Auf der Suche nach dem Paradies: Galapagos & Meer

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Auf der Suche nach dem Paradies: Galapagos & Meer

Inhaltsverzeichnis:
Galapagos / Santa Cruz



Galapagos / Santa Cruz

Nach zwei Stunden Flugzeit war mein erstes Ziel auf den Galapagos Inseln erreicht, der Flughafen auf der kleinen Insel Baltra. Kurz vor der Landung sah ich meine erste Insel von Galapagos:


Blick auf eine Galapagos Insel

Nach der Ankunft gesellten sich meine neuen Freunde und ich zusammen, um die komplizierte Einreise zu bewältigen. Es gab Kofferkontrollen, Stempel und 100 $ Einreisegebühr. Auch mein Ticketkauf für meinen gebuchten und noch nicht bezahlten Flug zog sich etwas. Die Abflugzeit von 9:30 wurde auf 6:30 verschoben, früh aufstehen war damit angesagt. Dafür war das Ticket 30 $ billiger als angefragt, warum auch immer. Nachgefragt hatte ich über den Grund nicht. Ich hatte mir für solche Situationen über das Hotel einen Service bestellt, der übersetzen und unterstützen sollte, aber der war auch nicht zu sehen. Die Abholquote in Ecuador lag immer noch bei 0 %.

Wir wurden in einem überfüllten Bus zum Hafen gebracht, um anschließend eine kurze Fährfahrt zur Insel Santa Cruz anzutreten, wo die Busse und Taxen zur Stadt Puerto Ayora abgehen. Ich hoffte, dass hier mein Transfer stand, aber auch nicht. Da meine neuen Bekannten mir beim Gepäck aufpassen während des Ticketkaufs geholfen hatten, lud ich sie zur gemeinsamen 40 Minuten dauernden Taxifahrt in die Stadt ein, die beiden waren ohne Gepäck schon genug bestraft.

So richtig spektakulär sah die Gegend nicht aus, das hatte ich auch nicht erwartet. Am Anfang trocken und öde, in der Mitte grüner, in etwa wie im Outback von Australien und am Ende dann die Ausläufer der Ortschaft. Ich bezahlte den ausgemachten Preis von 18 €, gab noch etwas Trinkgeld und verabschiedete mich erst einmal von dem Paar. Mein Hotel Fiesta machte einen guten Eindruck und hat eine gute leise Lage in einer Seitenstraße, aber trotzdem nahe am Zentrum der Ortschaft. Der Hauptort der Insel liegt an der Südküste von Santa Cruz und ist mit rund 15 000 Einwohnern die größte Stadt der Galapagos-Inseln.

Ich war ganz heiß, die Insel kennenlernen zu wollen und spazierte schnell los. Mein erstes Ziel war der Fischmarkt, und da war schon meine erste Galapagos-Echse, die hungrig zusammen mit Seehunden und Pelikane auf Fischabfall warteten:


Meine erste Galapagos-Echse mit Seehunde

Dass ich so schnell eine sah, erfreute mich, ich dachte, es wäre ein größerer Aufwand, diese Tiere zu finden. Der Fischmarkt war klasse, hier hatte ich bereits schön einen Eindruck der fantastischen Tierwelt der Inseln bekommen:


Auf dem Fischmarkt von Puerto Ayora


Auf dem Fischmarkt von Puerto Ayora


Auf dem Fischmarkt von Puerto Ayora

Den Weg zur Charles-Darwin-Station hingegen hätte ich mir sparen können. Die Anlage hat ihre besten Zeiten hinter sich und man sieht nur paar lieblos angelegte Gehege mit wenigen Tieren. Sie ist in die Jahre gekommen, wirkt altbacken und ist im Moment nicht zu empfehlen.

Der Rest des Ortes hatte mir gefallen und so freute ich mich auf den nächsten Tag zu meiner ersten Tour auf den Inseln. Ich traf auch meine kofferlosen Bekannten, die teilten mir mit, dass der Taxifahrer von ihnen 10 € verlangte, weil ich angeblich nur 10 € bezahlt hatte. Wieder etwas gelernt, ich Depp hätte denen die 20 € geben sollen. Das war aber der einzig derartige Fall auf ganz Galapagos und sollte für mich der einzige Schlawiner der gesamten Reise bleiben.

Kulinarisch wurde ich umgehend enttäuscht. Ich freute mich auf eine einheimische Ceviche, das ist klein geschnittener roher marinierter Tilapia, ein Buntbarsch. Das servierte und nicht schön aussehende war wohl eine gebührenfreie Entsorgung von abgelagerten rohen Fisch. Es war mir schnell auf einem nicht üblichen Nahrungsmittelweg wieder herausgekommen und reichte mir für den Rest des Urlaubs. Fortan ein Schweigen über das Essen in Ecuador. Dafür war das Bier trinkbar, löscht den Durst und wurde immer eiskalt serviert.

Am nächsten Morgen wurde ich morgens um 6 Uhr zu einer Bootstour zur Insel Bartolomé abgeholt. Wenn es nur ein Aussichtsbild von dem Archipel gibt, dann von dort. Eine Szene von dem Seefahrer-Abenteuer Master & Commander wurde hier gedreht.

