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„Free Willy“: Icy Strait Point |
Die Nationalflagge von Alaska
Wer noch nie den Namen Icy Strait Point gehört hat, braucht sich nicht zu wundern. Es ist lediglich eine sterile und künstliche Ansammlung von ein paar Gebäude, die für Kreuzfahrtgäste errichtet, und von einer Reederei betrieben wird. So eine Art Disneyland für Alaska.
Icy Strait Point
Nebenbei: Alaska ist der einzige Staat in den USA, der keine Umsatzsteuer oder individuelle Einkommenssteuer erhebt. Einige Städte haben eine Umsatzsteuer, in unterschiedlicher Höhe.
Dass ich an diesem Platz (mit leeren Geschäften und Lokalen) während des Landganges nicht bleiben wollte, war klar. Das angebotene Zipline-Abenteuer hatte ich links liegen lassen. Bis kurz vor der Ankunft hatte ich nur eine Walbeobachtung gebucht, kurzfristig trotz Warnung wegen Erfolglosigkeit noch eine Bären-Observation. Ich war gespannt, und hoffte auf eine Ausnahme.
Nach einer Stunde Fahrzeit mit einem Schulbus liefen wir auf Holzstegen:
Auf dem Weg zum Spasski River Valley
zum Spasski River Valley und dort zu verschiedene Plattformen:
Spasski River Valley
Ich fragte einen Guide, wie hoch die Chance ist, einen Bären zu sehen. Er antwortete „Zu 99 Prozent“, lachte aber dabei. In dem Moment war ich mir sicher, dass es wahrscheinlich nicht einmal ein Prozent war.
Das Warten war öde, aus Langeweile schaute ich mir riesige Pilze und Beeren (ohne Ä) an:
Ein Pilz im Spasski River Valley
Beeren im Spasski River Valley
Nebenbei: Alaska hat keine Pflanzen, die sich giftig anfühlen. Bösartiges Efeu und Gifteiche (trotz des Namens keine Eiche, sondern eine Pflanze mit Blättern, die sich denen von Eichen ähneln) gibt es in allen anderen Staaten.
Die Tour war mehr oder weniger zum Vergessen. Von wilden Tieren war nur dieser Bär zu sehen:
Bruno der Bär
Ich war froh, wie der Quatsch vorbei war. Ich hoffte, wenigstens etwas bei der anschließenden Walbeobachtung zu sehen (Tang etc.). Optimismus hatte ich wenig bei der High-Speed-Whale-Watch-Cruise. Wow, was für ein Name. Obwohl es eine Garantie gab, Wale zu sichten auf dem Weg nach Point Adolphus.
Munter wurde ich, als wir an Bord gefragt wurden, ob wir zu Buckelwalen oder Orcas wollten. Es gab ein Ergebnis wie früher bei Wahlen in der DDR: Einstimmig wollten alle Richtung Orcas:
Auf dem Weg nach Point Adolphus zur Walbeobachtung
Was wir dann in kurzer Zeit sahen, hätte ich mir in meinen kühnsten Vorstellungen nicht erhofft. Es wurde ein Anti-Ausflug für alle Yoga-Lehrer: Es gab kein Durchatmen. Ein Orca nach dem anderen hatte sich sehen lassen. Wie viele der 30 Wale der Schule wir letztlich gesehen hatten, war egal. Ich hatte das Luxusproblem, wo ich hinschauen sollte, um die meisten zu sehen, nicht um überhaupt einen zu fotografieren.
Ich lasse die Bilder und Filme für sich allein sprechen:
Orca nahe dem Icy Strait Point
Orca nahe dem Icy Strait Point
Orca nahe dem Icy Strait Point
Orca nahe dem Icy Strait Point
Orca nahe dem Icy Strait Point
Orca nahe dem Icy Strait Point
Video von Orcas nahe dem Icy Strait Point, 30 Sekunden Laufzeit
Video von einem Orca nahe dem Icy Strait Point, 20 Sekunden Laufzeit
Ein Bild ohne einen Wal zu sehen, hoffentlich ist es trotzdem sehenswert, mir gefällt es:
Wal-Bild ohne Wal nahe dem Icy Strait Point
Ich traue mich ja kaum noch ein Superlativ zu schreiben. Aber wenn der Kapitän des Ausflugsbootes sagt, dass er so etwas noch nie gesehen hat, und selbst fleißig fotografierte, erscheint mir diese Bündelung von dreißig Orcas auf kleinen Raum sensationell. Die Sichtung der Wale war unbezahlbar und unvergessen. Ich befürchte, dass alle weiteren Walbeobachtungen in meinem Leben das nicht steigern können. Das war der Höhepunkt der Reise.
Wir fuhren wieder zurück zu meinem neuen Traumschiff:
Icy Strait Point
nach einem von mir noch nie gesehenen Naturereignis. Geil.
Nebenbei: Alaska ist der einzige Staaten-Name in den USA, den man in einer Keyboard-Reihe eingeben kann. Unfassbar.
Weiter mit: „Sea of Love“: Seabourn Sojourn