Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

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Piraten der Karibik: Ein Augenzeugenbericht aus dem 21. Jahrhundert

Mit der MS Hamburg von Kuba bis zur Dominikanische Republik

Inhaltsverzeichnis:

Versteckte Piraten-Höhlen: Samana / Dominikanische Republik

Die Nationalflagge von der Dominikanischen Republik
Die Nationalflagge von der Dominikanischen Republik


Versteckte Piraten-Höhlen: Samana / Dominikanische Republik


Ausgeschrieben war der erste Halt auf der Insel Hispaniola mit Samaná / Dominikanische Republik. Naiv, wie ich war, dachte ich, dass ich mir die Stadt im Nordosten der Dominikanischen Republik anschauen können, und bereitete mich darauf vor. Der Tender ging aber nur auf die kleine Insel Isla Cayo Levantado, die man eher aus dem Bacardi-Werbespot kennt. Ich glaube nicht, dass die Aufnahmen für den Werbefilm dort entstanden waren, die Einheimischen behaupten es.

Das war mir aber auch erst einmal egal, denn ich hatte einen Ausflug in den Nationalpark Los Haitices gebucht. Wir wurden von eigenen Booten des Veranstalters abgeholt, denn das geschützte Gebiet ist nicht über eine Straße erreichbar. Ich setzte mich auf eine überdachte Seite, trotzdem wurden wir schnell nass. Sehr nass:

Regen im Los Haitices Nationalpark
Regen im Los Haitices Nationalpark

Ein Verantwortlicher schaffte es, die Regenmaschine immer dort aufzustellen, wo wir uns gerade befanden. Es regnete in Strömen, zum Glück war es warm, und wir Korsaren hatten einen Poncho zum Schutz bekommen. Trotzdem gibt es Schöneres, und ich musste dabei denken „Geh mir weg mit Urlaub, ich habe alles gesehen“. Meine gute Laune hatte ich zum Glück trotzdem behalten:

Zinni im Regen im Los Haitices Nationalpark (Handy-Bild)
Zinni im Regen im Los Haitices Nationalpark (Handy-Bild)

Nicht nur wir wurden nass:

Regen im Los Haitices Nationalpark
Regen im Los Haitices Nationalpark

Der Los Haitices Nationalpark ist ein Teil der gleichnamigen Region, die eine Ausdehnung von 1.200 qkm hat. Nur ein kleiner Bereich dieses riesigen Gebiets ist für Besucher zugänglich. Man schätzt, dass diese Region 40 Millionen Jahre alt ist. Von Siedlern wurde die Halbinsel gemieden und entwickelte sich so bald zum Piraten-Versteck wegen seiner vielen Inseln und Höhlen. Wir schipperten langsam um Vogelinseln herum:

Unterwegs im Los Haitices Nationalpark
Unterwegs im Los Haitices Nationalpark

Unterwegs im Los Haitices Nationalpark
Unterwegs im Los Haitices Nationalpark

Unterwegs im Los Haitices Nationalpark
Unterwegs im Los Haitices Nationalpark

Unterwegs im Los Haitices Nationalpark
Unterwegs im Los Haitices Nationalpark

fuhren durch eindrucksvolle Mangrovengebiete mit verschlungenen Wurzeln und dichtem Blätterwerk:

Unterwegs im Los Haitices Nationalpark
Unterwegs im Los Haitices Nationalpark

Unterwegs im Los Haitices Nationalpark
Unterwegs im Los Haitices Nationalpark

Unterwegs im Los Haitices Nationalpark
Unterwegs im Los Haitices Nationalpark

betraten zwei Höhlen (keine Bilder, Grund sollte bekannt sein), mit Felsmalereien der Indios, aber ohne Piratenbeute:

Unterwegs im Los Haitices Nationalpark
Unterwegs im Los Haitices Nationalpark

und lungerten etwas an einem kleinen schönen Strand herum:

Unterwegs im Los Haitices Nationalpark
Unterwegs im Los Haitices Nationalpark

Langsam hörte der Regen auf, die Sonne setzte sich durch, und es begann schön zu werden. Von einem gelungenen Ausflug zu sprechen war es dafür aber schon zu spät, denn es ging bereits wieder Richtung MS Hamburg.

