Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

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Die Niederlande wiederentdeckt

Mit dem Fluss-Kreuzfahrtschiff MS Belvedere von Amsterdam nach Köln

Die Nationalflagge der Niederlande
Die Nationalflagge der Niederlande

Inhaltsverzeichnis:

Amsterdam und Umgebung

Amsterdam und Umgebung


In Amsterdam angekommen, hatte ich noch etwas Zeit. Auf dem Schiff konnte ich nur mein Gepäck abgeben, aber die Kabine war noch nicht bezugsbereit. Ich war schon paarmal in der Stadt und trank lieber in einer Freiluftbar ein Bier anstatt mir die Hektik und Betriebsamkeit der Metropole anzutun. Beim Blick in meinen Rucksack hatte ich einen Schreck bekommen, mein Dokumentenbeutel mit Geld, Reisepass, Impfpässen, Token & Co. fehlte. Ich suchte ohne Erfolg. Aus dem Hotelsafe hatte ich ihn morgens zusammen mit der Kamera genommen, da war ich mir sicher. Ich hoffte, dass ich den Beutel in den Koffer anstatt in den Rucksack gelegt zu haben, und wartete die Zeit, bis ich in der Kabine zu meinem Koffer Zugang hatte.

Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch an ein Happy End, das leider nicht eintraf. Auch im Koffer war nichts, schade. Nach paarmaligen Suchen gab ich auf. Ich glaube nicht, dass ich bestohlen wurde. Ich hatte keinerlei Kontakt mit Personen, und Den Haag ist keine Hochburg von Verbrechern. Ohne es zu merken, den Rucksack zu öffnen, zielsicher das wertvollste zu nehmen, den Rest zu ignorieren und den Rucksack wieder zu schließen, schafft wahrscheinlich auch ein Meisterdieb nicht. Ich vermute, dass ich beim Öffnen meines Rucksacks und Entnahme der großen und schweren Kamera die kleine Tasche herausgefallen war, ohne dass ich es bemerkt hatte.

Anstatt entspannten Kreuzfahrt-Beginn ging der aufwendige Weg zur Polizeistation, dort wurde ich von der Dienststelle A via B nach C geschickt. Nachdem ich bei der richtigen gelandet war, gab es eine langwierige Prozedur zur Report-Erstellung, und der anschließende Weg zurück zum Schiff. Auch das Fundbüro in Den Haag wurde informiert. Bis heute ist nichts aufgetaucht, entweder war es doch ein Dieb, oder es gab einen unehrlichen Finder, oder alles liegt unentdeckt im Hofvijver oder im Müll. Schade um das Geld und die Mühen, aber es gibt schlimmeres. Meine Geldbörse hatte ich mit allen Kreditkarten, weiterem Geld und Personalausweis noch.

Dadurch aufgeregt, konnte ich den ersten Abend nicht richtig genießen, und auf einen abendlichen Spaziergang durch die Stadt hatte ich keine Lust mehr. Auch am nächsten Tag zog ich einen Ausflug in die Umgebung vor, die Innenstadt von Amsterdam hatte ich während dieser Kreuzfahrt bis auf polizeiliche Dienststellen gemieden.

Der kurzfristig gebuchte Ausflug ging am nächsten Morgen zum Museumsdorf Zaanse Schans und nach Edam. Schlecht für die Reederei, aber gut für die Gäste: Nur achtzehn Gäste nahmen daran teil, es war genug Platz im Bus und es gab nie Gedränge. Das Freilichtmuseum Zaanse Schans nördlich von Zaandam war mit dem Bus schnell erreicht. Es ist ein Dorf mit bewohnten Häusern, typischen Gebäuden, Museen, Shops, Cafés und natürlich Windmühlen, die schnell vom Bus aus zu sehen waren:

Museumsdorf Zaanse Schans
Museumsdorf Zaanse Schans

An denen die örtliche Jugend ein erfrischendes Bad zu sich genommen hatten:

Museumsdorf Zaanse Schans
Museumsdorf Zaanse Schans

obwohl nicht immer eitler Sonnenschein war:

Museumsdorf Zaanse Schans
Museumsdorf Zaanse Schans

Auch einen Blick in das Innere einer Mühle konnten wir erhaschen:

Museumsdorf Zaanse Schans
Museumsdorf Zaanse Schans

Das Dorf war für mich nett und idyllisch, obwohl einige große und laute Touristengruppen, meist aus Asien, anwesend waren:

Museumsdorf Zaanse Schans
Museumsdorf Zaanse Schans

Museumsdorf Zaanse Schans
Museumsdorf Zaanse Schans

mit allen Klischees, die das Land hergibt:

Museumsdorf Zaanse Schans
Museumsdorf Zaanse Schans

Museumsdorf Zaanse Schans
Museumsdorf Zaanse Schans

Die Zeit war uns allen im Bus etwas zu knapp bemessen dort, schade, aber das ist bei Ausflügen meist so. Weiter ging der Bus zur Käsestadt Edam. Bereits im 16. und 17. Jahrhundert hatte sie eine Blütezeit mit dem Käsehandel, ist aber immer noch mehr ein Dorf geblieben. Leider war ein Spaziergang auf eigene Faust nicht möglich, die Haltestellen der An- und Abfahrt waren unterschiedlich. Bei den wenigen Gästen machte das nichts, ich hatte ausreichend Zeit, die malerische Innenstadt mit Grachten und Gassen, Holzbrücken und typisch niederländischen Häusern anzusehen und zu fotografieren:

Die Stadt Edam
Die Stadt Edam

Die Stadt Edam
Die Stadt Edam

Die Stadt Edam
Die Stadt Edam

Es waren nicht viele Besucher in der Stadt, ich hatte sie mir viel stressiger und touristischer vorgestellt. Selbst die Andenken waren nicht der typische Kitsch, sondern für mich richtig süß:

Andenken aus Holland
Andenken aus Holland

Der schöne Ausflug wurde beendet mit einem Besuch einer Käserei. Eine kurze Demonstration von einer netten Dame (nicht Frau Antje, sah aber so aus) zeigte uns, wie der Käse hergestellt wird. Danach ging es natürlich in das eigene Geschäft, wo viele Arten probiert werden konnten. Vieles schmeckte mir, der geräucherte Käse kann ich aber nur sehr eingeschränkt empfehlen, er schmeckte mir eher nach Billigwurst:

Edamer Käse
Edamer Käse

Edamer Käse
Edamer Käse

Da ich nicht wusste, wie ich den Käse vernünftig während der Reise lagern konnte, kaufte ich nichts, und verließ den Laden. Direkt vor mir huschte eine große Ratte Richtung Lagerhaus, anscheinend mögen nicht nur Mäuse Käse.

Normal meide ich organisierte Ausflüge auf Kreuzfahrten, diesen hatte ich nicht bereut. Durch die Begleitumstände war es das Beste, was mir passieren konnte. Zumal die Reiseleitung nett und kundig war, und lange Bus-Fahrten vermieden wurden. Der Kopf war wieder frei, ich konnte mir nun das Schiff in aller Ruhe anschauen.

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