Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

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Mit neuen Visionen durch sieben Länder zum Donaudelta

Mit der nickoVISION zu Naturparadiesen und Donaumetropolen

Die Nicko-Trilogie, Teil Drei


Vorwort: Ich habe bei der Entwicklung der Berichte auf diesen Seiten meine technischen Grenzen erreicht, denn die manuelle Erstellung mit HTML Codes ist sehr aufwendig. Dafür benutze ich nun eine Weblog-Software. Dieser Bericht ist Smartphone-optimiert auch hier zu lesen, wie alle anderen auch auf Zinni-Online:

Dieser Bericht auf „Zinni auf Reisen“


Inhaltsverzeichnis:

Schnitt auf der Burg (Passau, Wien und Pécs)

Die Nationalflagge von Deutschland
Die Nationalflagge von Deutschland

Die Nationalflagge von Österreich
Die Nationalflagge von Österreich

Die Nationalflagge von Ungarn
Die Nationalflagge von Ungarn


Schnitt auf der Burg (Passau, Wien und Pécs)


Fast alle Bilder wurden mit einer DSR aufgenommen, wenige mit Handy.

Ich muss mich outen: Ich war noch nie im Donaudelta. So wie auch auf dem Mond, wie peinlich. Im Jahr 2019 wollte ich das ändern, als ich eine Kreuzfahrt der nickoVISION dorthin entdeckt hatte. Ein nagelneues Schiff mit einzigartigem Konzept, und vielen neuen Ländern und Orte für mich. Das sollte eine interessante Seh-Reise werden für mich und wurde gebucht. Der Nachteil, dass die Reise in Passau beginnen und enden würde, mit einer langen Anreise, hatte ich in Kauf genommen.

Als ich den Zug in Mainz bestieg, gab es umgehend einen „Verspätungsalarm wegen polizeilichen Ermittlungen“. Leider wollte mir von der Besatzung niemand verraten, worum es ging. Derrick & Co. sah ich nicht an Bord. Die fünf Stunden zogen sich, waren aber zu ertragen, auch dadurch:

Ein Prost auf die Bahn
Ein Prost auf die Bahn

Das Abendessen im Löwen-Brauhaus war nicht der erhoffte Knaller, und eher enttäuschend. Auch der Verkupplungs-Versuch der Bedienung scheiterte. Der Blick auf die abendliche Veste Oberhaus entschädigte das:

Die Veste Oberhaus in Passau
Die Veste Oberhaus in Passau

Wie auch der Absacker in die schicke Journey Cocktailbar, sie ist sehr zu empfehlen auf der Suche nach irdischen Genüssen:

Die Journey Cocktailbar in Passau
Die Journey Cocktailbar in Passau

Prost auf die Journey Cocktailbar in Passau
Prost auf die Journey Cocktailbar in Passau

Nach einer entspannten Nacht im Hotel König checkte ich aus, dort lästerte ein Tourist über Kreuzfahrer an der Rezeption. Das wäre nur etwas für langweilige Rentner über achtzig. Genau das Richtige für mich. Zeit hatte ich genug, die Abfahrt war erst am Nachmittag. Ich lief zur Anlegestelle, um meinen Koffer abzugeben. Durch die viel befahrene Landesstraße B130, örtlich Nibelungen Straße genannt, war der dreißigminütige Spaziergang keine Idylle, sondern eher eine Automobilshow:

Die B130 von Passau nach Österreich
Die B130 von Passau nach Österreich

Gepäcklos lief ich wieder zurück in die Drei Flüsse Stadt, in der am Zusammenfluss von Ilz und Donau die Burg „Veste Niederhaus“ steht:

Die Veste Niederhaus in Passau
Die Veste Niederhaus in Passau

Sie existiert bereits seit dem Jahr 1250, mit einer bewegenden Geschichte. Sie war unter anderem ein Beherbergung für Pilger, wurde durch eine Pulverexplosion zerstört und wiederaufgebaut, war eine Residenz von Bischöfen und ein Gefängnis für widerspenstige Geistliche. Heute befindet sie sich in Privatbesitz, und ist nicht öffentlich zugänglich.

Entlang der Ilz lief ich Richtung Veste Oberhaus (natürlich bergauf), diese Häuser spiegelten sich dabei in dem Zufluss der Donau:

Die Ilz in Passau
Die Ilz in Passau

Weil es „nach oben“ ging, hatte ich herrliche Ausblicke auf das „Bayerische Venedig“:

Blick auf Passau
Blick auf Passau

Blick auf Passau
Blick auf Passau

Leider befanden sich unter den zu sehenden Schiffen nicht die von Nicko, diese lagen weit außerhalb an der Donau.

