Getränke gab es gegen Bezahlen. Viel trinken konnte ich aber nicht, da ich noch meinen Leihwagen nach der Landung übernehmen wollte.

Ein kleines Manko: Ich wählte die falsche Seite im Flugzeug. Auf der rechten war schön der Sonnenuntergang zu sehen, und später die beleuchtenden Städte der Insel. Bei gleichen Flugzeiten (Abflug nachmittags ab New York) würde ich das nächste Mal nicht mehr die linke Seite nehmen.

Nach der Landung und den schnellen Einreise-Formalitäten hatte nicht nur ich ein Problem, die Leihwagen-Stationen zu finden. Sie liegen versteckt, und danach muss noch ein Shuttle-Bus zum Auto genommen werden, bei so einem relativ kleinen Flughafen.

Nun saß ich in meinem Leihwagen, es war dunkel, und meine Straßenkarte nur eine grobe Übersicht der Insel. Ich stellte meine Route in Google Maps ein, und hoffte, dass ich dadurch gut navigiert werde. Viel Verkehr war nicht, und das Verhalten der Einheimischen war sehr human. Das war mit französischen Verhältnissen zum Glück nicht zu vergleichen. Probleme bereitete nur die dumme App, denn anscheinend hatten Praktikanten die Straßen dort zugeordnet. Ich sollte auf der Autobahn links abbiegen, durch Feldwege fahren, auf dem direkten Weg zum Ziel wenden und andere Späßchen. Ich denke, es wäre einfacher für mich gewesen, nur auf die Schilder zu schauen, was im Dunkeln nicht einfach war. Ein Hexenwerk war es dann aber doch nicht, das Hôtel Le Relais du Moulin zu erreichen.

Eine deutsche Mitarbeiterin begrüßte mich, da mein Französisch sehr bescheiden ist, war ich froh darum. Im Zentrum der Anlage steht eine alte Windmühle (kein Wunder bei dem Hotel-Namen). Die 60 Zimmer sind drumherum errichtet, und natürlich gibt es eine Bar, ein Restaurant und einen Swimmingpool.

Die Mühle war romantisch beleuchtet, das Licht und der Himmel erzeugte eine schöne Stimmung:

Das Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe
Das Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe

Das Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe
Das Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe

Das Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe
Das Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe

An der Bar war tote Hose, das war mir egal. Der Tag war lang, und ich war müde. Ich freute mich auf den nächsten Tag, denn schönes Wetter war vorhergesagt. Ich hatte mir einen halben Tag als Ausflug mit dem Auto vorgenommen, und wollte zuerst mich am Pool ausruhen:

Der Pool vom Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe
Der Pool vom Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe

Das war leider nur eingeschränkt möglich. Rund um den Pool war Personal aktiv, mit Rasenmähern oder Laubsauger. Warum fangen Gärtner grundsätzlich und regelmäßig morgens um sechs in der Nähe von Hotelzimmern oder Pools ihre lärmige Tätigkeit an? Sie machen kaum Pausen, und solange Überstunden, wie man Ruhe haben möchte. Kaum geht man, hören sie auf. Und das weltweit, mit der Ausnahme von Grönland, da räumen sie Schnee um diese Zeit.

Schlimm war es nicht, ich wollte mir ohnehin die Insel anschauen. Als erstes Ziel suchte ich mir Pointe des Châteaux aus, eine Halbinsel, die den östlichsten Punkt der Insel Grande-Terre markiert. Wieder hatte ich Probleme mit meinem Navigations-System, erreichte trotzdem ohne einen nennenswerten Umweg einige hübsche Strände:

Strände im Osten von Guadeloupe
Strände im Osten von Guadeloupe

Strände im Osten von Guadeloupe
Strände im Osten von Guadeloupe

Auf dem Gipfel des Hügels ist ein Kreuz, was ich natürlich als Erstes besteigen wollte:

Pointe des Châteaux / Guadeloupe
Pointe des Châteaux / Guadeloupe

Pointe des Châteaux / Guadeloupe
Pointe des Châteaux / Guadeloupe

Ich fand eine wilde Dramaturgie, hier trifft die Karibik auf den Atlantik. Der Ausblick auf Felsen, Meer und die kleine Nachbarinsel La Désirade war atemberaubend:

Pointe des Châteaux und La Désirade / Guadeloupe
Pointe des Châteaux und La Désirade / Guadeloupe

Pointe des Châteaux / Guadeloupe
Pointe des Châteaux / Guadeloupe

Pointe des Châteaux und La Désirade / Guadeloupe
Pointe des Châteaux und La Désirade / Guadeloupe

Pointe des Châteaux / Guadeloupe
Pointe des Châteaux / Guadeloupe

Zinni / Pointe des Châteaux / Guadeloupe
Zinni / Pointe des Châteaux / Guadeloupe