Nach Ende der Wasserschlacht hatte ich noch Zeit genug vor Ort, und ließ ich mich auf die Insel Cayo Levantado übersetzen. Dass ich nicht der Einzige war, der diese Idee hatte, war mir im Vorfeld bereits klar. Ein Schiff der Aida-Flotte lag neben uns, und dementsprechend war es überlaufen wie Rimini im Sommer. Mit Passagieren, die ein ruhiges Paradies suchten, und Massentourismus fanden. Mit der Werbespot-Atmosphäre hatte das nichts zu tun. Geworben werden Ausflüge (nicht von der MS Hamburg aus) mit „Geht es an den leeren Traumstrand der Insel“. Völlig konträr dazu der Zustand, wenn man vor Ort ist. Erschwerend war es, dass auf der Insel vor ein paar Jahren ein Hotel gebaut wurde, was den öffentlichen Bereich stark dezimierte.

Ein paar stille Ecken gab es:

Idylle auf der Isla Cayo Levantado
Idylle auf der Isla Cayo Levantado

Idylle auf der Isla Cayo Levantado
Idylle auf der Isla Cayo Levantado

Aber meist sah es aus wie hier:

Der Strand auf der Isla Cayo Levantado
Der Strand auf der Isla Cayo Levantado

Der Strand auf der Isla Cayo Levantado
Der Strand auf der Isla Cayo Levantado

Der Strand auf der Isla Cayo Levantado
Der Strand auf der Isla Cayo Levantado

Der Strand auf der Isla Cayo Levantado
Der Strand auf der Isla Cayo Levantado

Und bei den vielen Besuchern ist auch klar, dass vieles verdreckt ist. Strohhalme und ausgelutschte Kokosnüsse oder (keine goldenen) Ananasse lagen überall herum. Ein Trauerspiel. Wer die Bacardi-Insel mag, fühlt sich wohl auch in einer Müllhalde wohl. Da kann man hinfahren, um anderen zu erzählen, dass man dort gewesen war, und macht Bilder, damit die Daheimgebliebenen neidisch werden sollen. Ich glaube, die meisten sind froh darum das zu verpassen. Ich war nicht überrascht, dass meine mitreisenden Passagiere das anders sahen, die schwärmten, wie schön es dort war. Meine Befürchtung war eher, dass außer mir es niemand gerne zugibt, dass der Besuch dort mehr als überflüssig war.

Das Beste waren noch die Cocktail-Stände:

Der SPS (<b>S</b>chnaps-<b>P</b>robier-<b>S</b>tand) von Isla Cayo Levantado
Der SPS (Schnaps-Probier-Stand) von Isla Cayo Levantado

wogegen das Essen so aussah, als ob man das nur Touristen auf Durchreise geben kann. Der Pirat Jack Banister hatte hier Unterschlupf gefunden, heute würde er freiwillig einen großen Bogen herum machen. Zum Glück kostete mich das nichts, Geld für einen Ausflug hätte ich bereut. Ich fuhr schnell wieder zurück auf die MS Hamburg.

Ein merkwürdiger, aber abwechslungsreicher Tag ging mit einem tollen Sonnenuntergang zu Ende:

Gute Nacht MS Hamburg (Handy-Bild)
Gute Nacht MS Hamburg (Handy-Bild)

Auf dem Schiff prüfte ich meine E-Mails, eine hatte die Überschrift „Ihr Flug wurde gestrichen“. Arrgh (Piraten-Vokabular)! Mein Flug von Santa Domingo nach Miami wurde wegen des 737-MAX-Grounding auf eine spätere Abflugzeit umgebucht, und ich hätte dadurch meinen Anschluss-Flug nach Frankfurt verpasst. Ich hatte zwei getrennte Tickets, der Airline konnte ich nichts vorwerfen. Ein Anruf bei American Airlines brachte nichts, ich wartete ewig vergeblich in der Warteschlange, und gab dafür ein Vermögen aus, da telefonieren vom Schiff aus hohe Kosten verursachen. Ich vermutete, dass es von Deutschland aus einfacher war (da weniger Passagiere betroffen waren), und beauftragte einen Freund das Umbuchen zu veranlassen, was geklappt hatte. Der neue Abflug war nun morgens um sieben, ausschlafen in Santa Domingo war damit nicht möglich. Als Fluggerät war aber immer noch eine 737 MAX zu sehen. Ein Bekannter beruhigte mich, in der FAQ stand, dass dies nicht im Flugplan korrigiert wird, aber keine 737 MAX eingesetzt wird. Große Lust darauf hätte ich Angsthase auch nicht wirklich gehabt.

Weiter mit: Edles Piraten-Gold: Santo Domingo / Dominikanische Republik


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