Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

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Piraten der Karibik: Ein Augenzeugenbericht aus dem 21. Jahrhundert

Mit der MS Hamburg von Kuba bis zur Dominikanische Republik

Inhaltsverzeichnis:

Die Piraten-Braut: Maria la Gorda / Kuba

Die Nationalflagge von Kuba
Die Nationalflagge von Kuba


Die Piraten-Braut: Maria la Gorda / Kuba


„Maria la Gorda“, was für ein klangvoller Name für einen Ort, der auf Spanisch „Die dicke Maria“ heißt. Man erzählt, dass Frau la Gorda eine Dame aus Venezuela war, die von Piraten gefangen genommen wurde. Nach einem Schiffsunglück konnte sie den Kutter verlassen, und verkaufte mit großem Erfolg Trinkwasser und ihren umfangreichen Körper. Sie starb angeblich zufrieden und wohlhabend. Schade, ich hätte sie gerne kennengelernt.

Wikipedia führt keine Einträge unter Maria la Gorda und außer einem Schnorchel- und Tauchspot gibt es anscheinend nichts anzusehen. Die sechs Stunden vor Ort wollte ich nicht nur zum Liming (steht in der Karibik für die Kunst des Nichtstuns) nutzen, und buchte einen Ausflug zum Nationalpark Guanahacabibes. Was wir dort sehen würden war offen, je nach Tageszeit und Wetter kann man mit Glück viele unterschiedliche Tierarten sehen.

Am Land wurden bei allen Passagieren die Körpertemperatur gemessen, meine war bei 35,7 Grad, und damit muy bien laut Aussage der Mitarbeiterin. Ein Ranger begrüßte uns, und war unser Begleiter für die nächsten vier Stunden. Er hat immer eine Woche Dienst im Nationalpark, und dann eine Woche frei in seiner Heimat. Er konnte etwas Deutsch, weit besser als mein Spanisch. Der 50.000 Hektar große Nationalpark steht seit 1987 unter dem Schutz der UNESCO. Vier der weltweit sieben Schildkrötenarten sollen auf der Halbinsel angesiedelt sein, entdeckt hatten wir keine. Die Natur hatte eine gute Laune: Im Frühjahr beginnt die Invasion von roten Krabben, und der nötige Regen dafür gab es vor ein paar Tagen. Tausende Krabben legten den Weg vom Meer über die Straße zum Wald auf sich:

Rote Krabben-Invasion auf der Halbinsel Guanahacabibes
Rote Krabben-Invasion auf der Halbinsel Guanahacabibes

Eine Woche vorher waren die Tiere noch nicht an Land, Glück gehabt. Da wir durch unsere Busfahrt ein Gemetzel veranstalteten war mir nicht recht, aber leider auch nicht von meiner Seite aus beeinflussbar. Für einen Nationalpark könnte ich mir tierfreundlichere Lösungen vorstellen, aber die Geier müssen auch von etwas leben.

Rote Krabben-Invasion auf der Halbinsel Guanahacabibes
Rote Krabben-Invasion auf der Halbinsel Guanahacabibes

Bizarr: Ich flog um die halbe Welt, um mir vergeblich die erhoffte Migration der Krabben in Christmas Island westlich von Australien anzuschauen. Unvorbereitet und unerwartet sah ich sie hier, und verhaute das Ereignis mit meiner Kamera:

Rote Krabben-Invasion auf der Halbinsel Guanahacabibes
Rote Krabben-Invasion auf der Halbinsel Guanahacabibes

Eine rote Krabbe auf der Halbinsel Guanahacabibes
Eine rote Krabbe auf der Halbinsel Guanahacabibes

Rote Krabben-Invasion auf der Halbinsel Guanahacabibes
Rote Krabben-Invasion auf der Halbinsel Guanahacabibes

Ich hoffe, dass ich die kleine Krabbe nicht erschreckt hatte mit meiner Video-Aufnahme:


Video von einer Krabbe auf Kuba, zehn Sekunden Laufzeit

Es hatte Spaß gemacht, den kleinen Tierchen bei der Wanderung zuzuschauen.

