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Die Flagge von Myanmar
Kaohsiung / Taiwan |
5. bis 7. November 2016
Die Einreise in Taiwan war zügig, trotz eines Andrangs an Passagieren nicht nur von unserem Flug, den ich so nicht in Kaohsiung erwartet hatte. Der Taxifahrer brachte mich anständig und spielefrei schnell zum Grand Hotel mitten in der Stadt. Ich war angetan beim Betreten des Zimmers. Es war riesig (es gab ein Upgrade), mit einem sagenhaften Smog-freien Ausblick:
Aussicht auf Kaohsiung
Das Hotel machte einen großartigen Eindruck. Hier das Meeresfrüchte-Büffet zum Mittagsessen:
Lunch im Grand Hotel Kaohsiung
Was ich auf den ersten Blick in Kaohsiung gesehen hatte, gefiel mir:
Blick auf Kaohsiung
Im Pier-2 Art Center, ein ehemaliges Hafengelände, und heute regelmäßiger Veranstaltungsort, nimmt man sich anscheinend selbst nicht ernst:
Pier-2 Art Center in Kaohsiung
und die Architekten müssen noch nur lernen, wie man Häuser richtig herum baut:
Pier-2 Art Center in Kaohsiung
Es herrschte eine lockere und entspannte Stimmung, der Nervensägen-Anteil war bei null, und vor dem Personal hatten alle Respekt:
Das Personal des Pier-2 Art Center in Kaohsiung
Das Personal des Pier-2 Art Center in Kaohsiung
Beim Abendessen wählte ich das Hot-Pot Restaurant im Hotel. Zu zwei unterschiedlichen Brühen gab ich Gemüse, Fisch und/oder Fleisch hinzu und bestimmte die Garstufe selbst. Das funktionierte auf Anhieb, und war sehr delikat. Kneipen für ein Bier danach gab es genug, und man hatte angenehm seine Ruhe.
Beim Blick am nächsten Morgen aus dem Fenster war die Sonne vom Vortag weg, es gab Smog, der sich in der Nacht breit gemacht hatte:
Smog in Kaohsiung
Ein Taxi war bestellt, um mir die Umgebung kennenzulernen, leider war zur vereinbarten Uhrzeit niemand zu sehen. Es stellte sich heraus, dass meine Abholung bei dem Namen Gerald an eine Frau dachte, und mich nicht erkannte. Ansonsten wäre es einfach gewesen, fast immer sah ich in Taiwan nur asiatische Gesichter. Als mein Geschlecht geklärt war, fuhren wir los. Der Fahrer machte einen sicheren Eindruck. Sein Englisch war nicht das Beste, aber im Großen und Ganzen hatte ich ihn verstanden. Er erwies sich als kundiger Guide und Chauffeur, das war wichtiger.
Die Landschaft von Taiwan besteht größtenteils aus Bergen, und um diese zu sehen, erschien mir die Maolin Scenic Area am geeignetsten.
Nach einer Stunde Fahrtzeit erreichten wir das Maolin National Park Purple Butterfly Valley'. Wer die Satire Das Tal der Millionen Schmetterlinge von Ephraim Kishon kennt, kann sich in etwas vorstellen, wie ich mir dort vorgekommen war. Laut Guide hätten wir die optimale Uhrzeit gewählt, um eine Unmenge von Schmetterlingen zu sehen. Ich möchte nicht wissen, wie es zu anderen Zeiten ist, denn gesehen hatte ich leider nur wenige.
Maolin National Park / Purple Butterfly Valley (Handybild)
Maolin National Park / Purple Butterfly Valley
Danach erreichten wir eine Hängebrücke (Duo-Na Bridge), die in eine tolle Landschaft gebaut wurde:
Maolin National Scenic Area / Duo-Na Bridge
Maolin National Scenic Area / Duo-Na Bridge
Ich lief allein darüber, mein Guide wollte mich auf der anderen Seite abholen. Nach der Überquerung ging ich einen Pfad auf Holzstegen weiter entlang, was nicht vorgesehen war, ich hatte den Fahrer wohl missverstanden.
Maolin National Scenic Area
Macht nichts, Zeit war genug und die Wanderung war klasse mit tollen Aussichten:
Maolin National Scenic Area
Maolin National Scenic Area
Da wir unsere Telefonnummern ausgetauscht hatten, trafen wir uns schnell wieder.
