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Schneetreiben im Eidfjord |
Die Nationalflagge von Deutschland
Die Nationalflagge von Norwegen
6. Mai 2018
Der Eidfjord (circa 170 Kilometer lang), und die gleichnamige Kommune am Ende des Fjordes mit fast eintausend Einwohner, liegt in der Hardangerregion. Auf eigene Faust etwas zu unternehmen ist aufwendig, vor Ort gibt es nicht viel zu sehen, und die Ortschaft verlassen wird teuer. Ich buchte wieder einen Bus-Ausflug, dieses Mal zum Sysen-Damm und dem Vøringsfoss Wasserfall.
Wir folgten mit unserem Bus dem Fluss Eio, erklommen eine Höhe von 750 Meter über dem Meer, und erreichten Hardangervidda, das größte Hochgebirgsplateau Nordeuropas. Ich war überrascht über den vielen Schnee, der hier Anfang Mai gelegen hatte:
Das Hochgebirgsplateau Hardangervidda
Das Hochgebirgsplateau Hardangervidda
Das Hochgebirgsplateau Hardangervidda
Im April war die Straße noch gesperrt, aber mittlerweile schneefrei, und befahrbar.
Der Besuch vom Sysen-Damm, einer der vier Staudämme, die die nahegelegene Sima-Wasserkraftanlage mit dem nötigen Wasser für die Stromerzeugung versorgen, war auf dem Programm. Ein beeindruckender Anblick wurde versprochen, mit dem vielen Schnee sah es aber anderes aus. Nur wenige wagten sich an die Kante, um nicht im Schnee zu versinken, und wer dort war, kam enttäuscht zurück. Diesen Stopp hätten wir uns sparen können.
Der Sysen-Damm
Der Vøringsfoss Wasserfall, angeblich der bekannteste des Landes, sollte der Höhepunkt der Tour sein. Wir hofften auf eine nebelfreie Sicht, und wurden zuerst enttäuscht. Eine Gruppe, die gerade im Aufbruch war, sah so gut wie nichts. Wir auf den ersten Blick auch nicht, und auch auf den zweiten oder dritten nicht.
Da der Souvenir-Shop noch geschlossen war:
Der Souvenir-Shop vom Fossli Hotel
stürmten fast alle Gäste frustriert das nahe gelegene Fossli Hotel, um Kaffee und Kuchen serviert zu bekommen. Ich wollte so schnell nicht aufgeben, und gab die Hoffnung nicht auf, wenigstens etwas zu erahnen. Und wurde belohnt, nicht viel später klarte es auf, und ich konnte mir den phänomenalen Wasserfall von oben ansehen. Er hat eine Fallhöhe von 182 Metern mit einem freien Fall von 145 Metern. Bei den vielen Wanderpfaden (wenn auch nicht mit den besten Bedingungen) änderte sich ständig die Aussicht, das war ein großer Höhepunkt der Reise für mich:
Der Vøringsfoss Wasserfall
Der Vøringsfoss Wasserfall
Der Vøringsfoss Wasserfall
Als die Freunde von Kuchen und Kaffee zum Bus zurückgekommen waren (warum die diesen Ausflug gebucht hatten, erschloss sich mir nicht, das gibt es auch auf dem Schiff), fuhren wir wieder zurück Richtung Eidfjord und MS Astor. Wir lagen leider auf Reede, und bei ein paar gleichzeitig ankommenden Ausflugsbussen ist mit Wartezeit zu rechnen. Das ist ein großer Nachteil von auf Reede liegen, man verliert viel Zeit für das Übersetzen in beide Richtungen.
Die MS Astor im Eidfjord
Auf anstellen hatte ich keine Lust. Ich lief noch etwas im Ort herum, bis der letzte Tender ablegte, ohne groß etwas zu entdecken, außer unserem Kreuzfahrtschiff:
Die MS Astor im Eidfjord
Bei der nachfolgenden Fahrt durch den Fjord hatte ich oft das zur Landschaft passende Lied von Dire Straits Brothers In Arms im Kopf mit dem Anfang
These mist covered mountains, are a home now for me
Die mit Nebel und Wolken bedeckten Berge, die Wasserfälle, das Meer und der Schnee ergaben ein tolles und mysteriöses Szenario:
Unterwegs im Eidfjord
Unterwegs im Eidfjord
Unterwegs im Eidfjord
Unterwegs im Eidfjord
Eine Überraschung gab es beim Einlaufen in Lervik. Der kleine Ort sollte nur zum Tendern der Ganztages-Ausflügler genutzt werden, die im Eidfjord ausgestiegen waren, und von dort mit dem Bus den Fjord entlanggefahren waren. Da wir zu früh waren, durften wir für eine beschränkte Zeit in der Ortschaft etwas herumlaufen. Bedauerlicherweise verloren einige dabei die Kontrolle, hatten sämtliche Benimmregeln verloren und vorgedrängelt, als ob die paar Sekunden etwas bringen. Wenn man jemand darauf angesprochen hatte, kam die Antwort: „Wir sind im Urlaub, entspannen sie sich“. Sagten genau die richtigen Hohlköpfe.
Aber auch ich reagierte planlos, und verließ die Astor mit meiner Spiegelreflexkamera, aber ohne Batterie. Bis ich das merkte, lohnte es sich nicht noch einmal zurückzugehen.
Lervik hatte mir klasse gefallen, das Wasser spiegelte sich toll mit den Gebäuden und Schiffen:
Spiegelungen in Lervik
Spiegelungen in Lervik
und die kleine Kirche, mit den dahinter liegenden Bergen, ergaben eine schöne Komposition:
Die Kirche von Lervik
Wir verabschiedeten uns von Lervik mit einem letzten schönen Blick auf den Ort:
Blick auf Lervik
und der tolle Tag endete mit einem idyllischen Sonnenuntergang:
Gute Nacht Lervik
Weiter mit: Heiter auf der MS Astor