Später wurde es unheimlich: Das Bild wurde aus dem Bus-Fenster gemacht, und zeigt in der Tat ein echtes Geisterschiff. Niemand weiß, wo es hergekommen war, was mit der Ladung passierte, wo die Crew sich befindet und vieles mysteriöse mehr:

Ein Geisterschiff auf der Halbinsel Guanahacabibes
Ein Geisterschiff auf der Halbinsel Guanahacabibes

Auf dem Programm stand nun ein Meerwasser-Schwimmbecken. Dieses ist mit einem Tunnel mit dem Meer verbunden, und beinhaltet auch ein paar Fische:

Ein Meerwasser-Schwimmbecken auf der Halbinsel Guanahacabibes
Ein Meerwasser-Schwimmbecken auf der Halbinsel Guanahacabibes

Weit spektakulärer fand ich die Auswirkungen, wenn die Wellen einen Pseudo-Geysir erzeugten, auf Bild:

Pseudo-Geysir auf der Halbinsel Guanahacabibes
Pseudo-Geysir auf der Halbinsel Guanahacabibes

und auf Video:


Video von Pseudo-Geysir auf der Halbinsel Guanahacabibes, neun Sekunden Laufzeit

Der letzte Stopp war am Leuchtturm Faro Roncali. Wie auch wahrscheinlich fast jeder Passagier, musste ich beim Anblick an einen ähnlich lauteten Zirkus denken, dieser hat aber damit nichts zu tun. Er ist der älteste Leuchtturm des Landes und wurde im Jahr 1849 von Sklaven und chinesischen Landarbeiter errichtet. Der Name kommt von einem ehemaligen Governor des Landes, von Federico Roncali Ceruti:

Der Leuchtturm Faro Roncali, Halbinsel Guanahacabibes
Der Leuchtturm Faro Roncali, Halbinsel Guanahacabibes

Der Leuchtturm Faro Roncali, Halbinsel Guanahacabibes (Handy-Bild)
Der Leuchtturm Faro Roncali, Halbinsel Guanahacabibes (Handy-Bild)

Zirkus war hier keiner, eher gepflegte Müßiggang. Außer uns langweilte sich noch ein Soldat im Wachdienst in der Kaserne nebenan. Er wollte vermeiden, dass wir kleine Schweinchen fotografierten. Schön, dass Kuba solche Probleme hat. Vielleicht wollte er auch nur meinen Plan verhindern, diese einfangen und am Spieß zu grillen:

Schweinchen am Leuchtturm Faro Roncali, Halbinsel Guanahacabibes
Schweinchen am Leuchtturm Faro Roncali, Halbinsel Guanahacabibes

Nach der Tour war noch etwas Zeit, sich die Hotelanlage von Maria de Gorda anzuschauen. Auf den ersten Blick sah es recht nett aus:

Am Strand von Maria da Gorda auf der Halbinsel Guanahacabibes
Am Strand von Maria da Gorda auf der Halbinsel Guanahacabibes

Auf den Zweiten ist zu erkennen, dass die Strände naturbelassen sind:

Am Strand von Maria da Gorda auf der Halbinsel Guanahacabibes
Am Strand von Maria da Gorda auf der Halbinsel Guanahacabibes

Immer noch schön, solange man nicht ins Wasser geht, oder sich von Sandflöhen die Füße tätowierten lässt. Vielleicht ist das hier für Taucher ein Paradies, keine Ahnung:

Am Strand von Maria da Gorda auf der Halbinsel Guanahacabibes
Am Strand von Maria da Gorda auf der Halbinsel Guanahacabibes

Wenn ich einmal vor Langeweile sterben möchte, komme ich dort wieder hin. Ansonsten eher nicht. Trotzdem fand ich den Tag gelungen, der Nationalpark war sehr interessant, und eine Invasion von Krabben sieht man nicht jeden Tag.

Die Tenderboote holten uns wieder ab:

Blick auf die MS Hamburg von Maria la Gorda aus
Blick auf die MS Hamburg von Maria la Gorda aus

und am Abend ging es weiter Richtung Cienfuegos, der letzte Halt auf Kuba.

Weiter mit: Anti-Piraten-Festung: Cienfuegos / Kuba


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