Ich erreichte die Veste Oberhaus. Die weit sichtbare Inschrift 1499 auf der Fassade zeigt nur eines der Baujahre der bis 1800 immer wieder erweiterten Burg:

Die Veste Oberhaus in Passau
Die Veste Oberhaus in Passau

Lief dort etwas herum:

Die Veste Oberhaus in Passau
Die Veste Oberhaus in Passau

was zu einem starken Durstgefühl führte. Zum Glück befindet sich in dieser Anlage das (nicht ganz originell genannte) Gasthaus „Das Oberhaus“, ein gemütliches Restaurant. Es ist anscheinend beliebt, mit Glück hatte ich an der Bar einen Platz bekommen. Die netten Mitarbeiter verwöhnten mich mit einigen Bier-Spezialitäten. Und nach geschätzten einer Million getrunkener Biere hatte ich eine Premiere: Von einem Schnitt hatte ich noch nie gehört, geschweige denn probiert. Das Glas wird unter den Zapfhahn gehalten, und einmal kurz und weit geöffnet. Das Bier schießt ins Glas, bis es halb voll ist, darüber türmt der Schaum:

Ein Schnitt Bier im Oberhaus von Passau
Ein Schnitt Bier im Oberhaus von Passau

Schmeckt klasse, und besser, als es aussieht. Aber Obacht geben, länger leben: In ein Wirtshaus gehen und einen Schnitt bestellen gehört sich nicht. Mindestens ein normales Bier sollte man getrunken haben, bevor man einen Schnitt bestellt.

Gegessen hatte ich dort nichts, nach der Wirtschaftsweisheit: Sieben Bier sind auch ein Schnitzel. Ich hätte ewig dort sitzen können, das Schiff hatte dafür aber leider kein Verständnis. Ich torkelte zurück, und bezog meine geräumige Kabine:

Meine Kabine auf der nickoVISION
Meine Kabine auf der nickoVISION

Das war das Gegenteil von einem Wohnungssuchenden in Berlin: Ich hatte jede Menge Raum bekommen. Darauf trank ich erst einmal ein Bier:

Zinni auf der nickoVISION
Zinni auf der nickoVISION

Bestaunte die tolle Landschaft der Wachau und seine kleinen Ortschaften, wie hier Dürnstein und sein Stift:

Das Stift von Dürnstein
Das Stift von Dürnstein

und tauschte mit anderen Passagieren alberne alte Witze aus wie: Was liegt zwischen Krems und Stein? Und!

Der Start war gelungen, und machte Lust auf Meer. Wir fuhren Richtung Wien, und ich ging an die Bar mit nettem Personal:

Die Bar von der Nickovision
Die Bar von der Nickovision

Am nächsten Morgen erreichten wir Wien. Ich war schon ein paarmal dort, und hatte keine große Lust in die Stadt zu laufen, oder die Stadtrundfahrt zu buchen. Ich lief entlang der Donau, an den DC Towers (Mehrzahl, obwohl nur einer) auf der anderen Flussseite vorbei:

Der Turm 1 der DC Towers in Wien
Der Turm 1 der DC Towers in Wien

Der DC Tower 1 wurde am 26. Februar 2014 eröffnet, und ist das zweithöchste Gebäude Österreichs. DC Tower 2 und 3 befinden sich in der Planungsphase.

Ich warf einen Blick auf die Franz-von-Assisi-Kirche, ohne als Kunstbanause hineinzugehen:

Die Franz-von-Assisi-Kirche in Wien
Die Franz-von-Assisi-Kirche in Wien

die lokal auch Mexiko-Kirche genannt wird. Grund war, dass dieses Land im Jahr 1938 das Einzige war, das vor dem Völkerbund offiziellen Protest gegen den gewaltsamen Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich einlegte. Zum Gedenken an diesen Akt hat die Stadt Wien dem umgebenen Platz und dieser Kirche diesen Namen verliehen.

Mein letztes Ziel des kleinen Ausflugs ging zum Prater, ein weitläufiges und öffentliches Areal. Ich war schon einmal dort, damals waren mir auf dem Weg dorthin viele zwielichtige Gestalten begegnet. Dieses Mal nicht, wobei ich nicht weiß, ob aufgeräumt wurde, oder es an der Tageszeit lag. Wenn man außerhalb Wiens vom Prater spricht, ist häufig nur der Vergnügungspark, der Wurstel Prater, gemeint. Dieser macht flächenmäßig nur einen winzigen Teil des gesamten Gebiets aus, das von Wiesen und Gewässern geprägt ist.

Schon von Weitem sichtbar war das Blumenrad. Die Höhe von fünfundvierzig Meterm sorgt für eine gute Aussicht auf Wien:

Das Blumenrad im Prater von Wien
Das Blumenrad im Prater von Wien

und auf den großen Bruder, das Riesenrad:

Das Riesenrad im Prater von Wien
Das Riesenrad im Prater von Wien

das eine lange und bewegte Geschichte hat. Im Jahr 1897 wurde es zur Feier des 50. Thronjubiläums Kaiser Franz Josefs I. errichtet. Unter anderem gab es eine Erteilung der gerichtlichen Abbruchgenehmigung, die nie wahrgenommen wird, und es brannte, und wurde wiederaufgebaut. Hier blicken die Besucher aus fünfundsechzig Metern Höhe über die Donaumetropole:


Video vom Riesenrad im Prater, sieben Sekunden Laufzeit

Das reichte mir zu sehen, und lief zurück zu der nickoVISION und meiner Kabine:

Ein Flur auf der nickoVISION
Ein Flur auf der nickoVISION

ohne die beiden Einrichtungen auf der linken und rechten Seite des Bildes zu besuchen, ich war im Urlaub.