So schön und überwältigend hatte ich mir die Insel nicht vorgestellt. Dafür auch nicht so heiß. Ich schwitzte aus allen Poren, alles klebte, und mein T-Shirt war klatschnass. Da half auch die selbst gemachte Zitronen-Limonade nicht viel dagegen, war aber besser, als gar nichts:

Zinni / Pointe des Châteaux / Guadeloupe
Zinni / Pointe des Châteaux / Guadeloupe

Auf der Fahrt zurück, gab es noch viel Grünes zu sehen, und dieser Regenbogen:

Unterwegs in Guadeloupe
Unterwegs in Guadeloupe

Es wurde dunkler, und die App versagte ständig. Das Hotel fand ich trotzdem noch:

Unterwegs in Guadeloupe
Unterwegs in Guadeloupe

Das war in der Tat ein „Tag wie dieser“, Guadeloupe hatte mir bereits am ersten Tag viel besser gefallen, als ich es mir vorgestellt hatte. Der Abend wurde wieder ruhig, und bedauerlicherweise war der bestellte Hummer nicht so fein, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Ich schlief trotzdem sehr zufrieden ein.

Für den nächsten Tag war leider Regen vorhergesagt. Morgens beim Blick aus dem Fenster änderte sich das Wetter, fast so oft wie in Irland:

Wetter-Kapriolen in Guadeloupe
Wetter-Kapriolen in Guadeloupe

Ich war unschlüssig, was ich machen sollte, entschied mich dann für die Abfahrt in den Norden der Insel. Mut sollte belohnt werden, das Wetter hielt sich den Tag über, meist mit viel Sonne:

Schönes Wetter in Guadeloupe
Schönes Wetter in Guadeloupe

Mein Ziel war der äußerste Norden der Hauptinsel Grande-Terre. Die Plage de Grande Anse gilt als der schönste Strand dort, Vergleichsmöglichkeiten hatte ich vorerst noch keine. Ich fand einen goldgelben und kilometerlangen Sandstrand vor, und Besucher waren es nur sehr wenige, obwohl der Strand ein beliebtes Ziel bei Einwohnern und Touristen ist:

Plage de Grande Anse, Guadeloupe
Plage de Grande Anse, Guadeloupe

Plage de Grande Anse, Guadeloupe
Plage de Grande Anse, Guadeloupe

Es war traumhaft dort. Gegen den Hunger und Durst gibt es kleine Bars, mit frisch gegrillten Gerichten:

Grillgerichte von einer Bar an der Plage de Grande Anse, Guadeloupe
Grillgerichte von einer Bar an der Plage de Grande Anse, Guadeloupe

Das war nur ein Vorgeschmack, mein Ziel war die in der Nähe befindliche Landzunge Grande Vigie. Sie ist eine Naturstätte, und erinnerte mich etwas an die Bretagne. Sie ist ein Traumziel für Fotografen, den es gibt unzählige herrliche Aussichtspunkte. Zum Glück war ich allein unterwegs, ich hätte jeden Beifahrer mit meinen vielen Stopps genervt:

Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe
Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe

Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe
Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe

Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe
Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe

Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe
Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe

Ein war ein wahrer Höhepunkt der Reise und hatte viel Spaß gemacht. Ich hätte mich gerne noch länger dort aufgehalten, wollte aber wieder im Hellen zurück im Hotel sein. Einen Stopp machte ich an einer kleinen Kapelle, eine ehemalige Mühle. Mein Beten für eine funktionierende Navigations-App wurde nicht erhört:

Eine Kapelle in Guadeloupe
Eine Kapelle in Guadeloupe

Einen weiteren Halt hatte ich in der Rumfabrik Damoiseau. Locker wurde ich dort empfangen, es wäre heute keine Tour, ich könnte mich aber trotzdem in Ruhe im Werksgelände aufhalten. Das Vertrauen ehrte mich, ich schaute mir in Ruhe die Prozesse der Gewinnung von Rum an:

Die Rumfabrik Damoiseau in Guadeloupe
Die Rumfabrik Damoiseau in Guadeloupe

Die Rumfabrik Damoiseau in Guadeloupe
Die Rumfabrik Damoiseau in Guadeloupe

Schön war dieser Hinweis, was man alles mit Rum machen kann. Ein Bad darin fand ich am inspirierenden:

Die Rumfabrik Damoiseau in Guadeloupe
Die Rumfabrik Damoiseau in Guadeloupe

Getestet hatte ich bedauerlicherweise nichts, denn ich musste noch Auto fahren. Zurück waren Wolken aufgekommen:

Wolken in Guadeloupe
Wolken in Guadeloupe

Das machte nichts, ein wunderschöner Tag war zu Ende, und ich hatte eine neue Lieblingsinsel gefunden. Ich war gespannt, ob es in Martinique auch so schön wird, und war bereits jetzt froh, den französischen Antillen einen Besuch abgestattet zu haben.

Guadeloupe
Guadeloupe

Weiter mit: Wünscht man sich Unendlichkeit: Martinique


Zinni Online

Zurück zum Index