Nun fuhren wir zu der kleinen Ortschaft Kungadavane. Hier leben Rukai, eines der eingeborenen Völker von Taiwan. Manche Häuser sind auf Steinplatten-Lagen gebaut, und herumliegende geschnittene Steine zeigen, dass dies heute noch praktiziert wird:
Kungadavane / Maolin National Scenic Area
Kungadavane / Maolin National Scenic Area
Das Dream-Team verließ den Park:
Mein Guide Charlie (rechts) und Zinni im Maolin National Scenic Area
und wir erreichten das Buddhist Memorial Center (oder Fo Guang Shan Buddha Museum genannt). Das Gelände ist ein kulturelles-, religiöses- und Bildungs-Museum. Beim Betreten der Front-Hall dachte ich, es wäre ein Shopping-Center. Selbst mein Hotel in der Stadt hatte zwei gastronomische Betriebe dort. Genervt hatte niemand, es wurden lokale Spezialitäten zum Probieren angeboten, und ich bekam ein Buch über Buddhismus geschenkt.
Die Außenanlagen hatten mir viel besser gefallen. Was der süße Teddy mit englischem Trikot dort zu suchen hatte, wusste mein Guide aber auch nicht, und war amüsiert darüber:
Buddhist Memorial Center
Buddhist Memorial Center
Danach wurde ein Besuch der Tianliao Moon World ankündigt, ich wusste nicht, was auf mich zukommt. Ein kitschig gebautes Gebäude, ein paar Kilo Sand, ein Astronauten-Museum, es hätte alles sein können. Ich war angenehm überrascht, bei dem Gang durch den Park auf einfach begehbaren Wegen:
Tianliao Moon World
kam ich mir vor wie auf dem Mond. Zugegeben, ich war noch nie dort, und die Luft scheint dort oben dünner zu sein. Von Regenmassen ausgewaschene Abhänge bilden kunstvoll geformte Sandstein-Formationen. Die bizarre Landschaft hatte mir gefallen:
Tianliao Moon World
Tianliao Moon World
Tianliao Moon World
Zurück in der Stadt war noch eine Rundfahrt vorgesehen, aber es wurde dunkel, und mir reichte es langsam nach acht Stunden Ausflug. Die kitschig schönen Lotus Pond Dragon Tiger Pagoden schaute ich mir noch an. Man geht durch einen Tiger- oder Drachen-Mund, um die Gebäude zu betreten:
Lotus Pond Dragon Tiger Pagoda
Ein wunderschöner Sonnenuntergang beendete den tollen Ausflug, danke an meinen Guide Charlie für die interessante Fahrt, die sich unbedingt gelohnt hatte! Wer in der Stadt ist und so eine Tour buchen möchte, sollte mit Andy:
andys_cab902@yahoo.com.tw
Kontakt aufnehmen.
Sonnenuntergang in Kaohsiung
Sonnenuntergang in Kaohsiung
Am nächsten Morgen hatte ich keine große Zeit mehr was zu unternehmen, die Weiterreise stand an. Da ich noch ein paar Kleinigkeiten besorgen wollte, war ein Shopping-Center mein Ziel. Das öffnet zu einer Zeit, in der es in Deutschland fast keine Weißwürste mehr gibt. Ungewohnt war die Begrüßungs-Zeremonie für mich als erster Kunde. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, als die in einer Reihe aufgestellten Mitarbeiter etwas in der lokalen Sprache von sich gaben, was ich natürlich nicht verstand.
Taiwan hatte mir wieder großartig gefallen. Ich denke, dass ich wiederkomme, vielleicht für eine längere Zeit. Gelohnt hatte sich die Entscheidung, zu einer als Industriestadt verrufenen Destination abseits der touristischen Pfade zu fliegen. Schade, dass das Land nur wenige nicht asiatische Besucher hat.
Zu meinem nächsten Ziel Singapur zu kommen gab es die Alternativen Not oder Elend. Entweder auf zwei Tage verteilt (Taiwan-Hongkong, Übernachtung, Hongkong-Singapur), oder an einem Tag durchzufliegen. Zuerst wählte ich die erste Lösung, hätte aber zwei Tage lang nur Flugzeuge, Hotel, Pool, Restaurants und Bars gesehen. Ich buchte meinen Anschluss um auf den gleichen Tag. Direkt ist das falsche Wort, es lagen vier Stunden zwischen beiden Flügen. Mit der Flugdauer selbst, und der An- und Abreise, war einiges zusammen gekommen. Am Anfang machte ich mich selbst verrückt, freute mich darauf wie auf einen Zahnarzt-Termin, und zählte die verbleibenden Stunden bereits am schicken Flughafen der Stadt:
Der Flughafen von Kaohsiung
Nach dem kurzen Flug nach Hongkong erwies sich der Flughafen wieder als komfortfreie Zone. Meine Rettung war eine kleine und versteckte Bar im Abflugs-Bereich, die kein anderer Passagier gefunden hatte. Hier fand ich zum Glück meine benötigte Ruhe. Später an Bord der Tiger Airways, die zur Singapur Airlines gehört, fühlte ich mich sofort wohl, das Kabinenpersonal war locker und nett. Meinen Sitz mit Aufpreis in der ersten Reihe tauschte ich mit drei freien Sitzen in der zweiten, hatte ausreichend Platz, und einen angenehmen Flug, der schnell herumging.