Nach den Wiederholungs-Besuchen von Passau und Wien stand endlich etwas Neues an, ein Aufenthalt in Solt, eine Stadt in Zentralungarn. Diese hat nicht viel zu bieten, es hatte sich angeboten, einen Ausflug zu buchen. Mein Plan war zum Naturpark Gemenc-Wald zu fahren, war damit aber der alleinige Interessent an Bord. Dadurch fand der Trip natürlich nicht statt. Hatte ich bereits aber geahnt, da im Vorfeld nicht gerade positiv darüber beworben wurde: „Wälder können sie auch in Deutschland sehen, aber die Stadt Pécs nicht“. So blieb mir nur die Fahrt dorthin.

Nach einer 1,5-stündigen langweiligen Fahrt durch die ungarische Tiefebene Richtung der Grenze zu Kroatien erreichten wir Pécs, angeblich eine der schönsten Städte Ungarns und seinen 150.000 Einwohnern. Groß vorbereitet darauf war ich nicht, da ich ja in lieber in die Natur wollte. Gemütlich, schick sah Fünfkirchen (der deutsche Name, und 2010 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt) auf den ersten Blick aus, wie hier der Szechenyi Platz:

Der Szechenyi Platz in Pécs
Der Szechenyi Platz in Pécs

Sie wurde 2010 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt, wobei es mir vorkommt, dass es außer meiner Heimatstadt keine andere Stadt gibt, die noch nicht Kulturhauptstadt war. Dadurch wurde Pécs etwas bekannter, wer kennt den noch einen Städtenamen außer Budapest in Ungarn?

Einer der außergewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten und ein Überbleibsel aus der Türken-Zeit ist die Moschee Gszi Khassim. Sie wurde nach Abzug der osmanischen Herrscher zur katholischen Kirche umgewidmet, und hat deshalb kein Minarett:

Die Moschee Gszi Khassim in Pécs
Die Moschee Gszi Khassim in Pécs

Die Kathedrale St. Peter und Paul erinnerte mich an das Mittelalter, Teile der Kirche stammen aus dem vierten Jahrhundert:

Die Kathedrale St. Peter und Paul in Pécs
Die Kathedrale St. Peter und Paul in Pécs

Die Kathedrale St. Peter und Paul in Pécs
Die Kathedrale St. Peter und Paul in Pécs

Ich bummelte etwas durch die Fußgängerzone:

Die Fußgängerzone in Pécs
Die Fußgängerzone in Pécs

und das sorgte für Durst. Ich fand ein Lokal, wo ich mit Euro bezahlen konnte, genoss ungarisches Bier, und beobachtete das Treiben auf dem Platz:

Ein Bier in Pécs
Ein Bier in Pécs

Von hier konnte ich auch eine Aktion von jungen Leuten beobachten, die friedlich gegen etwas protestierten. Wahrscheinlich WFF oder ähnliches (Wednesday for Future, da es ein Mittwoch war)

Keine Ahnung, was passierte in Pécs
Keine Ahnung, was passierte in Pécs


Video von „Keine Ahnung, was passierte“ in Pécs, dreizehn Sekunden Laufzeit

Es wurde langsam dunkel:

Abendliche Stimmung in Pécs
Abendliche Stimmung in Pécs

und wir liefen zurück zum Bus, ohne den Rekord der Stadt zu sehen: Das Magasház (auf Ungarisch: Hochhaus) ist ein vierundachtzig Meter hohes Gebäude mit fünfundzwanzig Stockwerken. Es wurde im Jahr 1974 errichtet, und ist seit dem Jahr 1989 wegen mangelhafter Baustatik unbewohnt. Somit hat es als „das höchste unbenutzte Hochhaus in Mitteleuropa“ einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde.

Es ging zurück nach Mohacs zum Schiff. Die Stadt ist bekannt durch die Schlacht dort in 1526, wo die Türken Ungarn den Todesstoß versetzten. Was dort genau passierte, mit den wohl mehr als 10 000 Gefallenen und wo letztlich der König auf der Flucht ertrank, sind bis heute weitgehend offene Fragen. Wenn man noch heute auf Ungarisch ausdrücken möchte, dass es auch hätte schlimmer kommen können, wird das Sprichwort gebraucht: „Több is veszett Mohácsnál“, auf Deutsch „Mehr ging bei Mohács verloren“. Seitdem trösteten wir uns an Bord, wenn das Bier warm war oder schlimmeres, mit diesem Spruch.

Weiter mit: Nix in Manhattan (Belgrad und Donaudurchbruch Eisernes Tor)


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