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Anti-Piraten-Festung: Cienfuegos / Kuba |
Die Nationalflagge von Kuba
Dieses Kapital ist allen Lese-Faulen gewidmet. Die etwa 150 000-Einwohner-Stadt Cienfuegos wurde bereits im Jahr 1494 erstmals von Christoph Kolumbus beschrieben, die Besiedelung erfolgt jedoch erst knapp dreihundert Jahre später durch das Fort Nuestra Señora de los Ángeles de Jagua, kurz auch „Castillo de Jagua“ genannt. War sie im 18. Jahrhundert noch ein Piratenhafen, wurde später zum Schutz gegen Freibeuter erfolgreich ein verwinkeltes Straßennetz errichtet, um die Piraten zu verwirren. Aufgrund ihrer Attraktivität wird die Stadt in Kuba die Perle des Südens (La Perla del Sur) genannt, wegen ihrer günstigen Lage früher auch 'Der große amerikanische Hafen', und heute wäre ein passender Name Stadt der Kuppeln für die hübsche Kolonialstadt.
Einen Ausflug hatte ich nicht gebucht, und schlenderte nur durch die Straßen. Seit dem Jahr 2005 ist die historische Altstadt Cienfuegos Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Also aus Touristen-Sicht Alltag, so inflationär wie das Gütesiegel mittlerweile vergeben wird. Der Mittelpunkt von Cienfuegos ist der Parque José Martí, mit seinem Triumphbogen:
Der Triumphbogen vom Parque José Martí in Cienfuegos
Außerdem ist der Park auch noch einer der paar Wi-Fi-Spots der Stadt, also auch Treffpunkt der Einheimischen. Am Rande des Parks ist das Colegio San Lorenzo mit seiner auffälligen, von Säulen geprägte Fassade. Es ist nicht öffentlich zugänglich:
'Colegio San Lorenzo' in Cienfuegos
Rund um den Platz sind viele der alten Kolonialstil-Häuser neu renoviert, mich interessierte aber mehr, wie es abseits der Schmuckstücke aussah. Sauber sah es überall aus, aber viele Gebäude könnten einen Handwerker vertragen. Ich befürchte nur, dass dafür kein Geld und Material vorhanden ist:
Die Straßen von Cienfuegos
Die Straßen von Cienfuegos
Natürlich auch hier waren Oldtimer an jeder Ecke zu sehen:
Unterwegs in Cienfuegos
Öffentlicher Nahverkehr, der Transporte Nacional Service, nur das Pferd und der Chauffeur hatten noch Ausgang:
Öffentlicher Nahverkehr in Cienfuegos
Vielleicht halten die sich auch daran:
Schade!
Wie oft fälschlicherweise vermutet, ist die Stadt im Jahr 1829 nicht nach dem Helden der kubanischen Revolution Camillo Cienfuegos benannt, sondern nach dem damals residierenden Gouverneur Kubas, José Cienfuegos. Camillo hatte eine ähnliche Popularität wie Fidel Castro, manche sagen sogar eine größere, obwohl er weltweit nicht viel bekannt ist. Ob sein Name verantwortlich für die vielen Spuren der Revolution in der Stadt war, hatte sich mir nicht erschlossen. Das Thema gerät in Cienfuegos nicht in Vergessenheit.
Viva la Revolución! in Cienfuegos
Viva la Revolución! in Cienfuegos
Ihm war das alles egal, er hielt seine verdiente Siesta:
Siesta in Cienfuegos
Mir reichte es so langsam mit alten Gebäuden, Plätzen und Theatern, und hatte Durst. Diesen zu löschen, war nicht schwer:
Prost auf Cienfuegos!
Cienfuegos hatte Charme, aber auch eher eine Dorfatmosphäre als pulsierendes Stadtleben. Wer das sucht, ist dort verkehrt.
Ein karibischer Traum-Sonnenuntergang beendete den entspannten Tag, während wir Kuba verließen, und in Richtung Cayman Islands steuerten:
Buenas noches Cienfuegos (Handy-Bild)
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