Zunächst nahmen wir Kurs auf die kleine vulkanische Insel Daphne Major, ohne dort anzulegen:


Kurs auf die Insel Daphne Major

und dann auf Bartolomé:


Bartolomé

mit dem charakteristischen Pinnacle Rock:


Pinnacle Rock / Bartolomé

Nach dem Anlegen begann die Wanderung auf den Vulkan der Insel. Der Aufstieg dauerte ungefähr eine halbe Stunde über Holztreppen und Stege hinauf zum Gipfel. Skurril wurde es, als der deutsche Reiseleiter einer Gruppe den einheimischen Guide überstimmte. Er gab das okay, dass jeder so schnell zum Aussichtspunkt gehen konnte, wie er kann, was aber untersagt ist. Ich war mit als Erster oben und wurde wild von einem anderen Guide beschimpft, was wir hier ohne Führer machten. Warum er mich gerade aussucht hatte, weiß ich nicht. Wahrscheinlich weil ich der Einzige war, der Englisch konnte. Ich verwies ihn auf unsere Reiseleiter, wo immer die auch waren, zufrieden war er damit nicht und schimpfte weiter mit mir herum. Anschließend hatte mir die spektakuläre Aussicht den Atem verschlagen. Der Aufstieg zuvor hatte auch etwas mitgeholfen. Ich hatte einen sagenhaften Überblick auf die gegenüberliegende Insel Santiago und auf Traumstrände:


Blick auf die Inseln Bartolomé und Santiago


Zinni und der Blick auf die Inseln Bartolomé und Santiago


Blick auf die Inseln Bartolomé und Santiago


Blick auf die Inseln Bartolomé und Santiago

Auch der Aufenthalt danach war angenehm, ich lief den Strand La Playa auf und ab und beobachtete Vögel, während der Rest der Gäste schnorchelte.


La Playa, der Strand von Bartolomé


Vögel am Strand von Bartolomé


Blick auf Bartolomé

Den Ausflug hatte ich im Vorfeld gebucht, ohne mich groß nach dem Ablauf zu erkundigen. Das hätte ich vielleicht machen sollen, der Trip hatte sich gezogen. Am Ende war es fast 2 Stunden Busfahrt, die gleiche Strecke wie am Vortag, und 6 Stunden auf dem Boot, beides hin und zurück. Ob der Aufwand von 3 Stunden die supertolle Aussicht gerechtfertigt, waren wir uns nicht sicher. An Bord war noch eine enttäuschte deutsche Gruppe, die in Galapagos Tiere sehen wollten, das Programm aber merkwürdig gerade das fast nicht berücksichtigte.

Landschaft hatte ich nun gesehen und hoffte, dass es fortan mit Tieren weiterging. Mein nächster Ausflug ging auf die Insel Seymour Norte. Auf dem kleinen Lavaplateau leben keine Menschen, nur Fregattvögeln, Blaufußtölpel, schwarze Meeresechsen und Seehunde. Meine hohe Erwartung, hier eine echte Galapagos Stimmung zu bekommen, wurde mehr als erfüllt. Der Ausflug war klasse und lange nicht so aufwendig wie am Vortag. Zuerst bewunderte ich den tollen Himmel. Für die Foto-Profis, mir ist bewusst, dass Blendenflecken zu vermeiden sind, aber mir gefällt das Bild trotzdem:


Blendenflecken Komposition

Nach einer viel kürzeren Bootsfahrt als am Vortag legten wir auf der Insel Seymour Norte an. Auf der etwa zwei Quadratkilometer großen Insel leben keine Menschen, nur viele Fregattvögeln, Blaufußtölpeln, Landleguanen und Seehunde. Die vielen Tiere scheuen die Nähe von Menschen nicht. Wir konnten ausgiebig Vögel beobachten:


männlicher Fregattvogel


X-Large Ei


Blaufußtölpel


Fregattvogel-Angriff


Seehund


Junger Blaufußtölpel

und Echsen:


Galapagos-Echse

Danach fuhren wir zu einem Traumstrand. Alle schnorchelten, nur ich nicht und lief lieber den tollen Strand auf und ab:


Traumstrand auf den Galapagos Inseln


Traumstrand auf den Galapagos Inseln

um wieder Vögel zu beobachten. Fliegende Fische machen oft die Hauptbeute der Fregattvögel aus, da sie in der Luft erbeutet werden können:


Jagd auf Fische

Das war ein toller Ausflug mit der typischen Tierwelt des Archipels und ein klasse Tag.

Bevor ich am nächsten Nachmittag mit dem Schnellboot zu dem nächsten Ziel fuhr, die Insel San Christobal, lief ich am nächsten Morgen zu der traumhaften Tortuga Bay.

Dort ist ein wunderschöner weißer und feinsandiger Strand:


Die traumhafte Tortuga Bay


Die traumhafte Tortuga Bay


Die traumhafte Tortuga Bay


Die traumhafte Tortuga Bay

und hunderte von Iguanas, die typischen Meeresechsen der Inseln:


Galapagos-Echse in der Tortuga Bay


Galapagos-Echsen in der Tortuga Bay

Wem es hier nicht gefällt, dem ist nicht mehr zu helfen, ich fand es paradiesisch schön dort. Zum Glück hatte ich am Ende meines Aufenthaltes noch einmal eine Nacht in Santa Cruz, ein Wiederbesuch war garantiert.